Neuer Modus für die 2. Bundesliga

  • Ich mache mal bewußt einen neuen Thread auf, damit der bestehende Zweitligathread für die laufende Saison übersichtlicher bleibt.


    24.06.2007 - PM HBVF
    HBVF-Jahreshauptversammlung: Neuer Modus für die 2. Bundesliga


    Auf der Mitgliederversammlung der Handball Bundesliga Vereinigung Frauen (HBVF) im hessischen Grünberg wurde mit einer Mehrheit von mehr als zwei Drittel der Stimmen beschlossen, die 2. Bundesligen im Frauenhandball perspektivisch in den nächsten Jahren zu einer eingleisigen Liga mit einer Stärke von sechzehn Mannschaft zusammenzuführen. Um die Details der Umsetzung, die noch keine Auswirkungen auf die bevorstehende Spielzeit haben wird, zu klären, wurde ein Ausschuß berufen.


    Zuvor waren der Bericht des Vorsitzenden Berndt Dugall sowie der Kassenbericht ebenso ohne Gegenstimme gebilligt worden, wie die Entlastung des Vorstands und die Wahl der neuen Kassenprüfer Martin Rommel und Steffi Osenberg. Weitere Wahlen standen nicht auf der Tagesordnung. Ebenso einstimming wurde der Wirtschaftsplan für die kommende Spielzeit verabschiedet, der unter anderem eine Senkung der Mitgliedsbeiträge vorsieht.


    Vom Vorstand wurde zudem eine Änderung der Lizenzrichtlinien vorgestellt, nach der nur noch ein Verein selbst oder eine Unternehmensform, in der der Verein über eine Mehrheit von 51 Prozent verfügt, als Lizenznehmer und als für die Abwicklung des Spielbetriebs verantwortliche Träger möglich sind. Ein Konstrukt, bei dem ein Verein die Lizenz beantragt und den Spielbetrieb tatsächlich weitgehend auf einen Dritten, beispielsweise eine GmbH, überträgt, ist ab der Saison 2008/09 nicht mehr möglich. Diese Konstellation hatte in der abgelaufenen Runde in Einzelfällen zu Problemen geführt, da die HBVF gegen diese Dritten keine ausreichenden Sanktionsmöglichkeiten hatte.


    Die Neuerung geschah vorrangig auch mit Blick auf den Schutz der Spielerinnen, die in solchen Formen häufig bei eintretender wirtschaftlicher Schieflage "zwischen allen Stühlen" sitzen. Ebenso berichtete der Vorstand über Aktivitäten, mit der Verwaltungsberufsgenossenschaft (VBG) zu einem Gesamtvertrag zu kommen. Hier war das Votum der Mitglieder, diese Bemühungen möglichst erfolgreich weiter zu führen fast einstimmig.


    Zusätzlich berichteten Eberhard Gläser über die positive Zusammenarbeit der Vereine und der HBVF mit dem Schiedsrichterwesen, sowie Bundestrainer Armin Emrich über die hervorragende Kooperation mit den Vereinen, gerade auch hinsichtlich der engen Terminpläne.


    http://www.hbvf.de/news.php?GID=2&auswahl=3643

  • Zitat

    Original von Nocheinmainzlarer
    Auf der Mitgliederversammlung der Handball Bundesliga Vereinigung Frauen (HBVF) im hessischen Grünberg wurde mit einer Mehrheit von mehr als zwei Drittel der Stimmen beschlossen, die 2. Bundesligen im Frauenhandball perspektivisch in den nächsten Jahren zu einer eingleisigen Liga mit einer Stärke von sechzehn Mannschaft zusammenzuführen.


    Was heißt das: längere Fahrten, eher mal ne Übernachtungsnotwendigkeit, eher mal die Notwendigkeit einer Freistellung der Spielerinnen durch den Arbeitgeber oder Vollprofis als Spielerinnen.


    Ganz viele Vereine, die sich das leisten können, kann ich mir schwierig vorstellen...


    phönix

  • Zitat

    Original von Mozart
    Wer nicht professionell ist fliegt raus...


    In der 2. Liga ist keine Mannschaft proffesionell, und in der 1.Liga wenige.
    Die Konsequenz aus der Verkleinerung der 2. Liga ist doch in erster Linie das es noch weniger Spielmöglichkeiten für deutsche Nachwuchsspielerinnen gibt.
    Dann braucht man sich nicht zu wundern das der Spielermarkt immer leerer wird und für den Nachwuchs der Nationalmannschaft ist das sicher auch nicht gerade förderlich.

