Rote Karte + 7-Meter in den letzten 30 Sekunden

  • Coole Szene vom Wochenende:


    Handballregeln: Rote Karte + 7-Meter in den letzten 30 Sekunden


    Meine Meinung (bis jetzt ;) :(


    Die neuen Erläuterungen vom Juli 2018 heben bei 8:10c (Ausführung formaler Würfe in den letzten 30 Sekunden) die Unterscheidung Ball im Spiel bzw. Ball nicht im Spiel auf und verlangen Disqualifikation + 7m-Wurf, wenn u.a. der „Werfer während der Ausführung“ gestört wird.


    Ich denke, das haben die SR in dieser Videoszene so gesehen und auch so entschieden.


    Es ergeben sich aber weitere Fragen:

    • Gilt auch bei einer Entscheidung nach 8:10c die Vorteilsregel, wie sie zu 8:10d ausgeführt ist?
      „Erzielt der gefoulte Spieler oder ein Mitspieler noch vor der Spielunterbrechung ein Tor, entfällt der 7-m-Wurf.“

      „Die Schiedsrichter unterbrechen das Spiel spätestens dann und entscheiden auf 7-m-Wurf, wenn der noch angespielte Mitspieler kein Tor erzielt bzw. das Spiel mit einem weiteren Pass fortsetzt.“ (Guidelines und Interpretationen: Vorteilsgewährung in den letzten 30 Sekunden)


    • Hätte man deshalb hier in dieser Videoszene nicht auch BlauNr.7 bestrafen (mindestens Hinausstellung, m.M.n. eher DQ) müssen?


    • Hätte ein Tor, das SchwarzNr.4 erzielt hätte, gegolten (Spielfortsetzung dann natürlich Anwurf und nicht 7-Meter)?


    • Hätte der den Gegenstoßpaß fangende Spieler SchwarzNr.4 noch ein mal abspielen und dieser Spieler dann ein Tor erzielen können?


    _____Videos zu Handballregeln auf meinem YouTube-Kanal: rrbth

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  • zu1. entfällt weil pfiff in dem Moment wo der Spieler 4 den Ball fangen will
    zu 2. Ja
    zu 3. nein weil vorher abgepfiffen
    4. siehe 3


    Gruß Frank

  • Falsche Wahrnehmung. Post deswegen gelöscht.

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    Einmal editiert, zuletzt von couglyn ()

  • Ich stimme Frank im Wesentlichen zu.


    Das mit der doppelten Strafe (Frage 2) in einem Angriff hatten wir schon mal sehr intensiv; das lass ich jetzt stecken.


    Schiedsrichter und schwarze Mannschaft können froh sein, dass es die neuen Guidelines gibt.
    Bis zum Sommer hätte es hier nur mit Freiwurf weitergehen können!

  • Trotzdem wirft sich die Frage auf: Wie lauten die Antworten wenn nicht so schnell gepfiffen wird?


    Die Vorteilsregel wie in 8:10 d) (also wenn der Ball im Spiel ist) gilt nicht.
    Entweder, der Wurf wird entscheidend gestört oder nicht.
    Ob der Angriff dann letztendlich zum Tor führt oder nicht, ist m.E. nicht relevant.


    In der Szene hier hätte man m.E. weiterspielen lassen können (sollen). 7-Meter und Rot für den 7er für das Foul.

    2 Mal editiert, zuletzt von Rheiner ()

  • In der Szene hier hätte man m.E. weiterspielen lassen können (sollen). 7-Meter und Rot für den 7er für das Foul.


    Ja, da wäre der Königsweg gewesen.


    Ich hab mir die Szene inzwischen gaanz intensiv angeschaut, und anscheinend ist dem Feld-SR, der beim Zurücklaufen die Pfeife im Mund hat (ei, ei, ei), kurz bevor SchwarzNr.4 den TG-Paß fängt, ein Pfiff herausgerutscht (Video-Zeit 0:10 und 0:29).
    Da war ich zuerst der Meinung gewesen, dieser Pfiff käme von dem anderen, dem kleineren, SR, der im Video nicht zu sehen ist.
    Ich hatte das als etwas verspäteten 8:10c-Pfiff gedeutet.


