Der Wahlkampf ist da – wie ist euer Eindruck

  • Meinungsforscher oder Meinungsmacher?

    Nach einem Artikel der "Frankfurter Allgemeinen" vom 31. August 2013 hat sich die AfD „beschwert“, dass ihnen "falsche Prozentzahlen“ in den Meinungsumfragen zugeschrieben werden. Diese Differenzen zwischen "eigenen Forschungen" der kleinen Parteien und den Ergebnissen der "großen Meinungsforschungsinstitute" sollen nach diesem Artikel aus der Umrechnung der Rohdaten in die "veröffentlichten Daten" der "großen Meinungsforschungsinstitute" resultieren. Gerade kleinen Parteien sollen so Nachteile entstehen, ganz besonders aber der AfD, wegen ihrer besonderen Anhängerschaft. Sollte daran etwas Wahres sein, gibt es für ich drei Schlussfolgerungen:

    1. Sind die Meinungsforscher nicht in Wirklichkeit Meinungsmacher?
    2. In Bezug auf kleinere Parteien werden wir am Wahlabend wohl Überraschungen erleben!
    3. Wahlentscheidend sind sie aber nur unter ganz besonderen Konstellationen!


    Gruß Gaphit-Teller

    Ein Mensch möcht' erste Geige spielen - jedoch das ist der Wunsch von vielen,
    So dass sie gar nicht jedermann, selbst wenn er´s könnte, spielen kann:
    Auch Bratsche ist für den der´s kennt, Ein wunderschönes Instrument.

    4 Mal editiert, zuletzt von Graphitteller ()

  • Wahrscheinlicher fände ich eher, dass die AfD sich kurz vor der Wahl nochmal in die Schlagzeilen bringen möchte, um nicht noch mehr Anhänger zu verlieren, die glauben, dass ihre Stimme "verschenkt" sein könnte.


    Denn schließlich kommen verschiedene Institute mit ein paar Punkten Unterschied doch zu recht ähnlichen Ergebnissen im Vorfeld.
    Sollen sämtliche Institute alle gekauft sein ? - das glaube ich nicht... sonst würden wir wohl noch ganz andere Differenzen zwischen den Parteien beobachten.

  • Denn schließlich kommen verschiedene Institute mit ein paar Punkten Unterschied doch zu recht ähnlichen Ergebnissen im Vorfeld.


    "... ein paar Punkte Unterschied doch zu recht ähnlichen ..."

    Aber genau das ist der "springende Punkt", zwei Prozent Ungenauigkeit bei kleinen Parteien, z. B. der AfD, können 35 % ihrers Ergebnisses sein (optimistisch gerechnet) und 2 % Ungenauigkeit bei der CDU sind knapp 5 % ihres Ergebnisses. Aber 35 % mehr haben oder 35 % weniger haben, entscheidet schon bei der AfD über Einzug bzw. in den Bundestag oder "in der Versenkung verschwinden". Die Angst seine Stimmer zu verschenken, lässt Viele Abstand von solchen "unsicheren Kantonisten" nehmen, und daher meine Überschrift "Meinungsforscher oder Meinungsmacher?". Die Ungenauigkeiten bei kleinen Parteien hat nichts mit gekauft oder nicht gekauft zu tun, sie ist objektiv gegeben, "verschlimmert" sich aber mit unglücklichen mathematisch-statistischen Umrechnungsmethoden, und gerade verschärft bei Parteien die das erste mal antreten; da hier die Meinungsforscher "etwas im Dunklen tappen" in Bezug auf die Umrechnung der Rohdaten in "Real-Daten".


    Gruß Gaphit-Teller

    Ein Mensch möcht' erste Geige spielen - jedoch das ist der Wunsch von vielen,
    So dass sie gar nicht jedermann, selbst wenn er´s könnte, spielen kann:
    Auch Bratsche ist für den der´s kennt, Ein wunderschönes Instrument.

    2 Mal editiert, zuletzt von Graphitteller ()

  • Dafür müsste die AfD erstmal gemäß der Umfragen noch zulegen. Ich bin mal gespannt, welche These sich am Ende bestätigen wird mit Blick auf die AfD. Ob es nun die offiziellen Umfragen sind oder doch die von einer AfD-nahen Agentur in Umlauf gebrachte Verschwörungstheorie. Ein aus meiner Sicht durchaus interessanter Blogbeitrag zu dieser Thematik.


    Zu dem Thema kann ich nur wärmstens mal mein Posting von gestern empfehlen. ;)


    Es sind halt keine Umfragen, die veröffentlicht werden, sondern gewichtete Prognosen. Wobei auch der Blick auf die Rohdaten bei zwei Instituten keinen großen Unterschied erkennen lässt. ;)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


  • Da steht auch was vom bedingungslosen Grundeinkommen, also Geld dass jeder erwerbsfähige erhalten soll, auch wenn er z.B. nicht arbeiten will.


    Mit ähnlichen Vorstellungen ist auch ein ehemaliger CDU-Ministerpräsident, bevor er einen Skiunfall hatte bzw. bevor er in die Industrie eingestiegen ist, durch Morgen-Magazine und Talk-Shows "gedingelt". Ja wer wohl?


