Corona-Virus

  • Und "durchschnittlich" meint ein statistisches Mittel. Sprich: Es gibt Einzelfälle, in denen die Inkubationszeit stark davon abweichen dürfte. Daher dürfte in einigen Fällen eine Inkubationszeit von mehr als einer Woche, in anderen Fällen von weniger als drei Tagen vorliegen. Insofern kann man das gar nicht auf einen bestimmten Zeitpunkt herunterbrechen.


    Drei Tage sind aber immer noch ein Zeitraum den man nicht unbedingt meint, wenn man sowas sagt. Ich hatte heute einen Dialog mit einem Arbeitskollegen, der meinte sein Hals würde kratzen und das läge seiner Meinung nach daran, dass er gestern mit jemanden Mittag gegessen hätte, der heute krank ist. Sprich...das er jetzt eine Erkältung oder gar Corona hat, führt er auf ein Ereignis zurück, dass so kurz zurück liegt, dass es nichts damit zu tun haben kann. Das habe ich schon öfters bemerkt, auch bei normalen Erkältungskrankheiten.


    Die Löwen mögen das aus Spanien zurückgebracht haben oder überall anders her, wie es bei einer reisenden Truppe eben so sein kann, aber das sie sich komisch gefühlt hätten, deutet eher auf eine Ansteckung bereits vor der Spanienreise hin.


    Ist im Grunde auch egal was dieses Beispiel angeht. Aber gerade bei der ganzen Panik, die bei Ansteckungen momentan auch gerne in Schuldzuweisungen endet, sollte man darauf hinweisen: nur weil gestern jemand neben dir gehustet hat, hast du heute nicht Corona. So funktioniert das nicht.

  • Naja wenn der Hustende Corona hatte schon.


    Ich denke man sollte auch normale Erkältungen ernster nehmen als sonst. Ich war letzte Woche flach gelegen, hab jetzt ne Woche (nach Rücksprache mit meinem Chef) verlängert. Normalerweise wär ich mir so ner kleinen Resterkältung wieder auf Arbeit. Aber sicher ist sicher.

  • Naja wenn der Hustende Corona hatte schon.


    Eben nicht. Man kann sich bei besagtem hustenden sicherlich anstecken, aber wenn man heute Symptome (zu haben meint), dann sicherlich nicht weil man gestern angehustet wurde. Das ist wenn dann vor ein paar Tagen passiert. Meinetwegen bei der gleichen Person, aber so schnell funktioniert das nicht.


    Das ist ja das tückische. Man redet sich durch so etwas ein, das ganze unter Kontrolle zu haben, während man in der Realität selten weiß wo man sich angesteckt hat. Ich kann die jetzige Situation nicht besser meistern, wenn ich versuche bestimmte Personen zu identifizieren, die mir "verdächtig" vorkommen und sie dann versuche zu meiden....eben weil das nicht so offensichtlich und sichtbar ist, wie man es gerne hätte.

  • Jo ist klar. Und deswegen soll man ja grundsätzlich Abstand halten, ein Inkubationszeit hast meist. Letztendlich funktioniert die wie jeder Infekt, nur die Konsequenzen können heftiger sein.

  • Meiner Meinung nach hat Prof. Drosten einen klaren Blick auf die Lage.


    link


    Die Diskussion wird sich in den nächsten Tagen auf die Lockerung/Ausserkraftsetzung des Arzneimittelgesetzes konzentrieren.


    Zitat

    "Mein persönlicher Schluss, wenn wir das als Gesellschaft in einer Art schaffen wollen, dass wir nicht eine erhöhte Todesrate in der älteren Bevölkerung akzeptieren wollen, dann müssen wir wahrscheinlich regulative Dinge außer Kraft setzen, was Impfstoffe angeht und schauen, wo wir einen Impfstoff herbeizaubern, der schon relativ weit entwickelt ist."


    Klinisch getestet wurde noch kein Impfstoff für SARS-CoV-2, sehr wohl aber für das alte SARS-Virus, dessen Mitentdecker Drosten ist. Der Virologe hofft, dass eine schnellere Zulassung eines Impfstoffs möglich gemacht wird. "Man muss dann überlegen, wie man es hinbekommen kann, regulative Prozesse in dieser Ausnahmesituation für eine Spezialgruppe in der Bevölkerung vielleicht zu lockern", sagte Drosten.