    Vielleicht hat der Feld-SR gehofft, daß keiner seinen Pfiff mitbekommen hat (– eine Hoffnung, die eigentlich immer enttäuscht wird). ;)


    Daß sich die zitierte Vorteilsklarstellung ursprünglich (!) auf 8:10d bezieht, ist mir klar. Allerdings gibt es ja nicht mehr die feine Unterscheidung Ball im Spiel bzw. Ball nicht im Spiel –, und deshalb kann man zumindest darüber nachdenken, ob das jetzt nicht auch bei 8:10c angewendet werden kann.


    Zur Berechtigung von 8:10c bei der FW-Ausführung (!) (Video-Zeit 0:08 und 0:27) sollte ich vielleicht genau diese Szene nochmal neu schneiden und bearbeiten …

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  • Daß sich die zitierte Vorteilsklarstellung ursprünglich (!) auf 8:10d bezieht, ist mir klar. Allerdings gibt es ja nicht mehr die feine Unterscheidung Ball im Spiel bzw. Ball nicht im Spiel –, und deshalb kann man zumindest darüber nachdenken, ob das jetzt nicht auch bei 8:10c angewendet werden kann.


    Es sind nach wie vor zwei verschiedene Regeln, die man auf keinen Fall vermischen darf!


    8:10 c) behandelt die Ausführung von offiziellen Würfen, die gestört/verhindert werden. Da werden dann auch Vergehen, die sonst 2 Minuten nach sich ziehen würden, in den letzten 30 Sekunden mit Rot und Strafwurf geahndet.
    Dazu gekommen ist nur, dass das auch gilt, wenn der Ball zwar die Hand verlässt, aber der Wurf trotzdem gestört wird.


    Bei 8:10 d) wird ein laufender Angriff durch ein Vergehen, das unabhängig vom Zeitpunkt(!!!) schon "Rot-würdig" ist, zerstört.
    Da kommt dann in den letzten 30 Sekunden noch der Strafwurf dazu.


    Das ist die Hauptfehlerquelle, die am ehesten zu Regelverstößen führt, wenn man die beiden Regeln vermischt!
    Hat man ja gerade erst wieder bei der Frauen EM gesehen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Rheiner ()

  • Neue Richtlinien:


    Wenn der Wurf (z. B.) ausgeführt ist und von einem zu nahestehenden Spieler geblockt wird, der das Wurfergebnis aktiv zerstört oder den Werfer während der Ausführung stört, ist die Regel 8:10c ebenfalls anzuwenden.
    Im Video ist deutlich zu sehen,dass der Abwehrspieler zu nah steht und blockt, es gelingt ihm aber weder die Wurfausführung zu behindern noch nach der Ausführung den Wurf zu blocken. Der Werfer spielt einen kontrollierten Pass, der auch beim Mitspieler ankommt und diesen in eine klare Torgelegenheit bringt. Nach meiner Auffassung ist Regel 8:10c nicht erfüllt (Tatsachenentscheidung).Daher nur 2 Minuten. Anders wäre es, wenn durch die Behinderung der Mitspieler den Ball zwar bekommt, aber keine klare Torgelegenheit erhält,weil ein anderer Abwehrspieler rechtzeitig eingreifen kann,ob regelkonform oder nicht, spielt dann keine Rolle.


    Für die letzte Aktion müsste der Abwehrspieler aber Rot nach 8:5 bekommen, Der Angreifer ist in vollem Lauf, bereits abgesprungen und jetzt kommt die Aktion von der Seite ohne jede erkennbare Absicht oder Möglichkeit den Ball zu erreichen. Dafür gäbe es auch innerhalb der normalen Spielzeit Rot, so dass hier Regel 8:10d zum Tragen käme. 7m natürlich noch dazu, da kein Torerfolg.

