Anti-Doping-Kommission des DHB suspendiert Michael Kraus vorläufig

...Michael Kraus muss, weil er seit April wieder im A-Kader ist, seitdem seine Aufenthaltsorte melden?
In der Begründung steht, er hätte in den letzten 18 Monaten 3mal gegen die Meldepflicht verstoßen. Wenn er doch aber erst seit April wieder in dieses ADAMS eintragen muss, dann hat er das ja sogar in 3 Monaten geschafft. Das fände ich dann wirklich extrem peinlich und unprofessionell.

Es ist natürlich wichtig , daß Dopingkontrollen stattfinden.
ABER, diese werden nur in Deutschland meines Wissens so kontrolliert.
Da muss man sich schon über das ganze Theater wundern.

Das Mimi wieder einmal den Vogel abgeschossen hat und es geschafft hat
innerhalb 4 Monaten dreimal gegen die Richtlinien zu verstoßen.........

Da fehlen einem schon die Worte !

Zitat von Arcosh

Michale Kraus' Verstoß gegen den NADA-Code wird dem Image des Handballsports nicht schaden - aber ein falsches Urteil des DHB könnte es.

immerhin hat es der deutsche Handball heute morgen mal wieder geschafft bei den öffentlich-rechtlichen im Programm aufzutauchen
über Mimi Kraus und sein Versäumnis gab es einen kurzen Einspieler im ARD/ZDF Morgenmagazin mit Mimi Kraus in Aktion im Nationaltrikot

das letzte Mal, dass der Handball im Morgenmagazo auftauchte war als die Wildcard für die WM 2015 vergeben wurde
das war aber nur eine Meldung ohne Bilder, die der Sport-Mann damals sichtlich angewidert vorgelesen hat und dabei deutlich darauf hinwies, dass man die sportliche Qualifikation ja verpasst hatte

der Handball macht Schlagzeilen, blöd halt, dass in den letzten Wochen/Monaten die negativen Schlagzeilen überwiegen und das nicht nur hier in der HE, sondern auch auf ARD/ZDF
(schliesslich dürfte das gemeinsame Morgenmagazin von ARD und ZDF deutlich mehr Zuschauer haben als die 14500 Handballanhänger, die hier registriert sind...)

Zitat von gummiball

Verstehe ich das richtig...?
...Michael Kraus muss, weil er seit April wieder im A-Kader ist, seitdem seine Aufenthaltsorte melden?
In der Begründung steht, er hätte in den letzten 18 Monaten 3mal gegen die Meldepflicht verstoßen. Wenn er doch aber erst seit April wieder in dieses ADAMS eintragen muss, dann hat er das ja sogar in 3 Monaten geschafft. Das fände ich dann wirklich extrem peinlich und unprofessionell.

Das verstehst Du falsch. Kraus steht schon seit Jahren auf der NADA-Testpool-Liste. Die Liste ist sehr umfänglich und dort sind nicht nur die aktuell eingeladenen Spieler, sondern viele potenzielle Kaderspieler. Er war ja eigentlich auch im letzten Herbst bereits zum DHB eingeladen, musste aber wegen Prüfungen absagen. Also muss er seit langem seine Aufenthaltsorte angeben und nicht erst seit April. Drei Versäumnisse binnen 18 Monaten.

Mimi K. wird wohl nie erwachsen werden. Der war schon früher so, hat sein unglaubliches Talent durch viele Undiszipliniertheiten einfach nicht genützt. Aber als 30 jähriger sollte er seiner Verantwortung sich gegenüber, aber auch für den Handball, wohl bewusst sein. Die Handball WM ist für ihn wohl gelaufen!

Zitat von Maxx

Das verstehst Du falsch. Kraus steht schon seit Jahren auf der NADA-Testpool-Liste. Die Liste ist sehr umfänglich und dort sind nicht nur die aktuell eingeladenen Spieler, sondern viele potenzielle Kaderspieler. Er war ja eigentlich auch im letzten Herbst bereits zum DHB eingeladen, musste aber wegen Prüfungen absagen. Also muss er seit langem seine Aufenthaltsorte angeben und nicht erst seit April. Drei Versäumnisse binnen 18 Monaten.

