Neue Spielregeln ab 1. Juli 2022

  • Mal was anderes. Mir fällt seit einiger Zeit verstärkt auf, dass viele Tore im letzten Moment nicht zählen, weil der Ball zu spät hinter der Linie ist.

    Da ist nicht zufällig mal eine Änderung in "Ball muss Hand verlassen haben" im Gespräch gewesen???

    Die Bmigos!!! "In meiner Hose wohnt ein Iltis"!!!
    Die kulturelle Evolution ist lamarckisch und sehr schnell, während die biologische Evolution darwinistisch und normalerweise sehr langsam ist. -> Edward O. Wilson!

  • In der letzten Saison gab es Tore, die so nicht hätten zählen dürfen, weil die Sirene vorher kam. Da muss man schon genau sein (gerade, wenn's entscheidend ist).

  • Ich finde es nur inkonsequent. Nach Abpfiff wird die Wirkung des Wurfs abgewartet. Vor der Schlußsirene aber nicht.
    Es führt auch zu dem seltsamen Verhalten, dass bei einem 7m 1 Sekunde vor Schluss angepfiffen wird und dann nach der Sirene der 7m ausgeführt wird.
    Bei einem Freiwurf ist mir das noch nicht aufgefallen.

  • In welchen Bezug? Wegen dem Schlusssignal? Oder wegen Abstehen (Betreten Torraum oder Berührung Torraumlinie)?

    Ich habe da mehrere Bilder im Kopf. Vorhin wieder ein Tor von Minden mit der Halbzeitsirene. Zählte erst nicht und dann kam in der Halbzeitpause die Meldung nachträglich, dass es jetzt doch zählt. Was zwischendurch war, Entscheidungsfindung? Fehlanzeige. Also das sind erst mal Würfe in die Sirene hinein.

    Dann haben wir ja seit einiger Zeit die Würfe übers ganze Feld. Der Ball ist länger in der Luft oder ganz extrem, wo der Ball durch den Kleber in Zeitlupe rollt.

    Für mich spricht da einiges für die Basketballregelung.

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  • Bei dem Tor von Minden haben die Schiedsrichter eigentlich sofort sehr deutlich angezeigt, dass das Tor zählt. Arm gehoben und gepfiffen, dann mit dem Schiedsgericht sich besprochen und dann den Trainern die Entscheidung auch nochmal erklärt, zumindest sah das für mich auf den TV-Bildern so aus. Dass du jetzt einen anderen Eindruck hattest lag an den nicht wirklich aufmerksamen Kommentatoren oder vielleicht auch am Hallensprecher, der einfach mal reinbrüllt "kein Tor, niemals ein Tor" oder so ähnlich.

    Ich hätte nichts dagegen, wenn die Basketballregelung übernommen werden würde, könnte mir aber vorstellen, dass das die Diskussionen nur verschiebt. Dann heißt es bestimmt, "war die Wurfbewegung schon komplett ausgeführt? hat der Ball die Hand vor dem Signal schon verlassen?"

    100% Sicherheit wird man höchstens mit einer Torlinientechnik gekoppelt mit der Hallenuhr haben, so wie wir das jetzt bei einem Turnier (war das die WM?) mal hatten. Aber natürlich sehr aufwendig, nichts für den Amateurbereich und auch für die Profis ein gewisser Aufwand, das in jeder Halle zu instalieren

  • Bei dem Tor von Minden haben die Schiedsrichter eigentlich sofort sehr deutlich angezeigt, dass das Tor zählt. Arm gehoben und gepfiffen, dann mit dem Schiedsgericht sich besprochen und dann den Trainern die Entscheidung auch nochmal erklärt, zumindest sah das für mich auf den TV-Bildern so aus. Dass du jetzt einen anderen Eindruck hattest lag an den nicht wirklich aufmerksamen Kommentatoren oder vielleicht auch am Hallensprecher, der einfach mal reinbrüllt "kein Tor, niemals ein Tor" oder so ähnlich.

    Ich hätte nichts dagegen, wenn die Basketballregelung übernommen werden würde, könnte mir aber vorstellen, dass das die Diskussionen nur verschiebt. Dann heißt es bestimmt, "war die Wurfbewegung schon komplett ausgeführt? hat der Ball die Hand vor dem Signal schon verlassen?"

    100% Sicherheit wird man höchstens mit einer Torlinientechnik gekoppelt mit der Hallenuhr haben, so wie wir das jetzt bei einem Turnier (war das die WM?) mal hatten. Aber natürlich sehr aufwendig, nichts für den Amateurbereich und auch für die Profis ein gewisser Aufwand, das in jeder Halle zu instalieren

    Ich habe Konferenz geguckt und da wurde gleich nach dem Tor und vor der Entscheidung weggeschaltet.