  • Zum "Unterhchätzen" der Situation:


    Ich hatte heute zufällig eine alte Zeitung vom 13.02. in der Hand. Da wurde das RKI mit den Worten zitiert, dass man "gegenwärtig die Ansteckung ein Deutschland mit dem Corona Virus für sehr unwahrscheinlich hält"


    Offensichtlich hat man auch da das Ganze zunächst unterschätzt. Und jetzt schürt man Panik.

  • Naja im Heute Journal kamen gestern Interviews da fragt man sich schon was die Leute genommen haben....sitzen am Rhein in der Sonne und erzählen das das Leben ohne soziale Kontakte ja sch...ist und das alles net so schlimm ist..

  • Zu hoffen, die letzten Bekloppten zu erreichen wäre sehr naiv. Wenn man es daran festmacht, und so sieht es aus, wird die Sperre kommen. Jetzt so zu tun, als hätte sich nichts verändert, da muss man blind sein.

  • Zu hoffen, die letzten Bekloppten zu erreichen wäre sehr naiv. Wenn man es daran festmacht, und so sieht es aus, wird die Sperre kommen. Jetzt so zu tun, als hätte sich nichts verändert, da muss man blind sein.


    In Italien halten sich laut Auswertung der Handydaten 60% dran. Also du merkst, damit erreicht man auch nicht dass man die "letzten Bekloppten" erreicht.


    Hier hält man sich nach dem was ich so mitbekomme daran. Kam gestern bei Mc Doof vorbei, hab da geschätzte 2 Leute drin gesehen wo sonst rappelvoll ist.

  • Und sind die Infektionen in Italien etwa rückläufig bis jetzt? Nein, im Gegenteil.


    Man hat schlichtweg zu spät reagiert. Da ändern jetzt auch Ausgangssperren nichts mehr dran. Das ist dann nur noch Aktionismus nach der Maßgabe "Wir haben ja alles getan"


    Solche Einschätzungen sind schwierig, denn


    1. Ist der Zeitraum noch zu kurz. Die genaue Inkubationszeit ist nicht bekannt und kann schwanken (man schätzt 5 Tage, es können aber auch mehr sein).
    2. Wir wissen nicht, wie sich die Zahlen ohne die ergriffenen Maßnahmen entwickeln würden
    3. laut Süddeutscher Zeitung ist die Verdopplungszeit der Fälle in Italien (4,9 Tage) inzwischen sehr viel größer als im Rest Europas (in Deutschland im Moment 2,9 Tage), allerdings natürlich bei viel höherer Fallzahl
    4. Aber das größte Problem: Die hohe Dunkelziffer nicht erkannter/getesteter/gemeldeter Fälle. Man schätzt (bspw. Karl Lauterbach bei Maischberger gestern), dass die eigentliche Zahl der Infizierten 10x so hoch ist wie die Zahl der registrierten Fälle- Wenn die nach und nach immer umfangreicher getestet und dokumentiert wird, dann steigt die Zahl notwendigerweise rapide, obwohl sich die Zahl der tatsächlich neu auftretenden Fälle verlangsamt oder gar reduziert. Daher helfen die Zahlen nur sehr begrenzt.


    Man wird wohl eine Weile im Trüben fischen müssen und alles probieren, was helfen könnte. Das können dann auch Ausgangssperren sein. Aber wer will sicher sagen, ob es das wirklich bringt? Das kann man nicht. Man kann es nur probieren.

