Pressestimmen zum Spiel in Minden / 06.10.03
NWZ Göppingen: Frisch Auf völlig verkrampft
In der entscheidenden Phase setzt sich Gastgeber Minden durch - 26:23 (16:15)
Mit 23:26 geschlagen nach Hause geschickt wurde die Mannschaft Frisch Auf Göppingens gestern durch Gastgeber Grün-Weiß Dankersen-Minden. Nach der siebten Niederlage hintereinander wird die Situation für Frisch Auf und Trainer Christain Fitzek brenzlig.
VON VOLKER KRUSCHE
Kampf, Leidenschaft, Einsatz, körperbetonte Aktionen - das Kellerduell der Handball-Bundesliga zwischen GWD Minden und dem Schlusslicht Frisch Auf Göppingen beinhaltete gestern Nachmittag vor 2000 Zuschauern in der Kampa-Halle alles, was man mit einer Auseinandersetzung in Verbindung bringt, in der es für beide Parteien schon um unsagbar viel geht. 60 Minuten, in denen letztlich der größere Wille zugunsten der Hausherren entschied. Die verschafften sich durch das 26:23 (16:15) etwas Luft im Kampf um den Mittelfeldanschluss und nahmen somit eine Menge an Druck von sich.
Ganz im Gegensatz zu den Fitzek-Schützlingen, denen jetzt wohl eine Menge Gegenwind entgegen wehen dürfte. Strahlende Gesichter auf der einen, betroffene und konsternierte Mienen auf der anderen Seite. Doch beide Parteien waren sich einig: Mindens Sieg ging absolut in Ordnung. "Gratulation an GWD. Sie haben aufopferungsvoll gekämpft," äußerte sich Christian Fitzek. Er zeigte sich als fairer Verlierer, obwohl auch ihm langsam aber sicher das Wasser bis zum Halse steht. "Die Niederlagenserie belastet nicht nur, sie stellt ein Riesenproblem dar. Allerdings nicht nur für mich, sondern auch für den Verein. Es wird Zeit, dass die Mannschaft Farbe bekennt"
Die vom FrischAuf-Coach geforderten Tugenden warf GWD gestern alle in die Waagschale. Man merkte vom ersten Moment an, dass die Truppe von Rainer Niemeyer wusste, was die Stunde geschlagen hatte. Konzentriert ging sie zu Werke und bot den Fans in den ersten 30 Minuten eine vielversprechende Leistung. Dennoch hatten sich die Hausherren nicht absetzen können, denn auch Fitzek war mit dem, was seine Jungs in der ersten halben Stunde vorn produzierten, durchaus zufrieden. Das ausgeglichene Spiel wogte hin und her, die Gastgeber führten zur Pause 16:15.
In der zweiten Halbzeit wurde den Zuschauern ein völlig anderes Bild geboten. Nun waren es nicht mehr die Angriffsreihen, die der Partie ihren Stempel aufdrückten, sondern nun taten sich die Defensivkünstler hervor. Und da hatte GWD ein deutliches Plus. "Wir haben Göppingen unseren Willen aufgezwungen, haben ihnen mit aller Macht klar gemacht, dass wir hier Zuhause sind«, brachte es der bärenstarke Mike Bezdicek auf den Punkt.
Zunächst aber machten sich die Gastgeber das Leben selbst schwer. Vorn fiel ihnen in den ersten zehn Minuten nicht viel ein. Doch Göppingen nahm das Geschenk nur halbherzig an, machte nicht mehr als ein 17:17 und 18:18 aus der Mindener Vorgabe.
Anders die Gastgeber, die zum vorentscheidenden 23:18 kamen. Trainer Fitzek zeigte sich in dieser Phase angefressen, rief den mehrfach unkontrolliert abschließenden Bruno Souza immer wieder zu sich und wusch ihm den Kopf. "Es ist wie verhext. Immer dann, wenn die Entscheidung ansteht, verkrampfen die Jungs und verlieren völlig die Taktik. Unser Würfe sind eine leichte Beute des Gegners, der zudem auch noch unsere dann verunsicherte Abwehr aufmischt", zuckte Fitzek nur mit den Schultern.
