Es gibt Pflichtpunkte, die nicht eingefahren werden ebenso, wie unerwartete Punktgewinne. Eine erfolgreiche Saison spielt man, wenn die Zahl der unerwarteten Punktgewinne, die Zahl der nicht eingefahrenen Pflichtpunkte übersteigt.
Dormagen in Liga 1: Der TSV-Thread
- TSV-Fuchs
- Geschlossen
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Zitat
Original von Flevo
Und es gibt noch ein drittes Paar Schuhe, nämlich die Punkte, die der TSV tatsächlich holt. Vor einem Jahr z.B. konnte der TSV in Kiel weder realistisch noch optimistisch Punkte holen.Um mal einen großen Staatsmann zu zitieren: "Entscheidend ist, was hinten rauskommt."
Gruß FlevoWenn gegen Wetzlar eine ähnliche Leistung "hinten rauskommt" wie gestern Abend gegen die zweitklassigen Franzosen aus Selestat, dann verliert der TSV das erste Saisonspiel mit mindestens 10 Toren Unterschied...
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Schauen wir uns die Voerbereitung des TSV doch mal in Zahlen an:
Spiele gegen Erstligisten / ausländische Erstligisten:
6 Siege: 2Spiele gegen Zweitligisten / ausländische Zweitligisten:
7 Siege: 5Spiele gegen tiefer spielende Teams:
2 Siege: 2Verletzte Spieler im Laufe der Vorbereitung:
6Nicht die Komplette Vorbereitung mitmachend ohne Verletzung:
3 (+ Vitali)Es fällt auf, dass...
...der TSV den Erstligisten (Hannover) und damit einer wirklichen Standortbestimmung aus dem Weg gegangen ist. Die Siege wurden gegen Plock und Kopavogs eingefahren.... Es vornehmlich gegen unterklassige Teams zu Siegen gereicht hat.
... die Mannschaft -auch auf Grund verletzter und fehlender Spieler- nicht richtig eingespielt sein kann.
...bei der Anzahl verletzter offenbar kein dosiertes, an Belastungen angepasstes Training stattfindet.
Ganz ehrlich: eine für die Saison Mut machende, Selbstbewußtsein aufbauende Vorbereitung auf eine Bundesligasaison sieht für mich anders aus.
Ich habe für das Wetzlar-Spiel ein ganz schlechtes Gefühl - wie auch für den Saisonverlauf...
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...die Ergebnisse aus den Vorbereitungsspielen sind völlig egal
...aufgrund der Voraussetzungen sind wir einer der heißesten Kandidaten für den Abstieg und nach 34 Spieltagen auf Platz 15 zu stehen wäre ein Riesenerfolg
...wir haben wie in der vergangenen Saison keine Chance und wollen sie auch in dieser Saison wieder nutzen
Gruß Flevo
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Zitat
Original von -cW
Schauen wir uns die Voerbereitung des TSV doch mal in Zahlen an:Spiele gegen Erstligisten / ausländische Erstligisten:
6 Siege: 2Spiele gegen Zweitligisten / ausländische Zweitligisten:
7 Siege: 5Spiele gegen tiefer spielende Teams:
2 Siege: 2Verletzte Spieler im Laufe der Vorbereitung:
6Nicht die Komplette Vorbereitung mitmachend ohne Verletzung:
3 (+ Vitali)Es fällt auf, dass...
...der TSV den Erstligisten (Hannover) und damit einer wirklichen Standortbestimmung aus dem Weg gegangen ist. Die Siege wurden gegen Plock und Kopavogs eingefahren.... Es vornehmlich gegen unterklassige Teams zu Siegen gereicht hat.
... die Mannschaft -auch auf Grund verletzter und fehlender Spieler- nicht richtig eingespielt sein kann.
...bei der Anzahl verletzter offenbar kein dosiertes, an Belastungen angepasstes Training stattfindet.
Ganz ehrlich: eine für die Saison Mut machende, Selbstbewußtsein aufbauende Vorbereitung auf eine Bundesligasaison sieht für mich anders aus.
Ich habe für das Wetzlar-Spiel ein ganz schlechtes Gefühl - wie auch für den Saisonverlauf...
"kein dosiertes, an belastungen angepasstes training"" - da spricht offenbar ein sportwissenschaftler, der jeden tag dabei war.....unfassbarerer kommentar """"
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Diesem Kommentar kann ich mich nur anschließen! Aber es gibt eben blonde Herren aus dem Fanblock, die sich selbst zu absoluten Experten aus der Ferne erkoren haben...
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Zitat
Original von Hrubesch
"kein dosiertes, an belastungen angepasstes training"" - da spricht offenbar ein sportwissenschaftler, der jeden tag dabei war.....unfassbarerer kommentar """"Mag sein, dass es nicht stimmt und ich daneben liege - Asche über mein Haupt, so etwas zu erwähnen, auffällig ist es schon.
Was ist Deine (mögliche) Erklärung der vielen Verletzten vor und während der Saison 08/09 und nun 09/10?
Pech??? -
So, nachdem wir auch diese Saison in der tollsten Liga der Welt mitspielen dürfen, habe ich mich dann doch mal hier angemeldet.
Wünsche uns allen eine gute Saison und dass es am Ende etwas zu feiern gibt.
Ich denke, wie Flevo, wenn wir 15. werden, wäre das mit dieser "U21 Plus"-Mannschaft tatsächlich eine Sensation.
Das lesen der 35 Seiten bisher spare ich mir.
Sollen wir für diese Saison einen neuen Thread aufmachen? -
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Hallo Christian,
neuer Thread nur wenn "OliLoliSuperOli" auch mitmacht.
Worüber sollen wir sonst hier schmunzeln.
Unser "super negativ alles vorher Besserwisser Oli" sollte da nicht fehlen -
Also ich geb auf die Vorbereitung nicht besonders viel - dient ja nur der Vorbereitung ;). So erinnere ich mich an eine durchwachsene Vorbereitung im Vorjahr mit einem furchtbaren, abschließenden Testspiel gegen den TVK, denen dann der Punktgewinn in Kiel und der Heimsieg gegen Hamburg folgte.
Sicherlich stehen wir vor einem schweren zweiten Bundesligajahr, aber wenn Mannschaft, Fans und Umfeld die TSV-Tugenden in die Waagschale werfen, bin ich überzeugt, dass wir die Aufgabe meistern können.
Der Grundstimmung förderlich wären sicherlich Erfolge an der Sponsorenfront oder auch eine Imagekampagne (vgl. z.B. "Grünes Blut" bei GWD). Mir kommt auf der HP immernoch zu wenig Selbstmarketing rüber, auch wenn es einige begrüßenswerte Veränderungen gegeben hat. Anstelle der Chronik, die allenfalls hartgesottene TSV-Fans interessieren dürfte, könnte man beispielsweise ein Leitbild formulieren. Wäre doch eine interessantere Außendarstellung und auch interessanter für potentielle Partner. Positives zu schreiben gäbe es glaube ich genug :).
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Dann kann ja wohl dieser Thread endlich geschlossen werden, man benötigt ja wohl nicht zwei mit dem gleichen Thema aus Dormagen!
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So ein Thread steigt in seiner Bedeutung durch die Anzahl der Antworten und Views. Ein neuer Thread fängt bei Null an. Es gibt hier einen Dormagen-Thread. Wozu ein neuer???
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Wollt ihr das beste spiel der erde sehen XXX check it
Werbelink entfernt durch Lord Vader
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Zitat
Original von Center10
Hallo Christian,
neuer Thread nur wenn "OliLoliSuperOli" auch mitmacht.
Worüber sollen wir sonst hier schmunzeln.
Unser "super negativ alles vorher Besserwisser Oli" sollte da nicht fehlenHabe mich ja schon klar dazu geäußert. Verstehe nicht, warum der neue Bayerwisser und Herr Nachname entfernt meinen, sie müssten einen neuen Dormagener Thread eröffnen...
