Neuer Geschäftführer beim HSV + 500.000 Euro

  • War nicht davon die Rede, dass de Buhr nur 25,1 % der Anteile bekommen solte und 44,9% an den Treuhaender Westphalen gehen?


    Jetzt hat es den Anschein, als ob de Buhr 70% bekommt. Dieser koennte dann von sich aus den Aufsichtsrat installieren, der ihm passt.



    Zitat

    Original von sport1.de:


    Klimek will helfen


    De Buhr übernimmt von dem in Untersuchungshaft sitzenden Winfried Klimek 70 Prozent der Gesellschaftsanteile in treuhänderischer Form. Zudem führt er nun die Geschäfte. Auf dem Papier bleibt allerdings Klimek Geschäftsführer.
    [...]
    Brisant: De Buhr hat mittlerweile Abstand davon genommen, wie zuvor vorgesehen 25,1 Prozent der Anteile an der "Omni Sport" zu kaufen


    EDIT: Ziehe obige Behauptung zurueck: Klimek behaelt die 70% und sagt deBuhr, was er machen soll.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


    Einmal editiert, zuletzt von Steinar ()

  • habe ich was verpasst oder sollte es nicht eigentlich ohne klimek in solch einer rolle weitergehen? i

  • es war ja auch die Rede davon, dass ein Herr Westphalen treuhänderisch Anteile von Klimek übernimmt.


    Klimek soll ja nun aus "haftungsrechtlichen" Gründen Geschäftsfüher bleiben....versucht da ein Herr Buhr, sich durch die Hintertür zu schleichen.


    Ich durchschaue ja schon lange nicht mehr, was da eigentlich läuft, aber wenn ich das recht überblicke, wird die Liga dem HSV nicht die Lizenz in dieser Saison entziehen. Allenfalls Punktabzüge werden vorgenommen.


    Trotzdem kann es zum Rückzug des HSV kommen, wenn bis zum 15.12. nicht eine gewisse Summe nachgewiesen wird, weil dann die OmniSport insolvent sein wird (?). Ein Wechsel des wirtschaftlichen Trägers in der Saison ist satzungsgemäß ausgeschlossen, demzufolge müsste der HSV sich zurückziehen, wenn OmniSport über die Wupper geht.


    Den dramatischen Worten von de Buhr und Jacobsen entnehme ich, dass man dringend Geld benötigt, um genau dieses Szenario zu vermeiden.


    Kann mir mal jemand erklären, was da abläuft? Wie kann Fynn Holpert sagen, die Lizenzerteilung wäre rechtens gewesen, wenn der Verein keine 4 Monate später vor der Pleite steht? Denn genau dafür war das Lizenzverfahren doch gedacht, um zu verhindern, dass Klubs während der lfd Saison zurückziehen müssen....

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • Zitat

    Original von Olaf
    Kann mir mal jemand erklären, was da abläuft? Wie kann Fynn Holpert sagen, die Lizenzerteilung wäre rechtens gewesen, wenn der Verein keine 4 Monate später vor der Pleite steht? Denn genau dafür war das Lizenzverfahren doch gedacht, um zu verhindern, dass Klubs während der lfd Saison zurückziehen müssen....


    Dieses Zitat hat mich auch geärgert, ich kann es mir nur so erklären, dass Holpert keine Schuld der HBL bei der Lizenzvergabe sehen will. Die konnte ja nicht wissen, dass Unterlagen fehlen oder Auflagen mehrfach nicht erfüllt werden.

  • Zum Sport1-Artikel: der Frust von Hanning ist natürlich mehr als verständlich, v.a. auch gegen die HBL-Vertreter der Konkurrenz, die sich für einen Punktabzug stark gemacht haben. Objektiv betrachtet bleibt der HBL aber keine andere Alternative und ein Punktabzug ist das mindeste!!! Der HSV beschäftigt die Bundesliga nicht erst seit ein paar Monaten und vor allem kleinere Vereine, die sich jeden Euro ihres Etats erkämpfen müssen, hätten mit Sicherheit keinen Einspruch erhoben, wenn der HSV für diese Saison überhaupt keine Lizenz erhalten hätte. Wenn die HBL also jetzt nicht angemessen reagiert, wäre es ein erneuter Schlag gegen "die Kleinen".

