Damals, als ich Trainer wurde...

  • Also, an alle die Trainer sind: Wie seid ihr Trainer geworden? Habt ihr mal das Training sporadisch übernommen und hattet dann Spaß? Ich will eure Geschichte hören :)

  • Ich lass mal die Hose runter ;).
    Ja, damals . Ich war 16, ca 34 Jahre her, als ich meinen ersten Übungsleiterschein machte. Ich sollte den Nachwuchs übernehmen, hatte aber auch Spaß am Training mit den Jüngsten. Mein damaliger Verein ließ nur Trainer mit Übungsleiterschein zu. Diese Einstellung fand ich damals sehr hart, machte aber Sinn.
    Mit dem Besuch dieses Lehrgangs und den Weiterbildungsmaßnahmen blieb ich auf dem neuesten Stand.
    Später folgten weitere ÜL- Scheine in verschiedenen Sportarten, was ja nicht dümmer macht, wenn man mal über den Tellerrand schaut. :D Danach legte ich mich auf den Handballsport fest und machte dann zuerst meine C- und später die B- Lizenz . Zur A- Lizenz fehlte mir bis jetzt aus beruflichen Gründen die Zeit, aber es ist auch nicht ganz einfach bei 25 freien Lehrgangsplätzen mal so eben da hinein zu rutschen, wenn es deine Liga nicht gerade verlangt.
    Es gibt bestimmt viele gute Trainer ohne Lizenz und viele weniger gute mit :wall:, zu welcher Kategorie man gehört, sagen dir immer die anderen.:P. Positiv an den Lehrgängen ist, dass du zum einen ein Papier in der Hand hast und zum anderen bildest du dich weiter.
    Viel Glück wünsch ich dir in deinem angestrebten Trainerleben. :hi:

    Warum scheuen wir uns neue Wege zu gehen, obwohl wir wissen, dass andere sie erforscht und geschaffen haben?


    www.keepers-training.de

  • Moin,


    damals, 1981, bin ich Trainer geworden, weil Papa auch Trainer war und ich sowieso jeden Donnerstag mit ihm zur Halle geschlört bin. Ich habe im zarten Alter von 16 Jahren mit zwei Gleichaltrigen eine männliche D2 trainiert, was mit Papai Hilfe eigentlich ganz gut geklappt hat. Viele der Jungs spielen heute noch Handball in der Mannschaft, die ich so dann und wann betreue.


    Irgendwann rief dann Vater Staat zum Grundwehrdienst. Ab da war ich mehrere Jahre nur noch als Spieler und Schiri tätig.


    Wegen Rückenproblemen, Familie, Hausbau usw. habe ich acht Jahre fast nix gemacht, ausser BULI auf DSF gucken und Heimspiele unserer Damen und Herren.


    Als Töchterlein dann zu den Minis ging, juckte es wieder in den Fingern. Der Geruch in den Kabinen, bei Mini-Turnieren die Gegner von früher wieder treffen (auch alles Väter), usw., das war es, was mir gefehlt hat.


    Aufgrund von Trainermangel hat man mich dann irgendwann belabert, die weibliche E zu übernehmen, in der meine Tochter spielte. Gesagt, getan. Jetzt stehe ich zwei mal wöchentlich in der Halle, am Wochenende mindestens einmal und gehöre zu den vielen Bekloppten, die sich für den Handball den Ar... aufreißen. (Pfeifen bei Miniturnieren, Betreuer der dritten Herren, usw.)


    Gruß, harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

  • Anfang der 90er habe ich aus gesundheitlichen Gründen mit dem Aktivendasein aufgehört. Dann wurde ich Co-Trainer unserer ersten Herren und im Jahr darauf Chef. Nachdem ich nach ¾ der Saison gefeuert wurde hat man mich zur Übernahme einer männl. D bei uns im Verein überreden können. Mit den Jungs bin ich dann, leider etwas zu spät, erstmals mit der DHB-Rahmenkonzeption in Berührung gekommen.


    Und damals habe ich festgestellt wie sehr es mich begeistert mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten.
    Nach der Geburt meiner Tochter musste ich meine negative Einstellung gegen den Mädchenhandball überdenken und bin nun seid 4 Jahren im leistungsorientierten Mädchenbereich tätig. Und das mit bleibender Begeisterung oder mit ungebrochener Idiotie wie viele zu sagen pflegen. Mir jedenfalls macht es Spaß und ich kann nur sagen „Arbeit mit Kindern und Jugendlichen lohnt sich“ und man bekommt eine Menge zurück.