  • Es hat wie alles Vor- und Nachteile. Vorteile könnten beispielsweise sein, dass die Jugendspielerinnen, sowie es Heiner Brand bei den Herren als das Argument für eine Quote deutscher Spieler anführt, unter professionellen Bedingungen unter den besten Trainern und mit höherer Intensität zu trainieren. So eine Liga ist natürlich nicht mit zweimal Training in der Woche zu halten.


    Als Nachteil für den Nachwuchs sehe ich das nur bedingt, der Großteil der Juniorinnen-Nationalmannschaft spielt bereits in der 1. Bundesliga und durch die Abwanderung nach Dänemark dürfte sich das sogar noch mehr verstärken. Ausländer billig aus dem Ausland holen funktioniert auch nicht mehr, selbst in Kroatien, Mazedonien, Slowenien oder vielen anderen Ostblockstaaten verdienen die Spielerinnen jetzt schon besser, als in der 1. Bundesliga in Deutschland.

  • Nunja, auf der einen Seite gibt es weniger Zweitligisten, auf der anderen wird vielleicht das Niveau der zweiten Liga angehoben. Es ergeben sich natürlich erst einmal ein paar Fragen.


    1) Derzeit sind es 25 Zweitligaklubs. In welchem Zeitraum wird man sich zur 16er Liga schrumpfen.


    2) Welche Vereine sind mögliche Kandidaten?
    Gehen wir mal von den aktuellen Zweitligisten aus, dann sind dort in erster Linie die Grenzgänger zwischen Nord- und Südstaffel wohl zu nennen.


    3) Dazu kommen dann die Vereine, die sowieso gerne in die erste Liga wollen und denen die Reisekosten schön egal sind.


    Dortmund, Lintfort, Marpingen, Mainzlar, Bensheim, Halle-Neustadt, Ober-Eschbach, Weibern, Celle, Greven, Markranstädt, Wismar, Göppingen, Nellingen, Recklinghausen, Metzingen, Magdeburg, Berlin


    Das sind schon 18 potentielle Kandidaten für 16 freie Plätze, wobei Lintfort, Marpingen und Eschbach mit Sicherheit Wackelkandidaten in der Auflistung sind.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


  • Zitat

    Original von Mozart
    Wer nicht professionell ist fliegt raus...


    Wie? Auflösung der 2. Liga und drastische Reduzierung der 1.? Da klaffen wohl Anspruch und Realitäten im Frauenhandball Grand Canyon-artig auseinander ...

    London? - Yes, London. You know: fish, chips, cup o' tea, bad food, worse weather, Mary fucking Poppins ... LONDON.


    Wödiger ist eine Sitzgruppe von mittelblau bis gelb: 2. Gang hinten rechts.

  • Zitat

    Original von heiner


    Wie? Auflösung der 2. Liga und drastische Reduzierung der 1.? Da klaffen wohl Anspruch und Realitäten im Frauenhandball Grand Canyon-artig auseinander ...


    :klatschen: Da hast Du wohl Recht. entweder, wir schaffen es, wieder einen relativ breiten LEISTUNGSSTARKEN Amateurunterbau unter den wenigen professionellen Vereinen zu schaffen, oder wir können uns bald die ganze erste Liga sparen!


    phönix

    Einmal editiert, zuletzt von phönix ()

  • Grundsätzlich eine gute Idee. Das Argument der weiten Fahrten ist aus meiner Sicht das einzig Negative dabei, aber die Vereine haben ja zugestimmt.

    sLOVEnija

  • Bei 16 Teams in der zweiten Liga könnte ich mir gut vorstellen das es doch noch eine Nord und Südeinteilung gibt. Ansonsten wird bei 30 Spiele in einer Saison das finanzielle Risiko bei den Fahrstrecken (Beispiel Allensbach - Harrislee) einfach zu groß


    Hier mal ein Modus Vorschlag, ähnlich dem der Regionaliga Süd der Frauen.
    Jeweils 9 Teams spielen in zwei Vorrundengruppen gegeneinander, macht 16 Spiele. Danach spielen die besten 4 beider Staffeln gegeneinander in einer 8er Staffel. Die Spiele gegen die drei aus der gleichen Gruppe werden mitgenommen, macht also nochmal 8 Spiele. Die besten 4 dieser 8er Staffel spielen im Play-Off Modus die beiden Aufsteiger aus, nochmal 2 Spiele. Die anderen 5 jeder Staffel spielen auch nochmal in einer Gruppe gegeneinander. Gleicher Modus wie oben, macht also nochmal 10 Spiele. Die letzten fünf dieser 10er Staffel Steigen direkt ab.


