U19 WM Männer in Brasilien ; Analyse des Versagens; Jugendbundesliga hochgejubelt ?

  • Kommentar in handball-world:
    "Bereits am Vormittag hatte sich das deutsche Team durch einen 29:27-Sieg gegen Katar den 17. Platz gesichert. Es ist das schlechteste Abschneiden der deutschen U19 seit der erstmaligen Teilnahme 2009."


    Ich glaube, nun ist es an der Zeit, von Seiten der verantwortlichen Trainer Stellung zu nehmen und "Ross und Reiter" zu nennen.
    Hier wurden Leistungsvorgaben und Zielsetzungen ganz klar verfehlt ! Das war nicht ein Ausrutscher, eine Klatsche gegen Island, deren
    gleichaltrige Jahrgänge man über Jahre immer geschlagen hatte, sondern auch noch knappere Niederlagen gegen Norwegen, Ägypten,
    einen knappen Sieg gegen Spanien und einen deutlichen Erfolg gegen das Entwicklungsland Venezuela. Im Presidents Cup (17-24) deutlicherer Sieg gg Polen als noch bei der letztj. EM und im Spiel um Platz 17, Lohn der Presidents-Cup der Nobodies "gegen Katar, die man aus (Lust -?) Vorbereitungsspielen vor 3 Wochen kannte .


    Da Schwarzer mit seiner Zielvorgabe "Halbfinale" kein Traumtänzer oder Phantast ist und bei den Kurzkommentaren der Trainer zu den Niederlagen gab es immer wieder Hinweise wie "haben sich nicht an die takt.Vorgabe gehalten, waren unkonzentriert, undiszipliniert, haben die Linie verloren".
    Ein User vor Ort kommentiert " eine Ansammlung sehr guter Einzelspieler, aber......"
    Was hatten die anderen Teams voraus ?


    Die Anmerkung von stürmerfoul :


    "Bin gespannt auf die Auswertung durch den DHB und Herrn Schwarzer."


    wird wohl nicht umgesetzt. Da wird wieder unter den Teppich gekehrt.


    Der neue Folgetrainer wird sich mit den Unzulänglichkeiten dieses Jahrgangs weiter beschäftigen.


    Auf jeden Fall hat man hier keine Fortschritte sondern nur Rückschritte gesehen !


    Und das wirft kein gutes Licht auf die Ausbildungsqualität (nicht nur handballtechnisch,sondern auch disziplinarisch oder auch stresspsychologisch !) der Jugend-Bundesliga.


    Wer ist hier der Mann im Hintergrund, der Waechter des Qualitätsmanagements für den Jugendhandball männlich, der auch bei negativen Entwicklungen zwischenreinfunkt ?

  • Tja, etwas peinlich ist das schon, eventuell war da etwas Überheblichkeit bei den Jungs im Spiel...vielleicht ist so eine Pleite ja für die künftige Entwicklung hilfreich


    wie hat sich denn Philipp Bauer von der SGL so verkauft?

  • Soll vorkommen. Manchmal läuft es einfach nicht!
    Aber daraus das aus des Trainerteams vorherzusagen ist etwas vermessen. Wie oft von Spielern zu hören ist macht er einen super Job und ich bin vollkommen überzeugt, dass das nächste Turnier wieder besser wird!

    Offense wins games, Defense wins Championships. - Junior Seau

  • Padi" 'vollkommen überzeugt, dass das nächste Turnier besser wird"
    Aber doch bei diesem Jahrgang größtenteils nicht mehr in dieser personellen Zusammensetzung, oder ?
    Vielleicht mussten auch einmal undisziplierte " Talente" aussortiert werden. So kann es auf jeden Fall nicht weitergehen !
    Versagen in Polen 2014 und nun noch schlechter in Russland !
    Lest mal einfach nach, was Schwarzer in den jeweiligen Spiel Analysen kommentiert hat.......

  • Richtig: m u e s s t e n. auch einmal undisziplinierte Talente aussortiert werden,die nur ihr Ego pflegen (siehe Kommentar von Bulle, der einem sehr nachdenklich machen musste) und aus der Reihe tanzen.
    Wie hilflos sind denn hier die Trainer ? Wo gibt denn so etwas im Leistungssport ?

  • Ergänzend zur Hilflosigkeit der Trainer im Umgang mit den berufenen undisziplinierten jungen Herren stellt sich mir die Frage:


    Wer hat denn die Mannschaft oder besser die anscheinende Ansammlung von Spielern überhaupt ausgewählt und aufgestellt?
    Ich habe nicht die nötige Übersicht da stimmige Vorschläge für eine bessere Mannschaft zu machen.Ist ja auch nicht mein Job.
    Aber beim DHB gibt es dafür ja wirklich genügend Verantwortliche.


    Ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, dass da Übersicht und Konsequenz fehlen und die Lösung des offenkundigen Problems in die U21 und zu M.Baur "verschoben" wurde.So nach dem Motto" das ist ja jetzt nicht mehr unser Problem und der Baur wirds schon richten".


    Oder gibt es in Deutschland wirklich zu wenig mannschaftstaugliche,gute U19 Spieler? (neben denen die schon jetzt für die U 21 hochgezogen wurden und aufgelaufen sind?)

