Eines vorneweg. Der DHB und seine Vertreter sollten die Entscheidung Glandorfs akzeptieren und an Lösungen für die Zukunft arbeiten.
Die ganze Situation ist natürlich durch unterschiedliche Interessen geprägt. Dabei ist vielen Vereinsvverantworlichen klar, dass der langfristige Erfolg des Handballs stark von der Nationalmannschaft geprägt wird. Allerdings sind die Vereine am kurzfristigen Erfolg (Gewinn des nächsten Spiel, Championsleague Qualifikation, Gewinn eines Pokals, ...) interessiert.
Der DHB will natürlich eine erfolgreiche Nationalmannschaft mit den besten Spielern. Und da zählt dann immer die nächste WM, EM, Qualifikation, ...
Ein Spieler, der beiden Herren dienen will, und der bei einer Spitzenmannschaft spielt, kann das körperlich kaum durchhalten. Ein Nationalspieler, der bei z.B. Balingen spielt, hat deutlich weniger Belastung.
Wenn man sich jetzt Flensburg anschaut. Sie spielen in der Championsleague und wollen möglichst ins Final4. In der Bundesliga wollen sie sich mindestens wieder direkt für die Championsleague qualifizieren. Im DHB Pokal wollen sie natürlich auch ins Final4. Und alles das ist wahrscheinlich notwendig, um das nötige Geld in die Kasse zu bringen, damit man sich diesen Kader leisten kann. Dies wrd man natürlich den Spielern auch so mitteilen. Und die Spieler wollen natürlich auch die sportlichen Erfolge und gutes Geld verdienen solange sie es denn können.
Und alle agieren unter der Grundannahme, dass um mehr Geld einnehmen zu können, man mehr Wettbewerbe und mehr Spiele braucht.
Sollte diese Annahme richtig sein, was ich nicht unterschreiben würde, dann können nur die Spieler (Gewerkschaft, Boykott) oder die Bundesligavereine (keine Spieler mehr zu Nationalmannschaften abstellen) etwas ändern.
Ich denke aber, dass für die EHF und die IHF das gleiche Geld herausspringen würde, wenn die EM und die WM nur alle 4 Jahre stattfinden würde. Solch eine Meisterschaft läasst sich doch viel besser vermarkten; der Meistertitel ist einfach mehr wert.
Dann wäre noch das Problem der Championsleague. Hier liegt die Ursache des Übels, dass übertrieben gesagt, die Handball Bundesliga die einzige Liga ist, in der richtiger Wettbewerb herrscht. In den anderen Ligen (bis auf ganz wenige Spiele) können die Vereinspräsidenten die Zuschauer mit Handschlag begrüßen. D.h. die Spitzenvereine brauchen die Championsleague ganz massiv um ihren Etat auf die Beine zu stellen. D.h. je mehr Heimspiele in der Championsleague um so besser, darum die Vorrunde mit 6 Mannschaften.
Vielleicht wäre es hier ein Einsatz, Europa in Zonen einzuteilen und Zonenmeisterschaften durchzuführen. Eine Zone köntte Frankreich, Spanien und Portugal sein, eine andere Zone die nordischen Länder, Deutschland wäre eine eigene Zone, ...
Aber wer glaubt denn daran, dass dies alles passieren wird?
Deutschland mit der grössten wirtschaftlichen Macht im Handball ist in den internationalen Verbänden bedeutungslos und damit ohne Einfluss.