Wenn Pfeifen pfeifen...

  • Zitat

    Original von Trapp


    ..." haben mit der Leistung der SR nichts zu tun und dienen nur dazu diese zu diskreditieren.


    Die Fusion dieser beiden Aussagen spiegelt auch genau meine Ansicht wieder.
    Beleidigungen machen nichts ungeschehen, und die Ausenwirkung nicht besser.

    Einmal editiert, zuletzt von trapo ()

  • Mit so einem Bericht kann ich auch dienen. Wurde auch schon über mich verfasst.... War schon eine eindeutige Sachen direkt gegen mich....


    Ich finde es gehört sich net über den SR zu schreiben, ich mach dies nie.

  • Zitat

    Original von jfherden


    Jepp. Nebenbei auch ein "Mittzwanziger", die er so vehement anzählt.
    Wenn man nur die Hälfte der Beleidigungen ahnden würden, die in dem Text stecken, würde dies für 4-6 Wochen Sperre reichen.
    Dass der Herr Torwart auch noch so mutig war, seinen Namen drunterzuschreiben, verwundert mich etwas.


    Naja, unter einen Artikel gehört ja auch der Name des Verfassers.


    Allerdings finde ich es schon witzig, wenn jemand, der 26 Jahre alt ist, den Artikel schon mit dem Hinweis auf das Alter der zu kritisierenden Personen aufmacht, welches in etwa seinem eigenen entspricht (ich habe in einem Artikel gelesen, die beiden seien 24 und 25 Jahre alt, weiß aber nicht, von wann dieser Artikel war). Auch der Hinweis auf die "Schulbubenoptik" der beiden finde ich ein wenig gewagt; ein Blick in den Spiegel hätte solche Vergleiche auch überflüssig machen können.


    Wenn besagter Herr French seinen Beitrag noch am Abend des Spiels verfaßt hätte, so hätte ich eher Verständnis gehabt, daß man im Eifer des Gefechts über das Ziel hinauszielt. Die Veröffentlichung ist aber vom 18.10.2010 morgens um 08.00 Uhr. Selbst wenn er ihn nicht selbst hereingestellt hat, dann bleibt der Makel an der Person kleben, die ihn veröffentlicht hat.


    Emotionen kann man also bei der Veröffentlichung ausschließen, was bei der sicherlich nachkommenden Diskussion zwischen Verband, Schiedsrichtern, Verein und dem Spieler durchaus in die Waage fallen wird.

  • Als Verfasser des Berichts möchte ich die Chance nicht verstreichen lassen, mich dazu zu äußern. Ich hätte nicht gedacht, dass ein Bericht solche hohe Wellen schlagen kann...


    Im Allgemeinen muss ich sagen stehe ich nach wie vor zu dem Artikel. Gerade die Tatsache, dass ich diesen nicht am selben Abend geschrieben habe, sondern am Tag darauf, zeigt eigentlich, dass es sich nicht um eine wenig überdachte Reaktion gehandelt hat.


    Wovon ich mich jetzt, auch nach dem Lesen einiger Kommentare, distanzieren würde, wäre die Passage "mit der Ausstrahlung von frisch gebackenen Schulabgängern" - das hatte mit dem Spiel wirklich nix zu tun und hat deshalb auch nichts dort zu suchen. Eigentlich sollte das vermehrt zum Ausdruck bringen, dass die Schiedsrichter für eine schon im Vorfeld doch eher brisante Partie, letztendlich zu jung waren. Ich denke ein wenig mehr Erfahrung hätte hier geholfen - und die kommt mit dem Alter. Allerdings schützt natürlich auch das nicht vor Fehlern.


    Den Rest der Beurteilung der Spielleitung würde ich auch weiterhin so unterschreiben, auch nach Ansicht des Videos.


    Zum anderen möchte ich natürlich auch auf einzelne Kommentare eingehen, da ich finde dass der Artikel - eventuell auf Grund der etwas reißerischen Überschrift - zu einseitig gelesen wird.


    Zitat

    dann könnte man fast vermuten, dass hier einfach nur ein ganz schlechter Verlierer seinen Unmut äußern wollte


    Dem muss ich widersprechen! Im Artikel wird das eigentlich recht deutlich. Auszug: "Insgesamt ist der Usedomer Erfolg nicht unverdient. Denn neben dem Problemen im Abschluss kam die DSV-Defensive zu spät auf Betriebtemperatur - diesen Vorwurf müssen sich dann die Hausherren gefallen lassen. "


    --> Also bin ich schon in der Lage, eine Niederlage ins rechte Licht zu rücken und schiebe diese nicht allein den Referees zu. Allein in der Schlussphase hatten wir genug Chancen, das Spiel zu gewinnen.


