Prandis Jahrhundertwurf

  • Eins ist doch klar:


    Wenn ein IHF-Regelexperte die Situation regeltechnisch anders bewertet als ein EHF-Delegierter, kann man den Schiedsrichtern gar keinen Vorwurf machen.


    Da kann man froh sein, dass sie nicht zum Video gegangen sind.

    Das wär reines Roulette geworden.

  • Ok dann sieht die Interpretation der Situation des DHB so aus das der Ausführungsort gewechselt wird. Begründet wird dies eben mit 15.1. Richtig wäre 13.6 oder dessen Kommentar zum Ausführungsart von Freiwürfen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Dan8 ()

  • Der DHB nimmt doch ebenfalls Bezug auf den Kommentar zu 13.6 (Ausführungsort). So hab ich das jedenfalls verstanden.


    In jedem Fall gut, dass das jetzt auch geklärt ist. Glück für Frankreich, Pech für Schweden 🤷‍♂️

  • Ok dann sieht die Interpretation der Situation des DHB so aus das der Ausführungsort gewechselt wird. Begründet wird dies eben mit 15.1. Richtig wäre 13.6 oder dessen Kommentar zum Ausführungsart von Freiwürfen.

    Nein, denn in 13.6 geht es um die Positionsbestimmung vor Freigabe des Wurfes, hier geht es aber darum, ob die Ausführung nach Freigabe korrekt war (wofür Regel 15 zuständig ist.)

  • Nein, denn in 13.6 geht es um die Positionsbestimmung vor Freigabe des Wurfes, hier geht es aber darum, ob die Ausführung nach Freigabe korrekt war (wofür Regel 15 zuständig ist.)

    Interessant wie man die Worte, wird ausgeführt an der Stelle oder im englischen is taken from the place, aus 13.6, unterschiedlich auslegen kann. So kann man wie hier darüber streiten ob dies die Positionsbestimmung vor oder im Zuge der Ausführung ist.

  • Wie oft wollt ihr den dasselbe hier noch hin und her diskutieren? Langsam nervt es.


    Entscheidung ist durch - Tor und Feierabend.

  • Interessant wie man die Worte, wird ausgeführt an der Stelle oder im englischen is taken from the place, aus 13.6, unterschiedlich auslegen kann. So kann man wie hier darüber streiten ob dies die Positionsbestimmung vor oder im Zuge der Ausführung ist.

    13.6 legt die generelle Position auf dem Spielfeld fest, an dem der Freiwurf durchzuführen ist.


    Die Ausführung durch den Werfer selbst ist in 15 geregelt. Und dort steht, dass vor der Wurfausführung die korrekte Position eingenommen worden sein muss.

    Deshalb erfolgt eine Positionskorrektur (sprich Wiederholung der Wurfausführung), wenn der Spieler die korrekte Position noch nicht eingenommen hatte. Das aber nur, wenn der Freiwurf ohne Pfiff ausgeführt wird.

    Wenn ein Freiwurf angepfiffen wird, haben die Schiedsrichter im Vorfeld die Korrektheit der Position aller Spieler überprüft und ggf. korrigiert.

    Deshalb gibt es nach einem angepfiffenen Freiwurf keine Positionsbestimmung mehr im Sinne der Regel 13.6. Mit dem Anpfiff beginnt die Phase der Wurfausführung, mit den hier hinreichend diskutierten Bedingungen an den Werfer bzw. dessen Füße.

    Und hier hat man jetzt nach DHB-Ansicht die Option gezogen, dass der Wechsel des Standbeins ein Verlassen der ursprünglichen Position bedeutet, was nach 15.7 als Regelwidrigkeit zu ahnden ist, sprich Ballverlust.

  • Und hier hat man jetzt nach DHB-Ansicht die Option gezogen, dass der Wechsel des Standbeins ein Verlassen der ursprünglichen Position bedeutet, was nach 15.7 als Regelwidrigkeit zu ahnden ist, sprich Ballverlust.

    Ja, nur ist die DHB-Ansicht da nicht relevant.

    Die Regeln wurden von der IHF gemacht (Scharoff ist Regelexperte da), und die EHF-Delegierten haben alleine bei diesem Turnier schon wieder zwei entscheidende Regelverstöße zugelassen (Schweden - Dänemark und Finale).

