Gehen in Wallau die Lichter aus?

  • Zitat

    Original von vr316
    SG Wallau-Massenheim trennt sich von Manager Bülent Aksen


    Den Ausschlag für die endgültige Trennung soll ein Fernsehauftritt am Sonntagabend im „hessen fernsehen“ gegeben haben, in dem Aksen behauptete, mit den Spielergehältern sei man „nur einen Monat im Rückstand“. Die Mannschaft um Sprecher Marcus Romminger hatte daraufhin die Gesellschafter über die tatsächliche Situation informiert.
    „Seit drei Monaten haben wir keinen Cent mehr gesehen, das geht an die Substanz der Familien und der Spieler. Wir fühlen uns von Aksen belogen“, sagte Romminger. Daraufhin beschlossen die Gesellschafter
    auf einer außerordentlichen Versammlung am Montagabend die Trennung von Aksen.


    Drei Monate? Dann sind ja ab sofort alle Spieler ablösefrei zu haben.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


    Einmal editiert, zuletzt von Steinar ()

  • Weia, bisher habe ich ja gedacht die Überschrift "Gehen in Wallau die Lichter aus" wäre etwas drastisch formuliert. Aber nach den neuerlichen Ereignissen stellt sich die Frage wirklich. Bin sehr gespannt wie das weitergeht und was da möglicherweise noch zu Tage tritt.

  • Zitat

    Original von härter_schneller
    hmmh. haben die brüder ihre hp offline gestellt...?


    Nein, haben sie nicht! Das war ein Problem beim Provider. tracepath ging bis zum Switch im RZ und dann kann entweder "Licht an" oder "Licht aus". Seit der Mittagszeit scheint sich die Lage beruhigt zu haben und es ist wohl kein Geheimnis das die Zugriffszahlen in gigantische Höhen steigen.
    Ich hätte - laut Vertrag - die Lichter am Server ausschalten dürfen habe dies aber bewusst nicht getan. Jegliche Spekulationen über eine gewollte Auszeit des Servers sind def. falsch. Höchstens der Provider könnte den Server noch vom Netz nehmen. Ob für die EUR 40,- noch Geld da ist? Ich werde jedenfalls täglich ein Backup ziehen.


    Das ist also das Ende der Ära B.Aksen...

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    Fan von Einar-Örn Jonsson - Isi-Power auf Rechtsaußen ;)

  • die lichter gehen sicher nicht aus, keine panik!


    interessant ist aber in der tat, was da mit den fehlenden 600.000 ist. rohr hat im übrigen vor wenigen wochen noch verkündet, wenn die sg eins bis nach der kommenden saison nicht hat, sei es ein finanzproblem! AMEN

  • Marco
    Dein Wort in Gottes Gehörgang! Wenn es ganz scheisse läuft haben wir ein echtes Problem und dann wars das. Als Fans können wir nur eines tun und heute Abend der Mannschaft zeigen wir sehr wir hinter ihr stehen.
    Den Rest müssen wir den Gesellschaftern der SG überlassen. Wobei ich mir über die Rolle des Mr. 60% noch nicht wirklich sicher bin...

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  • @ der_skeptiker


    glaub mir die funsel bleibt an!!
    heute sollte es ja mal kein zuschauerproblem geben, also alle mann nach ffm und richtig gas geben!
    bin aber mal gespann ob wir zwei alte, neue gesichter in den nächsten wochen bei den heimspielen begrüssen können.
    bei mr. 60% bin ich ein arger skeptiker ;)

  • Zitat

    Original von Olaf
    die Frage, die sich für mich zunächst stellt: Wo ist Bülent?


    Untergetaucht?
    Abgehauen?



    Bülent gibt sich jetzt als "Reinhard" aus und versucht Fincas in Spanien an nichts ahnende Menschen zu verticken : 8)
    -----------------------------------------------------------------
    Name: Reinhard
    eMail: info@fincanarias.com
    Homepage: http://www.fincanarias.com


    Datum: Dienstag, 22. Februar um 13.53:59 Uhr


    Eine ausgesprochen hübsche Website habt Ihr!
    Als Fußballer kann ich Euch Ballbegeisterten nur wünschen: Ein erfolgreiches Handspiel!
    Viele Grüße
    -----------------------------------------------------------------
    Quelle

  • Zitat

    Original von charly78
    Wir brauchen einen neuen Manager! Wieland komm zurück!!!!!!


