Doping und die Zukunft des Sports

  • Keiner der im Artikel genannten Fälle ist als Doping zu bezeichnen, da entsprechende Ateste vorliegen, die die Einnahme des Mittels aus medizinischen Gründen genehmigen. Natürlich kann man die Erteilung dieser Ausnahmegenehmigung in Frage stellen, aber in der Regel erfordert dies eine Reihe von Befunden inklusive kompletter ärztlicher Akte, Heilungsverlauf und Notwendigkeit der Bahandlung.


    Dieser Leak hat jedenfalls in meinen Augen nicht annäherend das Skandal-Potential wie die Recherchen zum staatlich organisierten Doping in Russland.

  • Dieser Leak hat nicht das Potential, wie staatlich gefordertes Doping, da gebe ich dir recht, aber es wirft ein Licht auf legales Doping, den sie reden hier nur von Papier, das vorliegen muss.
    Anders gesagt, wenn Topsportler, teilweise über Jahre, Mittel die auf der Dopingliste stehen nehmen, ohne das der Befund von unabhängigen Ärzten überprüft wird, liegt wissentliches Doping und vor allem die Duldung dessen recht nah.

  • Warten wir mal ab was noch nachkommt. Angeblich soll das ja erst der Anfang gewesen sein.


    Und ehrlich gesagt: Das Leute wie Justin Gatlin bei Olympia noch eine Starterlaubnis bekommen ist ein Witz. Der sieht ja schon aus wie eine Anabolika-Bombe, genau so wie die Williams-Schwestern. Und das ist bei weitem nicht der Einzige. Wenn ich dann erst an die kenianischen laufwunder denke.............

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  • Ich finde es auch vollkommen daneben, dass Sportler mit Dopingmitteln antreten dürfen. Sie sollten dann zumindest eine Schutzsperre von 6 Monaten (nur eine Zahl) bekommen.

  • Wenn diese Dopingmittel gleichzeitig medizinisch notwendige Arzneimittel sind, wird es imho rechtlich sehr schwierig, aus der ärztlich verordneten Anwendung des Medikaments ein Berufsverbot zu rechtfertigen.

  • Immerhin sollte man so fair sein zu differenzieren. Zwar sind einige Praktiken in der Leichtathletik äußerst fragwürdig, wie zum Beispiel die Kenianer und Jamaicaner getestet werden (nicht oft) zum Beispiel. Aber immerhin gibt es im Zweifelsfalle dann auch mehrjährige Strafen. Leute wie Gatlin waren mehrere Jahre gesperrt. Zwar sind natürlich manche der Auffassung das man einmal erwischt lebenslang bekommen sollte, aber das erschließt sich mit meinem Rechtsverständnis nicht wirklich ganz, da dies für kein anderes Vergehen gilt, ob nun im Sport- oder Strafrecht.


    Problematischer sind Sportarten wie Schwimmen, wo eindeutige Dopingvergehen nur mit wenigen Monaten Strafe einhergehen oder Tennis, wo die Dopingkontrollen mehr als nur lasch sind. Auch Fußballer werden bestimmt nicht um 7 Uhr morgens aus dem Bett geklingelt.


    Daher bin ich immer dafür das fair zu sehen. Was in der IAAF als Verband passiert ist teilweise skandalös, aber in Sportarten wie Leichtathletik und Radsport wird zumindest ein Kampf gegen Doping geführt. Sie sind aber auch gleichzeitig die Sündenböcke, denn wo man sucht findet man auch was.

  • Wenn diese Dopingmittel gleichzeitig medizinisch notwendige Arzneimittel sind, wird es imho rechtlich sehr schwierig, aus der ärztlich verordneten Anwendung des Medikaments ein Berufsverbot zu rechtfertigen.


    Das mag so sein; doch macht man es auch, wenn ein Sportler bestimmte Werte überschreitet.
    Auf der anderen Seite kann man die leistungsbeeinflussende Wirkung der Medikamente nicht bestreiten; ansonsten wären sie ja nicht auf der Dopingliste. Wenn ein Sportler Medikamente nehmen muss, die auf der Dopingliste stehen, dann kann der Sportler nicht an Wettkämpfen teilnehmen.
    In anderen Berufen gibt es auch Schutzvorschriften, z.B. bei Schwangerschaften.

  • Die Sache ist letztlich recht einfach: Es gibt ein Reglement, das es erlaubt, Medikamente aus medizinischen Gründen zu nehmen, die auf der Liste der verbotenen Substanzen stehen. Da sich Sportler, die sich an entsprechende Meldepflichten etc halten, entsprechend des Reglements verhalten, ist das kein Doping laut Reglement. Punkt.


    Natürlich kann / muss man diskutieren, ob ein solches Reglement Sinn macht. Nur, letztlich wird es irgendwo immer ein Schlupfloch geben, das auf die eine oder andere Weise ausgenutzt werden wird. Da sind diejenigen, die betrügen sich Vorteile verschaffen wollen, immer findig genug. Und solange eine Sportorganisation wie das IOC, das sich offiziell den Kampf gegen unlauteren Wettbewerb auf die Fahne geschrieben hat, keine klare, stringente Politik in Sachen Doping verfolgt, ist eine Diskussion über Doping bzw Reglements beim Doping eh akademisch und daher weitgehend irrelevant.

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)

  • Seltsam ist dann nur an welcher Art Krankheiten manche Sportler leiden...die Turnerin Biles hat also ADHS...interessant...gegen gute Bezahlung wird sicher so mancher Arzt bereit sein entsprechende Atteste auszuschreiben..es gab ja auch einmal eine Zeit in der fast jeder 2. Radsportler an Asthma litt

  • Zitat

    Wenn diese Dopingmittel gleichzeitig medizinisch notwendige Arzneimittel sind, wird es imho rechtlich sehr schwierig, aus der ärztlich verordneten Anwendung des Medikaments ein Berufsverbot zu rechtfertigen.



