Respekt an die junge Frau!
Wenn man sich das durchliest, kann man erahnen (falls man es nicht eh schon weiß), was Wochenende für Wochenende in unteren Ligen so los sein mag, wenn Funktionäre auf junge Schiedsrichter_innen versuchen einzureden und die sich unter Druck gesetzt fühlen. Hätte sie nicht zu der Maßnahme "Spielabbruch" gegriffen und sich dazu geäußert, mit welchem Gefühl und wie verunsichert hätte sie die nächsten Spiele bestritten?
Zum Glück wurde der Fehler eingeräumt, bleibt die Frage, war es eher Big Daddy, der da mit ihm durchging oder Big Funktionär, der meinte, Einfluss nehmen zu können?
Spielabbruch nach versuchter Einflussnahme?
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Ich finde den Spielabbruch als zu heftige Maßnahme... Bei den Äußerungen, welche man sich in Deutschlands Hallen als SR anhören kann, gäbe es dann bei 90 % der Spiele kein Schlusssignal mehr. Es gehört auch zum Schiedsrichtersein (wie auch zum Leben) dazu, dass man sich ein entsprechend dickes Fell angewöhnt, insbesondere die Nachwuchsschiedsrichter müssen das lernen. Man kann nicht immer gleich zur extremsten Maßnahme greifen, wenn einen die Zuschauer angehen, sonst können Anzeigen wegen Beleidigung und Bedrohung gleich stapelweise nach den Spielen ausgefüllt werden.
Ich persönlich finde es (neben dem unmöglichen Verhalten der Zuschauer) durchaus bedenklich, dass (zumindest nach dem Zeitungsartikel) der anwesende Lehrwart und SR-Einteiler erst sehr spät eingegriffen haben und sich nicht früher vor ihre Kollegen gestellt haben.
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Problematisch scheint mir hier weniger das Verhalten der Zuschauer an sich, sondern der unverschämte Versuch seitens funktionell hochstehender, moralisch aber weit niedriger platzierter Herren, Einfluss auf eine Schiedsrichterin auszuüben. Bei einem solchen Verhalten darf man sich natürlich nicht wundern, wenn der Nachwuchs bald mehr kein Interesse hat, zu pfeifen. An Reaktionen aus dem Publikum muss man sich als Unparteiischer im Lauf der Zeit sicher gewöhnen, bei jedem Spiel gibt es mindestens einen Depp, der sein "Zeitspiel" und ähnliches in die Halle blöken darf. Solche eine Art von Bedrohung wie in Göppingen geschehen muss sich allerdings kein Schiri, ob 19 oder 39, ob Frau oder Mann, gefallen lassen. Deswegen auch von mir Respekt an die junge Lady!
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der eine ist auch noch Vorsitzender des Handballbezirks Stauferland, aber hoffentlich nicht mehr lange ! Frechheit !
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Sinola, ich gebe Dir im Wesentlichen ja recht, aber das Publikum hat schon eine Art "Meinungsäusserungsfreiheit", solange das nicht in Beleidigungen gipfelt..also wenn dann einer nachdem die gegnerische Mannschaft 3 mal den Ball abgegeben hat "Zeit" ruft mag das zwar "unsinnig" sein, aber ein "Depp" ist er deshalb noch lange nicht...ein "schweigendes" Publikum ist ja auch nicht im Sinne des Erfinders...was die Verantwortlichen hier abgezogen haben ist natürlich grober Unfug...Eltern von Spielern/innen sollte man sowieso lieber nicht in die Halle lassen
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Sinola, ich gebe Dir im Wesentlichen ja recht, aber das Publikum hat schon eine Art "Meinungsäusserungsfreiheit", solange das nicht in Beleidigungen gipfelt..also wenn dann einer nachdem die gegnerische Mannschaft 3 mal den Ball abgegeben hat "Zeit" ruft mag das zwar "unsinnig" sein, aber ein "Depp" ist er deshalb noch lange nicht...
Doch, genau das ist er, denn dumm ist der, der dummes tut - du weißt schon ... -
Ich finde den Spielabbruch als zu heftige Maßnahme... Bei den Äußerungen, welche man sich in Deutschlands Hallen als SR anhören kann, gäbe es dann bei 90 % der Spiele kein Schlusssignal mehr. Es gehört auch zum Schiedsrichtersein (wie auch zum Leben) dazu, dass man sich ein entsprechend dickes Fell angewöhnt, insbesondere die Nachwuchsschiedsrichter müssen das lernen. Man kann nicht immer gleich zur extremsten Maßnahme greifen, wenn einen die Zuschauer angehen, sonst können Anzeigen wegen Beleidigung und Bedrohung gleich stapelweise nach den Spielen ausgefüllt werden..
Bitte kurz im Zeitungstext nachlesen: Die Kollegin ist 19 Jahre alt, leitet ihr erstes Seniorenspiel, hat geweint und fühlte sich bedroht. Da ist es nicht "zu heftig", einen Spielabbruch vorzunehmen. Wenn sie sich nicht mehr zur ordnungsgemäßen Spielfortführung in der Lage sieht, ist das konsequent.