    Auch wenn der Spruch für Insider ganz witzig erscheint möchte ich hier noch mal was klarstellen. In der letzten Saison habe ich für die SG Wallau/Massenheim Texte für die Homepage und das Hallenheft geschrieben. Über interne Vorgänge wie Gehaltszahlungen kommen/kommen nicht, hab ich nie was gewusst und nie nach gefragt.
    Mein Abschied war ein Abschied als Fan, da ich die Kühlhausatmosphäre einfach nicht mehr ertragen hatte.
    Es mag der Eindruck entstehen, dass ich ein Insider war. Dies ist jedoch nicht der Fall. Mein Diskussionsbedürfnis regt sich einzig und allein dadurch, dass mein Steckenpferd die PR-Arbeit von Handballvereinen allgemein ist. Diese mache ich jetzt nämlich bei der HSG Wetzlar. Wallau und der HSV waren nun einmal in den vergangenen Monaten Beispiele dafür, wie man es nicht machen soll.
    Ich finde wenn man in einem Verein was macht, sollte man sich auf sein Aufgabenfeld beschränken. Der Trainer für Sport, der Manager für die Kohle, die Bierverkäufer für den Umsatz und der Pressefuzzi eben für die Presse.
    Klingt jetzt vielleicht etwas echauffiert, aber die Handballecke ist nunmal die größte community und ich schätze Gott und die ganze Welt liest hier mit.


    Dass die Entwicklung in Wallau mit den Zuschauern nicht gesund ist, war eigentlich schon vielen klar. Wenn man in diesem Forum mal ein Jahr zurückblättert wird man noch eine Diskussion zum geplanten großen Wurf mit den Neuverpflichtungen finden. Dort waren wir uns einig, dass es bei der Zuschauerentwicklung spätestens in einem Jahr knallt. Das ist ja nun auch eingetreten. Wobei die Zuschauerentwicklung sicher ein Teil des Problemes ist.

    Einmal editiert, zuletzt von alter Sack ()

  • Zitat

    Original von marco78
    ...
    die negativpresse muss jetzt langsam ein ende haben. ein erster schritt wäre heute eine tolle sportliche leistung gegen den scm, die spieler jedenfalls haben keine ausrede mehr und müssten richtig befreit aufspielen können.
    ...


    Also richtig frei können die Spieler nicht aufspielen. Der Manager ist zwar weg, aber die Kohle haben sie wahrscheinlich immer noch nicht und wie es weitergeht weiss auch keiner.


    In der 46. Minute sieht es aber nicht so schlecht aus. MD führt mit einem Tor. Ich drücke die Daumen.


    Gruß Jan


  • ARGH! :wall: danke für den Hinweis! Das wird umgehend gelöscht. Einer der Spammer die ihre Werbung als Lob getarrnt in Gästebüchern hinterlassen. Der ist mir im Trubel des heutigen Tages durchgegangen.


    @Wieland
    Hey, das war doch nur ein Scherz und auch nicht unbedingt besser oder schlechter als die Teile die Du schon mal gerissen hast ;).

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  • Zitat

    Original von meteokoebes


    Drei Monate? Dann sind ja ab sofort alle Spieler ablösefrei zu haben.


    Sollte dem so sein, werden sicher zeitnah die ersten Spieler bei neuen Vereinen unterschreiben. Kann natürlich sein, dass sowohl Spieler also auch Schwalb erst mal auf des Ergebnis der Wirtschaftspüfer warten um zu sehen, ob es noch eine Chance für dei SG gibt.
    Ich glaube aber eigentlich nicht, dass Schwalb und z.B. Immel dem Verein erhalten bleiben selbst wenn es in Wallau weiter geht.

  • Laut FAZ (http://www.faz.net) und FFH ermittelt bereits seit Oktober die Staatsanwaltschaft wegen Insolvenzverschleppung. Puh


    Frage mich, was die Gellschafter so die ganze Zeit gemacht haben.


    Den Zahlen von Aksen vertraut? --> nicht nachvollziehbar


    Welche ominöse Role spielt V. Rohr?


    400.000 € Einlage zu zahlen, nur 100.000 € angekommen?


