DHB: weibliche Nachwuchs- und Eliteförderung

  • Die Talentförderung wird ab 2025 zentralisiert. "Mittel- und langfristig wollen wir die Frauen zur Weltspitze befähigen, indem wir die besten Talente zunächst in Leipzig und Stuttgart konzentrieren. Darüber hinaus wird es drei Standorte geben, wo wir mit Bundesligavereinen kooperieren: Dortmund,
    Leverkusen und Buxtehude. Das sind die Clubs, die am dichtesten an dem dran sind, was wir uns vorstellen", erklärte Michelmann.


    https://www.handball-world.new…d.r/news-1-2-1-49012.html

    Somit fällt Hannover als Bildungszentrum aus. Im Süden und Osten übernimmt der DHB direkt die Führung bei der Talentförderung. Im Norden und Westen tun es die Vereine in Kooperation mit dem DHB. Ursprünglich wollte man spätestens 2024 mit vier Zentren beginnen. Jetzt sind es zwei (DHB) plus drei (Vereine) allerdings ein Jahr später: 2025.

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören,
    ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es
    möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen. (Johann
    Wolfgang von Goethe)

  • Somit fällt Hannover als Bildungszentrum aus. Im Süden und Osten übernimmt der DHB direkt die Führung bei der Talentförderung. Im Norden und Westen tun es die Vereine in Kooperation mit dem DHB. Ursprünglich wollte man spätestens 2024 mit vier Zentren beginnen. Jetzt sind es zwei (DHB) plus drei (Vereine) allerdings ein Jahr später: 2025.

    Der Michelmann erzählt viel wenn der Tag lang ist . Was wirklich kommt steht in den Sternen.

    Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart

  • Michelmann: „Und zum anderen werden wir den ersten Bundesstützpunkt der Frauen nach Baden-Württemberg bringen, ganz konkret nach Stuttgart. Und hier haben wir mit dem TVB Stuttgart, dem baden-württembergischen Verband und dem DHB drei Partner, die ganz speziell an dem Thema Leistungsentwicklung an der Spitze arbeiten wollen.“


    Verstehe ich nicht: der TVB ist doch ein reiner Jungs/Männer-Club. Was sollen/wollen die denn nun bei der Förderung im weiblichen Jugendbereich beitragen?

  • Michelmann: „Und zum anderen werden wir den ersten Bundesstützpunkt der Frauen nach Baden-Württemberg bringen, ganz konkret nach Stuttgart. Und hier haben wir mit dem TVB Stuttgart, dem baden-württembergischen Verband und dem DHB drei Partner, die ganz speziell an dem Thema Leistungsentwicklung an der Spitze arbeiten wollen.“


    Verstehe ich nicht: der TVB ist doch ein reiner Jungs/Männer-Club. Was sollen/wollen die denn nun bei der Förderung im weiblichen Jugendbereich beitragen?

    Gute Frage, könnte mir aber auch vorstellen das eventl die Kickers/Metzingen kombi dort mit einsteigen will. Wobei ich dem ganzen doch etwas kritisch gegenüber stehe. Denke viele Talente werden sich überlegen ob sie diesen Schritt gehen. Aber ich lass mich gerne eines anderen belehren

  • Oder es ist tatsächlich so gemeint, dass der DHB mit den "Profis" vom TVB kooperieren will um es endlich richtig zu machen. Die sind bestimmt deutlich breiter aufgestellt und besser organisiert und wissen, was man tun soll. ;)

  • Auf den Homepages der Schwabenhornets (Nellingen) und der Tigers (Waiblingen)

    ist aktuell jeweils ein Bericht über die beschlossene Kooperation beider Vereine im (weiblichen) Nachwuchsbereich.

    Klar, aktuell rennen die alle aus Nellingen weg und Waiblingen hat im Nachwuchs

    so seine Probleme.

  • so ganz verstehe ich die Nellinger Politik nicht. Erst lassen sie im Drittligateam überwiegend (B) Jugendliche spielen, die sich tapfer schlagen, aber letztlich doch deutlich absteigen, dann machen sie aus der Not eine Tugend und schließen eine Kooperation mit Waiblingen und stehen letztlich dann bei den Aktiven mit leeren Händen da.