    Ach ja, C und B-Lizenz habe ich auch und einige Fortbildungen besucht. Aber das ist nebensächlich, der Wille Kinder- und Jugendhandball mit seinen Eigenarten zu verstehen und sich damit auseinanderzusetzen reicht schon aus um ein guter Trainer zu werden.


    Grüsse
    Rolf

    Wer nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

    Einmal editiert, zuletzt von RolfB ()

  • Moin


    Zitat

    Original von RolfB


    Nach der Geburt meiner Tochter musste ich meine negative Einstellung gegen den Mädchenhandball überdenken und bin nun seid 4 Jahren im leistungsorientierten Mädchenbereich tätig. Und das mit bleibender Begeisterung oder mit ungebrochener Idiotie wie viele zu sagen pflegen. Mir jedenfalls macht es Spaß und ich kann nur sagen „Arbeit mit Kindern und Jugendlichen lohnt sich“ und man bekommt eine Menge zurück.


    :klatschen: :klatschen: :klatschen:


    Absolute Zustimmung! Es macht Spaß, mit Mädchen zu arbeiten und sie lassen sich gerne etwas beibringen. Wenn die Trainer nur wollen, kann man aus dementsprechenden Talenten eine ganze Menge machen.


    Gruß, harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

  • Hallo,


    ich bin noch ganz neu im "Trainergeschäft". Ich habe Ende letzten Jahres angefangen, beim Training der wD zu helfen. Der damalige Trainer hatte 2 wD und damit viel um die Ohren. Da meine Tochter viel in der D2 mitspielte (sie war eigentlich noch E) und die Mädel's sich darauf verliesen, das sie rannte, die Anspiele machte und noch die Tore werfen sollte, habe ich angeboten beim Training zu helfen. so konnte es nicht weiter gehen, es sollte schließlich jede laufen, werfen und Spaß(!!!!!) haben. Schließlich saß ich dann auch in den Spielen mit auf der Bank, als Unterstützung (dachte ich jedenfalls), und ,schwupp, hieß es: willst du die Mädchen nicht komplett übernehmen?! Also habe ich angefangen viel zu lesen,ich hatte schon mal einen Eintages Lehrgang bei Renate Schbert besucht und ich surfe durch das Netz, um mir Anregungen zu holen. Zwar spiele ich auch selber, aber das ist nicht mit dem Jugendhandball vergleichbar, dazu sind wir viel zu defensiv. Ich habe erstmal viel Koordination gemacht, da ich das Gefühl hatte, daran hapert's. Den Rest versuche ich mir zu erarbeiten, bis jetzt haben wir alle viel Spaß und sogar ordentlichen Zulauf, so das ich jetzt auch 2 Mannschaften habe. Außerdem habe ich beschlossen bei der nächsten Möglichkeit die C Lizenz zu machen.
    Liebe Güße
    HaMu

    :hi:Wenn dir das Leben eine Zitrone gibt, mach Limonade daraus! :hi:

    2 Mal editiert, zuletzt von HaMu ()

  • Vielen Dank für die Berichte :)
    Ich schau auch mal, ob ich irgendwo ne D oder E trainieren kann.[um es besser als meine Trainer zu machen :P]
    Ihr könnt gerne noch mehr Geschichten erzählen...

  • hm..sehr interessant..
    was hat das eigentlich genau mit den Trainer-Scheinen auf sich?
    Muss man auch für E bzw D-Jugend auch einen Schein machen?

  • Vor ca. 6 Jahren teilte uns (Vorstandschaft) unsere E-Jgd. Trainerin während der Saison mit, dass Sie schwanger sei und nicht mehr weiter trainieren könnte. Wie üblich fand sich niemand, so dass ich diesen Job übernahm. Nach 1-2 Jahren mit Weiterbildung ohne Lizenz habe ich die C-Lizenz gemacht. Ich bin immernoch im Bereich Mini - C-Jgd aktiv und kann nur sagen, dass es tierisch Spass macht. Zum Glück ist mein Sohn in der Mannschaft die ich trainiere, so dass der Haussegen nicht allzuschief hängt.