    Zitat

    Dass der Herr Torwart auch noch so mutig war, seinen Namen drunterzuschreiben, verwundert mich etwas.


    Ich finde, dass gehört sich dann auch, zu seinem Verfassten zu stehen. Diesen Bericht anonym zu verfassen, das wäre aus meiner Sicht schwach gewesen.


    Die letzten Passagen des Artikels schweifen dann übrigens auch von der "Schelte" gegenüber dem Duo ab, sondern beschäftigen sich eigentlich mit der gesamten Sache DHB C-Kader. Ich glaube es kann immer wieder zu solchen Situationen kommen. Der Schiedsrichteransetzer (übrigens in Doberan vor Ort) muss für alle vier 3. Ligen die Ansetzungen vornehmen - ein unglaublich schwieriges Unterfangen. Für mich war es einfach ein Unding, und jetzt muss ich dann noch mal speziell auf die SR eingehen, dass ein Duo, dass laut Berichten im Vorjahr noch Spiele in der Verbandsliga Niedersachsen gepfiffen hat, mit der Leitung eines solchen Spieles betraut wird.


    So ganz allein stehe ich dann übrigens mit meiner Meinung nicht da, auch die Presse teilt hier zu etwas mit: "Die Partie wurde sehr hart geführt. Die Unparteiischen aus Delmenhorst waren nicht in der Lage, beruhigend auf das Derby einzuwirken. Doberan versuchte, den Ausfall von etlichen Leistungsträgern mit körperlicher Härte zu kompensieren..." (OZ von heute).


    Den letzten Satz hab ich übrigens mit Absicht auch zitiert, denn selbst diesen Ansatz habe ich in meinen Worten gehabt: "Die Partie nahm dadurch an Härte zu, die Doberaner ließen sich zu einigen frustrierten Aktion hinreißen - doch auch die Insulaner steckten nicht zurück." Obwohl sich das relativiert, wenn man sieht dass der Satz von demjenigen stammt, der im Nordkurier das Spiel aus HSV-Sicht bewertet hat und dort von einer "Schlacht oder ein Gemetzel" spricht. Ein Blick auf das Video zeigt sicherlich etwas grenzwertige Aktionen (auch in der HSV-Abwehr), aber es entsteht ja der Eindruck, dass hier über sechzig Minuten permanent gekloppt wurde. So war es sicher nicht.


    Vielleicht konnte ich ja mit meinem Beitrag etwas zur Klärung beitragen. Unterdessen möchte ich gerne einmal auf die Berichterstattung der Usedomer Handballer zu ihrem vorherigen Spiel hinweisen. Dort standen nämlich auch die SR im Zentrum der Kritik, diesmal - bei einem eigenen Sieg - war dann alles in Ordnung. Da wird geschrieben, wie gerade der Wind weht.


    Z.B. bin ich bei unserem Spiel in Hannover (27:31-Niederlage) in einem Bericht ebenfalls auf eine durchwachsene SR-Leistung eingegangen - die von beiden Seiten kritisiert wurde und das wird dann auch deutlich.


    Vielleicht bekommt man kritische Worte zu Schiedsrichtern auch deshalb öfters in den falschen Hals, weil eine gute Leistung sehr selten mit lobenden Erwähungen honoriert wird. Letztendlich muss hier, wie auch für Spieler, Trainer etc. gelten:

    Zitat

    So wie die Leistung war, so muss sie auch beschrieben werden dürfen


    Ich bin gespannt, wie das Forum auf meinen Eintrag reagiert. Ich stehe jedem per Mail (steht ja auf der Doberaner Internetseite) oder hier im Forum (wenn ich mal reinschaue) zur Verfügung um meine Sicht zu erläutern.


    Ich wünsche allen Lesern und Usern ein erfolgreiches kommendes Handballwochenende.

    Einmal editiert, zuletzt von bucceroni ()

  • Ersteinmal finde ich es gut, dass der Verfasser des Artikel (ich gehe mal davon aus dass das der Wahrheit entspricht) sich hier anmeldet und sich der Kritik zu seinem Artikel stellt.


    Prinzipiell bin ich dafür, die Schiedsrichterleistungen in Spielberichten zu erwähnen. Allerdings ist feststellbar, das i.d.R. immer nur eine schwache SR- Leistung niedergeschrieben wird, eine gute bleibt meist unerwähnt. Problematischer ist eigentlich eher, dass diese Einschätzungen oftmals subjektiv sind und Spieler, Offizielle und Presse sehr oft mit Regelunkenntnis glänzen. Deshalb würde auch ich als SR solche Berichte erstmal unter dem Punkt "Frustabbau nach Niedelage" abstempeln.


