Videobeweis: 100-Tage-Bilanz

  • Wenn es das richtig sehe, geht es dir seit Jahren ausschließlich darum, dass Entscheidungen der Schiedsrichter von der "Prominenz" des Spielers oder des seines Vereins abhängig ist. Warum du das zum gefühlt 1000sten Mal wieder vorbringst, verstehe ich nicht. Du akzeptierst Gegenargumente so wie so nicht, deshalb sind die Diskussionen komplett redundant.

    Eine neue Umfrage dazu scheut er ja anscheinend auch.

    Da könnte er dann ja zu sehen kriegen, wieviele Leute er mit diesem Thema regelmäßig immer wieder nervt, also Rheiner ran an den Speck.

    🦓🦓🦓🦓🦓🦓 auf dem Feld reichen 🦓 muss ins Tor

  • Naja, ganz unrecht hat Rheiner ja nicht. Die HBL ist ein Premium-Produkt, das vermarktet werden muss und das nur Geld bringt, wenn auch die teuren Top-Spieler präsent sind und da stören rote Karten nun einmal das Marketing. Das ist nicht nur bei roten Karten so, das gilt auch für Schrittfehler, Kreiseintritte, Stürmerfoul etc. Da herrscht schon sowohl national als auch international eine Zwei-Klassen-Gesellschaft und mehr als einmal hat ein prominenter Top-Spieler von seinem Namen profitiert, z.B. Luca Karabatic, mit dem man allein einen Lehrabend für Zeitstrafen füllen könnte oder Lubomir Vranjes, mit dessen Schrittfehlern man einen Kinofilm drehen könnte. Aktuell haben ja nahezu alle Skandinavier Narrenfreiheit bezügl. technischer Fehler bzw. Fouls, siehe nur Gidsel im WM-Finale kurz vor Schluss. Die Spanier haben ja die falsche Sperre faktisch ad absurdum geführt und permanentes Dauermaulen führt auch nur bei unbekannteren Namen zu Konsequenzen.


    Der Video-Beweis selbst ist eine gute Sache, nur die Anwendung hapert, daher ist das eher so eine Feigenblatt-Aktion, um das Gewissen zu beruhigen.

    Eine 100%ige Wahrheit gibt es ebensowenig wie 100%igen Alkohol. (S.Freud)

  • Das beste Beispiel waren immer Riberys Tätlichkeiten.

    Der hat immer schön Gelb bekommen, damit nachher gar keine Diskussion wegen einer möglichen Sperre entstehen konnte (denn wenn die Aktion geahndet wurde, war Gelb die Tatsachenentscheidung).

  • Auch der letzte Depp hat es jetzt verstanden. Weitere "Beweise" aus dem Bereich, Eistanz, Biathlon oder Rhythmische Sportgymnastik braucht es nicht. Zur Sicherheit: ;)

    Och menno. Ich wollte gerade von der chinesischen Top-Tischtennisspielerin erzählen, die das Olympia-Finale fast unter Tränen abgebrochen hätte, weil sich eine Schiedsrichterin wagte, von ihr einen korrekten Aufschlag zu verlangen. Da musste erst der Oberschiedsrichter kommen und mal ein Wörtchen mit der Schiedsrichterin reden, damit die Chinesin weiterspielte.


    Ach, Mist, jetzt hab ich‘s doch erzählt. Sorry. ;)

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  • Das beste Beispiel waren immer Riberys Tätlichkeiten.

    Der hat immer schön Gelb bekommen, damit nachher gar keine Diskussion wegen einer möglichen Sperre entstehen konnte (denn wenn die Aktion geahndet wurde, war Gelb die Tatsachenentscheidung).

    Du willst den Schiedsrichtern da doch nicht wirklich Absicht unterstellen?

    Dein ganzer Satz schreit zwar danach, aber das kannst du doch nicht Ernst meinen?

    Der einzige Grund, der mir dafür einfällt, wäre Bestechung.

  • Zeitzi20:


    Fouls, Finger, Tätlichkeiten: Die Akte Ribery
    Neun Fälle, in denen der Bayern-Profi seine Nerven nicht im Griff hatte
    www.kicker.de


    Guck dir z.B. Bild 3 an (DFB-Pokalfinale!). Unmittelbar vor dem 4. Offiziellen steckt der dem Gegner den Finger ins Auge. Es gab Gelb!!!!!


    Ribery war das allerbeste Beispiel für kollektives Weggucken bei Stars.


    In meinen Augen hat es Pro Handball genau getroffen. Es geht im Sport um viel Geld. Und die Kasse klingelt vor allem dann, wenn die Stars auf‘m Platz stehen.