    Gruß Gaphit-Teller

    Ein Mensch möcht' erste Geige spielen - jedoch das ist der Wunsch von vielen,
    So dass sie gar nicht jedermann, selbst wenn er´s könnte, spielen kann:
    Auch Bratsche ist für den der´s kennt, Ein wunderschönes Instrument.

    Einmal editiert, zuletzt von Graphitteller () aus folgendem Grund: Formatierung

  • Da will ich mich auch noch mal unter die "Verschwörungsteheoretiker" einreihen: :cool:


    Bei der FDP heißt es immer sie kratze an der 5% Marke und es sei noch nicht sicher ob sie überhaupt in den Bundestag einzieht. Das wird sicherlich noch einige Unentschlossene motivieren bzw. es werden einige Zweitsstimmen abgegriffen. Bei anderen kleinen Parteien heißt aber zumeist das sie bei 3-4% herumdümpeln, was eventuell potientielle Wähler wirklich abhalten könnte.


    So macht es für mich öfters den Eindruck das die Einen großgeschrieben werden sollen, während man die Anderen bewußt kleinredet.


    Ist aber auch nur so ein Gedanke. :hi:


    EDIT: Dazu passt der neueste Deutschlandtrend der eben im Interview auf WDR2 zu hören war. Auch dort wurde die FDP bei knapp 5% angesiedelt. Von den andern kleinen Parteien kein Wort, obwohl sich zumindest die AfD auch in diesem bereich bewegen dürfte.

    Einmal editiert, zuletzt von FEH ()

  • Wobei auch hier die Frage ist, ob die FDP nun groß oder klein geschrieben wird. ;) Denn ich gehe bei den aktuellen Umfragen davon aus, dass die CDU noch mindestens 3-4% aufgrund von Zweitstimmen and die FDP einbrechen wird.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


  • [Dass man sich besonders um die Rentner bemüht, weil davon viele wählen gehen, würde ja nur Sinn ergeben, wenn die Rentner auch Wechselwähler wären. Das aber genau wage ich eben mit Blick auf die Analyse zu bezweifeln. Die Wechselwähler sind - auch dem Bericht zufolge - eher in den jüngeren Semestern zu finden.


    Das darf jetzt aber niemanden überraschen, dass junge Menschen u.a. aufgrund ihrer persönlichen Entwicklung (persönlicher Werdegang, veränderte soziale Bedingungen, Familiengründung, etc.) auch ihre politischen Ansichten verändern und somit eher potentielle Wechselwähler sind als Rentner.



    Bei der FDP heißt es immer sie kratze an der 5% Marke und es sei noch nicht sicher ob sie überhaupt in den Bundestag einzieht. Das wird sicherlich noch einige Unentschlossene motivieren bzw. es werden einige Zweitsstimmen abgegriffen. Bei anderen kleinen Parteien heißt aber zumeist das sie bei 3-4% herumdümpeln, was eventuell potientielle Wähler wirklich abhalten könnte.


    Die Erfahrung vergangener Wahlen zeigt, dass ein Teil der CDU-Wählerschaft ihre Zweitstimme der FDP gibt um die Chance auf eine Fortführung der schwarz-gelben Regierung zu ermöglichen. Dieses Stimmenverlagerung dürfen die "kleinen" Parteien nicht erwarten. Ihr Potential die 5%-Hürde zu knacken basiert in erster Linie auf den noch unentschlossenen Wählern.


    Sollte die AfD den einzig in den Bundestag nicht schaffen gehe ich davon aus, dass wir sie bei der nächsten Bundestagswahl nicht mehr wiedersehen werden.

  • So langsam kommen wir ja in den Bereich der "letzten Umfragen", denn ab Sonntag ist ja dann spätestens Ende im Gelände ;)


    Zitat


    Infratest dimap Wahlumfrage (ARD DeutschlandTrend) zur #Bundestagswahl 2013 - #BTW13: #CDU/#CSU 40% (-1%); #SPD 28% (+1%); #Grüne 10%; #Linke 8%; #FDP 5%; #AfD 2,5% (-0,5%);#Piraten 2,5% (+2,5%); Sonstige 4% (-2%)


    Aktuell gehen also die Koalitionen:


    schwarz-rot (68%) Opposition (23%)
    schwarz-grün (50%) Opposition (41%)
    rot-rot-grün (46%) Opposition (45%)
    ___________________________________
    schwarz-gelb (45%) Opposition (46%)


    Da könnte dann ggf. die Leihstimmenkampagne ins Leere (vgl. Niedersachsen) laufen.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


  • Um nochmal auf die AfD zu kommen. Hat jemand von den hier diskutierenden einmal den Prof. Bernd Lucke auf einer Wahlkampfveranstaltung erlebt? Ich hatte ihn vor zwei Wochen vor dem Erfurter Hauptbahnhof erlebt. Aus meiner Sicht ist er als Wahlkämpfer total unbrauchbar. Zur Rhetorik gehört nicht nur Inhalt, es geht auch um das "Wie bringe ich es herüber?" Langweilig oder ich könnte es verschärft ausdrücken "lahmarschig". Hat die Partei noch andere "Zugpferde"? Ich sehe im Moment keine! Oder gibt es andere Erfahrungen?


    Gruß Graphit-Teller

    Ein Mensch möcht' erste Geige spielen - jedoch das ist der Wunsch von vielen,
    So dass sie gar nicht jedermann, selbst wenn er´s könnte, spielen kann:
    Auch Bratsche ist für den der´s kennt, Ein wunderschönes Instrument.

    5 Mal editiert, zuletzt von Graphitteller ()

  • Hat die Partei noch andere "Zugpferde"? Ich sehe im Moment keine!


    Den Austritt Deutschlands aus der Eurozone im Parteiprogramm. :D :wall:


    Personell sehe ich da allerdings auch keine. Das haben sie aber mit allen anderen Parteien gemeinsam. :lol:


    Ach ja, doch. Steinbrück scheint ja ein Mann des Volkes zu sein....................

    • Offizieller Beitrag

    Nun wählen am Sonntag aber erst einmal die Bayern ihren König. Normalerweise würde ich dieser Wahl keine sonderlich große Auswirkung auf die Bundespolitik attestieren, durch den Wahltermin könnte sich das aber ändern.
    Aktuell sieht es danach aus, als ob die FDP den Einzug in den bayerischen Landtag nicht schafft. Das wäre ein Fakt mit dem ich kein Problem hätte. Sollte die Bayern-FDP jedoch wirklich an der 5% Hürde scheitern, so befürchte ich eine Woche später bei der Bundestagswahl eine noch größere Zweitstimmen- bzw. Mitleidsstimmen-Wanderung von CDU in Richtung FDP, und damit hätte ich dann schon eher ein Problem...


    Ist zwar bis zu einem gewissen Grad Kaffeesatzleserei, aber ich glaube es wäre ganz gut wenn die FDP es in Bayern packt, da spielt es sowieso keine große Rolle ;) , und dafür im Bund die verdiente Zwergenrolle spielt.

  • nunja, jetzt mal im Ernst gesprochen, die AfD hat mE noch weniger "Konzepte" als die Piraten...wenn man den Austritt Deutschlands aus der Euro Zone fordert, dann kopiert man doch letztlich nur billiges Stammmtischgeschwätz...und tatsächliche Alternativen zur EuroZone werden auch nicht präsentiert..absolut unwählbar


  • Ach ja, doch. Steinbrück scheint ja ein Mann des Volkes zu sein....................

    Könnte man so sehen, leider beweisen es seine Umfragewerte im Moment noch nicht.


    Da es ja nur 100 % zu verteilen gibt, müssen doch die 6 bis 7 %, welche die AfD glaubt zu bekommen, anderen Parteien fehlen. Wer sind die "Geber-Parteien"?


    Gruß Graphit-Teller

    Ein Mensch möcht' erste Geige spielen - jedoch das ist der Wunsch von vielen,
    So dass sie gar nicht jedermann, selbst wenn er´s könnte, spielen kann:
    Auch Bratsche ist für den der´s kennt, Ein wunderschönes Instrument.

    Einmal editiert, zuletzt von Graphitteller ()

    • Offizieller Beitrag


    Da es ja nur 100 % zu verteilen gibt, müssen doch die 6 bis 7 %, welche die AfD glaubt zu bekommen, anderen Parteien fehlen. Wer sind die "Geber-Parteien"?


    Das wären, nach allem was zu hören und zu lesen war, fast auschließlich Union und Linke.

  • Wo Herr Henkel Gründungsmitglied ist, kann man sein Kreuz nicht machen.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Hallo Küstentanne!


    Wo Herr Henkel Gründungsmitglied ist, kann man sein Kreuz nicht machen.


    Da hast Du eigentlich Recht. Ich sehe aber bei ihr (AfD) die einzige Partei, die bei der EORO-Rettung Wissenschaftlichkeit an den Tag legt. Erst wenn die Bürgschaften zu Realzahlungen für Deutschland werden (wir wollen es nicht hoffen), wissen wir, was unsere Politiker (das schließe ich Teile der Opposition nicht aus) in den letzten Jahren angestellt haben und die Wähler werden munter. Aber da ist es schon zu spät. Natürlich verhindert vielleicht auch ein Gründungsmitglied Olaf Henkel breite Zustimmung aus der arbeitenden Bevölkerung für diese Partei. Olaf Henkel war in seiner Funktion als Person ein "Leuchtturm", das ist unbestritten. Wenn man ehrlich ist, weiß man von seinen Nachfolgern die Namen gar nicht (mehr), sie waren bzw. sind einfach "blass".


    Gruß Graphit-Teller

    Ein Mensch möcht' erste Geige spielen - jedoch das ist der Wunsch von vielen,
    So dass sie gar nicht jedermann, selbst wenn er´s könnte, spielen kann:
    Auch Bratsche ist für den der´s kennt, Ein wunderschönes Instrument.

    2 Mal editiert, zuletzt von Graphitteller ()