    Bei allem muss aber der notwendige Respekt gewahrt bleiben. Und das ist m.E. in diesem Artikel nicht. Die Milchbubi- Aussage läßt sich auch mit dieser Argumentation


    Zitat

    Eigentlich sollte das vermehrt zum Ausdruck bringen, dass die Schiedsrichter für eine schon im Vorfeld doch eher brisante Partie, letztendlich zu jung waren. Ich denke ein wenig mehr Erfahrung hätte hier geholfen - und die kommt mit dem Alter.


    nicht relativieren denn: Die SR wurden vom Verband in die 3. Liga berufen, da Sie nach Meinung der Verantwortlichen bestimmte Kriterien erfüllen (wenn sie diese nicht dauerhaft erfüllen muss man die Kriterien oder die Entscheider hinterfragen). Außerdem ist die landläufige Meinung, dass nur durch die praktische Übung Verbesserungen erzielt werden können. Wer entscheidet den bei der Ansetzung ob das Spiel einen "erfahrenen" SR benötigt? Kann nicht auch ein eigentlich "leichtes" Spiel schwierig zu leiten sein und wären die SR dann nicht auch falsch angesetzt? Da bräuchte der Ansetzer schon eine Glaskugel. Was würde außerdem die Erfahrung von vielen "leichten" Spielen helfen wenn man dann erstmals ein "schweres" Spiel leiten soll? Dann hat man auch mit 35 die gleichen Probleme...


    Aber insbesondere die Überschrift, der erste Absatz und der letzte Satz des Artikels ("So kann es dann vorkommen, dass Pfeifen pfeifen - zum Unmut aller anderen.") gehen in einem offiziellen Spielbericht nicht. Das hat Bildzeitungs- Niveau und stellt nur eine Diskreditierung der Scheidsrichter dar. Dessen muss man sich als Verfasser stellen und ich hoffe, dass hier der Verband tätig wird. Zum Vergleich: Wären Worte aus diesen Sätzen im Spiel direkt den Schiedsrichtern gegenüber gefallen wären dies klare Disqualifikationen mit Bericht...

  • Willkommen in der Handballecke :hi:
    Hut ab, dass Du Dich hier öfentlich zu Deinem Bericht äußerst und zu rechtfertigen versuchst.


    Ich denke wenn Du Dir hier die Kommentare durchliest wird klar, dass Du mit Deinem Bericht über das Ziel hinausgeschossen bist. Die sehr unsachliche Kritik an den Schiris überdeckt darin deutlich ein vermeintliches Eingestehen eigener Fehler. Vielleicht solltest Du Spielberichte vorher von jemandem quer lesen lassen, der das Spiel nicht gesehen hat.
    Was die Schiris angeht: Die können für ihre Ansetzung nichts und haben wahrscheinlich versucht, alles richtig zu machen. Es pfeifft ja niemand absichtlich schlecht. Wenn sie mit der Spielleitung überfordert waren dann ist das blöd, aber von den Schiris keine böse Absicht. Deine Kritik sollte sich also gegen den Einteiler richten und nicht die Personen. Wenn ich einer der Schiris gewesen wäre hätte ich alles dran gesetzt, dass Du für die Beleidigungen ein paar Spiele gesperrt wirst. Bei uns wurden schon Leute wg.. harmloseren Äußerungen vom Spielbetrieb ausgeschlossen.

  • Zitat

    Deine Kritik sollte sich also gegen den Einteiler richten und nicht die Personen


    Zu einigen Teilen beschäftigt sich der Artikel ja auch damit, wobei ich hier nicht direkt auf Personen eingegangen bin. Ich denke das Unterfangen mit 29 Spielen auf Bundesebene jedes Wochenede ist unheimlich schwierig. Vielleicht fehlt dann doch etwas die, ich nenn es mal Erfahrung, der regionalen Verbände, die schon wissen bzw. wussten, welche Partie durchaus ein erhöhtes Schwierigkeitspotenzial haben. Derbys gehören ja eigentlich in jeder Handball-Liga der Welt dazu.


    Zitat

    Die sehr unsachliche Kritik an den Schiris überdeckt darin deutlich ein vermeintliches Eingestehen eigener Fehler


    An sich glaube ich, dass ich meine eigene Leistung doch unabhängig von den restlichen Geschehnissen im Spiel beurteilen kann. Auch am Wochenende war da sicher Luft nach oben und alles wenig optimal. Vielleicht stand da aus der Sicht von Zuschauern auch ne Pfeife im Tor...


    Zitat

    Bei allem muss aber der notwendige Respekt gewahrt bleiben. Und das ist m.E. in diesem Artikel nicht.