    Gegenleistung für 70% der Vermaktung nur zur Hälfte geleistet?


    Bei allen großspurigen Ankündigungen von B.A. aber ihn jetzt, in der Art und Weise, alleine zur Verantwortung zu ziehen, halte ich nicht für gerecht.


    Was nicht gleichzeitig bedeutet, dass ich das "Lügengebilde" auch nur ansatzweise für Gut heißel!


    Die Presse von heute ist einfach nur niederschmetternd.

  • Zitat

    Original von sportler
    [...]Bei allen großspurigen Ankündigungen von B.A. aber ihn jetzt, in der Art und Weise, alleine zur Verantwortung zu ziehen, halte ich nicht für gerecht.[...]


    Vor allem weil man ihn ja wohl schon länger unter Beobachtung hatte. Spätestens mit Beginn der neuen Saison klaffte die Schere zwischen den gewünschten Resultaten, bzw. geplanten Aktionen und dem tatsächlich erreichten immer mehr auseinander. Im Fall Christian Rose waren sich ja wohl alle noch einig das es einzig richtig war das er zu einem anderen Verein geht, aber im Fall Bengs lief ja schon einiges mehr als nur schräg, will sagen unprofessionell.
    Die Presse ist ja auch nicht erst seit ein paar Wochen so schlecht, wobei die Schärfe der Kommentare natürlich einen Höhepunkt erreicht hat...

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    • Offizieller Beitrag

    Die Sache mit der Insolvenzverschleppung mag ja sein, aber Ermittlungen der Staatsanwaltschaft seit Oktober? Das kann ich einfach nicht glauben.


    Würde die Staatsanwaltschaft bereis seit knapp einem halben Jahr bei der SG ermitteln, wäre das längst durchgesickert.


    Ansonsten ist das für mich als Außenstehenden nicht mehr nachvollziehbar. (Geht aber scheinbar auch vielen Insidern so.)

  • Also ich als Hamburger finde es nicht gut, dass die SG mit einer Mannschaft spielt, die man sich gar nicht leisten kann. Zudem hat man am Anfang der Saison auch noch teure Spieler wie zum Beispiel Heiko Grimm verpflichtet. Da sollte man ganz hart gegen vorgehen. Ich würde vorschlagen sofortiger Lizenzentzug. ;)

  • Und hier die tägliche Presseschau der Wiesbadener Zeitungen:


    Wiesbadener Tagblatt


    Wallau/Massenheim am Rande des Abgrunds
    Gesellschafter Ralf Jahncke stellt große Lücken zwischen Soll und Haben fest / Manager Aksen gefeuert


    Vom 23.02.2005


    Geschäftsführer Bülent Aksen wurde über Nacht gefeuert, bei den Finanzen eine erhebliche Lücke zwischen Soll und Haben festgestellt. Die Gesellschafter des Handball-Bundesligisten SG Wallau/Massenheim sind konsterniert, fühlen sich hinters Licht geführt.


    Von Volker Eckhardt und Karl Korner


    Der erkrankte Manager Aksen ist seit seinem Auftritt am Sonntagabend im Hessen-Fernsehen untergetaucht, weder für die Mannschaft noch für die Gesellschafter erreichbar. Die Gesellschafter hatten Ralf Jahncke, der vor fünf Jahren schon einmal bei einem Beinahe-Crash für die SG segensreich gewirkt hatte, gebeten, die bittere Wahrheit zu verkünden. Jahncke tat dies in glänzender Manier, nahm nur dort ein Blatt vor den Mund, wo es juristische Konsequenzen hätte haben können oder wo erst Aufklärung notwendig ist, um die Fakten richtig beurteilen zu können.


    "Wir werden in den nächsten sieben Tagen intensiv an der Durchforstung der Finanzen und Belege arbeiten und dann eine Art Kassensturz machen", unterstrich Jahncke die finanziell offensichtlich arg angespannte Lage, um dann einzuräumen: "Die Mannschaft hat uns vorgeworfen, zu spät eingegriffen zu haben. Der Vorwurf ist berechtigt, ich entschuldige mich dafür. Erst das Team hat uns letzte Woche über den Ernst der Lage unterrichtet und endgültig die Augen geöffnet. Nun müssen wir alles unternehmen, um den einzigen Handball-Bundesliga-Standort im Rhein-Main-Gebiet zu retten", appellierte Jahncke an alle, die guten Willens sind, die SG jetzt nicht untergehen zu lassen.