Danke

Ich sehe die Schuld da eher bei der NADA, denn 1. ist das schlimmer als die normal Überwachung in der BRD und 2. glaube ich, dass das jedem mal passieren würde.
Stellt euch mal vor, ihr bekommt einen Anruf von eurer Mutter, die euch zum Kaffee einlädt. Würdet ihr dann tatsächlich absagen, nur weil ihr angegeben habt, dass ihr zuhause seid?
Wohl eher nicht!

entschuldige mal.das ist doch Unsinn.
Wie kommt es denn, dass die vielen anderen Handballer das offensichtlich ohne Probleme hinbekommen?
Aber vielleicht haben die keine Mutter die plötzlich zum Kaffee einläd?

Zitat von padi94

Ich sehe die Schuld da eher bei der NADA, denn 1. ist das schlimmer als die normal Überwachung in der BRD und 2. glaube ich, dass das jedem mal passieren würde.
Stellt euch mal vor, ihr bekommt einen Anruf von eurer Mutter, die euch zum Kaffee einlädt. Würdet ihr dann tatsächlich absagen, nur weil ihr angegeben habt, dass ihr zuhause seid?
Wohl eher nicht!

Mal kann es passieren, aber dreimal innerhalb von achtzehn Monaten darf es einem Profi eben nicht passieren! Der erste und zweite verpasste Test sind eine Verwarnung und spätestens dann sollte der Profisportler wissen, dass die Meldepflicht wichtig ist und davon seine Karriere, die Ausübung seines Berufes, abhängt. Dies ist keineswegs die Schuld der NADA oder wird "nur in Deutschland kontrolliert"(@Jot72). Tausende Sportler weltweit müssen das Anti-Doping Administrations & Management System (ADAMS) nutzen und nur sehr wenige fallen dabei wegen drei Kontrollversäumnissen binnen 18 Monaten auf.

Ein paar Zahlen aus dem NADA-Jahresbericht 2013
- Trainingskontrollen im Handball: 145
- Wettkampfkontrollen im Handball (HBL und HBF): 104
- Meldepflichtverstöße im Deutschen Handballbund: 11

Zitat von padi94

Ich sehe die Schuld da eher bei der NADA, denn 1. ist das schlimmer als die normal Überwachung in der BRD und 2. glaube ich, dass das jedem mal passieren würde.
Stellt euch mal vor, ihr bekommt einen Anruf von eurer Mutter, die euch zum Kaffee einlädt. Würdet ihr dann tatsächlich absagen, nur weil ihr angegeben habt, dass ihr zuhause seid?
Wohl eher nicht!

Dann geht man kurz ins Internet und ändert seine Angaben, dann kann er nicht belangt werden. Außerdem ist ein versäumter Test nicht schlimm, aber dreimal dagegen zu verstoßen, kann man fast schon Vorsatz nennen. Zum Beispiel Rad-Profis haben es sehr viel schwieriger, sie sind sehr viel mehr unterwegs als ein Handballer.

Zitat von Blacky

(...)
Aber mal ehrlich, können die Kontrolleure nicht einfach via Facebook oder instagram verfolgen, wo sich die Spieler gerade aufhalten?!
(...)

Mal im Ernst: ne App schreiben, die den Standord (GPS- oder Mobilfunkortung) an einen Server oder sonstwo hin meldet, kann heute jedes Kind

Wie Trommler bereits schrieb: kurzfristige Änderungen können jederzeit vom Sportler angezeigt werden - das sollte das Problem also nicht sein. Ich finde auch nicht, daß das "mal passieren kann" eine Änderung mitzuteilen. Als Profisportler weiß ich was ich zu tun habe, daher darf das schlicht nicht vorkommen. Ausnahmesituationen, die eine Meldung der Statusänderung unmöglich machen, sieht ja selbst die NADA als entschuldbares Vergehen. Ich finde es auch richtig bei 3 unentschuldbaren Meldeverstößen Absicht zu unterstellen und eine Sperre auszusprechen. In anderen Ländern sind Sportler über Wochen nicht auffindbar und tauchen dann irgendwann mit Topleistungen wieder auf. Ok hier geht es meist um Individualsportler, aber das ist kein Argument. Entweder geht man gegen Doping vor, oder man läßt es bleiben. Dabei spielt die Disziplin, das Alter, Anzahl negativer Proben vorher oder ähnliches keine Rolle. Ebenfalls spielt es keine Rolle wie andere Länder ihre Kontrollen handhaben - mit dem Argument können wir uns dann demnächst an Rußland orientieren, oder die Kontrollen ganz abschaffen - was wohl beides gleichbedeutend wäre.