    Also verstehe ich das so, die Russen waren zu doof, und die Verlierer zu wenig krank???
    Das kann es doch nicht sein!
    Sportler die krank sind und medizinisch notwendige Medikamente verordnet bekommen, gehören nicht in den Wettkampf.

  • Sportler die krank sind und medizinisch notwendige Medikamente verordnet bekommen, gehören nicht in den Wettkampf.


    Du hast nicht wirklich über den Satz nachgedacht, bevor du ihn geschrieben hast, oder?

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Zitat


    Du hast nicht wirklich über den Satz nachgedacht, bevor du ihn geschrieben hast, oder?



    Doch habe ich. Mir geht es um die Chancengleichheit. Wer mal das Vergnügen hatte Leistungssteigernde Mittel nehmen zu können, weiss was das für einen Schub bringt. Menschen mit Handycaps nehmen nun mal an entsprechenden Wettkämpfen teil, ich erinnere hier an die Diskussion um die Beinprothese.

  • Wenn du krank bist und deswegen medikamentös behandelt werden musst, hast du gleich zwei Nachteile. Einerseits gehst du durch eine Krankheit geschwächt und mit ihren Symptomen in einen Wettkampf, andererseits wirst du eventuell durch die Medikamente geschwächt die den Körper in vielen Fällen zusätzlich belasten. Du bist garantiert nicht bei 100% deiner Leistung, geschweige denn darüber.


    Abgesehen von Schmerzmitteln (bei denen man dann sagen kann wie zynisch es wäre darauf zu bestehen das "Sportler da durch müssen"...scheint mir doch ein klassisches Couch-Argument zu sein) halte ich deine These das Medikamente leistungssteigernd wirken daher für fragwürdig. Sie gleichen allerhöchstens ein Handicap aus auf das der Sportler keinen Einfluss hat.

  • Wenn du krank bist und deswegen medikamentös behandelt werden musst, hast du gleich zwei Nachteile. ...


    Deine Eingangshypothese trifft aber nicht auf jeden zu, der bestimmte Medikamente nimmt. EPO ist ja auch erst einmal ein Medikament und jemand, der es tatsächlich benötigt wird kaum Leistungssport ausüben. Dieses Beispiel ist wahrscheinlich nicht realistisch weil es wahrscheinlich keinen Ausnahmetatbestand gibt, der die Einnahme von EPO für einen Leistungssportler ermöglicht.


  • Sportler die krank sind und medizinisch notwendige Medikamente verordnet bekommen, gehören nicht in den Wettkampf.


    Dann würde ich es an deiner Stelle nochmal probieren.
    Denkanstoß: was schätzt du, wie viele Handballspiele in einer Saison ausfallen würden, wenn nur Spieler teilnehmen dürften, die nicht unter dem Einfluss von medizinisch notwendigen Medikamenten stehen?

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • ADHS:
    Warum es ADHS nicht gibt - Promis, Kurioses, TV - Augsburger Allgemeine


    Dazu gibt es mittlerweile einige Studien, die zeigen, dass angebliche ADHS Kinder und Jugendliche sich wieder völlig normal benehmen, wenn man ihnen den Zucker wegnimmt.


    Und wenn die Williams Schwestern sich wegen angeblichen oder tatsächlichen Atemwegsleiden seit Jahren Steroide reinpfeifen duerfen, dass sie immer männlicher werden, dann ist das ein Vorteil. Kann sein, dass sie bei langen Ballwechseln/Matches mehr nach Luft japsen als Gesunde, aber dank ihrer Muskelkraft kommt es ja gewöhnlich gar nicht so weit.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut


  • Dann würde ich es an deiner Stelle nochmal probieren.
    Denkanstoß: was schätzt du, wie viele Handballspiele in einer Saison ausfallen würden, wenn nur Spieler teilnehmen dürften, die nicht unter dem Einfluss von medizinisch notwendigen Medikamenten stehen?


    Medizinisch notwendig und Mittel, die auf der Dopingliste stehen sind zwei paar Schuhe. An der Stelle habe ich mich wohl falsch ausgedrückt.


    Die Williams Schwestern nehmen seit Jahren auf ärztlichen Rat Dopingmittel, offensichtlich völlig legal. Daraus ergeben sich folgende Fragen:
    1. Gibt es keine alternativen, die nicht nachweisbar leistungsfördernd sind ?
    2. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Mitteln und den kraftprotzenden Tennis den sie spielen ?
    3. Ist die Einnahme zum Nachteil anderer Sportler ?


    Ich schätze mal, man kommt auf 3x Ja
    Und damit kann man nicht mehr von Chancengleichheit sprechen, bzw. andere Sportler werden beschissen.

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  • Ich schätze mal, man kommt auf 3x Ja


    zu Punkt1:
    Ich bin kein Arzt und kann deswegen dazu nichts sagen.
    Bist du Arzt, dass du das beurteilen kannst? Kennst du das Krankheitsbild? :nein:


    Und genau dieser Punkt 1 ist entscheidend


    Aber macht ruhig weiter mit euren Thesen - in einem Forum Behauptungen aufzustellen und rum zu bashen ist ja einfach

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Du ahst ja grundsätzlich recht , aber wenn ich mir die Williams Sisters so ansehe, dann sehen die nicht krank aus, sondern iregndwie........naja, sagen wir es einmal so, anders als die übrigen Tennisdamen :D

  • Für mich sehen Serena & Venus im Gegensatz zu manch anderen Sportlerinnen, wie etwa nahezu unserer gesamten Fußballnationalmannschaft, aus wie FRAUEN.