    • Offizieller Beitrag

    Eclipse
    Da kann ich Dir grundsätzlich zustimmen.


    Allerdings habe ich ein Problem mit Punktabzug. Gerade den sogenannten kleinen Vereinen hilft der Punktabzug bei Hamburg überhaupt nichts. Im Moment stecken Schwerin Pfullingen, Düsseldorf, Großwallstadt und Minden im Abstiegskampf. Darin wird sich mit einem Punktabzug bei Hamburg überhaupt nichts ändern.


    Ein Punktabzug hilft den Großen, primär Flensburg, Kiel, Lemgo und Magdeburg, also die Mannschaften, die um die Meisterschaft, bzw. CL-Plätze kämpfen, evtl. betrifft es auch alle Kandidaten um einen EHF-Platz.


    Eine Alternative habe ich aber leider auch nicht parat, eine Geldstrafe kann es wohl nicht sein. Die wäre entweder so niedrig, dass alle drüber lachen oder sie wäre so groß, dass sie die Probleme auch noch verschlimmert.


    Eine sehr gewagte Idee wäre eine Sanktion in Form einer Kaderreduzierung. Der HSV müsste seinen Kader soweit reduzieren, dass er in diesem Bereich Einsparungen von 10% hat. Dies kommt dann aber einer faktischen Geschäftsführung durch die HBL nahe, das möchte ich juristisch besser nicht bewerten.


    Ein schwieriges Thema...l

  • ich habe damals das vorgehen gegen nordhorn schon nicht ganz verstehen können und hätte eigentlich gedacht, daß man aus den fehlern gelernt hat. dieses schein ja nun ganz und gar nicht der fall zu sein.
    wenn ich das alles richtig verstanden habe ist es der hbl ja auch nicht möglich alle angaben zu überprüfen, da sich nicht volle einsicht in die zqahlen des vereins haben. ich glaube darauf stützt sich die aussage von holpert.
    wenn das wirklich so war sollte man das ganze verfahren allerdings noch mal überarbeiten.

  • Ich finde auch, dass ein Punktabzug die einzige Lösung sein kann, wenn (ich betone wenn!!!) klar festgestellt wird, dass die Auflagen nicht erfüllt werden oder bei der Lizenzvergabe falsche Angaben gemacht worden sind. Was will man denn sonst machen?


    Und Eclipse hat doch vollkommen recht, warum sollte denn nicht nun jeder Verein anfangen teure Spieler zu holen in der Hoffnung bald besser zu spielen und dadurch mehr Sponsoren zu bekommen. Sicher KANN sowas klappen, muss es aber nicht. Darum denke ich sollte mal ganz schnell dieses ganze Verfahren überprüft werden.


    Sicher ist es jetzt für die Mannschaft ärgerlich. Und sicher haben sie sich die Punkte sportlich verdient. Aber wie auch schon gesagt wurde, wenn die Gelder da wären, alles ok. Wenn nicht, spielt da eine Mannschaft,d ie unter normalen Umständen so nicht zusammen gespielt hätte. Da kann man das doch nicht noch belohnen? Und ich denke nicht, dass dabei nur die Parteilichkeiten eine Rolle spielen. Wo will man denn eine Grenze ziehen? Wann sollen die bestehenden Regeln denn sonst angewendet werden? Sicher, über den Sinn dieser Regeln kann man streiten, aber sie existieren nun mal. Also sollte aus meiner Sicht auch danach gehandelt werden.


    EDIT: Die Idee von Ronaldo finde ich gar nicht schlecht. Vielleicht nicht festegelegt auf 10% sondern eher soweit um eine Etat-Deckung und einen gleichzeitigen Schuldenabbau zu gewährleisten. Da haben auch die kleinen Vereine etwas von. Gut für Hamburg wäre es wenn man ehrlich ist eine größere Bestrafung, als 4 Punkte, aber es wäre fairer!