  • Was mich gerade umtreibt sind die täglichen Zahlen. Gestern sprach Herr Wieler von möglichen 10 Mio. Infizierten in D bis Mitte April oder so ähnlich. Selbst im Ausbruchsgebiet und in Italien ist man weit von diesen Zahlen entfernt. Was sind die täglich gemeldeten Zahlen überhaupt wert? An unserer ständig heißen EU-Außengrenze zur Türkei werden Zahlen für Griechenland, Bulgarien, Bosnien, Kroatien, usw. auch die Türkei selbst, genannt, die geradezu lächerlich niedrig sind. Wahrscheinlich weil da gar keine Tests, Erfassungen und Meldungen stattfinden, aber dann sind diese Zahlen auch nichts wert.
    Was will der Hr. Wieler mit seinen möglichen 10 Mio. Infizierten in D ausdrücken? Ist das eine eindringliche Warnung oder nur Mathematik? Was löst das denn in den Bürgern aus? Fr. Klöckner und die Kanzlerin sprechen von der sicheren Versorgung und verdammen Hamsterkäufe. Ist es dann nicht völlig kontraproduktiv solche Zahlen wie der Hr. Wieler rauszuhauen? Werden da nicht erst die Hamsterer ermutigt und bestätigt? Das bei 10 Mio. Infizierten das Leben und die Versorgung noch normal funktioniert glaubt doch wohl auch keiner ernsthaft, oder?
    Also sorry, das kapiere ich dann nicht mehr so wirklich.

    Die Bmigos!!! "In meiner Hose wohnt ein Iltis"!!!
    Die kulturelle Evolution ist lamarckisch und sehr schnell, während die biologische Evolution darwinistisch und normalerweise sehr langsam ist. -> Edward O. Wilson!

  • Gibt auch mal positive Nachrichten und die sollte man auch mal nennen:


    der 1, Corona Patient der in Mannheim stationär behandelt werden musste konnte gestern nach 16 Tagen geheilt entlassen werden. Schön

  • Es werden ja viele Zahlen genannt. Was mich interessiert: Wie viele Corona-Patienten befinden sich eigentlich in stationärer Behandlung in Deutschland? Wie viele davon in der Intensivstation? Steht unser Gesundheitssystem wirklich kurz vor dem Zusammenbruch? Den Eindruck kann man ja gewinnen. Soziale Kontakte habe ich übrigens nach der Verbannung ins Home Office nur noch zu meiner Frau.

  • Ja, es gibt auch positves.
    Hier gibt es jetzt Facebook Gruppen, die anderen beim Distanzunterricht helfen, Einkaufen für Risikogruppen organisieren, Studenten stellen tausende Liter Desinfektionsmittel her für die Krankenhäuser usw.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Ja das gibt es bei uns auch. Ein großes Problem für die Bedürftigen ist jetzt dass die "Tafel" geschlossen hat.


    Da hat sich jetzt ein privater Kreis gefunden der die Essensverteilung an Bedürftige organisiert

  • Der Vorsitzende des Weltärztebundes Montgomery hat deshalb nicht umsonst Ausgangssperren explizit für nicht sinnvoll erachtet ( Quelle: welt online )


    Und der wird es wissen


    Montgomery ist in erster Linie Funktionär und in danach Radiologe.
    Beides nicht gerade Gebiete, die ihn bzgl. der aktuellen Lage als Experte ausweisen. Klar kann er Experten gefragt haben, aber nur weil er das gemacht hat und nicht jemand anderes, ändert das nichts an der Tatsache, dass es nur von Hörensagen ist, und andere Experten eben anscheinend eine andere Meinung haben.


    Was sinnvoll ist bzw. gewesen wäre, werden wir wohl erst später erfahren - doch dann ist es für einige schon zu spät.

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Was mich gerade umtreibt sind die täglichen Zahlen. Gestern sprach Herr Wieler von möglichen 10 Mio. Infizierten in D bis Mitte April oder so ähnlich. Selbst im Ausbruchsgebiet und in Italien ist man weit von diesen Zahlen entfernt. Was sind die täglich gemeldeten Zahlen überhaupt wert? An unserer ständig heißen EU-Außengrenze zur Türkei werden Zahlen für Griechenland, Bulgarien, Bosnien, Kroatien, usw. auch die Türkei selbst, genannt, die geradezu lächerlich niedrig sind. Wahrscheinlich weil da gar keine Tests, Erfassungen und Meldungen stattfinden, aber dann sind diese Zahlen auch nichts wert.
    Was will der Hr. Wieler mit seinen möglichen 10 Mio. Infizierten in D ausdrücken? Ist das eine eindringliche Warnung oder nur Mathematik? Was löst das denn in den Bürgern aus? Fr. Klöckner und die Kanzlerin sprechen von der sicheren Versorgung und verdammen Hamsterkäufe. Ist es dann nicht völlig kontraproduktiv solche Zahlen wie der Hr. Wieler rauszuhauen? Werden da nicht erst die Hamsterer ermutigt und bestätigt? Das bei 10 Mio. Infizierten das Leben und die Versorgung noch normal funktioniert glaubt doch wohl auch keiner ernsthaft, oder?
    Also sorry, das kapiere ich dann nicht mehr so wirklich.