Ich würde mich dabei nicht wohlfühlen und ich glaube auch, dass es nicht so einfach ist.

Nehmen wir mal ein Sportler hat angegeben, die Nacht in Frankfurt bei seiner Freundin zu verbringen und jetzt stellt sich heraus, dass die Freundin doch lieber nach Hamburg kommt. Das ergibt sich kurzfristig. Der Sportler storniert seinen Flug von Hamburg nach Frankfurt und meldet über ADAMA die Änderung um 15 Uhr, direkt nach der Stornierung des Fluges.

Ist das noch rechtzeitig? Oder hat der Sportler Pech gehabt, weil der NADA Inspekteur einen Besuch um 18 Uhr in Frankfurt geplant hat?

Es geht ja nicht, festzustellen, wo der Sportler jetzt gerade ist, sondern wo er sein wird. D.h. kurzfristige Planänderungen, die nicht auf einen Unfall/Todesfall zurückzuführen sind, werden vielleicht gar nicht akzeptiert.

@Handballer2105:
Meines Wissens muss der Sportler Änderungen seines Kalender unverzüglich im Meldesystem einpflegen, in jedem Fall aber vor dem Termin. Inzwischen gibt es eine Smartphone-App der WADA mit integrierter Erinnerungsfunktion und im Notfall ist sogar eine Änderung per SMS möglich.

Zitat von Arcosh

@Handballer2105:
Meines Wissens muss der Sportler Änderungen seines Kalender unverzüglich im Meldesystem einpflegen, in jedem Fall aber vor dem Termin. Inzwischen gibt es eine Smartphone-App der WADA mit integrierter Erinnerungsfunktion und im Notfall ist sogar eine Änderung per SMS möglich.

Vielen Dank, aber ist das in meinem Beispiel rechtzeitig?

Schon bemerkenswert wie weit einige anscheinend bereit wären für ihren Beruf zu gehen.

Zitat von Feivel@RedXPaintball

Schon bemerkenswert wie weit einige anscheinend bereit wären für ihren Beruf zu gehen.

Es geht hier nicht um irgendeinen Beruf, es geht um den Beruf Leistungssport. Das Dopingkontrollsystem wurde ja nicht entwickelt, weil es den Kontrolleuren so viel Spaß macht. Es wurde/wird aus Erfahrungen mit Dopingsündern entwickelt. Da diese immer trickreicher/idiotischer werden, müssen die Kontrollen das leider auch. Schön ist das nicht, aber jeder weiß vorher auf was er sich da einläßt.

@Feivel@RedXPaintball:
Im Handball werden lediglich die Nationalspieler in den Nationalen Testpool (NTP) einsortiert und unterliegen der detaillierten Meldepflicht. Für alle übrigen Bundesligaspieler ist "der jeweilige Mannschaftsbetreuer verpflichtet, wöchentliche Meldungen über die Mannschaftsaktivitäten [...] per Email an die Dopingkontrollabteilung der NADA zu senden." (siehe NADA Standards für Meldepflichten). Sprich die reine Berufsausübung eines Profihandballers ist dadurch nicht eingeschränkt.

Um nochmal auf den Bericht von Basketballer Günther zurück zu kommen: Ich denke, ihm ging es in erster Linie überhaupt nicht darum ,"dass" kontrolliert wird, sonder um das "wie". Und da kann ich sehr gut nachvollziehen, dass die erheblichen Eingriffe in die Privatsphäre nicht gerade angenehm sind.

Was das ganze von Hofele da soll, frage ich mich allerdings auch... "Wenn ein Individualsportler nicht bei der Kontrolle erscheint, hat er vielleicht was genommen, was meinetwegen zwölf Stunden später nicht nachweisbar ist". Den Unterschied zu einem Mannschaftssportler muss mir mal einer erklären.
Dass so ein Meldepflichtverstoß mal vorkommen kann, sei jedem verziehen. Daraus aber nicht zu lernen und es bis zur möglichen Sperre kommen zu lassen zeugt wirklich nicht von großer Professionalität. Und das hat auch in meinen Augen rein gar nichts mit positiven oder negativen Proben zu tun.