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  • Wir hatten zwar diese Situation bei dem einen Aufstiegsspiel gehabt aber ansonsten gilt Regel 2:3

    Zitat von Regel 2:3

    Die Spielzeit beginnt mit dem Anpfiff des Anwurfs durch einen Schiedsrichter und endet mit dem automatischen Schlusssignal der öffentlichen Zeitmessanlage oder dem Schlusssignal des Zeitnehmers.

    Heißt also, wenn das Signal oder der Pfiff ertönt (und da zählt schon der Beginn), ist das Spiel unterbrochen oder beendet. Alle Spielaktionen sind dadurch unwirksam und damit kann auch kein Tor mehr gegeben werden. Um es in der Fachsprache des Basketballs zu sagen: Der Ball ist mit dem Signal/Pfiff "tot" (also aus dem Spiel). Deshalb muss ein Freiwurf oder 7-Meter-Wurf wiederholt werden, wenn er gemäß Regel 2:4 noch auszuführen ist oder wenn er sich noch in der Luft befindet. Hier beenden die Schiedsrichter das Spiel erst, wenn der Freiwurf / Siebenmeterwurf ausgeführt oder wiederholt wurde und das Ergebnis feststeht.

  • Die Regel mit dem Kopftreffer ist in meinen Augen zwar im Grunde sehr gut, aber wenn man beim Torwart demnächst unterscheiden muss, ob die Kopfbewegung natürlich war oder nicht, wird das Ganze wieder etwas Subjektiv. Ansonsten ist die Richtigstellung durch H. Holm in meinen Augen sehr gelungen.

  • Auf handball-world wurden Fragen zu den Regeländerungen durch DHB-Schiedsrichterlehrwart Kay Holm beantwortet. Vor allem die Erläuerungen zum Kopftreffer finde ich interessant, da gab es meiner Meinung nach die meisten Unklarheiten.


    https://www.handball-world.new….r/news-1-1-1-143194.html


    Die Unklarheiten werden auch weiterhin zu Diskussionen führen, denn die volle Ball- und Körperkontrolle ist nicht klar definiert. Was ist denn zum Beispiel, wenn der Kreisläufer, wie es in der Bundesliga inzwischen öfter vorkommt, den Ball mit dem Rücken zum Tor wirft und der Gegenspieler einfach nur die Hand am Rücken o.ä. hat? Ist das dann, vollkommen ohne Diskussion, keine Interpretation?

    Der Kopftreffer zählt also nicht, wenn der TW quer in der Luft liegt, da sich in dem Fall "der Kopf in die Wurflinie bewegt"! Das tut der Kopf aber auch, wenn ich von außen flach ins lange Eck werfen will und der TW in den Hürdensitz geht. Denn dann ist der Ball schon unterwegs und bereits in der Wurflinie/Wurfaktion. Immer, wenn der TW seine Aktion nach dem Wurf macht, bewegt er sich in Richtung Ball, da dann der Wurf zuerst ist und die Wurflinie schon feststeht!


    Auf der einen Seite bekommen Abwehrspieler auf Außen eine Zeitstrafe, weil sie Kontakt mit dem Außenspieler bekommen, der seinen Bewegungsablauf nicht mehr abbrechen/verändern kann, auf der anderen Seite sollen Spieler in der Wurfbewegung noch die Richtung/den Ablauf verändern, wenn der TW sich auf einmal in die Wurflinie bewegt.


    Und ich freue mich wieder darauf, wenn der erste Kopfroller mit einer Intensität von 20% den Kopf streichelt, der TW sagt, dass es nicht so schlimm gewesen ist und dann keine Strafe ausgesprochen wird. Dann erinnere ich an die Regel und die volle Ball- und Körperkontrolle. Da wird dann wieder das berühmte Fingerspitzengefühl ausgepackt, da das ja nicht mit der Regel bezweckt werden soll!


    Und warten wir mal in engen Spielen die letzten 5min ab, da wird das dann so gehandhabt wie vor Jahren in Bietigheim gegen Gummersbach (7m von Mimi Kraus gegen Lichtlein), da werden die SR das im Rahmen der Tatsachenentscheidung leider nicht wahrnehmen!

    Das Erste, was ein Kind lernt, ist gegen den Ball zu treten! Wenn es intelligent ist, nimmt es ihn später in die Hand !!!


