Raus aus der Champions-League

  • Was für einen Nutzen bringt der Bundesligsa die EHF Champions-League ?


    Diese Frage möchte ich einmal provokant in den Raum stellen. Die Bundesliga spielt eine Runde mit 18 Vereinen, über die spielerische Stärke der HBL können andere Länder nur träumen. Während in den meisten Europäischen Ligen zwei oder drei Vereine in schöner Regelmäßigkeit die Titel unter sich ausmachen, muss in der Bundesliga jedes Spitzenteam an jedem Wochenende immer Top-Leistungen abrufen, um nicht bei dem einen oder anderen Underdog zu verlieren.


    Und dann noch diese unsägliche Championslieague, die mit Mannschaften aufgeplustert wird, die mehr mit Champignons als mit Champions zu tun haben. Und dann werden Spiele in der Türkei mit gerade einmal 150 Zuschauern ausgetragen.
    Was für einen Stellenwert hat die Championsleague ?
    Sämtliche Bundesligavereine werden kaum einen Euro mit diesem Wettbewerb verdienen. Um ins Finale zu kommen, muss man 16 weitere Spiele und zum Teil tagelange Reisestrapazen auf sich nehmen. Sogar bei einem TOP-Spiel der Rhein-Neckar Löwen gegen den FC Barcelona sitzen gerade einmal knapp 7400 Zuschauer in der Halle.
    Und diese 16 zusätzlichen Spieltage zwingen die Vereine der Bundesliga, ihre Heimspiele unter die Woche zu legen !


    Neben der hohen Belastung der LIga leidet jedes jahr auch die Nationalmannschaft unter diesen Horror-Bedingungen.
    Kann mir mal jemand sagen, bei welcher EM oder WM in den letzten Jahren die Natiomnalmannschaft mit seinen besten Spielern auflaufen konnte ?
    Immer wieder fallen vor diesen Meisterschaften die wichtigsten Spieler verletzt aus und können wegen massiven Ermüdungserscheinungen nicht teilnehmen. Die IHF und die EHF können sich ja nicht einmal auf einen 4-Jahres Rhythmus für EM und WM einigen, nur weil alle nur noch Dollar-Zeichen im Fokus haben.


    Warum sagt der DHB seine Teilnahme an der EHF Championslueague nicht einfach mal ab und stellt für diesen "Schwachsinn" keine Mannschaften ab ?
    Ich möchte mal sehen, was dann bei der EHF geschieht ?

  • Während in den meisten Europäischen Ligen zwei oder drei Vereine in schöner Regelmäßigkeit die Titel unter sich ausmachen,


    War bei uns in den letzten 10 Jahren natürlich ganz anders ;)


    Ich verstehe natürlich, was du sagen willst: Die deutschen Clubs müssen sich ihre Punkt härter erarbeiten, ändert aber nichts daran, dass die HBL in meinem Bekanntenkreis trotzdem oft als "langweilig" wahrgenommen wird ("da gewinnt doch immer Kiel"). Letztendlich sind es halt die Ergebnisse, die hängen bleiben, nicht die Art und Weise.


    Aufblähung der CL mit fragwürdigen Mannschaften: jein. Aus deutscher Sicht ja, aber viele andere Länder wollen halt mitmachen dürfen. Diese Saison ist einfach unglücklich eingeteilt worden. Besiktas Istanbul hat bei den großen Teams nichts verloren, wenn man statt denen und Celje lieber Naturhouse La Rioja und Meshkov Brest in die starken Gruppen gepackt hätte, wäre das ein richtig knackiger Wettbewerb geworden.