  • Ich kann hier ja jede Seite irgendwie verstehen, doch ich finde es schade, dass sich die gegnerischen Vereine so gegeneinander ausspielen! Sollte es nicht Ziel sein, unseren Lieblingssport Handball weiter zu verbreiten und neue Anhänger zu gewinnen?


    Wirklich Schade, das relativ wenig Unterstützung kommt!
    In diesem Fall trifft, glaub ich zumindest, jede Bestrafung die Falschen!


    Ronaldos Idee, find ich auch ganz gut!


    Und schließe mich gern ihm an und sage:


    Ganz schwieriges Thema!!!

    „Das Herz eines weisen Mannes ist nur selten froh“

    • Offizieller Beitrag

    Manchmal sind die dummen Ideen anscheinend nicht die schlechtesten.


    Sandrinula, wenn ich Dich richtig verstehe, forderst Du mehr Solidarität von den anderen Vereinen ein. Das ist aus Deiner Sicht verständlich und meine Solidarität haben zumindest die Fans und bis zu einem gewissen Prozentsatz auch Mannschaft und Trainer des HSV. (Es spielt dabei keine Rolle, was ich von Napoleon halte :D )


    Die Probleme die ich habe (und wo auch die Solidarität aufhört) liegt ganz klar beim Management. Und hier müssen wir, meiner Meinung nach, zwischen Sinnhaftigkeit des Lizenzierungsverfahrens und betrügerischen Machenschaften differenzieren.


    Ich kenne das Lizenzierungsverfahren im Detail nicht gut genug, um es beurteilen oder gar verbessern zu können. Meiner Meinung nach kann das Verfahren aber lediglich sicherstellen, dass grundsätzlich die wirtschaftliche Stabilität da ist, das Verfahren kann aber nicht das wirtschaftliche Überleben garantieren. Dazu müsste jeder Verein quasi einen Saisonetat hinterlegen. Denn kein Verein ist davor sicher, dass nicht ein Sponsor wegbricht oder sich an seine Zusagen nicht hält.


    Essen hatte bspw. das Problem, dass der Etat passte und alles gut lief, bis die Deutsche Post als Sponsor raus wollte. In dem Moment ist es völlig egal, ob der Sponsor rechtmäßig aussteigen kann oder nicht, zunächst fehlt dem Verein das Geld. Man kann jetzt Essen vorwerfen, sich zu sehr an einen Sponsor gebunden zu haben, aber welcher Verein kommt denn noch ohne Hauptsponsor aus?


    Das Lizenzierungsverfahren wird uns also nie dafür schützen, dass nicht ein Verein während der Saison in eine wirtschaftliche Schieflage gerät. Auch wenn das in den meisten Fällen durch den Verein verschuldet ist (auch eine schlechte Sponsorenauswahl gehört da dazu), wird dann hoffentlich die Solidarität der Liga da sein.


    Beim HSV muss ich da ein wenig differenzieren. Wenn sich das bewahrheitet, was sich seit längerem abzeichnet, dann würde ich das ohne mit der Wimper zu zucken mit "Betrug" überschreiben. Der HSV befand sich bereits in der letzten Saison in einer wirtschaftlichen Schieflage. Wenn er dann die Lizenz nur unter Angabe falscher Fakten (Hallenmiete erlassen oder gestundet?) erschlichen hat, dann ist das für mich schlichtweg Betrug.


    In diesen Zusammenhang würde ich auch Holperts Aussage einordnen, denn Betrugsabsichten kann auch ein Lizenzierungsausschuss nur sehr schwer aufdecken. Es hilft die professionellste Bilanzanalyse nichts, wenn die falsche Bilanz vorliegt.


    Das ist aber das Problem, warum der HSV nicht die Solidarität erhält, die Sandrinula einfordert. Wenn Hamburg einfach nur Pech gehabt hätte, aus welchem Grund auch immer, wären die Reaktionen sicherlich andere.


    Was in Hamburg passiert, dient eben gerade nicht dazu unseren Lieblingssport weiter zu verbreiten und neue Anhänger zu gewinnen!