    Man muss die Freiwurf-Regel klarer formulieren, fertig,

  • Wie oft wollt ihr den dasselbe hier noch hin und her diskutieren? Langsam nervt es.


    Entscheidung ist durch - Tor und Feierabend.

    Das ist doch hier der Teil im Forum, in dem über Regeln diskutiert wird? Wenn es dich nervt, dann guck doch hier nicht rein?!

  • Fazit:


    1. Der Kollege aus der 3.Liga hat Recht.

    2. Frank Böllhoff wird diesen Beitrag nicht ohne Rücksprache mit den übergeordneten Verbänden verfasst haben.

    3. Frankreich ist nur Europameister durch ein regelwidrig erzieltes Tor.


    Die IHF ist jetzt aufgefordert, zumindest eine offizielle Regelklarstellung zu verfassen.

    Falls Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann bedeutet sie das Recht darauf, den Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen. (George Orwell)

  • Macht also einen deutlichen Schritt und wechselt damit den Ausführungsort. Anschließend geht sein Wurf ins Tor.

    Unkorrekte Position/Stellung eingenommen 15.1 oder Ausführungsort verändert 13.6? Sanktion in beiden Fällen nach 15.7. Kann man einen Ausführungsort verändern ohne eine Unkorrekte Position/Stellung einzunehmen? Ab wann ändert sich der Ausführungsort?

    Darf ein Spieler mit den Füßen Rutschen (staubige Halle), Berührt er noch den Boden mit einem Fuß?



    Zugeben hat hier die Freiwurflinie keine Rolle gespielt würde man lediglich 15.1 anwenden könnte ein Spieler in den 9m eintreten und wieder heraus was gegen 13.7 spricht. Konsequenz auch hier 15.7.

    Kann ich gut mit leben, erinnert sich noch jemand an Zagreb Naturhouse La Rioja ?


    "Hinweis: Die vorliegenden Spielregeln werden aktuell neu strukturiert (Aufteilung in drei separate
    Dokumente). "


    Vielleicht werden wir ja auch mit einer neu Aufteilung und Umformulierung der Regeln überrascht.

  • Das ist die Schlussfolgerung, die man daraus ziehen kann.

    Ich sehe es nach wie vor so, dass die Regel nicht eindeutig formuliert ist und die jeweiligen Experten, diese eben unterschiedlich auslegen!

    Handball ist mehr als Rock`n´Roll...it`s HEAVY METAL :smokin:

  • Ich sehe es nach wie vor so, dass die Regel nicht eindeutig formuliert ist und die jeweiligen Experten, diese eben unterschiedlich auslegen!

    Für mich ist das Regelwerk eindeutig. Da verstehe ich überhaupt nicht, wie man auf die Idee kommen kann, dass das Tor regulär gewesen sein soll.

    Die Aussagen der Experten sind für die Öffentlichkeit doch vermutlich auch getrieben von dem Bestreben, weder die Schiedsrichter, die IHF oder sonst welche Offiziellen in die Kritik zu bringen.


    Nichtsdestotrotz kann eine neue, noch besser verstehbare, Formulierung der Regeln sicher nicht schaden.


    Ich weiß noch, wie ich vor ca. 40 Jahren als B-Jugendlicher vor die Wahl gestellt wurde, als Schiedsrichter zusammen mit meinem Kumpel "Karriere" zu machen oder weiter aktiv zu spielen.


    Ein Grund für meine Entscheidung die Entwicklung als Spieler zu bevorzugen, waren damals schon die Diskussionen mit den erfahreneren Kollegen um solche Situationen.

    Oftmals wurden da in Sitzungen und Schulungen hanebüchene Begründungen für völlig beknackte Entscheidungen zu Spielsituationen erzählt und als regelkonform erklärt.


    Wenn von uns, bezüglich Regelwerk ausgebildeten Spielern, da Kritik kam, wurden wir, meistens mit dem Verweis auf das hohe Amt des vortragenden Funktionärs, in unsere Schranken gewiesen.


    Irgendwie hab ich das Gefühl, dass sich da nicht viel geändert hat. Vor allem, wenn man so einen Blödsinn hört, wie von Herrn Scharoff.

    Wobei ich für ihn persönlich immer noch hoffe, dass er falsch zitiert wurde, oder die Situation aus irgendwelchen mir unbekannten Gründen nicht richtig beurteilen konnte.