    Ich verstehe auch deine Argumentation mit den Zuschauern, halte die RNL aber nicht für das beste Beispiel. Bei denen zählt doch nur endlich mal Meister zu werden. So wie der Kader gebaut ist und beim bisherigen Saisonverlauf werden die versuchen, sich in der Liga in's Ziel zu zittern. Aus meiner Erfahrung nimmt das Löwen - Publikum die CL längst nicht so an wie Kiel oder Flensburg, vielleicht auch weil sie wissen, dass sie schlicht nicht den Kader haben, um wirklich angreifen zu können, zumal in drei Wettbewerben. Ab dem Viertelfinale bekommt man es mutmaßlich mit Barcelona, Paris, Veszprém, Kielce und Vardar zu tun, die auch noch alle ziemlich ausgeruht sind.


    Verletzte Spieler ist ein Riesen Problem, aber das betrifft ja nicht nur die deutschen Spieler, sondern alle Top-Nationen. Frankreich hat gleich diverse Ausfälle (Fernandez, N'Guessan, Nyokas, Accambray, Grebille, Barachet), wie viele von denen spielen nochmal in der Bundesliga? ;) Bei Spanien fehlt Sarmiento, Kroatien muss wohl auf Kopljar verzichten. Bei uns hat es immerhin "nur" Außen getroffen, die besser ersetzbar sind als Weinhold, Lichtlein oder Strobel.



    Was würde bei einem Ausstieg der deutschen Teams passieren? Kein Messen mehr mit den Besten der Welt. Eine sicher nicht ausverkaufte Lanxess Arena, wobei das Turnier dann entweder woanders hin wandern würde oder man geht wieder zum Hin - und Rückspielmodus mit richtigen Hexenkesseln in Barcelona, Kielce, Veszprém oder Skopje.


    Ich glaube der deutsche Handball sollte sich da nicht überschätzen. Wenn die deutschen Clubs wirklich so viel zu sagen hätten, hätte es diese Erweiterung der CL unter Umständen nicht gegeben.


  • Ich glaube der deutsche Handball sollte sich da nicht überschätzen. Wenn die deutschen Clubs wirklich so viel zu sagen hätten, hätte es diese Erweiterung der CL unter Umständen nicht gegeben.


    ich glaube noch nicht einmal, dass die deutschen Vereine mit einer Stimme reden! Dem THW hat meines Wissens diesen Modus begrüsst, obwohl sich Gislasson jetzt über die Belastung beschwert.

  • Was für einen Nutzen bringt der Bundesligsa die EHF Champions-League ?


    Diese Frage möchte ich einmal provokant in den Raum stellen. Die Bundesliga spielt eine Runde mit 18 Vereinen, über die spielerische Stärke der HBL können andere Länder nur träumen. Während in den meisten Europäischen Ligen zwei oder drei Vereine in schöner Regelmäßigkeit die Titel unter sich ausmachen, muss in der Bundesliga jedes Spitzenteam an jedem Wochenende immer Top-Leistungen abrufen, um nicht bei dem einen oder anderen Underdog zu verlieren.


    Und dann noch diese unsägliche Championslieague, die mit Mannschaften aufgeplustert wird, die mehr mit Champignons als mit Champions zu tun haben. Und dann werden Spiele in der Türkei mit gerade einmal 150 Zuschauern ausgetragen.
    Was für einen Stellenwert hat die Championsleague ?
    Sämtliche Bundesligavereine werden kaum einen Euro mit diesem Wettbewerb verdienen. Um ins Finale zu kommen, muss man 16 weitere Spiele und zum Teil tagelange Reisestrapazen auf sich nehmen. Sogar bei einem TOP-Spiel der Rhein-Neckar Löwen gegen den FC Barcelona sitzen gerade einmal knapp 7400 Zuschauer in der Halle.


    Das die Spitzenteams aus Kiel, Flensburg und Mannheim in jedem BL-Spiel Top-Leistungen bringen müssen, ist doch nur ein schönes Marketing-Mittel der HBL und dient deren rosaroten Selbstdarstellung. Das dies nicht so ist, kann man an vielen Spieltagen beobachten. Da sind viele Spiele bereits zu 99% vor dem Anwurf entschieden und die Spitzenteams gewinnen auch mit 80% Einsatz.