    Massive LügenMit Hauptgesellschafter Volkmar Rohr sollen Gespräche über Verträge und Geldflüsse geführt werden. Die Finanzen durchleuchtet Ralf Jahncke in den nächsten Tagen gemeinsam mit einem Wirtschaftsprüfer. Die übrigen Gesellschafter legen die Hände ebenfalls nicht in den Schoß. Marc Gramm beleuchtet die Geschäftsstelle, Daniel Deckers die Gesellschafter-Verträge, Timm Reichold hinterfragt die Abkommen mit den Sponsoren und Joachim Venino kümmert sich um die Wallauer Fördergruppe inklusive der sogenannten Opposition, die von den Ströhmann-Brüdern angeführt wird.


    Mannschaftssprecher Marcus Rominger erhob schwere Vorwürfe: "Wir wurden von Bülent Aksen massiv belogen, nicht erst seit dem Fernsehauftritt am Sonntag. Es ist eine Frechheit, von nur einem ausstehenden Monatsgehalt zu sprechen. Seit Dezember haben wir keinen Cent mehr gesehen." Rominger besitzt als Architekt als einer der wenigen SG-Profis ein zweites Standbein, den meisten Spielern und ihren Familien geht laut Rominger "die ganze Angelegenheit an die finanzielle und teilweise auch gesundheitliche Substanz". Sogar von einem Magendurchbruch bei einem betroffenen Familienangehörigen sprach der SG-Keeper.


    Sieben Tage, siebe KöpfeTrainer Martin Schwalb, der noch keinen Vertrag bei einem anderen Verein unterschrieben hat, war stolz und gleichzeitig erschüttert. "Stolz auf die Moral der Mannschaft, wie die das alles bisher mit drei Siegen in Folge in der Liga weggesteckt hat. Erschüttert, wie man sich in der Person Aksen offensichtlich getäuscht hat." Schwalb zeigte ebenso wie das Team kein Verständnis für den Auftritt des ehemaligen Managers im Fernsehen. "Die Lüge von dem angeblich nur einen Monat ausstehenden Gehalt hat dem Fass den Boden ausgeschlagen."


    Angeblich soll die SG zwischen 300000 und einer halben Million Euro Verbindlichkeiten aufweisen. Zahlen, die Jahncke nicht bestätigen konnte. "Wir müssen erst einen Kassensturz machen, gebt uns sieben Tage Zeit." Zeit, die der Traditionsverein noch weniger als Geld hat. Bis zum 15. März müssen nämlich die Lizenzunterlagen beim Deutschen Handball-Bund eingereicht werden. Sogar eine Insolvenz kann nicht ganz ausgeschlossen werden. Möglich auch, dass bereits vor vier Monaten der Insolvenz-Tatbestand vorgelegen hatte, was strafrechtliche Folgen haben könnte. Die Staatsanwaltschaft soll Aksen laut Radio FFH bereits auf der Spur sein. SG-Hauptgesellschafter Volkmar Rohr: "Da ist überhaupt nichts dran." In sieben Tagen werden mehr als sieben Köpfe gewaltig rauchen.


    Derweil meldete sich Bülent Aksen gestern Abend beim Tagblatt und gab folgende Stellungnahme ab: "Ich meine nicht, dass man mich mit derartigem Hass verfolen sollte, wie geschehen. Ich habe bei meinem Amtsantritt eine erhebliche Überschuldung vorgefunden. Auch vor meiner Zeit mussten Spieler auf Gehälter verzichten, weil die Finanzlage schlecht war. Wir haben jetzt die gleiche Situation. Die Behauptung, ich hätte die Gesellschaft an die Wand gefahren ist schlicht falsch."