    Falls Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann bedeutet sie das Recht darauf, den Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen. (George Orwell)

    Einmal editiert, zuletzt von Pro Handball ()

  • Rheiner
    Da ist klar, der Pfiff unterbricht und damit 7m und Rot, durch das Springen wird die Ausführung verzögert.


    Meine Aussage bezieht sich auf den Fortgang, wenn die SR den Vorteil hätten laufen lassen.

    Falls Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann bedeutet sie das Recht darauf, den Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen. (George Orwell)

  • Ich hoffe sehr, ich hoffe es wirklich, das man damit diese Angelegenheit schleissen kann und es sich nicht wieder in einer seitenlangen Endlosschleife dreht, was bei Regelthreads eigentlich üblich ist wenn gewisse Protagonisten beteiligt sind

  • Ich hoffe sehr, ich hoffe es wirklich, das man damit diese Angelegenheit schleissen kann und es sich nicht wieder in einer seitenlangen Endlosschleife dreht, was bei Regelthreads eigentlich üblich ist wenn gewisse Protagonisten beteiligt sind


    Wenn bestimmte User jetzt nicht wieder Chaos reinbringen, ist die Sache wohl wirklich erledigt.

  • ähhhhh....


    hattest du nicht "chaos" reingebracht.....
    weil du mal wieder etwas falsch verstanden hattest...oder ist dein beitrag...13....gar nicht ernst gemeint ?

  • Also der Beitrag ist ja schon etwas älter, denn es gab seit dem eine Änderung dieser Regel.


    Ich kann ja mal kurz auffassen, wie es damals hätte (richtig) entschieden werden sollen und heute:


    Damals:
    Richtig wäre, dass Spiel weiterlaufen zu lassen und nach dem Vorteilsgedanken den Konter abzuwarten. Beim Konter an sich hätte es da an der Stelle einen 7m gegeben. Man wartet also die Chance ab und bestraft dann den Abwehrspieler aufgrund des Abstandsvergehen progressiv. Die 30-sec-Regel hätte hier in keinem Fall gegriffen. Denn damals hieß es, dass die Ausführung eines formellen Wurf verhindert oder verzögert werden muss. Und beides hätte nicht gegriffen, da er den Wurf ausführen konnte und das auch nicht verspätet. Selbst, wenn der Ball geblockt worden wäre, wäre es nicht verhindert oder verzögert worden und damit nur FW und normale Progression. An der Stelle müsste man als Spieler clever sein und Anzeigen, dass hier eine Verhinderung stattfindet (z.B. den Wurf antäuschen und sich dann beschweren oder so, aber nicht ausführen!).


    Heute:
    Richtig wäre, nach den neuen Guidelines den Vorteil laufen zu lassen und nach der Chance normale Progression wegen Abstandsvergehen zu geben. Der Unterschied zu damals wäre, dass, wenn er den Ball blockt bzw. abfälscht, die 30-sec-Regel greift. Kommt der nun zu dem Konterläufer und er trifft, dann gibt es bloß rot und Anwurf. Trifft er nicht, dann gibt es rot und 7m. Wirft er nicht aufs Tor, sondern Spielt weiter, dann wird abgepfiffen und es gibt rot und 7m.

    Einmal editiert, zuletzt von Olex ()

  • Aus unseren Guidlines (Stolpersteine):
    Eine Störung des Werfers während der Ausführung muss von den Schiedsrichtern festgestellt werden.
    Der Versuch oder die Annahme einer Störung reicht nicht um Spielverlauf die Regel 8:10c anzuwenden.


    Aus meiner Sicht ist es nur ein versuch, der Pass kommt beim Mitspieler an. Er wurde also aus meiner Sicht nur der Versuch unternommen.

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