    Ronaldo


    P.S.: Ich habe nicht den EIndruck, dass sich die gegnerischen Vereine ausspielen. Egal welche Strafe vollstreckt wird, sie wird nur den direkten Konkurrenten nutzen. Angenommen der HSV müsste die Gille-Brüder verkaufen, dann kämen auch nur die Topvereine in Frage, Pfullingen, Schwerin oder Düsseldorf könnten sich die nicht leisten.

  • Sicher könnten sich die kleineren Vereine die Spieler nicht leisten, aber die Chancen ohne diese Spieler gegen Hamburg besser abzuschneiden wären dann für die kleinen Vereine da.


    Also ich kann Ronaldo wirklich nur Recht geben. Auch mir tun die Fans unglaublich leid. Und auch mit der Mannschaft, die gerade einen tollen Handball spielt kann ich mitfühlen. Doch wie Ronaldo schreibt, kann ein solches Verhalten, so es denn so sein sollte, nicht einfach ignoriert werden!


    Aber warten wir doch erstmal ab was passiert. In ein paar Tagen wissen wir mehr und können dann immer noch diskutieren, ob die tatsächlich getroffenen Entscheidungen nun richtig oder falsch sind.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Sandrinula
    Sollte es nicht Ziel sein, unseren Lieblingssport Handball weiter zu verbreiten und neue Anhänger zu gewinnen?


    Ja, sollte es - aber leider trägt der HSV derzeit sehr wesentlich dazu bei, dass sich die Sportart Handball eben nicht positiv darstellt. Das ist ausdrücklich NICHT auf die Mannschaft, Trainer und Fans bezogen ... das ist aber auf die Funktionärsebene Jacobsen, Klimek bezogen, und die gehört eben dazu.
    Und solange der HSV seine Probleme nicht gebacken bekommt und mit seinen ständigen Querelen dem Ansehen der Sportart Handball weiter Schaden zufügt, sehe ich als ERSTES den HSV in der Pflicht, die Querelen zu beenden, die Probleme in den Griff zu bekommen und damit wieder Ruhe in den Handball zu bekommen.
    DANN kann man auch versuchen, mit den anderen Vereinen wieder auf einen grünen Zweig zu kommen, das HickHack zu beenden und gemeinsam die Sportart Handball voranzubringen ... aber nochmal: Der HSV steht vor allen anderen Beteiligten in einer Bringschuld.


    Zitat

    Original von Sandrinula
    Wirklich Schade, das relativ wenig Unterstützung kommt!


    Du musst das etwas differenzieren. Eigentlich sind hier alle einig, dass die Mannschaft und der Trainer gute bis sehr gute Arbeit leisten und für die Misere kaum etwas können. Das gilt verstärkt noch für die Fans.
    Mit denen können wir eigentlich alle mitfühlen und bedauern auch, was passiert.


    Es bleibt aber die Tatsache, dass das Management sich eine Mannschaft leistet, die sich der Verein eigentlich nicht leisten kann und dass es sich dabei um Wettbewerbsverzerrung handelt ...
    Warum sollten nun also Vereine, die seriös kalkulieren, einen Verein unterstützen, der unseriös kalkuliert und sich damit auf Kosten der anderen profoliert und sich unfair Vorteile verschafft?

  • Zitat

    Original von Ronaldo
    P.S.: Ich habe nicht den EIndruck, dass sich die gegnerischen Vereine ausspielen. Egal welche Strafe vollstreckt wird, sie wird nur den direkten Konkurrenten nutzen. Angenommen der HSV müsste die Gille-Brüder verkaufen, dann kämen auch nur die Topvereine in Frage, Pfullingen, Schwerin oder Düsseldorf könnten sich die nicht leisten.