    @ geli:
    Du brauchst keine Lizenz um zu trainieren. Es hilft aber ungemein,für den Hintergrund, festzustellen, dass es weitere Idioten wie Dich und mich (und die Trainer der HE) gibt, aufbau deines Basiswissens(Trainingsaufbau, Technik, Übungen, ectr).

  • Damals, als ich 17 war, übernahm mein Trainer zusätzlich eine weibliche E und teilte 3 Mitspielerinnen und mir mit, dass wir jetzt von ihm lernen werden, wie man Trainer wird. Wir bekamen dann für jede Übungseinheit jeder ein Thema und haben unsere Übungen dann mit den kleinen Mädchen gemacht. Mein Trainer sah immer zu und korrigierte uns Trainerlehrlinge. Ich habe dabei sehr viel für mein eigenes Spiel gelernt und außerdem so viel Spaß an der Trainertätigkeit gefunden, dass ich bis heute nicht davon lassen kann. :D


    Ich habe zwar auch einige Jahr Senioren trainiert, finde aber, dass nichts so viel Spaß macht, wie über einen längeren Zeitraum Trainer einer Jugendmannschaft zu sein. :)


    Lizenz? Ja- finde ich aber nicht so wichtig.

  • "Könntest Du nicht mal ab und an vorbeikommen und Torwarttraining machen?" Damit nahm das Unglück seinen Lauf. Kurze Zeit später war ich Co-Trainer der mD, dann hat sich der 1. Herren Spieler als Trainer verpisst und ich war mit 17 hauptverantwortlicher Trainer für eine mD. Keinen Plan von nix und auch keine Hilfestellung vom Verein. Der ein oder andere Bengel spielt noch, aber gute Jugendarbeit sollte so nicht aussehen.


    Dann die C-Lizenz, eine wC für anderthalb Jahre und im nachhinein die Erkenntnis, dass es nichts Schlimmeres gibt, als einen jungen Trainer mit so etwas wie Rahmentrainingskonzeption oder so zu indoktrinieren. Ich hatte daraufhin die Handballweisheit mit Löffeln gefressen und wollte die lokale Handballwelt im Verein verbessern.... sieben Jahre vereinslose Trainertätigkeit folgten wenig später. :D


    Die Handballweisheit habe ich nach wie vor mit Löffeln gefressen, nur dass ich jetzt nicht mehr alles nachplappere, was ich auf Lehrgängen mitbekomme. :lol:


    Zitat

    Mein Trainer sah immer zu und korrigierte uns Trainerlehrlinge.


    Oh.... eine Vorgehensweise mit Verstand. :) So was höre ich zum allerersten Mal.


    Zitat

    Lizenz? Ja- finde ich aber nicht so wichtig.


    Die Tatsache, dass man den Schein hat, finde ich ebenfalls nicht wichtig. Wer Glück hat und fähige Trainer in der Ausbildung abbekommt, der kann dort eine Menge lernen. Am schönsten ist allerdings die Erkenntnis, dass man bis dahin alles falsch gemacht hat, was man nur falsch machen konnte.

    Handballworld: "Die Pässe von Andreas Wolff erinnerten dabei durchweg an die besten Tage von Tom Brady, immer wieder segelten die Bälle aus dem deutschen Sechser Richtung der eigenen Außenspieler."


    ZeeBee: "Tom Brady? Australier, oder? War der nicht mal bei Gummersbach im Tor?"

  • Betreuerin der weiblichen D-Jugend - mein Vater war Trainer und ich der Gegenpart, der eher als Kummerkasten fungierte ;) Klappte ganz gut und ich konnte mir einiges abkucken. Nach einiger Zeit hab ich dann die weibl. D2 übernommen, immer noch in Zusammenarbeit mit meinem Vater (in Bezug auf Zuteilung von Spielerinnen und gegenseitigem Aushelfen bei Abwesenheit).


    Und dann wurd es richtig fahrig: die weibl. A brauchte nen Zweittrainer, da der Ersttrainer (Freund meiner Schwester, daher mir sehr gut bekannt) aufgrund Studium Zeitprobleme bekam... mannmannmann... das war ne Truppe! Sehr lieb, aber halt auch phasenweise sehr zickig und problemeaufbauschend... waren zwei interessante Jahre. Sportlich nicht richtig erfolgreich, dafür gab es bei jedem Training neue Stories und Verwicklungen verbunden mit Einzelgesprächen. Letztendlich hatten sich dann doch wieder alle lieb - im Feiern dann die Größten ;)


    Ich vermisse das schon ein wenig. Leider passt es zeitlich nicht.