  • Dass da überwiegend B-Jugendliche gespielt haben, dürfte eher Not als Tugend gewesen sein. Nellingen hat da wohl einige aus dem Stützpunkt mit dem Argument abgezogen, dass sie früh 3. Liga spielen können, mit BWOL holt man da keine hinter dem Ofen hervor. Der Nachbar Stuttgart/Metzingen kann da mit 3. Liga und Anschluss an die Bundesliga punkten; dahin verlieren sie jetzt auch ihr größtes Talent. Um selbst etwas mehr als BWOL bieten zu können, macht man halt wenigstens die Kooperation mit dem Zweitligisten ....

  • Soll jetzt auch keine Polemik sein aber bei Bundesligisten mit zweiter Mannschaft in der 3.Liga und wJA-Bundesliga finde ich Kooperation einen Weg sich professionell aufzustellen. Was genau eine Kooperation zwischen einem Zweit- und einem Drittligisten bringen soll ist etwas unklar für mich.

    Einmal editiert, zuletzt von Fridulin ()

  • Vor allem, da der 3. Ligist nächstes Jahr wahrscheinlich nur noch BWOL spielt und der 2. Ligist höchstwahrscheinlich 3. Liga.

  • Momentan reicht es für Waiblingen noch, Nellingen ist dagegen meiner Meinung nach schon abgestiegen: Sie haben 6 Punkte und noch 4 Spiele, können somit noch maximal 14 erzielen. Auf Platz 8, der zumindest zur Relegation berechtigt, steht Schutterwald mit bereits 16 Punkten.

  • Wer damals schon nahe bei 100% war, spielt heute Bundesliga, andere, die eher Richtung 50 - 60% tendierten, haben nicht mal den Sprung in die 3. Liga geschafft. Vom Talent her waren diese Mädels alle recht nahe beieinander, aber bei einigen fehlte einfach der Wille, die Fähigkeit die Zeit für Schule, Handball, Freunde usw. an die handballerischen Ziele anzupassen, Kontinuität beim Training usw. Eine B-Spielerin hat mal zu mir gesagt, sie könne nicht zum Training kommen, da sie auf den Hund aufpassen muss. Sie hat sich hinterher gewundert, warum sie in der 3. Liga keine Schnitte gesehen hat, obwohl sie eine der talentiertesten Jugendspielerinnen war, die ich trainiert habe.


    Es ist eine Binsenweisheit ... "der Leistungssport kommt nicht zu dir ... sondern Du kommst zum Leistungssport" ... und wer nicht dahin geht und ein Leistungssport-Programm (Mindset, Trainingsumfänge, Trainingshäufigkeit) absolviert ... soll spaß am Handball haben, allerdings nicht in der deutschen oder internationalen Spitze!

    Einmal editiert, zuletzt von Swansea ()

  • Es ist eine Binsenweisheit ... "der Leistungssport kommt nicht zu dir ... sondern Du kommst zum Leistungssport" ... und wer nicht dahin geht und ein Leistungssport-Programm (Mindset, Trainingsumfänge, Trainingshäufigkeit) absolviert ... soll spaß am Handball haben, allerdings nicht in der deutschen oder internationalen Spitze!

  • DHB:


    "...Wie in einem Artikel geschrieben wurde sollen vier Leistungsstützpunkte in folgenden Städten entstehen: Hanover, Dortmund, Leipzig und Stuttgart. Diese sollen spätestens 2024 eingerichtet und in Betrieb sein. ..."

    Wir haben Herbst 2024. Gibt es die vorausgesagten Leistungsstützpunkte? Hat jemand Informationen dazu?

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören,
    ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es
    möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen. (Johann
    Wolfgang von Goethe)

  • Aktuell sind die weiblichen National- und Förderkader neu zusammengestellt worden. Zwei Dinge sind mir dabei aufgefallen:


    1. Für die Jahrgänge 08+09 wurde zu zwei parallelen Lehrgängen eingeladen. Hier soll, 1-2 Jahre nach den Sichtungsturnieren noch einmal in einem erweiterten Kreis mit teilweise neuen Gesichtern, "auf Herz und Nieren" geprüft werden und dann im Winter eine Nationalmannschaft aus diesen Spielerinnen berufen werden.