    Selbst wenn nur die direkten Konkurrenten davon profitieren, so finde ich aber auch deren Kritik und Verlangen nach einer angemessenen Betrafung gerechtfertigt. Die direkten Konkurrenten haben sich ihre Mannschaften und Erfolge durch ordentliches Management und (hoffentlich!) ehrliche Finanzierung verdient. Beim HSV schien mir das Konzept so zu sein: es wurde beschlossen, dass Hamburg einen "großen" Verein braucht. Dafür ist man von Bad Schwartau/Lübeck nach HH umgezogen und hat eine teure Mannschaft zusammengekauft, ohne vorher auch nur annähernd eine realistische Prognose für den Erfolg dieser Aktion abzugeben, wobei ich nicht den zweifellos großen Erfolg der derzeitigen Mannschaft meine. Die finanziellen Konsequenzen machen sich jetzt bemerkbar, v.a. da trotz des mannschaftlichen Erfolges die Color-Line-Arena nicht voll wird (und Geld bringt) und offensictlich auch in einer Großstadt wie HH nicht genügend Sponsoren vorhanden sind, die den Verein unterstützten wollen.
    Diesen Problemen stehen alle Vereine gegenüber. Dass dann die Kritik am schärfsten von denen kommt, die sich den Erfolg, eine Top-Mannschaft und auch den guten Tabellenplatz durch ehrliche Arbeit verdient hat, ist verständlich.

  • HSV und das nicht endende Theater um das liebe Geld.
    M.E. alles ein Ergebnis mit Ansage afu allen Ebenen oder Diletantismus.
    Unsportlich ist wohl noch ein sanftes Wort für solche Machenschaften, die Fans tun mir Leid, ansonsten ist es ein Geschäft, was für eines ???
    Die HBL spielt jetzt auf ihren Instrumenten, nach belieben und nutzen, sonst nichts.
    So etwas muss der deutsche Handball nicht haben. ;(:verbot:

    MsG
    ATOM

  • Artikel und Kommentar aus den Kieler Nachrichten von heute dazu:


    Kieler Nachrichten: HSV Hamburg droht PunktabzugHandball-Bundesligist hat gegen die Lizenzauflagen verstoßenAus den Kieler Nachrichten vom 08.12.2004:
    Hamburg - Die Handball-Bundesliga (HBL) wird den finanziell angeschlagenen Bundesliga-Tabellenführer HSV Hamburg für den Verstoß gegen die Lizenzauflagen bestrafen. Ein Abzug von bis zu acht Punkten und eine Geldstrafe von rund 20 000 Euro sind möglich. "Es ist klar, dass es eine Strafe geben wird", bezeichnete HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann einen Vier-Punkte-Abzug aber als Spekulation. Das Strafmaß ließe sich erst ermitteln, wenn die testierte Bilanz der Wirtschaftsprüfer am 15. Dezember vorliegt. "Die Strafe wird vor Weihnachten ausgesprochen."


    Kernstück der Anklage sollen nach derzeitiger Aktenlage Mietschulden in Höhe von rund 200 000 Euro bei der Color Line Arena sein, die der HSV verschwiegen hat. "Dieses Vergehen ist eindeutig", so Bohmann.


    "Ich gehe nicht davon aus, dass wir bestraft werden", gab sich HSV-Präsident Heinz Jacobsen zuversichtlich. Allerdings habe auch er "null Einblick" in die Unterlagen, die der wirtschaftliche Träger des Vereins, die mit zwei Millionen Euro verschuldete Omnisport GmbH, vorlegt.


    Für THW-Manager Uwe Schwenker wäre eine Strafe die längst überfällige Quittung für wirtschaftlichen Missbrauch, den der HSV auf hohem Niveau betreibe. "Der Klub leistet sich teure Spieler, deren Gehälter er gar nicht erwirtschaften kann. Das ist Wettbewerbsverzerrung." Am 15. Dezember wird sich auch klären, ob Omnisport Insolvenz anmelden muss. Für den HSV hätte das den Lizenzentzug zur Folge.


    Mit einer neuen Struktur will der HSV dem Chaos begegnen: Nach der Inhaftierung von Geschäftsführer und Gesellschafter Winfried M. Klimek wurde gestern Wilfried de Buhr als Nachfolger eingesetzt. Der 51-Jährige übernahm die Omnisport-Anteile (70 Prozent) von Klimek, der wegen Betruges und Untreue festgenommen wurde.