    Mannheim ist mMn kein gutes Beispiel für den Zuschauerzuspruch, denn dort werden doch auch leider viele BL-Spiele nicht so angenommen, wie man es sich erhofft. In Kiel und Flensburg wird der neue CL-Modus ziemlich gut angenommen!

  • Wenn es konkret darum geht das zu den Nationalmannschaftsturnieren die Spieler verletzt sind, würde ich weniger bei den Vereinswettbewerben ansetzen sondern viel eher bei den Nationalmannschaftsturnieren. Jeden Winter ein Turnier, EM und WM alle 2 Jahre. Das verliert an Wertigkeit.


    Mal ein Beispiel:
    Das Viertelfinale von Deutschland wurde letztes Jahr sehr positiv aufgenommen und als Neuanfang gefeiert. Zwei Jahre zuvor hat man aber schon die selbe Leistung erreicht, was man gar nicht mehr so auf dem Schirm hatte, da die ganzen Turniere verschwimmen und man eher noch die letzte EM in Erinnerung hatte, wo man sich nicht qualifiziert hatte.


    Ich könnte viel eher mal auf ein Turnier dieser Art verzichten, zugunsten einer richtigen Winterpause. Vor allem dieses Jahr wird es doch absurd, da es durch Olympia keine Sommerpause gibt, die Nationalspieler der Olympiateilnehmer also quasi 2 Jahre ohne richtige Pause durchspielen. Auch wenn ich die CL ebenfalls für aufgebläht halte...der Rotstift sollte ganz klar eher hier mal angesetzt werden. Allerdings werden sich IHF und EHF ihre beiden Turniere kaum beschneiden lassen und daher ist das ganze fast müßig und ein alter Hut.

  • Richtig, in Kiel wird der Wettbewerb recht gut angenommen, und darauf aufbauend gehe ich davon aus, dass der THW damit auch ganz gutes Geld verdient - die Karten sind jedenfalls nicht ganz billig....

  • Warum CL?
    Ganz einfach, die Vereine und die Spieler wollen es.
    Zudem nutzen gerade die RNL die CL um der zweiten Garte Spielpraxis zu geben. Sprich, sie machen das beste aus der Situation.

    Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.

  • Ich habe nichts gegen die CL an sich, sondern was gegen die CL in dieser Form. Ein Modus wie im Fußball und ich wäre der größte CL-Fan überhaupt.


  • ich glaube noch nicht einmal, dass die deutschen Vereine mit einer Stimme reden! Dem THW hat meines Wissens diesen Modus begrüsst, obwohl sich Gislasson jetzt über die Belastung beschwert.


    Da würde mich jetzt echt mal die Quelle interessieren.

  • ch habe nichts gegen die CL an sich, sondern was gegen die CL in dieser Form. Ein Modus wie im Fußball und ich wäre der größte CL-Fan überhaupt.


    sehe ich ähnlich


    zitat lelle1605:
    Das die Spitzenteams aus Kiel, Flensburg und Mannheim in jedem BL-Spiel Top-Leistungen bringen müssen, ist doch nur ein schönes Marketing-Mittel der HBL und dient deren rosaroten Selbstdarstellung. Das dies nicht so ist, kann man an vielen Spieltagen beobachten. Da sind viele Spiele bereits zu 99% vor dem Anwurf entschieden und die Spitzenteams gewinnen auch mit 80% Einsatz.


    das sehe ich etwas anders. wenn kiel, flensburg oder die rnl in den spielen gegen die schwächeren der liga 2,3 spieler der ersten 7 zuhause lassen würden um diese zu schonen dann gäbe es ganz bestimmt einige niederlagen.

