HSG Düsseldorf und DHC Rheinland vor Fuison?

  • In der heutigen Ausgabe der Westdeutschen Zeitung Düsseldorf ist folgender Bericht zu lesen:



    Profi-Handball steht in Düsseldorf vor dem Aus


    Antrag auf Insolvenz wurde schon gestellt. Fusion mit dem DHC Rheinland möglich.


    Düsseldorf. Der Profi-Handball in Düsseldorf steht vor dem Aus. Die laufende Saison in der 2. Bundesliga wird für die HSG Düsseldorf wahrscheinlich die letzte sein. Ein Insolvenzantrag wurde schon vorsorglich für den Gesamtverein HSV Düsseldorf e.V. gestellt. „Zur Komplettsanierung fehlen uns 350 000 Euro. Nachdem ein Kreditantrag nicht genehmigt wurde, mussten wir den Antrag stellen“, sagte Frank Flatten, der Manager und Präsident des Vereins. Die Spielbetriebs-GmbH, die seit dem 1. Juli den Liga-Betrieb bei der HSG Düsseldorf regelt, sei davon erst einmal nicht betroffen, versicherte der 47-jährige Bankbetriebswirt. Aber es gibt eine Verzahnung zwischen GmbH und Gesamtverein, der eine 51-prozentige Beteiligung an der Spielbetriebs GmbH besitzt. Falls das Insolvenzverfahren eingeleitet wird, würde die HSG Düsseldorf mitgerissen und definitiv für Jahre aus dem Profi-Handball verschwinden.




    Bei den Spielern herrscht zunehmend Verunsicherung


    Bei den Spielern herrscht Unsicherheit, erst recht, seitdem der ehemalige Junioren-Nationalspieler Maximilian Weiß Anfang Dezember gegen entsprechende Zahlung zum Erstligisten Bergischer HC transferiert wurde. Leistungsträger wie Ex-Nationalspieler Michael Hegemann (Minden) oder Ernir Arnarson (Emsdetten) sind ebenfalls gefragt. „Ich habe Angebote von anderen Klubs vorliegen, aber ich weiß noch nicht, was im Januar ist“, sagt Michael Hegemann. „Wenn man frisches Geld benötigt, ist es doch wirtschaftlich das einfachste, Spieler zu verkaufen.“


    Von ausstehenden Gehaltszahlungen war in der Vergangenheit die Rede. Flatten versicherte, dass alle Gehälter bis November gezahlt seien, aber es scheint unsicher, ob dies in Zukunft der Fall sein wird. Düsseldorf, das in der 2. Bundesliga als 15. auf einem Abstiegsplatz liegt, wird das letzte Heimspiel des Jahres am 26. Dezember gegen Leipzig bestreiten. Danach gibt es wegen der Europameisterschaft eine Spielpause bis zum 4. Februar, folglich auch keine Zuschauer-Einnahmen.


    Freitagabend wurde bekannt, dass der Zweitligist DHC Rheinland und die HSG Düsseldorf zeitgleich zu einer Pressekonferenz am Dienstag ins Neusser Swiss Hotel einladen. Gerüchten Zufolge steht eine Fusion beider Klubs bevor.

  • Bericht von handball-world.com vom heutigen Tage...



    Düsseldorf: Insolvenzverwalter fix, Zwangsabstieg droht, Fusion mit DHC als Rettung?



    Am Donnerstag hatte mit dem HSV Düsseldorf einer der beiden Trägervereine des Zweitligisten HSG Düsseldorf wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenz anmelden müssen. Als Insolvenzverwalter wurde dabei unter dem Aktenzeichen "505/N283/11" mit Dr. Andres ein Rechtsanwalt berufen, der über entsprechende Erfahrungen verfügt. Er betreute auch das Insolvenzverfahren des DHC Rheinland. Die Folgen des Insolvenzverfahrens könnten weitreichend sein: "Sollte der Insolvenzantrag nicht bis zum 30. April kommenden Jahres aufgehoben sein, erhält die HSG keine Lizenz", erklärte Frank Bohmann gegenüber der Neuen Ruhr Zeitung. Allerdings spielt der DHC Rheinland auch in einem anderen Gerücht eine Rolle.