Quelle: NWZ Göppingen vom 06.10.03
Südwestpresse: Nach Pleite in Minden 0:14 Punkte
Für Frisch Auf und Fitzek wirds brenzlig
Nach der 23:26-Niederlage in Minden ist das Fass voll. Noch eine Pleite, und FA Göppingen braucht einen neuen Handball-Trainer. Christian Fitzek steht auf der Kippe.
SIS
MINDEN. Vielleicht leistet der Ost-Klub EHV Aue ja Aufbauhilfe West. Der Zweitligist ist am Mittwoch in der zweiten DHB-Pokalrunde Gastgeber von Frisch Auf Göppingen. Nach der gestrigen 23:26 (15:16)-Niederlage in Minden hoffen die Schwaben in diesem Duell auf die Wende.
Das Spiel, in dem es nach 0:14 Punkten in der Handball-Bundesliga um Christian Fitzeks Trainerstuhl geht, findet eine Woche später, am 15. Oktober, in der Stuttgarter Schleyerhalle statt. Sollten die Grün-Weißen auch gegen den VfL Pfullingen leer ausgehen, können die Göppinger kaum anders, als den Ex-Nationalspieler zu feuern.
Das forderten viele Anhänger auf bemerkenswert moderate Weise bereits gestern im Fan-Forum im Internet. Eine Minderheit war dafür, dem Coach bis zum Derby eine Galgenfrist einzuräumen.
Galgenfrist bis Pfullingen
Das ist auch die Variante, die dem Management vorschwebt. "Wir liegen zwar vier oder fünf Punkte hinter dem Plan, und 0:14 Punkte sehen katastrophal aus, aber wir sollten das Kind nicht mit dem Bade ausschütten", sagte Marketing-Manager Andreas Schweickert nach der siebten Niederlage in Folge, "erst recht nicht nach diesem Spiel. Der Einsatz und die Einstellung haben gestimmt, es fehlte nicht viel zum Sieg. Man kann keinem einen Vorwurf machen."
Trainer Fitzek freilich hatte im Keller-Duell den größeren Siegeswillen beim Gegner festgestellt und forderte: "Es wird Zeit, dass die Mannschaft Farbe bekennt. Dass sie Flagge zeigt."
Gestern geriet sie nach dem 18:18-Zwischenstand (40.) auf die Verliererstraße. Acht Minuten gelang den Göppingern kein Treffer, sie gerieten vorentscheidend 18:23 in Rückstand. "Es ist wie verhext. In den entscheidenden Phasen verkrampfen meine Jungs", klagte Fitzek, der mit seinen Außen - rechts David Szlezak, links Dragos Oprea - zurzeit nicht zufrieden sein kann. Dafür bot Salvador Puig im Rückraum eine sehr gute Leistung.
Insgesamt wars jedoch zu wenig, um die nominell schwächer besetzten Mindener zu bezwingen, und das ist das Bedenkliche. "Die Situation wird nicht besser", erkannte Manager Schweickert, "ein Erfolgserlebnis muss her!" Über eventuelle Maßnahmen, um der Mannschaft Beine zu machen, werde intern beraten, "wir haben uns schon ein paar Sachen überlegt". Der Countdown läuft.
Quelle: Südwestpresse vom 06.10.03
Ich denke, dass es Fitzek diese Saison erwischen wird. Hoffentlich wartet man aber nicht zu lange .... nicht das noch alles zu spät ist. Einen geeigneten Nachfolger zu fuinden wird uch nicht grad leicht werden. Ich denke, das Co Trainer Biegler dann auch gehen wird. Auf jedenfall muss etwas bei FRISCH AUF! passieren. Mit dem Team hätte ich weitaus mehr erwartet! Ein Kampf um die Europapokalpätze ... aber nicht um den Abstieg! Gegen den TBV schön gekämpft (wie wir!) aber gegen die Gegner wo es zählt haben Sie knadenlos versagt!