  • Angefangen habe ich mit 14-15 bei den Minis als zweite "Kraft". Bin dann bis ich 17 war so geblieben. Habe die Mannschaft dann auch in die wJE begleitet und im zweiten Jahr dort sprang meine erste "Kraft" aufgrund Beruflichen gründen im 2. Jahr der wJE ab als ich 17 wahr und da wahr ich dann plötzlich mitten in der Saison allein. Nach dieser Saison machte ich es dann noch bis Pfingsten und hörte dann mal auf weil mein Verein meinte es klappt nicht mehr so.
    Ich habe jetzt wieder die gleiche Mannschaft in der wJC mit meinem Trainer zusammen.

  • Moin,


    Zitat

    Original von Zickenbändiger


    Wer Glück hat und fähige Trainer in der Ausbildung abbekommt, der kann dort eine Menge lernen. Am schönsten ist allerdings die Erkenntnis, dass man bis dahin alles falsch gemacht hat, was man nur falsch machen konnte.


    Gaaaanz wichtig! Als Jugendtrainer muss man gnadenlos bereit sein, von anderen etwas zu lernen. Sowohl von anderen Trainern, wie auch von kleinen Biestern, die man davon abhält, nachmittags herumzulungern.


    Die Handballecke hat mir schon so manches Erfolgserlebnis beim Training beschert... ;)


    Gruß, harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

  • Zitat

    Original von harmi


    Gaaaanz wichtig! Als Jugendtrainer muss man gnadenlos bereit sein, von anderen etwas zu lernen.


    Als Trainer allgemein. Ich habe mir später, als ich zum ersten Mal eine Seniorenmannschaft trainiert habe, unsere damaligen Trainingspläne von meinem Trainer geholt. Und auch heute noch freue ich mich über Übungen, die ich immer wieder bei anderen Trainern entdecke und die ich dann für meine Mädels modifizieren kann.

  • Bei mir war es ähnlich wie bei Dany, ich wurde auch gefragt ob ich nicht als 2te Kraft bei den Minis helfen will. Ab einem gewissen Zeitpunkt sollte ich dann alleine weitermachen. Daraufhin hab ich mir einen weiteren Mitstreiter gesucht, zu zweit war es mir einfach wohler. Wir sind von unserem Verein so ziemlich ins kalte Wasser geworfen worden, keine Lehrmaterialen bzw. nur ein Übungsbuch, anfangs konnten wir dann nur auf unsere eigene Erfahrung bzw. Erinnerung zurückgreifen. Dann kamen wir an den Punnkt, dass wir uns "selber fortbilden" mussten. Bücher wurden gekauft oder ausgeliehen und wir versuchten unser bestes beim Gestalten des Trainings. Jetzt mussten wir leider im September aufhören, da es zeitlich einfach nicht mehr ging. Ist verdammt schade und hoffentlich bleiben die Jungs beim Handball und bekommen fähige Trainer/innen.


    Gruß Joe

  • hi...ich möchte seid einem Jahr die Grudnausbildung für trainer machen nur konnte mir keiner die frage beantworten wie alt man dafür sein muss....bin 16

  • Tjaaa- das scheint hier ja nicht viele Trainer zu geben. :(


    Meine Abteilung besteht aus 17 Mannschaften, im männlichen Bereich trainiert dieses Jahr jeder Trainer 2 Mannschaften. Einer hat grad zum 31.12. geschmissen und bei den anderen ist absehbar, dass sie nächste Saison nur noch eine Mannschaft trainieren möchten (was ich auch verstehen kann, mir reicht eine völlig). Wo nimmt man aber Trainer her???


    Ist es denn soooo schlimm, diesen Job zu machen????


    Ich kann nicht verstehen, dass erwachsene Handballer, für die sich ja offensichtlich all ihre Jugendjahre auch immer jemand gefunden hat, um sie zu trainieren, jetzt wo sie gebraucht werden, nicht etwas von dem, was sie selber empfangen haben, zurückgeben möchten. :nein:


    Was ist denn so schlimm daran?


    Ich kann nur sagen, dass ein Trainer, der sich intensiv um ein Team bemüht, sehr viel Spaß und Freude zurück bekommt. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Nr. 3 lebt! ()

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