    Hinsichtlich der Lizenz für die kommende Spielzeit scheint es aktuell einige Fragezeichen zu geben. Es hat den Anschein, als wenn die Lizenz von der GmbH der HSG Düsseldorf beantragt worden wäre, diese befindet sich nicht selbst in der Insolvenz. Antrag auf eine "vorläufige Insolvenzverwaltung" hat einer der beiden Hauptvereine gestellt. In den Lizenzrichtlinien der HBL ist allerdings als K.O.-Kriterium definiert, wenn "hinsichtlich des Vermögens des Vereins oder des wirtschaftlichen Trägers am 30.4. des laufenden Spieljahres, für das die Lizenz erteilt worden ist, noch vorläufige Insolvenzverwaltung im Sinne des § 22 InsO besteht." Für den Insolvenzverwalter bleibt nun bis zum 30. April Zeit, die Gründe für die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens auszuräumen. Diese sollen vor allem in Altlasten begründet liegen, von 350.000 Euro ist die Rede.


    Sollte das Insolvenzverfahren eröffnet werden, oder die "vorläufige Insolvenzverwaltung" weiterhin bestehen, dann bliebe eventuell lediglich noch ein juristischer Strohhalm. Nämlich die Frage, ob sich der zitierte Absatz grundsätzlich auf den Verein bezieht, oder nur dann auf den Verein abzielt, wenn eine Lizenz nicht über einen wirtschaftlichen Träger sondern über den Verein direkt beantragt wurde. "Sollte gegen den HSV Düsseldorf als Stammverein oder die HSG Düsseldorf Spielbetriebs GmbH als wirtschaftlichen Träger das Insolvenzverfahren eröffnet werden, hätte dies den Zwangsabstieg zur Folge", erklärte Frank Bohmann gegenüber der Neuen Ruhr Zeitung die in diesem Punkt allerdings eindeutige Sicht der Liga.




    <a href="http://www.sportred.de/openx/www/delivery/ck.php?n=ab75bc33&cb=9" target="_blank"><img src="http://www.sportred.de/openx/www/delivery/avw.php?zoneid=9&cb=9&n=ab75bc33" border="0" alt="" /></a></IFRAME>Die Verantwortung beim Stammverein trägt mit Dr. Andres nun ein Insolvenzverwalter, der sich mit den lizenzrechtlichen Fallstricken im Handball durchaus auskennt. In der vergangenen Spielzeit wurde er bereits zum Insolvenzverwalter des DHC Rheinland berufen. "Wir werden uns zunächst einen Überblick über die Lage verschaffen und abwägen, welche Schritte Sinn machen", erklärte Holger Voskuhl, Sprecher der Kanzlei Andres & Schneider gegenüber derwesten.de.


    Unabhängig von den finanziellen Problemen des Stammvereins erwartet die HBL allerdings aktuell auch Unterlagen von der Spielbetriebs-GmbH der Düsseldorfer. Die Liga hatte einen Sonderbericht zur finanziellen Situation des Zweitligisten angefordert, aufgrund der aktuellen Situation wurde ein Fristaufschub von einer Woche bis zum 30. Dezember gewährt. Flatten hatte auf einer Pressekonferenz berichtet: "Alle Gehälter/Sozialabgaben wurden bis einschließlich November vollständig bezahlt." Zudem habe die GmbH auch versucht, die Altlast des Vereins mitzutragen: "Die HSG Düsseldorf Spielbetriebs GmbH hat vor dieser Saison in nicht unerheblicher Weise über den vertraglich festgelegten Rahmen den HSV Düsseldorf e.V gestützt", so Flatten.


    Allerdings hatte auch die GmbH einige Rückschläge erlitten. Flatten selbst berichtete von einem Investorenkonzept, das nicht wie erhofft zu Stande gekommen sei. Da zudem ein Kredit abgelehnt worden sei "hatte die HSG Düsseldorf Spielbetriebs GmbH kurzzeitige Liquiditätsprobleme", hieß es in der Presseerklärung des Zweitligisten. Da aufgrund der EM-Pause einige Wochen ohne Heimspiele und Zuschauererlöse anstehen, sowie zu befürchten ist, dass einige Sponsoren Zahlungen aufgrund der neuen Situation zurückhalten könnten, scheint die Lage auch für die GmbH nicht problemfrei. Ins Bild passen daher auch die Bewegungen auf dem Transfermarkt, nach Maximilian Weiß sollen auch Arnarson und Hegemann vor dem Absprung stehen.