    Macht also
    16 Spiele Vorrunde
    08 Spiele Aufstiegsrunde
    02 Spiele Play-Off
    ----------------------------
    26 Spiele für die Plätze 1-4


    16 Spiele Vorrunde
    08 Spiele Aufstiegsrunde
    ----------------------------
    24 Spiele für die Plätze 5-8


    16 Spiele Vorrunde
    10 Spiele Abstiegsrunde
    ----------------------------
    26 Spiele für die Plätze 9-16

  • @JensM: in dem Wort "eingleisig" kommt "Nord-Süd-Teilung" normalerweiser nicht vor, sonst hätten wir eine "zweigleisige" Liga mit Zwischenrunde und Play-offs

    Im Anfang war das Nichts - und das ist dann explodiert." (Terry Pratchett)
    1990 + 1974 - 1954 = 2010 (nur ein kleiner RECHENFEHLER)

  • Wir dürfen gespannt sein, was die Kommission erarbeitet.


    In diesem Jahr gab es eine 13er und eine 14er Staffel, davor gab es zwei Jahre mit 14er und 15er Staffel. Daran schlossen sich dann noch die Play-offs an. So sehr wird sich die terminliche Belastung bei einer eingleisigen Zweiten Liga gar nicht verändern.


    Es sei denn, dass man ähnlich wie in Dänemark nur einen Direktaufsteiger und zwei Relegationsteilnehmer am Ende hat. Interessant wird die Abstiegsregelung werden, denn da drohen ja momentan dann jedes Jahr fünf Teams abzusteigen.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


  • Zitat

    In diesem Jahr gab es eine 13er und eine 14er Staffel, davor gab es zwei Jahre mit 14er und 15er Staffel. Daran schlossen sich dann noch die Play-offs an. So sehr wird sich die terminliche Belastung bei einer eingleisigen Zweiten Liga gar nicht verändern.


    Der Fakt dahinter ist, dass vor, ich glaube vor drei Jahren, beschlossen worden war, dass die Ligen auf zwei 12er-Staffeln reduziert werden sollen ...

  • Zitat

    Original von meteokoebes
    (...)
    Dortmund, Lintfort, Marpingen, Mainzlar, Bensheim, Halle-Neustadt, Ober-Eschbach, Weibern, Celle, Greven, Markranstädt, Wismar, Göppingen, Nellingen, Recklinghausen, Metzingen, Magdeburg, Berlin


    Das sind schon 18 potentielle Kandidaten für 16 freie Plätze, wobei Lintfort, Marpingen und Eschbach mit Sicherheit Wackelkandidaten in der Auflistung sind.


    nee. da sind deutlich mehr als drei wackelkandidaten drin, zweite liga ist bei sponsoren eben zweite liga. da gibt es auch in einer eingleisigen wenig steigerung.


    viel wichtiger ist hier wie auch bei den männern was anderes. was mit den strukturen darunter?


    weiter wie bisher? dann ist das der gau im frauenhandball. es gibt fünf regionalligen mit schon jetzt unsinningen reisedistanzen. allerdings auch mit weitgehend reinen amateur-zwei-bis-drei-mal-training-in-der-woche mannnschaften.


    darunter dann 16 landesverbände mit ihren oberligen. wenn die regio und die vierte liga nicht ebenfalls (und zwar vorher) reformiert werden, dann wird das die (neue) bruchstelle des frauenhandballs werden. machen wir uns doch da nichts vor - schon jetzt versacken jede menge "talente" in den spaß-handball-oberligen. das wird sich bei beibehaltung der aktuellen strukturen verstärken. schülerinnen können schon mal gar nicht montag morgen um 4:00 nach hause kommen, studentinnen müssen heutzutage schnell saftige studiengebühren zahlen, wenn das studium ein paar semester länger dauert - was natürlich an ihnen persönlich hängen bleibt. azubinen müssen ausbilder haben, die dem verein seeehr verbunden sind, um das spiel mitzumachen. ach - und findet mal eltern, die ihre 17jährige mit an die ostsee oder den bodensee schicken.


    mehr geld wird nicht durch die eingleisigkeit in den frauenhandball kommen, aber mehr kosten. mehr geld kommt durch das zudrücken des "grand canyons" - professionellere arbeit in vereinen und verbänden.


    bei den männern gebe ich dem eine chance, bei den frauen ist es in der derzeitigen form mehr risiko als chance. der frauenhandball unter der ersten liga wird noch mehr als jetzt von mäzenen und "gönnern" abhängen.

  • Den möglichen Modus, die Absteiger zu ermitteln, hat man doch in den letzten beiden Jahren bereits in der Regionalliga Süd beobachten können, die innerhalb von drei Jahren nach Auflösung der Regionalliga Mitte von 20 Mannschaften auf 14 gesund geschrumpft werden soll... Vorrunde in zwei Staffeln (Nord und Süd) und dann Aufstiegs- und Abstiegsrunde... Ganz großes Konzept. Und ich freue mich schon auf den Aufschrei in eben dieser Regionalliga Süd unter den 14 Vereinen, die so gerade eben dem Massensterben der Regionalligisten mit bis zu sieben Absteigern in einer Saison entronnen sind und nun die Welle der Zweitligaabsteiger bei der nun folgenden Wiederholung eine Etage höher auf sich zukommen sehen ...

  • Ich kann aus diesem Modus momentan nichts positives erkennen :nein:
    Das finde ich sehr schade. Denn glaubt den wirklich jemand daran, dass sich da in Richtung Professionalität was ändert. :pillepalle: Blödsinn !
    Das einzige was passieren wird ist, dass die Clubs, die sich eh schon mit Müh und Not gerade in der 2.-Liga halten absteigen werden. :(


    Das werden dann aber genau die Clubs sein, die wenig Geld haben und schon deshalb viel auf junge deutsche Talente setzen. Oder glaubt jemand das nur ein Club an der Spitze dieser 2.Liga das Risiko eingehen wird. :pillepalle:


    Dazu kommt, das gerade die Reisekosten, die kleineren Vereine auffressen werden :rolleyes:


    Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es halt wieder Zeit war was neues zu machen (so wie mit der Einführung er Play-Offs.....) Das wird jetzt so durchgezogen und in 3-4 Jahren gibt es wieder eine neue Einteilung/Modus. Gaaaanz Klasse :wall:

  • Zitat

    Original von pko
    @JensM: in dem Wort "eingleisig" kommt "Nord-Süd-Teilung" normalerweiser nicht vor, sonst hätten wir eine "zweigleisige" Liga mit Zwischenrunde und Play-offs


    Ja ich kann lesen, nur bei Spielen Allensbach gegen Harrislee sehe ich auf Dauer Schwarz. Das kann nicht funktionieren in einer "eingleisigen" Liga. Bei einer eingleisigen Liga kommen die Teams im übrigen auf 30 Spiele. Das hatte ich in meiner Rechnung nicht als Vergleich aufgemacht.
    Eine Möglichkeit die Reisekosten halbwegs einzudämmen gibt es noch. Zwei Spiele an einem Wochenende Auswärts, bei Regional dicht beieinander liegenden Vereinen.

  • Das Argument passt soweit. Nur befürchte ich, dass gerade Harrislee und Allensbach die falschen Kandidaten für eine eingleisige Liga sind...

  • Jawohl, endlich lernt der Süden den Norden kennen und umgekehrt! 1990 war die Vereinigung von Ost und West (politisch). Jetzt beschert uns die HBVF die Wiedervereinigung von Nord und Süd (sportlich). Ganz sicher wird dann eine Fluggesellschaft Hauptsponsor der 2.Liga Frauen, denn man kann ja z.B. schön von Friedrichshafen (Allensbach) nach Kiel-Holtenau (Nord-Harrislee, für den Rest chartert man eben dann noch einen Bus) oder nach Lübeck-Blankensee (Travemünde) fliegen. Ja, diese Regionalflughäfen eignen sich sogar für Boeing 737. Die treuen Fans dürfen dann sogar Business-Class fliegen. Strahlende Zukunft für die eingleisige 2.Liga. Nur weiter so!

    Hände kann man kaufen, Herzen muss man gewinnen!

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