    Bei der Geschichte mit dem Alter und dem Vergleich mit Schulabgängern ist diese Kritik sicherlich berechtigt, dass hatte ich ja bereits im vorherigen Post erwähnt. Der Versuch der Erklärung und die dazugehörige Antwort zeigt mir, dass ich das im Artikel nicht geschafft habe das zu verdeutlichen bzw. den falschen Weg gewählt habe. Dafür sag ich "Sorry", würde ich bei Gelegenheit auch den beiden Betroffenen sagen. Bei meiner eigentlichen Kritik an der Spielleitung würde ich aber immer bleiben. Und dass das keiner mit Absicht macht, setze ich mal voraus.


    Bei weiteren Diskussionen, zu denen ich dennoch zur Verfügung stehe, würden wir uns wahrscheinlich weiter im Kreis drehen. Ich habe mittlerweile mit dem Spiel abgeschlossen, das nächste steht ja bereits an - wenn ich denn spielen darf ;)

  • Auch von mir erst mal herzlich Willkommen hier im Forum und Respekt, dass du dich hier zu Wort meldest.


    Zitat

    120 € - in Worten: Einhundertzwanzig Euro. Mit dieser Summe werden die Schiedsrichter in der 3. Liga für ihre Spielleitung entlohnt (Fahrtkosten nicht eingerechnet) - jeder einzeln versteht sich. Die Zahl entspricht in etwa zwei Dritteln des Monatssalärs eines Doberaner Spielers. Von ihnen erwarten die Verantwortlichen und Fans Leistung - das gleiche Prinzip gilt aber auch für die Männer an der Pfeife. Am Sonnabend in der fast ausverkauften Stadthalle war das nicht der Fall. Menschen machen Fehler - klar. Aber das, was die beiden Männer im knalligen Orange vor allem in der ersten Halbzeit der Partie Doberan gegen Usedom vor den Augen eines Schiedsrichterbeobachters (ebenfalls mit einer dreistelligen Summe entlohnt) anboten, brachte vor allem die Gastgeber mächtig auf die Palme. Die beiden Mittzwanziger mit der Ausstrahlung von frisch gebackenen Schulabgängern .......


    Das ist eigentlich der Teil deines Spielberichtes, der nur reißerisch darauf angelegt ist, die Schiedsrichter runter zu machen und mit einer kritischen Erwähnung der Schiedsrichterleistung aber auch gar nichts zu tun hat. Hier wird keine Kritik an der Schiedsrichterleistung angebracht sondern das Gespann und jeder Schieri einzeln persönlich abgewertet.


    Da bist du einfach über das Ziel hinausgeschossen und - wenn ich betroffener Schieri wäre - würde hierfür beim zuständigen Verband eine Maßnahme gegen dich anstreben.


    Nach dieser Einleitung beginnt der Spielbericht und die dann angebrachte Kritik (ob berechtigt oder nicht vermag ich nicht zu beurteilen) ist, meiner Meinung nach der Form nach vertretbar, wenn du dir zumindest den letzten Absatz


    Zitat

    So kann es dann vorkommen, dass Pfeifen pfeifen - zum Unmut aller anderen.


    noch gespart hättest. Für den gilt das oben Gesagte


    Ich bin mal gespannt, ob und wie dein Verband reagiert.


    Sportliche Grüße aus dem Süden
    Uwe

  • Zitat

    Das ist eigentlich der Teil deines Spielberichtes, der nur reißerisch darauf angelegt ist, die Schiedsrichter runter zu machen


    Hier sage ich nochmal, dass der Schulabgänger-Teil dieser Kritik entspricht, auch wenn das eigentlich nicht die eigentlichen Intention der Aussage sein sollte. Ich hatte ja vorhin versucht, dass irgendwie klar zu stellen, muss aber einsehen, dass man dass doch als beleidigend auffassen kann. Also Fehler meinerseits. Eingesehen. Und dafür gerade gestanden. (Kontakt zum SR aufgenommen)


    Den Rest des Absatzes teilt eigentlich nur die Unzufriedenheit mit dem SR-Gespann mit. Und dass man für wirklich viel Geld (für nen kleineren Verein) halt irgendwie auch Leistung erwartet. Von Spielern wie von Referees. Dass dies bei beiden nicht immer so ist --> siehe "Menschen machen Fehler - klar".


    Der letzte Satz nimmt halt nur noch mal die Kopfzeile mit auf. Wenn man sich über die Überschrift ärgert, stößt einem natürlich auch dieser Satz übel auf.


    Ich bin auch weiterhin etwas überrascht, dass sich hier alle vehement für eine Sperre aussprechen. Ich habe noch nie in einer solchen Form SR kritisiert, aber dieses Mal konnte ich damit halt einfach nicht hinter'm Berg halten. Wenn so etwas schon im Keim erstickt werden soll, dann reicht ja zu Beginn auch eine Klarstellung. Vielleicht kommt ja noch was.

  • Zitat

    Original von HendrikS
    Es pfeifft ja niemand absichtlich schlecht.