    Die Wissenschaftler haben herausgefunden..... und sind auch wieder reingekommen :)


    Politiker sind wie Windeln, man sollte sie oft wechseln, und aus den gleichen Gründen! (Mark Twain)

  • Die Unklarheiten werden auch weiterhin zu Diskussionen führen, denn die volle Ball- und Körperkontrolle ist nicht klar definiert. Was ist denn zum Beispiel, wenn der Kreisläufer, wie es in der Bundesliga inzwischen öfter vorkommt, den Ball mit dem Rücken zum Tor wirft und der Gegenspieler einfach nur die Hand am Rücken o.ä. hat? Ist das dann, vollkommen ohne Diskussion, keine Interpretation?

    Laut den Erläuterungen ist das dann eine 2-Minuten-Strafe. Der Kreisläufer entscheidet sich ja freiwillig den Ball mit dem Rücken zum Tor zu werfen. Er geht dann quasi das Risiko ein, den Kopf des Torwarts zu treffen. Aber ich verstehe die Bedenken, für die SR macht es das nicht einfacher. Entweder 2-Min für den Kreisläufer oder 7m, weil der Kontakt doch stark genug war.

    Auf der einen Seite bekommen Abwehrspieler auf Außen eine Zeitstrafe, weil sie Kontakt mit dem Außenspieler bekommen, der seinen Bewegungsablauf nicht mehr abbrechen/verändern kann, auf der anderen Seite sollen Spieler in der Wurfbewegung noch die Richtung/den Ablauf verändern, wenn der TW sich auf einmal in die Wurflinie bewegt.

    Ich persönlich hätte es auch besser gefunden, wenn man wie beim 7m definiert hätte. Der Torwart muss stehen. Das ist viel leichter zu beurteilen.

    Und ich freue mich wieder darauf, wenn der erste Kopfroller mit einer Intensität von 20% den Kopf streichelt, der TW sagt, dass es nicht so schlimm gewesen ist und dann keine Strafe ausgesprochen wird. Dann erinnere ich an die Regel und die volle Ball- und Körperkontrolle.

    Es ist halt schwierig eine Definition zu finden. Wo willst du da die Grenze ziehen? Bei 40%, 50% oder wenn der Torwart nach dem Kopftreffer zu Boden geht?


    Ich hoffe mal, dass es vom DHB bspw. auf dem Schiedsrichterportal oder in der nächsten SR-Sitzung eine Videoschulung mit zahlreichen Beispielen gibt, bei welchem Kopftreffer künftig eine 2-Min-Strafe gegeben werden muss und wann nicht.

  • Laut den Erläuterungen ist das dann eine 2-Minuten-Strafe. Der Kreisläufer entscheidet sich ja freiwillig den Ball mit dem Rücken zum Tor zu werfen. Er geht dann quasi das Risiko ein, den Kopf des Torwarts zu treffen. Aber ich verstehe die Bedenken, für die SR macht es das nicht einfacher. Entweder 2-Min für den Kreisläufer oder 7m, weil der Kontakt doch stark genug war.

    Ich persönlich hätte es auch besser gefunden, wenn man wie beim 7m definiert hätte. Der Torwart muss stehen. Das ist viel leichter zu beurteilen.

    Es ist halt schwierig eine Definition zu finden. Wo willst du da die Grenze ziehen? Bei 40%, 50% oder wenn der Torwart nach dem Kopftreffer zu Boden geht?


    Ich hoffe mal, dass es vom DHB bspw. auf dem Schiedsrichterportal oder in der nächsten SR-Sitzung eine Videoschulung mit zahlreichen Beispielen gibt, bei welchem Kopftreffer künftig eine 2-Min-Strafe gegeben werden muss und wann nicht.

    Das hat Kay Holm doch klar gesagt! Bei voller Ball- und Körperkontrolle gibt es eine Zeitstrafe. Die Intensität des Wurfes ist also vollkommen irrelevant!


    Und nein, es ist nicht schwierig, denn die Regel ist eindeutig. Es wird nur kompliziert, wenn die Regel nicht entsprechend umgesetzt wird, weil das ja niemand so sehen will!

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    Die Wissenschaftler haben herausgefunden..... und sind auch wieder reingekommen :)


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  • Das hat Kay Holm doch klar gesagt! Bei voller Ball- und Körperkontrolle gibt es eine Zeitstrafe. Die Intensität des Wurfes ist also vollkommen irrelevant!