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Sie wurde ja auch nicht von Zuschauern angegangen sondern einem Vereinsverantwortlichen...das ist inakzeptabel
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Bitte kurz im Zeitungstext nachlesen: Die Kollegin ist 19 Jahre alt, leitet ihr erstes Seniorenspiel, hat geweint und fühlte sich bedroht. Da ist es nicht "zu heftig", einen Spielabbruch vorzunehmen. Wenn sie sich nicht mehr zur ordnungsgemäßen Spielfortführung in der Lage sieht, ist das konsequent.
Ich habe den Zeitungstext gelesen und bleibe (auch und obwohl mir bewusst ist, dass der Zeitungsartikel die ganze Situation zur gänze nur ungenau beschreiben kann und z. B. die genaue Wortwahl und das Auftreten dieser beiden Zuschauer nur ungenau dargestellt wird) bei meiner Meinung; grundsätzlich sollten SR so "gefestigt" sein, dass sie mit diesen Situationen umgehen können. Vielleicht legt die SR-Neuausbildung den Schwerpunkt ein wenig zu sehr darauf, dass Freiwürfe nur dann angepfiffen werden, wenn der Werfer mit den Fersen vor der 9-m-Linie steht, anstatt mal über das "Was erwartet mich eigentlich und wie gehe ich damit um" und die Stressbewältigung zu sprechen.
Im Leben ist nun mal nicht jede "Kritik" fair, ausgeglichen und sachlich; damit muss man / frau umgehen lernen, gerade in jungen Jahren.
Bitte versteht mich nicht falsch, ich bin kein gefühlskaltes Fischstäbchen und war nicht bei der Situation dabei; ich kann die Entscheidung der Kollegin zu 100 % nachvollziehen und habe höchsten Respekt vor einer solchen Entscheidung, da ich mich manches Mal - gerade am Anfang meiner Laufbahn - nicht anders gefühlt habe.
Nichtsdestoweniger dürfte die sportgerichtliche Entscheidung (zumindest auf Basis der bekannten Informationen aus dem Zeitungsartikel; ggf. ist der Spielbericht aufschlussreicher) leider nicht so ausfallen, wie ich (und die meisten) es hier sich wünschen würden. Vielleicht gibt es eine Neuansetzung (womit beiden Mannschaften, insbesondere dem Gast kein Gefallen getan ist) und - bei komplett rationaler Auslegung - eine Geldstrafe an den Heimverein wegen mangelndem Ordnungsdienst (mit geringerem Satz, da die SRin von selbst auf die Tribüne in der Halbzeitpause gegangen ist). Damit wäre niemandem geholfen.
Ich hoffe aber, dass alle Beteiligten ihre Lehren aus dem (Presse-) Echo dieses Falls ziehen.
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Vielleicht legt die SR-Neuausbildung den Schwerpunkt ein wenig zu sehr darauf, dass Freiwürfe nur dann angepfiffen werden, wenn der Werfer mit den Fersen vor der 9-m-Linie steht, anstatt mal über das "Was erwartet mich eigentlich und wie gehe ich damit um" und die Stressbewältigung zu sprechen.
Im Leben ist nun mal nicht jede "Kritik" fair, ausgeglichen und sachlich; damit muss man / frau umgehen lernen, gerade in jungen Jahren.
Ich gebe Recht, dass in der SR- Ausbildung zu wenig auf die Stressbewältigung und den Umgang mit "schwierigen" Zuschauern gelegt wird.
ABER:
Wenn schon Zuschauer angeblich "Narrenfreiheit" geniessen dann ist es umso wichtiger, das Offizielle und Vereinsverantwortliche respektvoll mit den Schiedsrichtern (und allen am Spiel Beteiligten) umgehen. Hier hapert es oftmals, i.d.R. je tiefer die Liga oder je weiter der Spielort von eienr Großstadt entfernt ist...Nach den Berichten haben die gemachten Äußerungen nicht, aber auch garnichts mit "Kritik" zu tun. In Anbetracht der Stellung der beiden hoffe ich, dass das Sportgericht den Spielabbruch bestätigt und beide Herren eine entsprechende Strafe erhalten.
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Ich glaube, das wesentlich Gravierenderes vorgefallen sein muss, als in den Zeitungsberichten beschrieben wurde.Ein
Bezirks-Schiedsrichterlehrwart und Verbands-Schiedsrichtereinteiler werden nicht zum Spielabbruch raten, nur weil die Kollegin geweint hat. Wenn sie ihr die Leitung nicht zu muten wollten, hätten sie ihr zu einem Spielabbruch wg. Verletzung des Sr. geraten. -
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Ich glaube, das wesentlich Gravierenderes vorgefallen sein muss, als in den Zeitungsberichten beschrieben wurde.Ein
Bezirks-Schiedsrichterlehrwart und Verbands-Schiedsrichtereinteiler werden nicht zum Spielabbruch raten, nur weil die Kollegin geweint hat. Wenn sie ihr die Leitung nicht zu muten wollten, hätten sie ihr zu einem Spielabbruch wg. Verletzung des Sr. geraten.Unabhängig von der haltlosen Spekulation: Du glaubst also im Ernst, ein Bezirks-Schiedsrichterlehrwart und Verbands-Schiedsrichtereinteiler würde
einer junge Schiedsrichterin zu einem Betrug geraten haben? Ich fasse es nicht..... -
b738: Ich kenne die Regelung bzgl. einzeln pfeifender Schiedsrichter für diesen Kreis nicht, vermute aber, dass eine "Verletzung" eines Schiedsrichters wohl genau so gehandhabt werden muss wie der Fall, dass von Anfang an kein Schiedsrichter anwesend gewesen wäre. Meistens bedeutet das, dass man sich auf einen Schiedsrichter-Ersatz einigen muss. Also wohl eher kein Spielabbruch, insbesondere wenn der Bezirks-Schiedsrichterlehrwart in der halle anwesend ist.