    Warum wird da nicht mal ganz offiziell Stellung bezogen? Kann doch nicht so schwierig sein.

    Einmal editiert, zuletzt von enno2 ()

  • Dass die Regel für einen selbst völlig eindeutig ist, bedeutet nicht zwangsläufig, dass das jemand anders genau so sieht, vor allem nicht, dass eine andere Auffassung "Blödsinn" ist.


    Die einzige Regel, die für alle eindeutig ist und keine andere Auslgung zulässt, ist die Regel 9:3.

    Falls Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann bedeutet sie das Recht darauf, den Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen. (George Orwell)

  • Du kannst das gerne so eindeutig sehen, ich sehe es eben nicht so. Und dass unterschiedliche Experten und auch wir hier in der Handballecke zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen, zeigt doch recht klar, dass es so eindeutig nicht sein kann. Vielleicht ist genau auch das der Grund, warum es hier keine offizielle Stellungnahme gibt

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  • Ja, nur ist die DHB-Ansicht da nicht relevant.

    Die Regeln wurden von der IHF gemacht (Scharoff ist Regelexperte da)

    Auch international tätige Experten können sich irren.


    Zudem sollte man nicht davon ausgehen, dass ein aktueller "Experte" bereits jeden Buchstaben der Regeln umgedreht hat. Je nach Alter der Regeln ist eher davon auszugehen, dass sie einfach so vor sich hin existieren und das Wissen darüber, warum sie genau so formuliert wurden, mehr und mehr verloren geht.


    Ich habe berufsmäßig permanent mit Normen und Regelwerken zu tun (DIN, ISO, ASTM, ...). Die werden vor der Veröffentlichung in nationalen und internationalen Expertenkreisen erstellt und geprüft. Und trotzdem finden sich teils haarsträubende Fehler darin, bei denen man sich fragt, warum die bisher niemanden aufgefallen sind. Mein aktuelles Highlight ist eine Forderung für eine Prüfung, die chemisch unmöglich zu realisieren ist. Und in bester Behördenmanier werde ich von einer Stelle zur nächsten verwiesen, weil niemand sich in der Lage fühlt, darüber Auskunft zu geben, wie man es umsetzen soll, von einer Fehlerkorrektur ganz zu schweigen.

    Unkorrekte Position/Stellung eingenommen 15.1 oder Ausführungsort verändert 13.6? Sanktion in beiden Fällen nach 15.7. Kann man einen Ausführungsort verändern ohne eine Unkorrekte Position/Stellung einzunehmen? Ab wann ändert sich der Ausführungsort?

    Darf ein Spieler mit den Füßen Rutschen (staubige Halle), Berührt er noch den Boden mit einem Fuß?

    13.6 spielt ab dem Anpfiff des Freiwurfs überhaupt keine Rolle mehr. Mit dem Anpfiff bestätigen die Schiedsrichter, dass ihrer Auffassung nach alle Spieler die für die Freiwurfausführung korrekten Positionen eingenommen haben. Alles, was danach passiert, ist nicht mehr Teil dieser Regel.

  • Peter2000: Klar kann sich jeder Regelexperte auch irren.


    Aber wenn ich mich entscheiden müsste, einem IHF-Mann oder einem EHF-Mann zu glauben, würde ich im Zweifel immer den von der IHF vorziehen.

    Regelverstöße gab es in den letzten zehn Jahren nur bei Europameisterschaften (ein ganz dicker u.a. mit DHB-Beteiligung unter den Delegierten). Bei ner Weltmeisterschaft fällt mir kein einziger ein.

  • Anlass wohl "Prandis Jahrhundetwurf": IHF ändert Regelwerk. Regel 15:1 wird präzisiert.
    In Zukunft ist von "the same foot" statt von„a foot“ die Rede.

    Damit müssen wir bei ähnlichen Fällen in Zukunft nicht mehr so lange diskutieren. Indirekt bestätigt die IHF nach meiner Meinung damit auch, dass Präzisierungsbedarf bestand.


    Quelle:

    Änderungen im Handball-Regelwerk: IHF präzisiert Regel zur Freiwurf-Ausführung
    Der Handball-Weltverband IHF nimmt zum 01. Juli 2024 punktuell Änderungen im Regelwerk vor. Die Neufassung ist bereits veröffentlicht. Eine Klarstellung zur…
    www.handball-world.news

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