    Das ist auch eine Nutzung eines Allquantors, der ich nicht zustimmen kann. Lasst euch nicht zu Aussagen hinreißen, die nur falsifizierbar sind - und diese ist es.


    Klar, muss man vor dem Anpfiff den Glauben haben, dass die Schiedsrichter auch Unparteiische sind. Den Nachweis müssen sie aber dann auch über 60 Minuten erbringen und das gleingt nicht jedem Gespann. Gute Gespanne pfeifen 60 Minuten ihre Linie durch, einige Gespanne verlieren einfach irgendwann den Faden - worunter dann aber auch beide Mannschaften in einigermaßen gleichmäßig leiden, einige sind das ganze Spiel überfordert (schlechter Tag oder was anderes). Aber es gibt auch Gespanne, die über weite Strecken eine Partie neutral leiten und dann plötzlich alles gegen eine Mannschaft pfeifen (aus welchem Grund auch immer) - Das sind dann die, die absichtlich schlecht pfeifen und letztlich auch durchaus das Spiel mit ihrer Leistung manipulieren. Macht euch das mal ruhig bewusst.


    Speziell zum Spiel:
    Durch das junge Alter und die geringe Erfahrung in der 3. Liga haben die Schiedsrichter noch keine natürliche Autorität. Das versuchen natürlich auch die Mannschaften (Spieler, aber auch vor allem Trainer) auszunutzen und mit Zwischenrufen zu ihren Gunsten zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Da gehört dann auch als Schiedsrichter viel Abgezocktheit zu, um das durchzustehen. Ich war letztens mal bei einem Spiel der dritten Liga Frauen West. Die zweite Mannschaft eines Bundesligavereins hatte den Co-Trainer der ersten Mannschaft auf der Tribüne abgestellt, um mit Zwischenrufen die Schiedsrichter zu verunsichern. Da habe ich dem auf der Tribüne Contra gegeben, danach hat er sich mehr mit mir beschäftigt, als mit den Schiedsrichtern - was aber dann zumindest auf dem Parkett zu einer kontrollierten Spielleitung führte.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


    3 Mal editiert, zuletzt von Steinar ()

  • Stell Dir einfach mal vor, die SR würden nach dem Spiel einen Bericht schreiben der folgendermaßen klingt:


    Insbesondere der Torhüter war mehr zu Dekorationszwecken anwesend. Zu langsam, um den Ball auszuweichen, wurde er mehrfach auf der Flucht erschossen. Man fragt sich, welche Beziehungen dafür verantwortlich sind, dass dieser TW in dieser Klasse auflaufen darf.


    Wenn Du in diesem Fall eine Sanktion gegen den SR für erforderlich hälst, weißt Du, warum hier allgemein eine Sperre gefordert wird.

  • Dieses Beispiel gefällt mir auch sprachlich richtig gut :D


    Im übrigen, eine Sanktion würde ich da nicht fordern. Der SR schildert dann halt seine Sicht. Und genauso wenig wie seine Meinung sich letztlich auf die Bewertung der sportlichen Leitung des Vereins auswirken würde, wirkt sich meine Meinung auf die Beurteilung der SR aus.


    Übrigens:

    Zitat

    wurde er mehrfach auf der Flucht erschossen

    = gehaltene Bälle :)

  • Zitat

    Ich habe noch nie in einer solchen Form SR kritisiert, aber dieses Mal konnte ich damit halt einfach nicht hinter'm Berg halten.


    Auch wenn du auf dem Spielfeld zum ersten Mal einen Schieri beleidigst (z.B. "Du Pfeife"), kann es "Rot" mit Bericht und damit automatischer Sperre geben.


    Meiner Meinung nach stellt der Bericht im Gesamtbild keine sachliche Kritik dar sondern verlässt diesen Rahmen deutlich. Wenn sich das Gespann hierdurch beleidigt fühlt, was ich verstehen würde, kann das genauso Konsequenzen haben.


    Würdest du auch in einen Spielbericht über deinen Torwartkollegen (angenommen es würde stimmen) schreiben: "Der Hampelmann in seinem bunten Leibchen im Tor war heute sein Geld nicht wert und über bezahlt!"?
    Gruß Uwe

  • Naja, es müsste schon außerordentlich viel zusammenkommen, damit es zu einer solchen Aussage kommt. Aber wenn es so wäre, müsste es doch möglich sein?


    Mit dem anderen Vergleich hast du natürlich recht. Allerdings möcht ich jetzt auch mal sagen dürfen, dass das Wort "Pfeife" in Sachen Beleidigung nicht gerade hochgradig ist, zum anderen kam es ja auch nur zum Einsatz durch den Bezug des "pfeifens" der Schiris. Aber wurscht.