    Eine neue Option könnte sich allerdings direkt nach dem Weihnachtsfest eröffnen, denn nicht nur die HSG Düsseldorf hat für den 27. Dezember zu einer Pressekonferenz in ein Hotel in Neuss geladen, sondern auch der DHC Rheinland. Dies öffnet Raum für Spekulationen, beispielsweise hinsichtlich einer Kooperation der beiden Zweitligisten. Laut Gerüchten soll auch eine Fusion im Raum stehen. Sollte dies der Fall sein, so würden sich sämtliche Spekulationen hinsichtlich der Lizenz für die HSG Düsseldorf erübrigen. Ein gemeinsames Team könnte dann auch mit der Lizenz des DHC Rheinland in der 2. Bundesliga an den Start gehen. Allerdings stecken auch die Dormagener Handballer - berücksichtigt man den Abzug von acht Pluspunkten zum Ende der Saison - noch mitten im Kampf um den Ligaerhalt und haben vor dem Kellerduell gegen die TSG Friesenheim nur einen Zähler Vorsprung auf die Abstiegsränge. Möglicherweise könnten bei einer anstehenden Fusion auch die ersten personellen Zusammenlegungen noch in dieser Saison zur Bündelung der Kräfte erfolgen.

  • Selbst der VfL Gummersbach hat lange Zeit über eine Fusion mit dem LTV Wuppertal nachgedacht.
    Dass es geht - und gut geht - machen aktuell Solingen und Wuppertal vor.


    Für den jeweiligen Fan sicherlich eine bittere Pille.
    Die Vergangenheit hat aber auch gezeigt, dass beide Vereine, eigenständig und mit dem Background der regionalen Wirtschaft keinen Profihandball auf hohem Niveau stemmen können. Wenn so etwas schon nicht einer Geldstadt wie Düsseldorf klappt!?
    Warum also nicht Kräfte bündeln, zusammenschmeißen und dadurch für die Zukunft ein solides 1.BL Team formen?
    Der Jugend-Unterbau sollte natürlich bei den jeweiligen Vereinen erhalten bleiben und autark weiterlaufen.


    Bin jedenfalls sehr gespannt...

  • Leider gibt es auch mit Ahlen/Hamm auch ein absolutes Negativbeispiel für eine Fusion. Da gab es eigentlich nur Verlierer.

  • HSG DDHC Niederrheinland? :D


    Das klingt zunächst nach einem Schnellschuss. Eine erfolgreiche Kooperation oder Fusion sollte langfristig geplant sein und nicht aufgrund akuter Probleme im Eilverfahren realisiert werden. Ich bin gespannt. Für den Handball in der Region Rheinland wäre es wünschenswert wieder einen solide aufgestellten und konkurrenzfähigen Verein in der 1. Bundesliga oder zumindest auf den vorderen Plätzen der 2. Liga zu haben.

  • Och, so schlecht sieht das ja aktuell in der Region nicht aus. Der BHC ist derzeit die Nummer 1, der VfL kommt dahinter und TUSEM Essen steht mit der jüngsten Mannschaft des Unterhauses auf einem Aufstiegsplatz.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


  • So eine Fusion ist immer ein Wagnis. Klappt nur eher selten und hängt davon ab, wie es die handelnden Personen schaffen, die Fans beider Vereine hinter sich zu bringen.


    Beim BHC war es anfangs auch nicht einfach, speziell die Wuppertaler Fans haben kaum mitgezogen. Ein Faktor war sicherlich, dass die Solinger Zuschauer der Sache eine Chance gegeben haben und vor allem, dass man mit der Bayerhalle eine Art "neutrale Halle" aus dem Hut gezaubert hat. Dazu war der sportliche Erfolg natürlich unerwartet schnell da, was ebenfalls geholfen hat.


    Sofern es wirklich zu einer Fusion kommen sollte, bin ich mal auf die handelnden Personen gespannt. Auch davon wird Vieles abhängen, ob die Fans mitziehen oder nicht. Es hat auf jeden Fall mehr als genug Berührungspunkte in der Vergangenheit gegeben, die Zündstoff bieten....

  • Zu Geldstadt Düsseldorf....


    Die Handballer haben da aber auch starke Konkurrenz durch Fussball, Eishockey, Tischtennis..... diese Sportarten haben eine viel größere Tradition und Lobby .....