Vielleicht ist der Bayerwisser ja auch die Person, die nun gar nicht mehr hier ist, aber immer noch so viel mit einer bestimmten Person an der Vereinsspitze telefoniert!? Oder zumindest ein Freund davon, so ganz nach dem Motto: Simsalabim...
Ich bleibe jedenfalls hier!!! -
Reichlich spekulativ, ansonsten aber eindeutig und nachvollziehbar: Wozu der neue Thread? Oder ist der hier einfach zu voll???
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wo gehts jetzt nun weiter, hier oder im neuen Thread?
hin und her gerissen bin -
Macht doch nicht gleich `ne Vereinskrise draus.
Ich ziehe den neuen Thread vor: Neues Spiel, neues Glück.
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Rheinischer Anzeiger von heute:
Teamleiter Thomas Dröge: „Um den Klassenerhalt zu schaffen, muss einfach alles optimal passen”
Viele Unbekannte vor dem Start in die Saison
Handball (-oli) - Stefan Lövgren wurde Weltmeister mit Schweden, Champions-League-Sieger und siebenfacher Deutscher Meister mit dem THW Kiel. Auch wenn er nach der vergangenen Saison seine aktive Karriere beendet hat, kennt er sich bestens in der deutschen Handball-Szene aus. Als ausgewiesener Fachmann hat er vor dem Start in die Bundesliga-Saison 2009/10 festgestellt, dass es 15 Mannschaften gibt, die besser sind als der TSV Dormagen. Eine Mannschaft sei schlechter, eine gleich stark, so Lövgren. Die Etatzahlen spiegeln das in etwa wider: In einer dpa-Umfrage rangiert der TSV Dormagen mit etwa einer Million ¤ am Ende. Davor steht Aufsteiger HSG Düsseldorf mit 1,3 Millionen ¤. Der zweite Aufsteiger, TSV Hannover-Burgdorf, hat 1,5 Millionen ¤ angegeben, die HBW Balingen-Weilstetten zwei Millionen ¤. Die Spitze hält übrigens Lövgrens Ex-Club, der THW Kiel, mit 7,5 Millionen ¤...
Teammanger Thomas Dröge gibt sich deshalb keinen Illusionen hin: „Es wird sportlich genau so schwer wie im vergangenen Jahr, unser hohes Ziel ,Klassenerhalt‘ zu erreichen.” Sollte die Höhenberg-Truppe wieder ein solches Verletzungspech erwischen wie in der Rückrunde der Spielzeit 2008/09 sei dieses Ziel nicht zu schaffen. „Es muss alles optimal passen, dann könnten wir eine Chance haben”, so Dröge, der im Handball-Oberhaus auch kein Unbekannter ist. Der 47-Jährige stieg mit dem HSV Suhl als Trainer in die Bundesliga auf, war später elf Jahre lang Manager des ThSV Eisenach, davon sieben Jahre in Liga eins. Mit optimal meint Dröge nicht nur, dass sich keiner der Leistungsträger dauerhaft verletzten darf: „Unsere Leistungsträger müssen alle das bringen, was der Trainer von ihnen erwartet.” Der Trainer, das ist Kai Wandschneider. Der sieht das genau so und präzisiert: „Wir hatten in der vergangenen Saison drei U23-Spieler, von denen zwei unter den zehn Abgängen sind. Diese Saison haben wir sieben U23-Spieler, von denen kaum einer Erstliga-Erfahrung hat.” Seine Mannschaft habe in der abgelaufenen Saison in der Regel dann gepunktet, wenn er mit den erfahrenen Akteuren durchgespielt hat. Das waren acht. „Die jungen Spieler kamen meist zum Einsatz, wenn wir hoch zurückgelegen haben”, so der 49-Jährige. Doch der Diplom-Sportlehrer macht wie so oft aus der Not eine Tugend: Die Dinge so nehmen, wie sie kommen, und daraus das Beste machen. Mit der Entwicklung seiner Ausbildungsspieler in der Saisonvorbereitung ist er „sehr zufrieden”. Auch wenn die beiden Neuzugänge Kristian Nippes und Bobby Schagen wegen ihres Einsatzes bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Ägypten quasi die ganze Zeit fehlten, also kaum eingespielt sind (der RA berichtete). Max Holst habe große Fortschritte gemacht („Dem traue ich einiges zu!”) und bilde mit Michiel Lochtenbergh ein gutes Duo auf Linksaußen. Auch auf der Torhüterposition gebe es eine positive Entwicklung: Jens Vortmann, der bei den Füchsen Berlin kaum zum Einsatz kam, werde sich mit weiterer Spielpraxis sicherlich noch mehr steigern, als das bisher eh schon der Fall gewesen ist. Und: Konkurrenz belebt das Geschäft. Vitali Feshchanka, der wegen seines Übergewichts zu Beginn der Saisonvorbereitung Sonderschichten absolvieren musste und nicht beim ersten Turnier in Altensteig mitspielen durfte, hat inzwischen 14 Kilogramm abgenommen. „Beide Torhüter haben in den Test- und Turnierspielen gute Leistungen gebracht”, so Wandschneider.
Das kann er von seinen beiden Griechen nur bedingt behaupten: Konstantinos Chantziaras habe zu Beginn der Vorbereitung körperliche Probleme gehabt, sich dann aber deutlich gesteigert. „Er kann auch mal bei neun oder zehn Metern hochsteigen und werfen. Auf Rückraum rechts ist er die Nummer ein”, berichtet der Wahl-Kölner. Schlecht sei „Dinos” dann nur leider in den beiden Testspielen im Sportcenter gewesen. Das gilt auch für Spyros Balomenos, eigentlich der „hochkarätigste Neuzugang, den wir haben” (Wandschneider). Anfangs habe der Rückraumlinke zu schnell zu viel gewollt und dadurch zu viele Fehlwürfe und technische Fehler produziert. Dann habe er geduldiger gespielt, sich das Spiel besser eingeteilt, vor allem beim Schindler-Cup überzeugt. Doch beim letzten Testspiel gegen Sélestat habe es einen bösen Rückschritt gegeben. „Da war er überhaupt nicht präsent. Ich bin mir noch nicht im Klaren darüber, wie wertvoll Spyros für uns werden kann”, erklärt der Cheftrainer. Körperlich sei der Grieche gut drauf, robust, in der Abwehr mit seinen 1,95 Meter eine Hilfe. „Doch im Angriff sind Florian Wisotzki und Christoph Schindler stärker als Spyros.” Das Problem daran: Wisotzki und Schindler sind verletzt (der RA berichtete). Während Schindler (Schulterprobleme) gestern Abend probehalber das erste Wurftraining absolvierte, wird der Kapitän nach seiner Knieoperation noch weitere vier Wochen brauchen. Am Freitagabend beim ersten Heimspiel gegen Wetzlar fällt Wisotzki definitiv aus.
Fraglich ist darüber hinaus, ob Nils Meyer spielen kann. Er zog sich gegen den französischen Zweitligisten durch einen Tritt einen Muskelfaserriss in der Wade zu. Fallen alle drei Rückraumakteure aus, bleiben Wandschneider dort nur Kentin Mahé (Mitte) und Balomenos. Denn Abwehrspezialist Maciej Dmytruczynski ist nach seiner Knieoperation noch nicht so weit, um im Positionsangriff zu spielen. Wandschneider: „Er hat noch Angst zu springen. Auch für die zweite Welle fehlt ihm noch etwas Schnelligkeit.” In der Abwehr sei der Pole mittlerweile wieder bei 90 Prozent. Auch noch nicht bei 100 Prozent ist Tobias Plaz. Der Rechtsaußen ist nach seiner zweiten Bandscheibenoperation zwar körperlich wieder top fit, dafür hat er beim Torabschluss aber noch einige mentale Probleme.
Trotz all dieser Probleme will Wandschneider am Freitag gegen die HSG Wetzlar (Spielbeginn im Sportcenter um 19.45 Uhr) gewinnen. Die Gäste sind für den Trainer ein Kandidat für das untere Tabellendrittel, werden seiner Meinung nach nichts mit dem Thema „Abstieg” zu tun haben. Die Erfolgsfaktoren nicht nur für das erste Saisonspiel, sondern für die gesamte Saison: Zusammenhalt in der Mannschaft, eiserner Wille der Spieler, volle Disziplin einzeln sowie im Kollektiv und das tolle Dormagener Publikum als achter Mann auf dem Spielfeld. „Die Ergebnisse der Saisonvorbereitung sind Makulatur. Das erste Pflichtspiel ist immer komplett offen”, so der gebürtige Hamburger. Dabei lächelt er leicht und kann sich einen Hinweis auf das erste Saisonspiel am 3. September 2008 in Kiel nicht verkneifen. Dort holte der TSV damals den einzigen Punkt, den Kiel in der SparkassenArena in der Spielzeit 2008/09 überhaupt abgeben musste. „Wir sind eigentlich in jedem Spiel Außenseiter. Wir sind aber auch in jedem Spiel für eine Überraschung gut”, betont der Inhaber der A-Trainerlizenz des DHB. Außerdem bleibe die Entwicklung bei den anderen Vereinen abzuwarten.
„Das wird eine schwierige Saison für uns”, ist sich Wandschneider im Klaren. Wenn Wisotzki in vier Wochen wieder spielen könne und wenn sich dann nicht einer der Leistungsträger dauerhaft verletze, dann sei der TSV durchaus in Reichweite zu einigen anderen Teams. Gegen faktisch insolvente Vereine (Nordhorn, Essen, Stralsund) habe sein Team in der Saison 2008/09 sieben von zwölf Punkten geholt. Jetzt gelte es, gegen die Mannschaften, die diese Plätze eingenommen haben (Nettelstedt, Düsseldorf, Hannover), so viele Punkte wie möglich einzufahren. Dabei ist dem Taktiktüftler, der sich viele Nächte mit Videostudien um die Ohren schlägt, klar, dass das ein „harter Kampf” wird. Das Motto: Nichts ist unmöglich man muss nur daran glauben.
Ob sich Stefan Lövgren in seiner Saisoneinschätzung der Vereine in der Ersten Liga vielleicht doch etwas geirrt hat, wird sich spätestens am 5. Juni zeigen, wenn es im letzten Spiel im Sportcenter gegen die HSG Düsseldorf geht. -
"Es wird ganz schwer
Nicht nur anerkannte Handball-Experten wissen: Die zweite Saison ist für einen Aufsteiger die schwerste! Das gilt auch für den TSV Dormagen, der den direkten Klassenerhalt in der Spielzeit 2008/09 nur der Tatsache zu verdanken hat, dass andere Vereine so unseriös gewirtschaftet haben, dass sie vorzeitig die Segel streichen mussten. Das alleine würde die Ausgangsthese aber nicht bekräftigen. Das geschieht vielmehr mit Blick auf die „Erbschaft”, die Manager Uli Derad dem neuen Teammanger Thomas Dröge und Trainer Kai Wandschneider vor seinem Wechsel nach Kiel hinterlassen hat. Denn die neue Führung muss mit dem arbeiten, was Derad „angerichtet” hat. Einen Spielraum bei der Zusammenstellung des Kaders gab es nicht mehr, schon gar nicht finanziell. Der Kassensturz, den Dröge und der neue Hauptgeschäftsführer des TSV Bayer Dormagen, Frank Neuenhausen, vornehmen, ist noch nicht abgeschlossen...
Die Mannschaft, die Wandschneider zur Verfügung steht, ist nicht besser als die, mit der er im April 2008 vorzeitig den Aufstieg ins Handball-Oberhaus perfekt gemacht hat. Sie ist eher schwächer. Warum? 1. Die Linkshänderpositionen sind nicht adäquat besetzt. Einen Spieler, der im rechten Rückraum Angriffsqualitäten wie Adrian Pfahl hat, gibt es dort nicht. Ob Dinos Chantziaras die Lücke füllen kann, die Szabolcs Laurencz hinterlassen, ist angesichts seiner körperlichen Labilität fraglich. Wobei auch der Ungar oft verletzt ausgefallen ist... Und der Akteur, der sich in der Rückrunde in diesem Jahr so prächtig gemacht und vor allem in der Abwehr immer sehr gut zugepackt hat, ist nicht mehr da: Warum Derad Tim Henkel nach Wuppertal hat ziehen lassen, wird wohl für immer sein Geheimnis bleiben. Die Früchte der Aufbauarbeit mit diesem jungen Spieler erntet nun der Bergische HC. Aus dem Bergischen gekommen ist Kristian Nippes. Der ist zwar Junioren-Weltmeister geworden, hat aber genau so wie der niederländische Neuzugang Bobby Schagen fast die gesamte Saisonvorbereitung gefehlt und im Gegensatz zu Henkel und Laurencz noch nie in der Ersten Liga gespielt! Fraglich ist auch, ob Tobias Plaz nach seinen beiden Bandscheibenoperationen körperlich eine gesamte Saison durchhält. Ein unglücklicher Sturz, ein harter Schlag an die falsche Stelle und schon fällt der Linkshänder wieder (lange) aus.
2. Erstmals seit der Westdeutschen Meisterschaft hat der TSV Dormagen wieder einen höheren Anteil an ausländischen Spielern: zwei Niederländer, ein Weißrusse, ein Pole, ein Franzose und zwei Griechen. Vor allem die Akropolis-Fraktion könnte den Verantwortlichen am Höhenberg (noch) Sorgen bereiten. Chantziaras hat aufgrund einer Mandelentzündung in der EM-Pause, aber vor allem aufgrund einer dubiosen Knöchelverletzung in der Rückrunde nur wenige Spiele gemacht. Auch in der Vorbereitung hatte er wieder (Adduktoren-)Probleme. Balomenos war in Balingen auch lange verletzt. Er war dort aber vor allem kein Leistungsträger. Viel wird also auf die Einstellung der beiden Griechen ankommen. Ein Punkt, auf den gerade das Dormagener Publikum großen Wert legt. So manche Pleite in der vergangenen Saison wurde den Spielern verziehen, weil ihre Fans gesehen haben, dass sie wollten, nur nicht besser konnten - weil der Gegner einfach besser war oder an dem Tag nichts zusammenlief. Die Hauptsache: Das Team hat bis zum Umfallen gekämpft, hat alles gegeben. Neben den beiden Griechen muss auch Vitali Feshchanka den Beweis antreten, dass er seinem Beruf immer professionell nachgeht. Keiner kann es sich leisten, sich gehen zu lassen oder innerlich abzutauchen.
3. Die Höhenberg-Truppe, ihre Spielweise und die taktischen Tricks, die Wandschneider immer wieder aus dem Hut zaubert, sind nun in der Liga bekannt. Zwar dürfte der Kölner Taktitüftler auch in der neuen Saison wieder mit einigen Überraschungen aufwarten, doch insgesamt dürfte das nicht reichen, um genau so viele „Punkte aus der Wundertüte” (Wandschneider) zu holen wie in der Vorsaison.
Sollte sich im Sponsoring nicht noch der große Wurf ergeben, bleibt dem TSV nur das übrig, was ihn überhaupt erst zum Aufsteiger gemacht hat: als Einheit auftreten, Kämpfen um jeden Zentimeter Hallenboden, Rückschläge wegstecken und das alles mit einem tollen Publikum im Rücken. Ob das am Ende reicht, um in direkter Konkurrenz mit Hannover-Burgdorf, Düsseldorf, Balingen und Minden den Klassenerhalt zu schaffen, bleibt abzuwarten. Bleibt nur eins: Viel Glück und Erfolg, TSV!"
Quelle: http://www.rheinischer-anzeiger.de -