    Wie gesagt, zu einigen Teilen bin ich ja mittlerweile bei euch und habe da auch meine Äußerungen durchaus in Frage gestellt. Ich will den Artikel jetzt aber auch im Nachhinein nicht unbedingt bearbeiten. Er stand ja halt auch so im Netz, dazu muss ich dann auch stehen. Wenn noch was folgt, dann ist es halt so. Ich glaube darauf können wir uns jetzt einigen. Mit dem SR hab ich versucht Kontakt aufzunehmen, ich bin gespannt, ob man dort etwas aus der Welt schaffen kann.


    Viele Grüße

  • jedes wochenende steht in irgendwelchen zeitungen dass der trainer seinen job schlecht gemacht hat, falsch gewechselt hat etc pp – ohne das hier immer das ausreichende fachwissen der sportart handball noch das insiderwissen über die gegebenheiten im team vorhanden ist. Und jedes wochenende werden spieler an den pranger gestellt und verantwortlich gemacht. Da muss es auch möglich sein, schiedsrichter zu kritisieren. Und zwar ohne – wie gerade hier gerne verwandt – das totschlagsbeil marke „dann pfeif mal selbst“ oder „trainer und spieler haben keine ahnung“ - zu ziehen, als wäre regelwissen exklusiv bei den schiedsrichtern angesiedelt.


    Ob der ton im beispiel angemessen war – das mag jeder selbst entscheiden. Ich sehe keine beleidigung im wort „pfeife“. Das gibt es weder im privatrechtlichen noch anderem bereich her. Wer da große sanktionen fordert ist zumindest in der dritten liga 2010 falsch aufgehoben.


    Ich kann gut nachvollziehen., dass die persönlichkeit (alter, ausstrahlung) der sr thematisiert wird. Nicht umsonst ist genau das zentraler bestandteil der so genannten sr-beobachtungsbögen. und in diesem bereich fehlt es einigen unparteiischen gewaltig.


    Es gibt da einige dinge, die derzeit mehr als verkehrt laufen. Das in einer saison, in der dutzende vereine ums überleben kämpfen (stichwort ligarefor,) die regeln adaptiert werden, dafür können die referees nichts. Das aber die obersten regelhüter im geheimen kämmerlein irgendwelche anweisungen & schwerpunkte setzen, die dann im spielbetrieb erst einmal staunend von den eigentlichen akteuren im spiel – das sind nun mal die spieler – wahr genommen werden, kann schlicht nicht sein.


    Es gibt derzeit unglaublich viel kritik an schiedsrichtern, von der ersten liga abwärts. Ganz gewiss ist das nicht alles völlig verkehrt oder „aus regelunkenntnis der trainer / spieler“ formuliert. Die schiedsrichter in vielen klassen sind derzeit extrem verunsichert, wissen nicht, was sie denn pfeifen sollen – und ruhen sich dann notgedrungen auf dem „sicheren pfiff“ aus, und das ist derjenige, der „angewiesen“ wurde. Man will ja auch keine punktabzüge provozieren und aus dem kader fliegen – die jungs an der pfeife kämpfen ja auch um den klassenerhalt.


    Die kommunikation zwischen regelhütern und spielern / trainern war im vorfeld einer runde noch nie so schlecht wie dieses jahr. Da fragten sich gestandene erstligatrainer wenige tage vor rundenbeginn, was denn nun zu erwarten sei an neuen regeln in sachen foulsperre, passiv etc pp. Ausbaden müssen das jetzt die schiedsrichter...


    das zudem der trend „immer jünger“ zum wichtigeren kriterium wird als „immer besser“, das geht ebenfalls gar nicht. In einem spiel der dritten liga kann 2010 niemand „lernen“ und mal eben so seine fehler machen – denn die können eben ein spiel entscheiden. Wenn die sr-gurus immer mehr junge kader wollen und das auf kosten der qualität ( + erfahrung) geht, dann war das eine völlige fehlplanung angesichts der aktuelle anstehenden ligasituation. Hier sieht man einmal mehr, wie autonom eine liga, das sr-wesen und andere instanzen nebeneinander her „planen“.

  • Warte, du sagst also, währenddem Spiel den Schiedsrichter mit "Pfeife" zu betiteln sei keine Beleidigung? Das kann nicht dein ernst sein. Da es der Spielbericht eines Spielers ist, sollten Äusserungen so gehandhabt werden, als wären sie währenddem Spiel gefallen.


    Der Trend immer jünger ist ein durchaus positiver Trend, oder die guten Schiris werden aussterben, und das kann nicht im Intresse dieses Sports sein. Gerade auch jungen Schiedsrichtern, muss man die Möglichkeit geben, sich zu beweisen. Das heisst, sie sollen auch mal eine schwierig zu leitende Partie pfeifen, da sie sonst nie dazulernen werden und die nötige Routine bekommen um solche Begegnungen sicher zu leiten.


    Ob die Kommunikation dieses Jahr so schlecht war, kann ich persönlich nicht beurteilen. Ich wurde dieses Jahr vor Saisonanfang von einer Regelverschärfung bei Foulsperren gewarnt.

    Der Irrsinn ist bei einzelnen etwas Seltenes - aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel.
    - Friedrich Nietzsche

  • Zitat

    Original von härter_schneller
    jedes wochenende steht in irgendwelchen zeitungen dass der trainer seinen job schlecht gemacht hat, falsch gewechselt hat etc pp – ohne das hier immer das ausreichende fachwissen der sportart handball noch das insiderwissen über die gegebenheiten im team vorhanden ist. Und jedes wochenende werden spieler an den pranger gestellt und verantwortlich gemacht. Da muss es auch möglich sein, schiedsrichter zu kritisieren. Und zwar ohne – wie gerade hier gerne verwandt – das totschlagsbeil marke „dann pfeif mal selbst“ oder „trainer und spieler haben keine ahnung“ - zu ziehen, als wäre regelwissen exklusiv bei den schiedsrichtern angesiedelt.


    Ob der ton im beispiel angemessen war – das mag jeder selbst entscheiden. Ich sehe keine beleidigung im wort „pfeife“. Das gibt es weder im privatrechtlichen noch anderem bereich her. Wer da große sanktionen fordert ist zumindest in der dritten liga 2010 falsch aufgehoben.


    Geb ich dir vollkommen recht, SR-Kritik muss erlaub sein, selbst von Personen die selbst kein SR sind und auch keinen SR-Schein besitzen, Trainer und Spieler werden auch von solchen Personen kritisiert, welche es meist wohl selbst nicht besser könnten.


    Aber gerade bei Kritik, egal an wem, sollte man sachlich bleiben und nicht anfangen polemisch oder herabwürdigend zu schreiben. Dies is mMn in dem Artikel passiert, deshalb finde ich es nicht korrekt.


    Ob man dagegen nun im Nachhinein gegen vorgehen muss und den Autor sperren sollte sei mal dahingestellt, ich denke wohl eher nicht. Außerdem hat sich der Autor ja mitlerweile auch an den SR gewandt, und wenn da eventuell auch eine Etschuldigung erfolgt ist, dann sollte man das Ganze einfach abhaken.



    Ansonsten muss ich deinen Beitrag in vielen Punkten zustimmen, vor allem was jünger nicht gleich besser angeht.


    Zitat

    Original von härter_schneller


    Es gibt derzeit unglaublich viel kritik an schiedsrichtern, von der ersten liga abwärts. Ganz gewiss ist das nicht alles völlig verkehrt oder „aus regelunkenntnis der trainer / spieler“ formuliert. Die schiedsrichter in vielen klassen sind derzeit extrem verunsichert, wissen nicht, was sie denn pfeifen sollen – und ruhen sich dann notgedrungen auf dem „sicheren pfiff“ aus, und das ist derjenige, der „angewiesen“ wurde. Man will ja auch keine punktabzüge provozieren und aus dem kader fliegen – die jungs an der pfeife kämpfen ja auch um den klassenerhalt.


    Was verstehst du unter "sicherer Pfiff", den kann es ja eigentlich nicht geben, sonder nur den richtigen oder falschen Pfiff. Es kann ja nicht Aufgabe der SR sein Trainer/Spieler über die aktuellen Regeln aufzuklären.


    Hier bin ich dann auch beim Thema Kommunikation. Man könnte natürlich auch ein fragen, ist der Trainer nicht selbst dafür verantworlich, sich über neue Regeln und Anweisungen zu informieren, anstatt nur zu warten, dass jemand auf ihn zukommt und sie ihm erklärt. Dies ist aber natürlich auch nur dann möglich, wenn die an die SR kommunzierten Anweisungen wie bestimmte Situation zu entscheiden sind offen zugänglich sind.


    Aber auch wenn das hier ein interesanten Thema ist, wir kommen jetzt doch etwas vom ursprünglichen ab.

  • Zitat

    Original von Steinar
    Ich war letztens mal bei einem Spiel der dritten Liga Frauen West. Die zweite Mannschaft eines Bundesligavereins hatte den Co-Trainer der ersten Mannschaft auf der Tribüne abgestellt, um mit Zwischenrufen die Schiedsrichter zu verunsichern. Da habe ich dem auf der Tribüne Contra gegeben, danach hat er sich mehr mit mir beschäftigt, als mit den Schiedsrichtern - was aber dann zumindest auf dem Parkett zu einer kontrollierten Spielleitung führte.


    Die Verlockung, öfters mal Contra zu geben, kenn ich nur allzu gut. Gerade wenn man als im Grunde ständig vereinsneutraler Zuschauer in der Nähe von Hardcore-Vereinsfans sitzt bzw. sitzen muss und sich über viele Kommentare aus der Nähe ärgert, kann es aber dazu führen, dass, wenn man sich auf Diskussionen mit den Zwischenrufern einlässt, sich nicht mehr richtig aufs Spiel konzentrieren kann. Je unsachlicher und unqualifizierter ein Publikum bzw. einzelne Teile desselben, umso größer allerdings meine Sympathie für den Gastverein...

  • Zitat

    Original von Sinola
    Die Verlockung, öfters mal Contra zu geben, kenn ich nur allzu gut. Gerade wenn man als im Grunde ständig vereinsneutraler Zuschauer in der Nähe von Hardcore-Vereinsfans sitzt bzw. sitzen muss und sich über viele Kommentare aus der Nähe ärgert, kann es aber dazu führen, dass, wenn man sich auf Diskussionen mit den Zwischenrufern einlässt, sich nicht mehr richtig aufs Spiel konzentrieren kann. Je unsachlicher und unqualifizierter ein Publikum bzw. einzelne Teile desselben, umso größer allerdings meine Sympathie für den Gastverein...



    Für solche Fälle hab ich immer ein paar Anmeldungen für den nächsten SR-Anwärter Lehrgang dabei... denn soviel HandballSach- und Regelverstandt darf doch in einer Halle nicht verkümmern ;)

  • Zitat

    Original von Trapp


    Was verstehst du unter "sicherer Pfiff", den kann es ja eigentlich nicht geben, sonder nur den richtigen oder falschen Pfiff. Es kann ja nicht Aufgabe der SR sein Trainer/Spieler über die aktuellen Regeln aufzuklären.


    Nein, es gibt nicht nur den richtigen und den falschen Pfiff. Es gibt ja in erster Linie bei jedem Schiesdrichter eine persönliche Linie. Da gehören halt auch Sachen hinein, wo man einen durchaus angebrachten Pfiff mal unterlässt. Zu Gunsten des Spielflusses mal fünfe gerade sein lassen. Hat im Übrigen sportethisch gesehen durchaus fatale Folgen, weil nämlich nicht zwangsläufig der sportlich bessere gewinnt, sondern derjenige, der die Unfairness am besten auslotet.


    Einfaches Beispiel für diese Saison: Falsche, nämlich aktive, Sperre am Kreis. Da gibt es eben in Deutschland Gespanne, die die neue Auslegung einfach ignorieren. Das muss ich bei Gespannen ab einem gewissen Renommee einfach mal unterstellen. Ich denke mal sie tun das, da sie vermutlich der Meinung ist, dass ansonsten jeder Angriff abgepfiffen werden müsste und der Spielfluss dann leidet. Die Schiedsrichter, die dann aber auf die Einhaltung achten, sind dann die Dummen. Es gibt auch noch mehr Beispiele, die man jetzt anführen könnte.


    Zitat

    Original von Trapp
    Hier bin ich dann auch beim Thema Kommunikation. Man könnte natürlich auch ein fragen, ist der Trainer nicht selbst dafür verantworlich, sich über neue Regeln und Anweisungen zu informieren, anstatt nur zu warten, dass jemand auf ihn zukommt und sie ihm erklärt. Dies ist aber natürlich auch nur dann möglich, wenn die an die SR kommunzierten Anweisungen wie bestimmte Situation zu entscheiden sind offen zugänglich sind.


    Aber auch wenn das hier ein interesanten Thema ist, wir kommen jetzt doch etwas vom ursprünglichen ab.


    Richtig. Wobei man als Verein auch beim zuständigen Schiedsrichterlehrwart nachfragen könnte. Nur, was soll das bringen, wenn dann nicht alle Schiedsrichter eine einheitliche Linie pfeifen?


    Um wieder den Dreh zum Thema zu finden. Eine Sperre für den Spieler halte ich für das völlig falsche Signal. Zumnal ich auch nicht weiß, mit welcher sinnvollen Begründung man das durchbekommen will. Geldstrafe für den Verein, x Spiele Spielaufsicht oder was es auch sonst für Sanktionsmöglichkeiten von Seiten eines Verbandes gibt, wenn eben ein Pressevertreter Verfehlungen in dem Zusammenhang begeht.


    Aber auch hier sollte natürlich der Grundsatz "nulla poena sine lege - Keine Strafe ohne Gesetz" gelten. Nur weil ein Spieler nun den Spielbericht verfasst hat, können für ihn ja nicht andere Regeln gelten als bei dem gleichen Vergehen eines anderen Vereins. Das sollte eigentlich jedem einleuchten. Die Konsequenz ansonsten wäre ja, dass man als Spieler künftig unter Pseudonym schreiben muss. Das ist ja auch nicht im Sinne des Erfinders.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.