  • Das Ausgangsposting (Champignons und so), will ich lieber nicht direkt diskutieren.... ;)


    Aber ein Gedanke/Argument: Die Bundesliga profitiert doch wie keine andere vom Handball im europäischen Ausland. Nach dem Bosmannurteil wurden ausländische Ligen regelrecht ausgeplündert - mit für den Ligabetrieb in vielen Ländern üblen Folgen...vor einiger Zeit haben wa hier noch über die deutsch/spanische Monokultue im Handball geklagt


    Auch heute ist die Wanderungsbilanz doch eindeutigst positiv für die HBL...(nicht nur bei en Spitzenvereinen!!). 'Ausplündern' lässt sich übrigens langfristig besser, wenn auch andere Ligen und Nationen gut ausgebaute Handballstrukturen haben.....und eine CL ist nunmal für sehr viele Handballnationen existentiell wichtig!! Man stelle sich ne HBL vor, die nicht auf die Handballausbildung anderer Nationen und Handballverbände zurückgreifen könnte..


    Aus Schwaniwollis Posting spricht ne Kolonialherrenmentalität....."immer nehmen, nix geben" ;)


    Die HBL (bis hin zum Tabellenletzten) ist abhängig von einem starken Handball in Europa....(und wäre nicht weniger abhängig, begäbe sie sich mit einem CL-Verzicht in die Isolation)


    Ist doch schön, dass auch woanders jetzt Topmannschaften entstanden sind, der deutsche Handball kann auch ohne Karabatic und Hansen usw. leben (so werden zudem auch Plätze frei für sehr gute deutsche Spielen in den deutschen Topteams).


    Der HBL profitiert auch immer noch wie kein anderer von einer starken CL, die den Handball in vielen Ländern Europas voranbringt!!


    (will nicht verkennen, dass für die deutschen CL-Teilnehmer ne Problematik vorhanden ist hinsichtlich der Belastung - aber nen bissel 'Opfer' muss man halt auch bringen)



    Ps. Im der Frühzeit des Forums gabs hier mal nen 'Chauvinistenthread' - genau da würde Schwaniwollis Posting reinpassen (okay, ne andere Sorte Chauvinismus als damals im Frauenwitzethread ;) ) So, das war jetzt doch 'auf den Punkt gebracht' (und bezieht sich natülich nur auf den Inhalt des vom Threadersteller vermutlich povokativ gemeinten Eröffnungsposting, natürlich nicht auf den Threadersteller ad personam)

  • Der HBL profitiert auch immer noch wie kein anderer von einer starken CL, die den Handball in vielen Ländern Europas voranbringt!!


    Das ist denke ich nicht richtig. Die HBL könnte auch sehr gut ohne die CL auskommen. Alle Vereine in Deutschland, die an der CL teilnehmen, weisen dort schlechtere Zuschauerzahlen auf als in der Bundesliga, trotz neuem Supermodus. Andernorts ist die CL das einzige Zugpferd. Ich behaupte: Die BL kann auch ohne die CL, aber nicht umgekehrt!

  • Ich glaube schon das die CL mittlerweile zieht. Ich halte es für einen seltsamen Maßstab das man erst von Erfolg sprechen kann, wenn Bundesligazahlen erreicht werden. Das schaffen die deutschen Teilnehmer an der Fußball-CL auch nicht und dort ist das ja finanziell wesentlich wichtiger und medial ungleich größer. Erst dieses Jahr gab es in Wolfsburg diesbezüglich eine Diskussion, die mich sehr an die Probleme der Löwen erinnert hat was den Zuschauerzuspruch in der Vorrunde angeht.


    Kiel und Flensburg können mit einem Schnitt von 9500 und 4800 denke ich jedenfalls sehr zufrieden sein was das angeht und Sky spricht ja ganz allgemein auch von guten Quoten. Das heißt also schon das der Wettbewerb sich im Rahmen der Grenzen die Handball nun einmal hat, sogar recht gut macht.


    Darum geht es denke ich aber auch eher selten wenn man diesen Wettbewerb kritisiert. Für die Bundesligisten sind es zu viele Spiele. Dieses Problem hätte jeder deutsche Verein der daran teilnimmt und darüber würde sich jeder Verein beklagen. Ich glaube da muss sich dieses Jahr auch kein Bundesligist der nicht international spiel beschweren, weil dadurch ja schon ein gewisser Wettbewerbsvorteil besteht, der vielleicht Chancen ermöglicht, die normalerweise gar nicht da wären.