    (Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 08.12.2004)



    Kommentar von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 08.12.2004:


    Strafe muss seinEin HSV Hamburg, der mit Weltklasse-Spielern die Color Line Arena füllt, wäre eine Bereicherung für die Handball-Bundesliga. Ein HSV, der vor spärlichen Kulissen siegt und die fürstlichen Gehälter seiner Spieler nicht zahlen kann, könnte ein Bumerang werden. Trotz eines Zwei-Millionen-Defizits gab es für den HSV, der einst VfL Bad Schwartau hieß, eine Lizenz. Möglich machte dies ein fragwürdiges Verfahren. Schließlich sitzen im Lizenzierungsausschuss der Handball-Bundesliga (HBL) einige Klub-Manager, die über die Zulassung entscheiden, ohne Details zu kennen. So soll beispielsweise verhindert werden, dass in Magdeburg die Runde macht, was ein Pascal Hens in Hamburg verdient. Unglücklich war auch die Rolle von Heinz Jacobsen. Als HBL-Vorsitzender gab er grünes Licht für eine Lizenz. Kurz darauf übernahm er beim HSV das Präsidentenamt. Auch wenn der Kieler über jeden Zweifel erhaben ist - es passt ins Bild. Professionalität sieht anders aus. Die Bestrafung für den Klub, der sich bisher wenig um Fristen und Transparenz scherte, ist richtig. Gleiches gilt für die Erkenntnis der Liga-Verantwortlichen, das Lizenzierungsverfahren künftig in die Hände von Unbeteiligten zu geben. Entscheidend für die Glaubwürdigkeit der HBL wird aber sein, wie das Strafmaß ausfällt. Eine Geldstrafe von 20 000 Euro wird den HSV, der auch in dieser Saison ein Minus von knapp einer Million Euro schreiben wird, kaum schrecken. Hat der Verein gegen die Auflagen verstoßen, muss er spürbar bestraft werden. Alles andere hilft dem HSV und schadet dem Handball.
    (Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 08.12.2004)


    Ich finde, dem Kommentar ist nicht viel anzufügen

    Das wichtigste in meinem Leben: Jesus Christus und meine Familie. Kroatien unser Herzensland. Hobby: THW Kiel. Weitere Hobbys: Geocaching, Wandern.

  • Der Artikel auf Handball-World vom 08.12.2004 ist aus meiner Sicht der erste Artikel, der wirklich so neutral wie möglich an die Sache ran geht. Den kann ich nur empfehlen!


    Am 15.12.2004 wissen wir (vielleicht) mehr!

  • Zitat

    Original von Teddy


    Es bleibt aber die Tatsache, dass das Management sich eine Mannschaft leistet, die sich der Verein eigentlich nicht leisten kann und dass es sich dabei um Wettbewerbsverzerrung handelt ...
    Warum sollten nun also Vereine, die seriös kalkulieren, einen Verein unterstützen, der unseriös kalkuliert und sich damit auf Kosten der anderen profoliert und sich unfair Vorteile verschafft?


    das sehe ich genau so. ist doch klar, dass die vereine, die sich ein gesundes management und solide finanzen erarbeitet und gesichert haben sich nicht freuen, wenn ein retorten klub die preise hochtreibt.


    sportlich ist es sicher ein verlust, falls der verein nicht mehr existiert. denn sie glänzen und sportliche leistungen und könnten den handball in deutschland und besonders hier im norden an qualität steigern

    • Offizieller Beitrag

    Die Fans des TuS Nettelstdt-Lübbecke zeigen sich solidarisch und kaufen Eintrittskarten.


    Der Fanclub "Red Devils" hat gestern den fünften Bus zum Auswärtsspiel am 2.1. in Hamburg bestellt. Vier sind bereits restlos ausgebucht. Beinahe eine Operation Heimspiel!

  • Zitat

    Original von Waldorf
    Die Fans des TuS Nettelstdt-Lübbecke zeigen sich solidarisch und kaufen Eintrittskarten.


    Der Fanclub "Red Devils" hat gestern den fünften Bus zum Auswärtsspiel am 2.1. in Hamburg bestellt. Vier sind bereits restlos ausgebucht. Beinahe eine Operation Heimspiel!


    Nicht, dass es dann schon zu spät ist!

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