    PS: Der 4. Offizielle ist übrigens heute noch Bundesligaschiedsrichter.

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  • Rheiner

    Ursprungsthema war doch Videobeweis im Handball.

    Das jüngste Bild über die Missetaten von Ribery ist aus 2016, da gab es noch keinen Videobeweis. Der wurde erst in der Saison 2017/2018 in der 1. Bundesliga eingeführt.

  • Im Handball gehen sie mittlerweile gar nicht mehr erst zum Bildschirm, wenn sie kein Rot geben wollen. Wurde im WM-Finale auch so gemacht: Schnell 2 Minuten geben, damit die Diskussion über Rot gar nicht erst aufkommt. Das hat man sich wohl mittlerweile abgeguckt (nachdem man im April und zu Saisonbeginn noch hingegangen ist und dann trotzdem klare rote Karten nicht gegeben hat).

  • Ehrlich gesagt, weiss ich nicht so genau, auf was Du hinaus möchtest.

    Der Videobeweis ist nicht perfekt, macht aber den Sport trotzdem fairer.

    Für mich ist auch nicht jeder Gesichts-Treffer/Wischer vom Verteidiger eine rote Karte.

    Gerade bei so wendigen, eher kleineren Spielern wie Balenciaga, Gisli oder Smarason, braucht es sehr wenig, für einen Kontakt mit dem Gesicht..,da reicht aus meiner (nicht Schiri) Sicht, in den meisten Fällen eine 2. Minuten-Strafe.

    Gerade im letzten Spiel gegen die RNL bekam Smarason einen "Gesichtstreffer". die Brüder Thiyagarajah haben es ohne Videobeweis bei einer 2. Minutenstrafe für den Gegenspieler belassen...fand ich persönlich okay.

    Bei dieser Strafe wurdest Du auch wiederlegt, dass nur einige "Spitzenteams" von roten Karten verschont und alle Anderen härter bestraft würden. ;)

    Wünsche Euch schöne Festtage...

  • Kleine Anmerkung: Von 29 Antworten (ohne diese hier) sind 11 vom Themenstarter, mithin 38% des Threads.

    "Die Magdeburger Börde ist der Olymp des europäischen Vereinshandballs!" Uwe Semrau

  • Gestern Melsungen - Gummersbach:


    Schlag ins Gesicht oder nicht? Keine Ahnung! War nicht zu sehen.


    Es ist doch ein Witz, dass es da nur die Perspektive von einer Seite gibt. Das war jetzt mehrfach so, dass die Schiedsrichter zum Bildschirm gingen und dann nichts gaben, weil sie nur die Perspektive von der Seite hatten, auf der die Situation nicht stattfand, und man es dort nicht erkennen konnte.


    Das war doch nicht das, was vor der Saison versprochen wurde mit den vielen Kameraperspektiven etc., oder?


    Das ist ja wie Münzwurf, ob die Situation auf der Seite der Kamera ist oder auf der anderen. :wall:

  • Rheiner:

    Das ist kein Münzwurf, sondern es gibt von der HBL und DYN festgelegte Standars, die sich leider jer nach "Wertigkeit" des Spiel unterscheiden:


    Zitat

    5. TV-Kamerastandards

    Die TV-Kamerastandards sind von DYN definiert. Der Hostbroadcaster erstellt ein Basissignal aller Liga-Spiele mindestens als Level 1 (Kamerastandard 2+2). Bei ausgesuchten Spielen erweitert der Hostbroadcaster den Kamerastandard um eine weitere Kamera auf Level 2 (Kamerastandard 3+2). Ausgewählte Topspiele werden als Level 3 (Kamerastandard 5+2) produziert.


    Quelle: HBL, Anhang DFO - Richtlinie zur Nutzung des Videobeweises

  • Dass Schiedsrichter inzwischen für bestimmte Situationen nicht mehr auf den Videobeweis zurückgreifen, anders als noch zum Beginn der Saison, wird sicherlich auch mit fortlaufenden Schiedsrichter-Besprechungen und dem Erfahrungsschatz der Schiedsrichter zurückzuführen sein.


    Die HBL-Schiedsrichter werden es ja mutmaßlich auch ohne Videobeweis nicht nur einfach so nach oben geschafft haben sondern deshalb, weil sie ohne Videobeweis oft genug die richtigen Entscheidungen getroffen haben.