  • Ich glaube schon das die CL mittlerweile zieht. Ich halte es für einen seltsamen Maßstab das man erst von Erfolg sprechen kann, wenn Bundesligazahlen erreicht werden. Das schaffen die deutschen Teilnehmer an der Fußball-CL auch nicht und dort ist das ja finanziell wesentlich wichtiger und medial ungleich größer. Erst dieses Jahr gab es in Wolfsburg diesbezüglich eine Diskussion, die mich sehr an die Probleme der Löwen erinnert hat was den Zuschauerzuspruch in der Vorrunde angeht.


    Im Fußball sind diese Schwächen zumindest bei Traditionsvereinen wie Bayern, Schalke oder Dortmund lange nicht so eklatant. Außerdem geht es mir ja nicht grundsätzlich gegen die Champions League, sondern um das Ausmaß dieses Wettbewerbs. Insgesamt ist es eben eine 50%ige Bundesliga nach dem neuen Modus von der Anzahl der Spiele her, dazu viel aufwändigere Reisen. Das steckt man nicht so leicht weg und muss dafür eben einiges in Kauf nehmen. Ich habe keine Quellen, wie hoch die Prämien in der CL tatsächlich sind, aber da muss nach dem neuen Modus schon viel rumkommen, damit sich das rentiert.

  • Ich glaube da muss sich dieses Jahr auch kein Bundesligist der nicht international spiel beschweren, weil dadurch ja schon ein gewisser Wettbewerbsvorteil besteht, der vielleicht Chancen ermöglicht, die normalerweise gar nicht da wären.


    Genau meine Meinung. Ich würde sogar soweit gehen, dass die Ausgeglichenheit der Bundesliga ein Stück weit daher kommt, dass die Top-Teams übermäßig belastet werden. So versucht man dann eben Kräfte zu sparen (Flensburg in Lemgo oder Kiel beim BHC seien mal als Beispiele genannt) und die Kleinen stemmen sich voll dagegen, denn es geht ja um den Klassenerhalt. So hat man dann eben Spannung bis zur 55. Minute, in einzelnen Fällen auch noch länger.


    Wenn die Bundesliga-Spitze ausgeruhter wäre, würden die deutlichen Ergebnisse meiner Meinung nach erheblich zunehmen. Sicher würden die großen 3 nicht alle anderen derartig wegballern wie Veszprém, Barcelona oder Kielce in den heimischen Ligen. Aber die Schere würde auseinander gehen. Ähnlich sehe ich auch die 16 - Spieler - Regelung. Das ist an sich nicht tragisch, ich glaube nur, dass die HBL daran nicht allzu großes Interesse hat und deshalb bis zu einem gewissen Grad in Kauf nimmt, dass die Großen eben 34 Spiele (plus Pokal plus CL) machen und dabei nur 14 Spieler einsetzen können. Barcelona muss nur 30 mal ran, darf 16 Spieler einsetzen und schießt alle anderen gemütlich weg. Dreifacher Vorteil, überspitzt gesagt.


    Bin das eigentlich nur ich, der so empfindet oder ist der Stellenwert der CL in der Öffentlichkeit ein anderer geworden, seit dem a) der neue Modus noch mehr Spiele für die HBL-Vertreter bedeutet und b) durch den außerdeutschen "Geldadel" die Gewinnchancen der HBL-Teams geringer geworden sind. In manchen Diskussionen finde ich, einen gewissen Trotz rauszuhören: "Sollen die reichen Kinder doch unter sich spielen, unsere HBL ist das Non-Plus-Ultra". War vor einigen Jahren gefühlt nicht so. Kann mich aber auch täuschen.

  • Ich denke auch, dass die Bundesliga auch wegen der Überbelastung und damit einhergehenden Verletzungen der Topteams so ausgeglichen ist. Das finde ich aber höchst zynisch und noch lange keinen Grund, dagegen nichts zu unternehmen. Ich jedenfalls würde es mal darauf ankommen lassen und auf die Reaktion der EHF warten.

  • Ich denke auch, dass die Bundesliga auch wegen der Überbelastung und damit einhergehenden Verletzungen der Topteams so ausgeglichen ist. Das finde ich aber höchst zynisch und noch lange keinen Grund, dagegen nichts zu unternehmen. Ich jedenfalls würde es mal darauf ankommen lassen und auf die Reaktion der EHF warten.


    Zum ersten Teil: volle Zustimmung. Ich will keinem was unterstellen, aber ich könnte mir vorstellen, dass das in den Überlegungen (auch der kleineren Clubs) irgendwie eine Rolle spielt. Sicherlich will niemand Verletzungen, aber die Kleinen wollen ausgeglichenere Spiele und vielleicht auch mal die eine oder andere Chance, gegen einen Großen wirklich zu gewinnen. Dass die geforderten Veränderungen ihnen da nicht zugute kommen dürfte ihnen auch klar sein.


    Zum zweiten Teil: einen Versuch wäre es wert. Eigentlich dürfte sich die EHF allerdings nicht von einem Mitgliedsverband "erpressen" lassen, egal wie stark er ist. Lediglich einer qualifizierte Mehrheit müsste man sich beugen. Daher würde ich erwarten, dass man nicht nachgibt, um das Gesicht nicht zu verlieren. Es würde sicherlich auch der (irgendwie ja auch berechtigte) Hinweis kommen: Kümmert euch doch erstmal um eure eigene Liga und schöpft dort das Reformpotential aus. Das habt ihr selbst in der Hand, die CL ist ein Essen, das von vielen zubereitet wird.

  • Bin das eigentlich nur ich, der so empfindet oder ist der Stellenwert der CL in der Öffentlichkeit ein anderer geworden, seit dem a) der neue Modus noch mehr Spiele für die HBL-Vertreter bedeutet und b) durch den außerdeutschen "Geldadel" die Gewinnchancen der HBL-Teams geringer geworden sind. In manchen Diskussionen finde ich, einen gewissen Trotz rauszuhören: "Sollen die reichen Kinder doch unter sich spielen, unsere HBL ist das Non-Plus-Ultra". War vor einigen Jahren gefühlt nicht so. Kann mich aber auch täuschen.


    Ich würde noch einen dritten Punkt zu diesem Spekulatius hinzufügen: Das Verschwinden im Pay-TV sorgt auch für ein Stück Entfremdung, weil die Spiele nur noch von Sky-Abbonenten und Addon-affinen Usern gesehen werden kann.


    Dein zweiter Punkt ist allerdings relativ zu sehen, schließlich hat Barca letztes Jahr das erste Mal nach drei Jahren die deutsche Phalanx durchbrochen und die Flensen führen die Gruppe momentan an. Chancenlos klingt anders. ;)

  • Chancenlos klingt anders. ;)


    "Chancenlos" habe ich auch nicht gemeint und hoffentlich auch nicht so rüber gebracht. :)


    Aber die Chancen dürften kleiner werden, wenn Gegner immer bessere Kader mit viel Geld zusammen stellen. Wenn man den Beobachtungszeitraum vergrößert, ist die Chance, dass sich ausgeruhte und vielleicht sogar etwas höhere Qualität durchsetzt, immer größer. Inwieweit der Heimvorteil in Köln das ausgleichen kann bleibt abzuwarten. Das Finale 2013 zum Beispiel hätte der HSV in Spanien meiner Meinung nach nicht gewonnen ;)


    Aber die Außenseiterposition liegt den deutschen Teams vielleicht ja auch, denn den Druck haben die anderen (Paris, Veszprém, Kielce in Zukunft, Barcelona), weil die in der Heimat nur an der CL gemessen werden.

  • Bei den Mainstream Sport Interessierten spielt die Handball CL keine Rolle..ich hatte mal einige Bekannte gefragt,die wussten teilweise nicht mal das sowas existiert

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