Ruhr Nachrichten: Nur nicht die Nerven verlieren
[17.11.09] Am vergangenen Montag stellte sich Abteilungsleiter Andreas Heiermann vor die Mannschaft. Es war das sichtbare Zeichen, dass den Handball-Frauen von Borussia Dortmund ein bedeutsames Spiel ins Haus steht. Das Null-Punkte-Schlusslicht kämpft in der Bundesliga gegen Aufsteiger Celle (Mittwoch, 19.30 Uhr, Wellinghofen) um die viel beschworene letzte Chance.
Heiermanns Ansprache soll ihre Wirkung nicht verfehlen. Er appellierte an die Einstellung, an die Berufsauffassung, „ich wollte, dass sich jede Spielerin noch einmal hinterfragt. Jede soll für sich die Frage beantworten, ob sie für den BVB und für sich das Optimale herausholt.“
Die Partie wird so oder so einen Wendepunkt markieren. Verliert Dortmund, könnten mit der sechswöchigen WM-Pause im Rücken in Ruhe die Zweitliga-Planungen beginnen. Ein Sieg würde dem BVB eine Restchance erhalten. So oder so wird der Klub nach dem Celle-Spiel einen Schluss-Strich ziehen. Und knallhart analysieren, wie und wo er ansetzen muss, um die Saison in vernünftiger Art und Weise zu Ende zu führen.
Willenssache
Trainer Gustl Wilke (Foto: Peter Ludewig), den die eindringliche Art der Heiermann-Ansprache „beeindruckte“, führte dem Team in der Video-Besprechung auch vor Augen, dass Celle vormacht, wie ein potenzieller Abstiegskandidat aufzutreten hat. Als Gemeinschaft nämlich, „sie haben mit Techert und Valyushek zwei Haupttorschützinnen, die aber enorme Hilfe von allen anderen bekommen.“ Genau das, was sich ein Trainer wünscht.
Für seinen BVB wünscht sich Wilke auch, „dass wir nicht die Nerven verlieren. Es wird in so einer Situation eine Kopfsache.“ Und er hätte es natürlich gerne, „wenn wir es endlich schaffen, ohne individuelle Ausfälle durch das Spiel zu kommen. Dass in einem Spiel alle ihr Leistungs-Limit erreichten, hat er bislang nicht erleben dürfen.
Im Fokus wird auch die Abwehrarbeit stehen. „Wir müssen die Reihen geschlossen halten“, fordert Wilke eindringlich, weil Celle das Spiel stark über den Kreis mit Desiree Comans aufzieht. „Und Abwehrarbeit“, sagt Wilke, „ist Willenssache.“ Den Willen haben sie selten vermissen lassen – nur an der Umsetzung haperte es oft.
BVB: Roelofs, Trodler, Roch – Cocx, Busch, Paulus, Kowalska, Porvaznikova, Kramer, Köhler, Schäfer, Kunze, Glathe
Dirk Krampe (Ruhr Nachrichten)
Westfälische Rundschau: Niemand soll seine Zeit bei BVB "nur absitzen"
[16.11.09] Zwischen Volkstrauertag und Totensonntag, genauer: am Buß- und Bettag, haben die Handballerinnen des BVB in diesem Kalenderjahr ihren letzten Heimauftritt. Es sind allesamt stille Feiertage. Tage der Besinnlichkeit und der Trauer.
Abteilungsleiter Andreas Heiermann (Foto: Bodo Goeke) hofft trotzdem, dass seine Damen am Mittwoch, 19.30 Uhr, gegen den Aufsteiger CVG Celle etwas zu feiern haben: den ersten Saisonsieg. Der käme zwar am zehnten Spieltag reichlich spät, er ließe aber trotzdem wieder Raum für Hoffnung.
Sie haben sich in den letzten Wochen stark zurückgenommen...
Andreas Heiermann: ...stimmt, und zwar ganz bewusst. Das Sportliche und die Taktik sind Aufgabe des Trainers, die Niederlagen schön zu reden oder auf die Mannschaft einzudreschen hielt ich für überflüssig. Aber jetzt stelle ich fest, dass es mir insgesamt zu ruhig ist nach sovielen Niederlagen. Es muss mehr Feuer rein. Die Partie am Mittwoch ist wirklich unsere allerletzte Chance. Wenn die Mannschaft jetzt nicht endlich über ihren Schatten springt und mal über 60 Minuten an ihre Leistungsgrenze geht, wird sie es nie mehr tun.
Wie wollen Sie jetzt noch irgendetwas verändern? Was bis jetzt nicht zusammenpasst, wird sich doch kurzfristig kaum korrigieren lassen, oder?
Heiermann: Doch. Egal, wie das Spiel ausgeht: wir werden Veränderungen vornehmen. Verlieren wir, was ich nicht glaube, werden wir ab sofort den Neuaufbau für die zweite Liga einleiten. Gewinnen wir, werden wir alles daran setzen, uns noch einmal zu verstärken. Ohne das Budget zu überziehen.
Wie das?
Heiermann: Ich werde mit allen Spielerinnen reden. Mir scheint, dass bei einigen Unzufriedenheit hochkommt, auch wenn innerhalb der Mannschaft eine gute Stimmung herrscht. Das ist kein Widerspruch, das kann auch die Solidarität eines Tabellenletzten sein. Wer sich unwohl, ungerecht behandelt oder vernachlässigt fühlt oder wer bei uns keine Perspektive sieht, kann mit uns reden und sofort die Freigabe erhalten. Niemand soll bei uns seine Zeit absitzen. Wer seine eigene Leistung nicht objektiv richtig einschätzt oder seine eigene Situation höher bewertet als die der Mannschaft und dadurch Unruhe hineinträgt, dem werden wir nahelegen zu gehen.
Haben Sie Spielerinnen speziell im Auge?
Heiermann: Wir wussten doch vor dem ersten Anpfiff, dass es eine sehr schwere Saison für uns werden würde. Solch eine Aufgabe bewältigt man nur, wenn alle Teile - Mannschaft, Trainer, Betreuer und Vorstand - an einem Strang ziehen. Aber irgendwie passt es nicht. Ich werde mit allen Spielerinnen sprechen. Noch mal: egal, wie es gegen Celle ausgeht, werden wir mit einem veränderten Gesicht ins neue Jahr gehen. Entweder verstärkt - oder gezielt zukunftsorientiert. Ab Mittwoch Abend bin ich gefordert.
Christian Menn (Westfälische Rundschau)
Quelle:
http://www.bvb-handball.de/?X%1B%E7%F4%9D
Schaun wir mal was heute abend und im Weiteren dabei rauskommt....
(ich sach hier nix mehr...wer Augen hat, zu sehen und Ohren hat, zu hören sollte wirklich wissen können, wo der Hase im Pfeffer liegt....)