    Wenn man nichts unternimmt, sind das die Worsed-Case-Szenarien. Ich weiß nicht ob schon bis Mitte April, aber das geht halt exponentiell hoch. Guck doch mal nur auf die offiziellen Zahlen, also sicher getesteten Fällen in Deutschland. Das ging von ein paar Dutzend pro Tag, auf ein paar hundert und seit letzter Woche auf ein paar Tausend pro Tag. Ohne Gegenmaßnahmen ist ein schneller Anstieg auf eine Millionenzahl doch absolut darstellbar. Letzte Woche Mittwoch hatten wir keine 2000 wohlgemerkt offiziellen Fälle...und nebenbei auch weniger als 10 Tote.


    Diese Szenarien an die Wand zu malen, ist deswegen wichtig, damit man den Ernst der Lage begreift. Ist doch alles gut, die paar Toten usw. das soll aus den Köpfen raus. Es wird schlimm, wenn es mehr werden und da ist Italien das Beispiel. Man sollte sich nicht einreden das das irgendwie was spezifisches dort ist. Wenn die Fallzahl steigt, steigt die Zahl der schweren Fälle, steigt die Zahl der Krankenhausaufenthalte, bis man keine Betten/Beatmungsgeräte hat. Dann wird es schwierig.

  • In China stieg die Zahl nie über 81000, wenn ich mich recht erinnere. Heute werden sie noch mit 67000 angegeben. Wie gesagt, rechnen kann ich auch, aber ich finde trotzdem die Zahl 10 Mio schwer vermittelbar und halte sie für tauglicher Panik zu schüren als aufzurütteln. Aber das ist nur meine unmaßgebliche persönliche Meinung.

    Die Bmigos!!! "In meiner Hose wohnt ein Iltis"!!!
    Die kulturelle Evolution ist lamarckisch und sehr schnell, während die biologische Evolution darwinistisch und normalerweise sehr langsam ist. -> Edward O. Wilson!

  • Die Zahl von 10 Mio. wird auch nie in irgendeiner Statistik auftauchen. Dazu gibt es derzeit gar nicht ausreichend Tests, aber das heißt nicht, dass es nicht so viele Infizierte in Deutschland geben könnte oder geben wird. Getestet werden derzeit nur die Menschen, die mittlere bis starke Symptome zeigen und zur Risikogruppe gehören, weil sie in Kontakt mit nachgewiesen Infizierten standen oder in Risikogebieten waren. Da aber ca. 90% der Infizierten nur schwache Symptome zeigen, die in den Wintermonaten auch Folge einer "normalen" Erkältung sein könnten, wird die Zahl der Infizierten theoretisch um mindestens den Faktor 10 höher liegen als die Zahl der positiv auf Covid-19 Getesteten.


    Ich war im Februar beruflich drei Wochen in Japan und nach meiner Rückkehr in Köln beim Karneval. Da sich bei mir ich aber außer einem trockenen Husten bislang keine Symptome des Coronavirus gezeigt haben, werde ich nicht erfahren, ob ich bislang einer Infektion entgangen bin oder zur breiten Masse derer gehöre, die sich infiziert haben, aber lediglich einen schwachen Krankheitsverlauf zeigen und danach immunisiert sind und theoretisch ihr Sozialverhalten anpassen könnten.

  • Beim hiesigen Rentnertreff einem Konditor an einem Ausflugssee kaufen jetzt die rüstigen Herrschaften Kuchen und Coffee to go. Da alle Stühle weggeräumt sind, sitzen jetzt die pfiffigen Senioren auf Nachbars Mäuerchen. Als ich mit meinem Rennrad vorbeifuhr, wusste ich nicht, ob ich lachen sollte. Der tägliche Kuchengang scheint jedenfalls für dieses lebensfrohe Völkchen lebenswichtig. Wir Südwest-Viersener sind ja immerhin 15 km Luftlinie von Heinsberg entfernt. :wall: