Manchmal frage ich mich, woher die Schreiberlinge eigentlich ihre Gerüchte nehmen und komme zu der Vermutung, dass die auch hier in den relevanten Threads mitlesen. Die FAZ, deren Autoren Schneller/Heike ja auch bei der Entlassung von Noka S. die ersten waren, verdichtet noch einmal das Gerücht um Noka S. und den RNL.
Man könnte meinen Frank Heike schaut hier einfach mal in den Gerüchtthread und mein mit "Mancher" eine paar User hier. Aber letztlich spiegelt unser Forum ja auch nur die allgemeine HAndballmeinung wider.
ZitatMancher spinnt den Plan schon weiter und malt sich aus, dass Serdarusic zu den Löwen geht und gleich den umworbenen Kieler Kreisläufer Marcus Ahlm mit nach Mannheim nimmt.
faz vom 30.6.
ZitatAlles anzeigenTeurer Handball-Streit
Der THW Kiel will den Isländer Gislason als neuen Trainer verpflichten
Von Frank Heike
Hamburg. Das Handy blieb auch am Samstag ausgeschaltet, und nicht einmal auf Kurznachrichten antwortete Alfred Gislason - untypisch für den 48 Jahre alten Handballtrainer, er ist ein kommunikativer Mensch. Doch im Urlaub auf der Heimatinsel Island gibt es Wichtigeres für ihn, als zu sprechen: Gislason steht vor seiner größten Herausforderung als Handballtrainer, denn er ist der Wunschkandidat des THW Kiel für die Nachfolge von Zvonimir Serdarusic. Der Kieler Manager Uwe Schwenker sagte, drei Tage nachdem am Mittwoch der Meistertrainer entlassen worden war: "Gislason ist unser Favorit. Sollten wir zusammenkommen, würde Anfang der Woche die Vertragsunterzeichnung stattfinden." Aus Gummersbach, wo Gislason noch bis 2010 unter Vertrag steht, gibt es deutliche Zeichen, dass man den charismatischen Isländer schon abgeschrieben hat: in Sead Hasanefendic steht der neue Mann bereit. Er trainierte den VfL schon von 2002 bis 2004, war zuletzt tunesischer Nationaltrainer und möchte den oberbergischen Traditionsklub gern wieder übernehmen. Es sei "alles klar", sagte der 59 Jahre alte Hasanefendic am Wochenende nach Gesprächen mit VfL-Geschäftsführer Stefan Hecker. Hecker selbst wollte das Ganze nicht kommentieren. "Gislason hat bei uns einen Vertrag bis 2010", sagte er und hielt sich damit an die für den finanziell schlecht dastehenden VfL wichtigen Fakten.
Der THW wird für Gislason eine saftige Ablöse zahlen müssen: von rund einer dreiviertel Million Euro ist die Rede. Damit stieße der deutsche Handball in Fußballdimensionen vor. Das Geld wäre gut angelegt, findet Schwenker: "Gislason ist ein charismatischer Trainer mit großem Fachwissen, der seine Wurzeln in Nordeuropa hat." Die Herkunft des Mannes, der in die riesigen Fußstapfen von Serdarusic treten soll, findet Schwenker aufgrund der starken skandinavischen Note im THW-Team besonders wichtig. Der ausgebildete Historiker Gislason stammt aus Akureyri im Norden der Insel im Atlantik; mit dem SC Magdeburg holte er 2002 die Champions League und arbeitete erfolgreich mit Spielern wie Fritz, Kretzschmar, Stefansson, Kervadec und Abati. Nach Zerwürfnissen mit dem früheren Manager Bernd-Uwe Hildebrandt wurde Gislason Anfang 2006 vom SCM entlassen - nach einer hohen Niederlage in Kiel -, führte dann die isländische Nationalmannschaft zur WM nach Deutschland und übernahm den VfL Gummersbach zur Saison 2006/2007.
Nimmt man die Ablösesumme für Gislason und Gehalt sowie Erfolgsbeteiligung des noch bis 2009 angestellten Serdarusic zusammen, käme man auf mehr als eine Million Euro, die der THW berappen müsste, weil sich Schwenker und Serdarusic wegen familieninterner Zerwürfnisse nicht mehr verstanden: ein teurer Streit in Zeiten, in denen andere Klubs ihre Millionen in Spieler investieren.
Doch vielleicht spart der THW sich die Lohnfortzahlung. Der nächste aufsehenerregende Wechsel scheint schon nicht mehr ausgeschlossen. Serdarusic zu den Rhein-Neckar Löwen? Dort ist zwar Juri Schewzow Trainer, doch im Klub sind nicht alle mit Führungsstil und Erfolg des sanften Weißrussen einverstanden. Die Millionen teure Mannschaft aus Mannheim ist zum Siegen verdammt, und da möchte mancher die Chance beim Schopfe greifen, den besten Trainer der Liga zu bekommen. Wäre da nicht auch ein alter Streit: seit dem Transfergerangel um Blazenko Lackovic im Jahr 2004 spricht Serdarusic kein Wort mehr mit Thorsten Storm, dem damaligen Manager der SG Flensburg und heutigen Geschäftsführer der Löwen. Storm schnappte Lackovic damals dem THW in letzter Sekunde weg. Storm wäre bereit, auf Serdarusic zuzugehen, und vielleicht ist es Serdarusic in einer Mischung aus Trotz und Verletzung auch. Mancher spinnt den Plan schon weiter und malt sich aus, dass Serdarusic zu den Löwen geht und gleich den umworbenen Kieler Kreisläufer Marcus Ahlm mit nach Mannheim nimmt. Dass Serdarusic dort auf den von ihm in Kiel aussortierten Nationaltorwart Henning Fritz träfe, ist in dieser turbulenten Handball-Sommerpause nur noch eine Randnotiz.