DHB: weibliche Nachwuchs- und Eliteförderung

  • Ich beobachte beim Übergang von der Jugend zu den Aktiven ein systematisches Ausbluten der intellektuell hellsten Köpfe.

    Das hat dann nix mit Moos zu tun, sondern vermutlich mit der Aussicht auf intellektuelle Unterforderung bei Aussicht auf 10 Jahre Vollprofikarriere.

  • Das hat dann nix mit Moos zu tun, sondern vermutlich mit der Aussicht auf intellektuelle Unterforderung bei Aussicht auf 10 Jahre Vollprofikarriere.

    Wahrscheinlich beides. Wie an anderer Stelle schon vorgerechnet, kostet solche Spielerinnen jedes Jahr verspäteter Berufseinstieg 100.00€+ weniger Lebensverdienst. Das muss durch Handball erstmal zumindest anteilig ausgeglichen werden.

  • und wie von mir auch an eben jener Stelle bemerkt, welcher normal tickende Mensch mit 18 (bzw. unter 50) rechnet so?

    Es mag mitunter mitdenkende Eltern geben, die bei aller Begeisterung fürs Tun ihrer Sprösslinge verantwortungsbewusst genug sind, ihnen eine transparente Entscheidungsbasis zu schaffen?

  • Es mag mitunter mitdenkende Eltern geben, die bei aller Begeisterung fürs Tun ihrer Sprösslinge verantwortungsbewusst genug sind, ihnen eine transparente Entscheidungsbasis zu schaffen?

    Stimmt. Die nennt man heute "boomer".

  • Nee, Boomer: 1946-1964, das sind überwiegend schon die Großeltern. Aber auch die Generation danach hat das Rechnen noch gelernt. Übrigens auch die pfiffigen unter den jungen Spielerinnen.

  • Das mag das Glück des Handballs sein, dass es doch noch genug gibt, die einfach so in den Tag reinleben. Es gibt aber auch die anderen. Die verrennen sich ganz sicher nicht.

    In der Regel wird es der Kompromiss: Schwerpunkt auf`s Studium und nebenher soviel Handball, wie dann noch geht. I.d.R. Liga 3 oder darunter.

  • Das mag das Glück des Handballs sein, dass es doch noch genug gibt, die einfach so in den Tag reinleben.

    das trifft auf 99,5 Prozent aller Leistungssportler zu. Was soll da ne Kanutin sagen. Handball ist dazu imho noch privilegiert. Man frage mal die Hockeydamen, wie die den Alltag finanzieren.

  • das trifft auf 99,5 Prozent aller Leistungssportler zu. Was soll da ne Kanutin sagen. Handball ist dazu imho noch privilegiert. Man frage mal die Hockeydamen, wie die den Alltag finanzieren.

    Klar, da hast du recht und ist natürlich ein Teil der Erklärung dafür, warum nicht so viele Menschen Leistungssport betreiben.

  • Man kann als Leistungssportler/in auch Sachen erleben, die mit keinem Geld der Welt erkauft werden können. Oder es stehen manchen Menschen auch erst Wege offen, weil man davor Leistungssportler war.

  • Natürlich sind alle vorgebrachten Argumente richtig. Ich möchte auch nicht den Eindruck vermitteln, dass ich das ganze Thema Leistungssport nur unter Rentabilitätsgesichtspunkten sehe. Und selbstverständlich wirken Adrenalin und Endorphine gerade im Leistungssport wie sonst kaum anderswo im Leben. Und da Menschen primär hormongesteuert sind, ist das natürlich der entscheidende Punkt dafür, dass überhaupt so viele Menschen Leistungssport treiben. Ich wollte nur ins Feld werfen, dass es immer irgendeinen Punkt gibt, an dem die Mädels und Damen anfangen zu überlegen. Neben Geld spielt da natürlich auch Gesundheit eine wesentliche Rolle. Der Übergang von Schule zu Beruf oder Studium ist hier ein ganz kritisches Stadium. Hier muss der Sport klare Perspektiven bieten können um wettbewerbsfähig zu sein. Das ist natürlich erkannt und auch leichter gesagt als beispielsweise mit Geld unterfüttert. Aber es ist nicht nur Geld, es ist auch eine adäquate sportliche Förderung. Das beginnt mit der Qualifikation der Trainer und den Rahmenbedingungen im Training. Hier kann auch sehr viel getan werden. Aber alles kostet Geld und das ist im System leider knapp oder versickert mitunter an den falschen Stellen.

  • Natürlich sind alle vorgebrachten Argumente richtig. Ich möchte auch nicht den Eindruck vermitteln, dass ich das ganze Thema Leistungssport nur unter Rentabilitätsgesichtspunkten sehe. Und selbstverständlich wirken Adrenalin und Endorphine gerade im Leistungssport wie sonst kaum anderswo im Leben. Und da Menschen primär hormongesteuert sind, ist das natürlich der entscheidende Punkt dafür, dass überhaupt so viele Menschen Leistungssport treiben. Ich wollte nur ins Feld werfen, dass es immer irgendeinen Punkt gibt, an dem die Mädels und Damen anfangen zu überlegen. Neben Geld spielt da natürlich auch Gesundheit eine wesentliche Rolle. Der Übergang von Schule zu Beruf oder Studium ist hier ein ganz kritisches Stadium. Hier muss der Sport klare Perspektiven bieten können um wettbewerbsfähig zu sein. Das ist natürlich erkannt und auch leichter gesagt als beispielsweise mit Geld unterfüttert. Aber es ist nicht nur Geld, es ist auch eine adäquate sportliche Förderung. Das beginnt mit der Qualifikation der Trainer und den Rahmenbedingungen im Training. Hier kann auch sehr viel getan werden. Aber alles kostet Geld und das ist im System leider knapp oder versickert mitunter an den falschen Stellen.

    Das "System" gehört endlich mal mit frischen Ideen und neuer Strategie aufgebrochen. Die Drop-Out-Quote gerade im Frauenbereich ist in Deutschland viel zu hoch und ich sehe bisher nicht, dass es glaubhafte ganzheitliche Ansätze gibt, das zu ändern. Das ist eher eine Frage des Wollens als des Geldes, aber anscheinend wird der Leidensdruck nur an der Basis wahrgenommen.

    Einmal editiert, zuletzt von nozdormu ()

  • Na ja dazu müsste man wahrscheinlich die Führungspositionen neu besetzen mit frischen jungen Kräften. Aber welche Jungen ehemaligen Spielerinnen tun sich so etwas an?? Das ist auch im Fußball schon sehr schwer...

  • "Zwar ist das Interesse auch bei den Kleinen groß, wir erreichen aber noch nicht genügend Kinder."


    ist der Schlusssatz.. klinkt für mich aber irgendwie nach Marketing ..


    also viele Kinder gewinnen, dann werden schon mehr gute dabei sein und alles kann so belieben