    Das ist richtig. Ich wollte dir nur recht geben mit deinem Beispiel. Laut Regelwerk ist das natürlich eine 2-Min-Strafe. Auch wenn ich das persönlich bei einem verkorksten Trickwurf, bei dem eigentlich keine Gefahr für den Torhüter ausgeht, anders sehe.

  • Mittlerweile ist es doch weitgehend akzeptiert, dass ein Feldspieler 2 Minuten bekommt, wenn seine Hand im Gesicht seines Gegenspielers landet.
    Jetzt, wo es um den Torwart geht, habe ich den Eindruck, dass ein Kopftreffer ja nicht so schlimm ist.
    Wer eben dicht am Kopf vorbei wirft geht ein Risiko ein.

    Und Körper- und Ballkontrolle ist bei freien Würfen so gut wie immer gegeben.

  • Kopftreffer ist Kopftreffer, ob jetzt voll auf die Maske oder nur das Ohr berührt oder die Frisur verändert wird.

    Ganz klare Ansage von Kay Holm.

    Entscheidend ist die torhütertypische Bewegung, also auch wenn der klassische Hampelmann gemacht wird, sind es bei Kopftreffer 2 Minuten.

    Diskussionen wird es geben, und zwar jede Menge.

    Falls Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann bedeutet sie das Recht darauf, den Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen. (George Orwell)

  • Kopftreffer ist Kopftreffer, ob jetzt voll auf die Maske oder nur das Ohr berührt oder die Frisur verändert wird.

    Ganz klare Ansage von Kay Holm.

    Entscheidend ist die torhütertypische Bewegung, also auch wenn der klassische Hampelmann gemacht wird, sind es bei Kopftreffer 2 Minuten.

    Diskussionen wird es geben, und zwar jede Menge.

    Ich glaube, dass man das (zumindest im Profihandball) gut hinkriegt.

    Die Regel ist klar, und es geht "nur" um 2 Minuten.

    Bei roten Karten würde ich nicht glauben, dass es für alle gleichermaßen umgesetzt werden würde (Stichwort "zweierlei Maß").

    Bei 2 Minuten sehe ich das Problem eher nicht.

    Da wird sich entschuldigt, und dann geht man raus.

    Ich glaube, dass da nach spätestens zwei bis drei Spieltagen sehr schnell Konsens herrscht.


    Witzig find ich, dass Kay Holm drauf hinweist, dass beim strafbaren Kopftreffer, wenn der Ball noch ins Tor geht, das Tor nicht zählen kann. :lol:

    Ist natürlich völlig logisch, soll es aber auch schon anders gegeben haben. :rolleyes:

    Darum war der Hinweis vielleicht gar nicht schlecht. :)

  • Zitat

    dass es beim strafbaren Kopftreffer, wenn der Ball noch ins Tor geht, das Tor nicht zählen kann. :lol:

    Ist natürlich völlig logisch, soll es aber auch schon anders gegeben haben.

    Finale Frauen WM/EM? Frankreich:Russland - Rot für Frankreich nach Kopftreffer beim 7m, aber Tor zählte? Träumten hier nicht welche davon, dass das Ergebnis annulliert wird und RUS nachträglich auch Gold bekommt? :/;)


    Ich kann keinen Clip davon basteln, aber im Spiel SG:BHC traf Babak (?) frei durch den stehenden K. Möller am Kopf. Wäre das ab jetzt eine 2 Minuten Strafe?

    Wenn ja, wäre mir die Regel einigermaßen klar, wenn nein, verstehe ich es hoffentlich nächste Saison. :)

  • Wenn du in einer freien Spielsituation (also kein Verteidiger zwischen dir und dem Torwart) einen Wurf gegen den Kopf des Torwart feuerst, er seinen Kopf nicht zum Ball bewegt und der Kopf die erste Kontaktstelle mit den Ball war (darf also nicht vom Körper zum Kopf kommen) wirst du gemäß Regel 8:8 d für 2 Minuten hinausgestellt.


    Täuscht der Torwart, gibt es eine progressive Bestrafung für ihn (8:7 d).


    Ich finde es auch gut, dass Kay Holm auf den Freiwurf für die gegnerische Mannschaft nochmal hinweist, wenn es zu einem Kopftreffer kommt, der eine Hinausstellung oder sogar eine Disqualifikation (Kopftreffer Abwehrspieler beim Freiwurf, Kopftreffer Torwart beim Siebenmeter) zur Folge hat. Das mit dem Tor nach Disqualifikation war bei der EM 2018 passiert. Da wurde die Französin Pineau disqualifiziert. Es ging mit Anwurf weiter. Und da war Jutta Ehrmann-Wolf auch dort.

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