    "Es geht nicht nur um Geld. Wir haben bei der Gesellschafter-Tagung am Montag reinen Tisch gemacht, leider hat Volkmar Rohr nicht an der Sitzung teilgenommen. Er war eingeladen", wunderte sich Ralf Jahncke über die Abwesenheit des Flörsheimer Immobilienmaklers. Rohr erschien immerhin auf der Pressekonferenz, wollte zunächst nur ein schriftliches Statement abgeben. Später bekannte Rohr im kleinen Kreis doch noch Farbe: "Ich bin erschüttert, denn ich habe mehr als die von Herrn Jahncke festgestellten 100000 Euro an die SG überwiesen. Wenn ich die richtigen Zahlen auf den Tisch lege, werden alle blass." 400000 sollte Rohr bei der Kapitalerhöhung eigentlich zahlen. Rohr stuft Bülent Aksen als eine Art Bauernopfer ein: "Ein Manager hat andere Aufgaben als ein Gesellschafter. Ich kann das beurteilen, denn ich habe in den letzten Monaten das Tagesgeschäft hautnah verfolgt." Volkmar Rohr sieht die Bundesliga-Zukunft der SG nicht gefährdet: "Ich bringe Licht in das Dunkel. Die SG wird nicht kaputtgehen und an mir wird kein Makel hängen bleiben."


    Angesichts der total verworrenen Lage vermochte Ralf Jahncke nicht zur Beruhigung des aufgescheuchten SG-Umfeldes beitragen: "Ich hoffe, dass wir die Saison zu Ende bringen. Eine Garantie kann ich aber erst in frühestens sieben Tagen abgeben." Nach Informationen dieser Zeitung war Aksen schon mit dem Gedanken schwanger gegangen, die Bundesliga-Lizenz nach Braunschweig zu verkaufen. Harte Arbeit wartet nun auf den bisherigen Pressesprecher und Geschäftsstellen-Chef Hendrik Ziegler. "Er hat hervorragende Arbeit für die SG abgeliefert, genießt das Vertrauen der Gesellschafter. Aber der gute Mann wird in den nächsten Wochen wenig Freizeit haben", sorgte Jahncke für den einzigen Lacher bei der Leichenbittermienen-Konferenz.


    Gesellschafter Joachim Venino suchte bereits am Montag die ersten Gespräche mit der Gruppe um die Brüder Ströhmann. "Jetzt kann die bisherige Opposition beweisen, dass sie es Ernst mit der Rettung meint. Wir haben doch alle gemeinsam das Handball-Dorf aufgebaut und sind nun auch für den Fortbestand verantwortlich." Marcus Rominger betonte mehrfach, dass das Vertrauen der Mannschaft und ihres Umfeldes unter Null gesunken ist: "Die Gesellschafter haben ihre Sorgfaltspflicht gegenüber uns vernachlässigt. Es gibt kein Vertrauen mehr. Jahrelang sollte es nach oben gehen. Dafür fehlte bisher aber einfach die finanzielle Substanz. Jeder einzelne Spieler muss jetzt für sich prüfen, ob er sich in Zukunft mit einem notwendigen Sparkonzept anfreunden kann. Nach dem Sieg in Pfullingen haben wir uns gefreut wie kleine Kinder, aber wir waren fix und fertig." Auf der Heimfahrt im Bus hörte Martin Schwalb dann aber Schlachtgesänge wie seit 15 Jahren nicht mehr.


    Alleingang in Sachen ImmelAußer Bülent Aksen und Volkmar Rohr wusste offenbar niemand von der vorzeitigen Kündigung des Vertrages von Nationalspieler Jan-Olaf Immel. Auf Tagblatt-Anfrage bestätige Ralf Jahncke: "Ich habe das im Internet in meinem Hotel in Neu Delhi gelesen. Auch die anderen Gesellschafter wussten davon nichts. Ich habe aber auch ein bisschen Geld in der GmbH drin. Andere bauen sich dafür sogar ein Haus."


    Martin Schwalb, der Manager Bülent Aksen nach Wallau geholt hatte, ist von ihm tief enttäuscht: "Das Vertrauen hat zwei Jahre lang gereicht, aber jetzt fühlen wir uns alle belogen und betrogen, weil die gemachten Versprechungen wiederholt nicht eingehalten worden sind. Es ist eine schwere Zeit für die SG und alle Familien." Marcus Rominger bestätigte, dass die Mannschaft zusammengerückt ist, um die SG nicht untergehen zu lassen: "Aber wir haben jetzt auch Druck gemacht, denn es sollte Schluss sein mit den Unwahrheiten. Die Spieler waren nicht mehr bereit, alles zu schlucken." Dass dann neun Stunden vor dem Magdeburg-Spiel reiner Tisch gemacht worden ist, begründete Ralf Jahncke: "Es wäre kein Zustand gewesen, das Team uninformiert in das Spiel gehen zu lassen."


    Martin Schwalb hofft, dass die gestrige Offenbarung nun der richtige Schritt in die richtige Richtung war: "Ich will, dass es mit der SG weitergeht. Alle positiven Kräfte müssen zusammenhalten. Auch Volkmar Rohr, der erhebliche finanzielle Mittel aufgebracht hat. Und die Opposition muss nun Farbe bekennen. Wer jetzt abseits steht, ist kein Freund der SG Wallau/Massenheim."


    Timm Reichold, dem Sprecher der Gesellschafter, ist das SG-Unglück an die Nieren gegangen: "Ich habe drei Tage lang mit der Mannschaft geredet. Spieler und Gesellschafter stehen komplett zusammen. Das ist das einzig Gute an unserer vertrackten Lage."



    Wiesbadener Kurier:


    Palastrevolution des Personals
    Spieler des Bundesligisten bringen Manager zu Fall / Finanzielles Überleben nicht gesichert


    Vom 23.02.2005


    Die SG Wallau/Massenheim ringt ums Überleben und hat jetzt Nägel mit Köpfen gemacht: Manager Bülent Aksen ist von seinen Aufgaben entbunden worden; bis zum Wochenende soll klar sein, ob der Handball-Bundesligist überleben kann.


    Von Kurier-Redakteur Ulrich Schwaab


    So viel Rummel hatte die Geschäftsstelle des Erstligisten lange nicht erlebt, doch der Anlass gebot es, dass reger Betrieb herrschte. Erschienen war auch der Mannschaftsrat. Die Gesichter fahl, die Mienen finster, der Ausdruck entschlossen. "Das Vertrauen war unter Null, wir vermissen jegliche Sorgfaltspflicht", sagte Teamsprecher Marcus Rominger, "wir Spieler waren nicht mehr bereit, das zu schlucken." Gestern handelte der Gesellschafterkreis der Spielbetriebs GmbH. "Wir haben die sofortige Trennung von Manager Bülent Aksen beschlossen", verkündete Gesellschafter Ralf Jahncke. Desweiteren wird der Kreis das Gespräch mit dem Mehrheitsgesellschafter Volkmar Rohr suchen, um sich einen Überblick über die genauen Zahlen zu verschaffen.


    Aksen selbst haben sie bei der SG seit Tagen nicht mehr zu Gesicht bekommen. Auf die Einladung zur Gesellschafterversammlung reagierte der in die Kritik Geratene nicht, Anrufe und SMS-Botschaften von Vereinsmitgliedern ließ der 39-Jährige unbeantwortet.


    Von seinem faktischen Rauswurf erfuhr Aksen durch den Kurier. "Ich weiß von nichts", behauptete der wegen eines grippalen Infekts seit gestern Krankgeschriebene: Weder von seiner Kündigung, noch von einer Pressekonferenz. Nachdem er sich bei Rohr schlau gemacht hatte, hielt er das Geschehene für "starken Tobak" und blieb seiner Ankündigungs-Rhetorik treu: "Es ist an der Zeit, Zahlen und Fakten auf den Tisch zulegen."


    Aksen bleibt das seit Wochen schuldig, weshalb sie in Wallau ihrem Geschäftsführer keinen Glauben mehr schenken. "Wir haben keinen Kontakt mehr zum Geschäftsführer", bestätigt Rominger. Gestern Abend meldete sich Aksen per Mail in den Redaktionen: "Ich meine nicht, dass man mich mit derartigem Hass verfolgen sollte. Ich habe bei meinem Amtsantritt eine erhebliche Überschuldung vorgefunden. Auch vor meiner Zeit mussten Spieler auf Gehälter verzichten, weil die Finanzlage schlecht war. Die Behauptung, ich hätte die Gesellschaft an die Wand gefahren ist schlicht falsch!"


    Volkmar Rohr, der die Palastrevolution am Rande des Raumes stehend verfolgte, musste sich stellvertretend jede Menge Kritik anhören. Etwa jene, dass von den fälligen 400 000 Euro Kapitaleinlage, die Rohr im Zuge seines Einstiegs als Mehrheitsgesellschafter hatte leisten wollen, erst ein Viertel geflossen sei. "Es liegt uns erst ein Überweisungsträger über 100 000 Euro vor", berichtete Jahncke. Auch von den Summen, die Rohr der SG zahlen muss, weil er die Vermarktungsrechte an der Spielbetriebs GmbH erworben hat, sei erst die Hälfte eingegangen. "Daher ist der Gesellschaftervertrag, der Rohr mit einem 70-prozentigen Stimmrecht ausstattet, weiter schwebend ungültig", verwies Jahncke auf einen Fakt, der noch zu juristischen Auseinandersetzungen führen könnte.


    "Die Vorwürfe stimmen in keinster Weise", entgegnete Rohr und blieb in seinen Andeutungen vage. "Wenn ich die Summen auf den Tisch legen würde, wärt ihr alle platt", beschied er Nachfrager.


    Platt vor soviel Durcheinander war in erster die Linie die Mannschaft, die sich erst in den letzten Tagen mit ihrer Forderung nach reinem Tisch Gehör verschaffen konnte. Das war den gestern morgen anwesenden Spielern an ihren Gesichtern abzulesen. Seit Dezember einschließlich wartet sie und der Trainer auf Gehaltszahlungen. Doch zunächst muss unter Mithilfe eines Wirtschaftsprüfers erstmal Klarheit über die Finanzlage der SG geschaffen werden. Möglicherweise besteht durch die ausstehenden Gehaltszahlungen auch die Gefahr der Konkursverschleppung.


    Volkmar Rohr trägt jedenfalls eine große Verantwortung für die SG, auch persönlich. Laut Vertrag soll der Flörsheimer mit seinem Privatvermögen für Forderungen an die SG Wallau/Massenheim haften. Wohin der Weg der SG führt, weiß letztlich noch niemand, viel Zeit aber, Klarheit zu schaffen, bleibt den handelnden Akteuren nicht mehr.

    "Erfolg ist eine Folgeerscheinung, niemals darf er zum Ziel werden." (Gustave Flaubert)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von wintermute
    Also ich als Hamburger finde es nicht gut, dass die SG mit einer Mannschaft spielt, die man sich gar nicht leisten kann. Zudem hat man am Anfang der Saison auch noch teure Spieler wie zum Beispiel Heiko Grimm verpflichtet. Da sollte man ganz hart gegen vorgehen. Ich würde vorschlagen sofortiger Lizenzentzug. ;)


    Das Augenzwinkern gebe ich zurück und schlage vor, dass sich Schwerin, Minden, Düsseldorf, Pfullingen und Großwallstadt ab sofort um den Relegationsplatz streiten. Platz 17 und 18 sind gesetzt, wobei ich die SG W/M auf 17 sehe...

  • Und hier der Bericht aus der FNP:


    Wallau trennt sich von Bülent Aksen


    Von Thorsten Remsperger


    Wallau. Die Krise bei der SG Wallau/Massenheim hat eine neue Dimension erreicht. Nachdem Ralf Jahnke im Namen der Spielbetriebs-GmbH gestern bei einer Pressekonferenz die sofortige Trennung von dem geschäftsführenden Manager Bülent Aksen bekannt gab, sprach der Gesellschafter einen Appell aus: «Ohne die Mithilfe von allen wird es möglicherweise keinen Bundesliga-Handball im Rhein-Main-Gebiet mehr geben – die Möglichkeit besteht aber noch.» Wie hoch die Chancen sind, sprich in welcher Höhe sich die Verbindlichkeiten der GmbH befinden, wissen die Gesellschafter noch nicht. Unter Einbindung eines Wirtschaftsprüfers soll bis Montag der Status Quo ermittelt sein.


    Ein paar Zahlen kennen die Gesellschafter schon. «Schluss mit den Unwahrheiten. Einschließlich dem Dezember 2004 sind die Monatsgehälter bis heute noch nicht gezahlt», betonte Torwart Markus Rominger, der für die Mannschaft samt Betreuerstab sprach. «Alle Versuche, in ehrlichen Kontakt zu treten, wurde uns verweigert. Wir wurden von der Geschäftsführung belogen.» Die ausstehenden Gehälter sollen in der Summe rund 400 000 Euro betragen.


    Die neun Gesellschafter müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, von Aksen und dem seit 1. Juli ehrenamtlichen Geschäftsführer Volkmar Rohr an der Nase herum geführt worden zu sein. Allein die letzten Arbeitstage Aksens sind ein Skandal: Für das Spiel am Samstag in Pfullingen meldete er sich krank, wurde jedoch abends auf einer Party in einem Frankfurter Hotel gesehen. Am Sonntag verbreitete er Unwahrheiten im Fernsehen, um von Montag an unterzutauchen.


    Wie Aksen fehlte dann auch Rohr bei der dreistündigen Gesellschafterversammlung. Er hatte eigentlich zugesagt. Nicht geschmeckt hat dem Flörsheimer Architekten schließlich Jahnkes Feststellung auf der Pressekonferenz, dass von Rohrs Kapitaleinlagen in Höhe von 400 000 Euro, die ihm knapp 70 Prozent der GmbH-Anteile gesichert zu haben schienen, erst 100 000 Euro geflossen seien. Überweisungen im Rahmen seines seit 1. November bestehenden Vertrages als Hauptvermarkter lägen erst zu 50 Prozent vor, verkündete Jahnke. «Wie bitte?», war der Kommentar des Anwesenden, er sei erschüttert über die Zahlen. Richtig stellen wollte er aber nichts. «Ich werde mich schriftlich dazu äußern.» Das war alles, was Rohr sagte. Auch wenn sich Jahnke und Co. im Anschluss mit ihm zusammensetzten, deutet das auf seinen Ausstieg hin.


    Angesprochen auf eine möglicherweise verschleppte Insolvenz sagte Jahnke: «Wenn ein solcher Tatbestand besteht, müssen die Gesellschafter binnen 14 Tagen informiert werden. Hat dieser Tatbestand bestanden, kann die Geschäftsführung rückwirkend verantwortlich gemacht werden.» Auf eine mögliche kriminelle Handlung Aksens angesprochen, kommentierte Jahnke: «Das hätte nur eine Relevanz, wenn nachgewiesen werden könnte, dass vorsätzlich Zahlen gegenüber den Gesellschaftern verschleiert worden sind.» Zumindest dürfte Aksen (hat einen Vertrag bis 2007) vor dem Arbeitsgericht kaum einen Anspruch auf eine Abfindung haben. «Es gibt bisher keinen Anlass dafür, dass nicht jeder das Beste für die SG wollte», sagte zwar Jahnke, der jedoch einige Fehler des Ex-Managers andeutete. «Es wurden im März 2004 Aussagen über das Saisonbudget gemacht, die bei weitem nicht zutreffend waren.»


    Doch wie geht es bei der SG Wallau jetzt weiter? Die Lizenzunterlagen für die kommende Spielzeit müssten bis zum 15. März eingereicht werden. Der Mannschaft bleibt nichts anderes übrig, als sich zu gedulden. «Einige meiner Kollegen sind an der finanziellen Untergrenze angelangt, die Sorgfaltspflicht der Gesellschafter gegenüber uns wurde vernachlässigt. Vertrauen gibt es nicht mehr. Man sollte vielleicht zusehen, dass nur Geld ausgegeben wird, das da ist. So dass wir nicht jedes Jahr im März gucken müssen, wo wir bleiben», hielt Rominger enttäuscht fest.


    Als die Gesellschafter Montagnacht das Gespräch mit dem Team suchten, sollen die Spieler aber fair reagiert und Kooperation angeboten haben. Nach einem Weg aus der Misere wollen die Verantwortlichen auch mit der Wallauer «Opposition» um die Gebrüder Ströhmann suchen. «Ich finde das Engagement super, wir müssen jetzt alle an einem Strang ziehen», sagte Gesellschafter Timm Reichold. «Wir werden der Sache dienlich sein, es hängt viel zu viel dran», entgegnete Jörg Ströhmann auf Nachfrage dieser Zeitung. Das Hauptproblem wird jedoch die schwierige Suche nach Geldgebern bleiben.

    "Erfolg ist eine Folgeerscheinung, niemals darf er zum Ziel werden." (Gustave Flaubert)

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