    Diese erneute Nachsichtung hat es in dieser Form nach meiner Erinnerung bislang nicht gegeben. Einem meiner größten Kritikpunkte wird dadurch entgegengewirkt, nämlich der unzureichenden Durchlässigkeit für weitere Spielerinnen, die sich seit der (frühen) Hauptsichtung zum Ende der Landesförderkader deutlich weiterentwickelt haben.

    Mich würde hier nur interessieren, auf welcher Basis die Auswahl der Neuen erfolgt.


    2. Neuer Erkenntnissgewinn (war evtl. bislang schon so, nur mir nicht bewusst):

    Es werden immer 2 Jahrgänge zusammen gelegt und bleiben bis zum Ende der Jugendzeit so zusammen. Kader 04+05 sind jetzt aus dem System ausgeschieden, 06+07 rücken in die U19/20 nach, 08+09 stellt die neue U17/18.

    Die U19/20 spielt dann die U19 EM 2025 und die U20 WM 2026. Analog die U17/18.

    So weit so gut und verständlich. Wenn ich mir jedoch die Kader anschaue, dann dominieren (wenn ich das auf die Schnelle richtig erkannt habe) in der U19/20 die Spielerinnen aus dem Jahrgang 2006 und im Lehrgangskader der künftigen U17/18 Spielerinnen des Jahrgangs 2008.

    D.h., Spielerinnen der Jahrgänge 07 und 09 haben einen strukturellen Nachteil, bzw. aus Sicht des DHB, es wird weiterhin viel Potential verschenkt. Wie seht ihr das?

  • nicnamejue


    Wenn du die Antwort auf deine Frage am Ende selbst rausfinden möchtest:


    https://en.wikipedia.org/wiki/Relative_age_effect

    Vielen Dank für den Verweis auf den Link, den ich nicht kannte. Er untermauert mit wissenschaftlicher Evidenz das, was ich ohne Beleg in den Raum gestellt habe, nämlich, dass Spielerinnen des jüngeren Jahrgangs strukturell benachteiligt sind. Dass der Unterschied von Januar geboren bis Dezember geboren schon innerhalb nur eines Jahrgangs schon so groß ist, hätte ich jedoch selber nicht gedacht. Und jetzt stell dir mal vor, wie die Kurve extrapoliert auf den zweiten, jüngeren Jahrgang, aussehen würde.


    Meine Frage ist ja im Kern, ob das dem DHB egal ist, weil sie sich mit einer Teilmasse des potentiell Nutzbaren zufrieden geben, oder, was die Verantwortlichen tun, um dieses Problem zu minimieren.

    Ersteres kann ich mir schwer vorstellen, denn in jeder zweiten Pressemitteilung wird ja immer wieder betont, dass es so wichtig ist, die vorhandenen Potentiale zu schöpfen.

    Für zweiteres kann ich von Außen allerdings keine Strategie erkennen.

    Am Ende, auch das wird ja immer wieder betont, geht es nicht um maximalen Erfolg in der Jugend, sondern um die Entwicklung bis in den Erwachsenenbereich. Und da fallen die jeweils jüngeren Jahrgänge offensichtlich hinten runter.

  • D.h., Spielerinnen der Jahrgänge 07 und 09 haben einen strukturellen Nachteil, bzw. aus Sicht des DHB, es wird weiterhin viel Potential verschenkt. Wie seht ihr das?

    Das Problem hat jedes Land und das gibt es schon immer. Siehe Hampel oder Ziercke. Beide Ende Doppeljahrgang 2003. Ziercke sogar am letzten Tag ...


    08/09 können aber auch zusätzlich den EYOF spielen. Da sollte man sich als Zweiter der EuropeanOpen qualifiziert haben. Ansonsten spielt man die European Open nicht und kann sich auch nicht für den EYOF qualifizieren.

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