  • Für mich ist es nicht nur die sportliche Seite, sondern auch die Brisanz zwischen Köln und Düsseldorf. Ausserdem die Abneigung gegen Herrn Flatten und die fehlende Lust die Heimspiele zu Auswärtsfahrten zu machen. :wall:
    Die Frage ist ja auch, welche Sponsoren mitziehen, wieviele Fans abspringen bzw von D`dorf ins Sportcenter kommen und wie der Haufen dann heissen soll.


    Sollte es wirklich so kommen bin ich auf die Aussortierung der beiden Kader gespannt, wer sind die neuen Verantwortlichen. Ein Duell zwischen Flatten und Lieven ist höchst interessant. Wächst damit der Zuschauerschnitt?


    Dann holen wir noch den TVK ins Boot, spielen dann vor 3000 Zuschauern und haben einen Etat von 2,8 Mio. Euro. :smokin:

  • Grundsätzlich ist die Idee nicht zu verdammen. Da Düdorf eh nicht soviele Zuschauer hat können die paar auch nach Dormagen kommen :hi:
    Die Frage ist erlaubt ob für eine solche Idee an sich genügend Akzeptanz bei den Fans vorhanden ist. Und das sehe ich aktuell eher nicht.
    Warten wir mal ab was Dienstag rauskommt.

  • Ich würde das Fell der Spielhalle nicht vorzeitig verteilen, ehe der Bär am kommenden Dienstag erlegt ist. Schauen wir mal, welche der Hallen im Zweifelsfalle denn die schlagkräftigeren Argumente auf seiner Seite hat.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


  • Da gibt es für mich nur 2 Argumente: Hallenmiete und Hallenauslastung!!!


    Für dich vielleicht. Diejenigen, die entscheiden müssen, haben vielleicht noch ein paar andere in der Schublade :D


    Das Thema Hallenmiete wird im Sportcenter auch noch künftig mal ein Thema werden, schließlich muss der Stammverein irgendwie Gelder generieren, wenn Bayer in Dormagen tatsächlich in den nächsten drei Jahren schrittweise komplett auf 0 runterfährt. ;)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


  • Warten wir mal ab, was da am Dienstag verkündet werden wird. Ich stehe einer möglichen Fusion jedenfalls eher skeptisch gegenüber. Der Vertrauensverlust in Dormagen schreitet nach den diversen Rückschlägen der letzten Jahre offenbar ungebremst voran.


    Und zur Hallenfrage: Es wäre ja absurd, wenn im Jahr mehr als 3-4 Heimspiele eines etwaigen Fusionsclubs in Düsseldorf ausgetragen würden, wo es doch mit der HSG mitunter aufgrund des mangelnden Zuschauerinteresses den Bach runtergegangen ist.


    Hoffentlich wird da nix über`s Knie gebrochen. Wenn das Ganze nicht professionell und durchdacht angegangen wird, wird auch ein etwaiger Fusionsclub über kurz oder lang vor die Hunde gehen und wir haben hier überhaupt keinen Bundesligahandball mehr. Im Falle einer Düsseldorfer Spielstätte wird man m.E. nämlich mit einem Zuschauerdurchschnitt unter 1.000 rechnen müssen.


    Gut, noch wissen wir nicht, was passiert und insofern ist das alles Spekulation - frohe Weihnachten.

    Einmal editiert, zuletzt von TSV-Fuchs ()

  • Ich wüsste auch welcher Halle ich aus welchem Grund den Vorzug geben würde und dabei nutze ich keines der Argumente von Andi - bzw. das mit der Ausnutzung indirekt. Aber auch auf meine Argumentationskette wird es kaum ankommen. ;)


    Ich warte mal gespannt der Dinge, die da kommen. :)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


  • Das ist doch lächerlich. Zwei chronisch klamme Kandidaten fusionieren, und dann? Mehr Geld, mehr Fans? In D´dorf wollte doch in den letzten Jahren niemand Handball sehen, erst recht nicht im komischen Burg WC. Und Dormagen hat nun gerade genug Elend hinter sich. Am besten noch GM dazu und dann wie hier scon befürwortet einen Rettungsschirm beantragen. Als Verwalter dann noch Fli-Flo-Flatten einsetzen. Der hatte ja schon seit jeher große Pläne.

  • Sind denn überhaupt Fusionen 2er Mannschaften aus verschiedenen Verbänden ( Niederrhein + Mittelrhein) möglich?


    Ich glaube mich erinnern zu können das dies schon mal versucht wurde, aber die Zuständigkeinten dies verhinderten!!