michaelb: was in aller Welt wäre denn dann der Betrug gewesen? Erklär's mir bitte ...
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b738: Ich kenne die Regelung bzgl. einzeln pfeifender Schiedsrichter für diesen Kreis nicht, vermute aber, dass eine "Verletzung" eines Schiedsrichters wohl genau so gehandhabt werden muss wie der Fall, dass von Anfang an kein Schiedsrichter anwesend gewesen wäre. Meistens bedeutet das, dass man sich auf einen Schiedsrichter-Ersatz einigen muss. Also wohl eher kein Spielabbruch, insbesondere wenn der Bezirks-Schiedsrichterlehrwart in der halle anwesend ist.
michaelb: was in aller Welt wäre denn dann der Betrug gewesen? Erklär's mir bitte ...
OK, bin kein Jurist, mir geht es nicht um das Wort. Wenn eine Verletzung als Grund für einen Spielabbruch angeben wird, jedoch keine Verletzung vorliegt, sondern andere Gründe, wäre das ....sportswidrig, regelwidrig, falsche Tatsachenbehauptung, Lüge, nenne es wie du willst. Kann also nicht wirklich von einem Bezirks-Schiedsrichterlehrwart und Verbands-Schiedsrichtereinteiler "geraten" werden.
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Ich bin weder Jurist noch Schiedsrichter, rein logisch kann aber ein 'nervlicher Zusammenbruch' (der sich zum Beispiel in Weinkrämpfen äußern könnte), durchaus als psychische Verletzung gesehen werden und wäre damit ein Grund, um wegen Verletzung der SR abzubrechen.
Dennoch bin ich als Laie der Meinung, dass ein Spielabbruch aus den angegebenen Gründen zielführender ist, da der Sachverhalt nun öffentlich ist. Andernfalls hätte man die Einflussfaktoren geschützt, was ich nicht als sinnvoll erachte.
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Ich bin weder Jurist noch Schiedsrichter, rein logisch kann aber ein 'nervlicher Zusammenbruch' (der sich zum Beispiel in Weinkrämpfen äußern könnte), durchaus als psychische Verletzung gesehen werden und wäre damit ein Grund, um wegen Verletzung der SR abzubrechen.
Würdest du auch dann abbrechen, wenn sich die Schiedsrichterin das Knie verdreht hätte und nicht mehr laufen kann? Auch wenn der Bezirks-Schiedsrichterlehrwart anwesen ist und das Spiel zu Ende bringen kann?Erste Priorität sollte immer sein, dass das Spiel durchgeführt werden kann!
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Würdest du auch dann abbrechen, wenn sich die Schiedsrichterin das Knie verdreht hätte und nicht mehr laufen kann? Auch wenn der Bezirks-Schiedsrichterlehrwart anwesen ist und das Spiel zu Ende bringen kann?Erste Priorität sollte immer sein, dass das Spiel durchgeführt werden kann!
Guter Einwand. Ich gebe Dir recht, dass man in erster Linie das Spiel durchziehen sollte. Meine Erwiderung war mehr darauf bezogen, dass auch eine mentale Verletzung durchaus eine Verletzung sein kann. Dies kann dann zum Austausch der SR führen, ebenso wie eine Knieverletzung. Oder eben zum Abbruch.In speziellen Fall:
Es hätte sich keiner der Anwesenden des 'Betrugs' oder der 'Lüge' schuldig gemacht, wenn man mit der Begründung Verletzung des SR abgebrochen hätte. -
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Bei den FA-Frauen ist es nichts außergewöhnliches, das Schiedsrichter teilweise auf das übelste beschimpft werden (Fanclub, Fans), glaube aber, dass es in letzter Zeit ein wenig besser geworden ist.
Wenn dann noch die eigenen Töchter mitspielen...da sind einige Väter nicht mehr wieder zu erkennen. -
Ich gehe da noch viel weiter. Wenn sich die Kolleging bedroht gefühlt hat, dann fehlt da die Strafanzeige bei der Polizei.
Dann überlegt sich der Drohende, ich schreibe hier bewusst nicht Funktionär, schon eher ob er die gleiche Vorgehensweise beim nächsten mal noch einemal macht. Dass ICH HABE WAS FALSCH GEMACHT ist nur Lippenbekenntnics im Rahmen der zu erwartenden Bestrafung durch den Bezirk.
Gruß Frank
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