    Zudem kommt die allgemeine Linie der Liga, in denen es für viele Sachen eben sowieso nur 2 Minuten gibt, obwohl man es per Regelwerk härter bestrafen könnte. Es zeigt sich ja auch immer mal wieder das selbst mit Videobeweis für so manche Aktionen immer wieder nur 2 Minuten gegeben werden.


    Warum sollten sie sich das gleiche dann doch nochmal anschauen, wenn sie direkt wissen, dass sie 2 Minuten geben werden? In jeder Sportart immer nur auf den Videobeweis zu gehen, wäre auch eine Untergrabung der Einschätzung der Schiedsrichter (egal ob man sie live teilt oder nicht). Dann könnte jeder HBL pfeiffen und ein Spiel würde 3 Stunden dauern.

  • Na, einer deiner Kritikpunkte war ja, dass sie jetzt gar nicht mehr zum Bildschirm gehen. Das kann doch auch einfach den Hintergrund haben, dass es inzwischen eine Halbserie an Erfahrungen mit dem Videobeweis gibt und sich die Linie der Liga und Schiedsrichter fortlaufend entwickelt.


    Das hat sicherlich auch nichts damit zu tun, wo die Schiedsrichter pfeiffen. Die Gespanne, die in der HBL pfeiffen, werden doch nicht "oben" ankommen, wenn sie aufgrund äußerer Einflüsse nach eigenem Gutdünken Regeln oder Auslegungen dehnen, weil sie ein bisschen Druck nicht standhalten. Denen wird es egal sein, wo sie pfeiffen, die wollen ihren Job in ihren Augen und denen ihrer Beobachter gut machen.

  • Gestern Hannover - Melsungen:


    Beim zweiten potenziellen Videobeweis war die Technik kaputt. Also wurden zwei Minuten gegeben.


    Beim ersten war unklar, ob sie die Außen-Szene mit Steinhauser noch auf dem Bildschirm gesehen haben oder nicht. Ist aber auch egal, denn wir Zuschauer haben es gesehen, und es gab wieder nur eine Perspektive von der falschen Seite, auf der wieder nicht eindeutig zu sehen war, ob es überhaupt ne Berührung gab oder nicht.


    Das hat was von „1, 2 oder 3 - Letzte Chance. Vorbei“. 1 = keine Strafe, 2 = 2 Minuten, 3 = Rot.


    Aber hier heißt es:

    „1, 2 oder 3. Wir sehen nix. Oh wei.“

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  • Deshalb wäre es in meinen Augen wichtig, dass die Schiedsrichter zunächst eine Entscheidung auf dem Feld treffen, bevor sie evtl. den Videobeweis zur Überprüfung nutzen. Falls die Bilder dann keine brauchbare Perspektive liefern, dann gibt es wenigstens eine Entscheidung auf Basis der unmittelbaren Wahrnehmung der Schiedsrichter. Leider geht der Handball hier einen Sonderweg im Vergleich zu den meisten anderen Sportarten.

  • Man muss bei dem Vergleich auch sehen, wie in anderen Sportarten der Videobeweis zum Einsatz kommt.


    Mir fällt aktuell kein Beispiel ein, bei der die Schiedsrichter selbst nach ihrer Entscheidung nochmal die Bilder heranziehen. Sei es im Fußball, Volleyball, American Football, Tennis: die Nutzung der Videobeweise werden durch andere Personen angestoßen.


    Das wäre auch die nächste Diskussion, warum in Situation A dir Schiedsrichter eine Strafe entsprechend der Wahrnehmung verhängen und sich dann nochmal das Video anschauen und in Situation ihre Entscheidung aufgrund ihrer Wahrnehmung einfach stehen lassen.


    Würde die Technik in dem Moment "ausfallen", entscheiden sie doch eh aufgrund ihrer Wahrnehmung. Es sieht nur einfach blöd aus, wenn man sieht, dass die Technik versagt.


    Dass es im Handball, wo die Schiedsrichter selber entscheiden müssen, ob sie sich die Bilder anschauen, erstmal entscheiden, ob sie entsprechend ihrer Wahrnehmung den Videobeweis als Unterstützung nutzen wollen oder direkt entscheiden, ist doch sachlogisch. Es gibt nunmal keinen 'externen' Trigger, der nach Schiri-Entscheidung den Blick auf das Video empfehlen / anfordern / verlangen kann.


    Man sieht ja auch in einigen anderen Sporarten, dass selbst bei massivem Einsatz von Kameras auslegbare Situationen immer mal wieder auch so entschieden werden, dass sich Gelehrte drüber streiten könnten. So richtig eindeutig "1 oder 0" ist es ja nur bei Bildbeweisen, bei denen es um irgendwelche Linien geht.