  • Ein 17. Platz ist natürlich nicht erfreulich im Gegenteil, aber bei den Jugendmannschaften sind solche Leistungsschwankungen immer möglich. Viele Spieler aber haben bereits eine gewisse Überheblichkeit und Arroganz. Viele glauben, dass Sie fest in den Natio integriert sind und den Sprung in die Bundesliga bereits geschafft haben. Mit dieser Einstellung kann man dann schon mal kräftig auf die Nase fallen. Diese Unarten den Spielern aus aufzutreiben, gehört allerdings auch in den Bereich eines Trainers.

  • Quovadis:
    Spätestens nach der "Packung" zum Auftakt gegen Island, müsste jedem deutschen "Möchtegern-Spitzenspieler" bzgl. Arroganz und Überheblichkeit und Einschätzung der eigenen Leistung ein Licht aufgegangen sein.


    andere Kommentatoren:
    Das Ganze mit typischen altersbedingten Leistungsschwankungen zu begründen ist auch weit herbeigeholt, schließlich spielte man gegen Gleichaltrige, die offensichtlich konzentrierter und disziplinierter waren.


    Stürmerfoul
    ein sehr treffender Beitrag. Da kann ich Dir nur Deinen Bedenken zustimmen !
    Da wird wieder unter den Teppich gekehrt, nicht analysiert, nicht mit auskehren reagiert und angedeutet,, dass es vielleicht an der Person des TrainersSchwarzer hängt und es die Führungskünste eines Markus Baur bewirken, dass führungsresistente Selbstdarsteller, "Jungstars "eben , plötzlich wie Leistungssportler agieren !


    Zur personellen Zusammensetzung dieses "Versager-Kaders" und evtl. Alternativen im Spielerjahrgang können wirklich nur die Trainer und Verantwortlichen der jeweiligen Spielklassen etwas sagen, also Leute , die ständig "die Handballkünste" dieser Nachwuchsspieler beobachten
    und perspektivisch beurteilen können.

  • Spätestens nach der "Packung" zum Auftakt gegen Island, müsste jedem deutschen "Möchtegern-Spitzenspieler" bzgl. Arroganz und Überheblichkeit und Einschätzung der eigenen Leistung ein Licht aufgegangen sein.


    Jahrelang wurde ihnen in Schule(Internat), Verein und Landesverband und Nationalmannschaft vermittelt, dass sie die besten sind - und da soll eine Niederlage im ersten Spiel schon zurück zur Realität führen? So schnell geht das nicht, leider


    Edit: Familie hab ich noch vergessen. Bekanntlich beginnen die meisten Probleme der Jugendspieler in den Köpfen ihrer Eltern...

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Edit: Familie hab ich noch vergessen. Bekanntlich beginnen die meisten Probleme der Jugendspieler in den Köpfen ihrer Eltern...


    Absolut richtig!


    Aber beim Thema "Eltern" sind die Trainer ebenfalls in der Pflicht und Sie selbst müssen den Spielern nicht auch noch die Arroganz vorleben.

  • Absolut richtig, Quovadis.


    Das bedeutet, dass Trainer dem Talent und seinen Eltern den wahren Leistungsstand, nicht nur vom Arm und von der Hand, sondern auch vom Kopf, mitteilen müssen. Ob das immer geschieht, da habe ich so meine Zweifel.


    Übrigens ein Phänomen, das ehrenamtliche Trainer auch mit hauptamtlichen Lehrern teilen.

  • andere Kommentatoren:
    Das Ganze mit typischen altersbedingten Leistungsschwankungen zu begründen ist auch weit herbeigeholt, schließlich spielte man gegen Gleichaltrige, die offensichtlich konzentrierter und disziplinierter waren.


    Ich denke niht, dass es weit hergeholt ist. Dänemark ist z.B. ein anderes prominentes Beispiel. Es mag nicht der einzige Grund sein, aber zeig mir die Jugendmannschaft, die in so einem Turnier nur an ihrer Leistungsgrenze spielt.

  • Schwamm drüber ? Unter den Teppich gekehrt !
    Blacky Schwarzer gibt Interviews bei Sport1 zum Legenden Spiel. Was sagte er dazu, dass seine A-jugendnationalmannschaft undiszipliert war,sich nicht an Takt.Vorgaben gehalten mit undiszipin, Soli , Ballverlustezum Ergebnis Vorteil des Gegners generiert haben.
    Nichts von Schwarzer während des Spiels, nach dem Spiel im Kurzkommentar mangelnde Disziplin erwähnt und imResuemee von "mentalen Schwachen gelagert ". Jetzt wuerde ich mir einen wie den viel gescholtenen Bob Hanning im vorgesetzten Qualitaetscontrolling des DHB wünschen der kritisch nachfragt,analysiert, Massnahmen einleitet....... So was gibt offensichtlich nicht ?! Siehe Überschrift......

  • Schwamm drüber ? Unter den Teppich gekehrt ! [...] Jetzt wuerde ich mir einen wie den viel gescholtenen Bob Hanning im vorgesetzten Qualitaetscontrolling des DHB wünschen der kritisch nachfragt,analysiert, Massnahmen einleitet....... So was gibt offensichtlich nicht ?! Siehe Überschrift......


    Nur weil nicht vor laufenden Kameras Jugendspieler als "Versager-Kader" dargestellt werden, wie es manche User hier gerne hätten, heißt das nicht, dass intern das Abschneiden der Mannschaft nicht kritisch besproschen und analysiert wird. Das hat aber nichts in der breiten Öffentlichkeit verloren.

  • Zitat

    Andererseits muss man auch sehen, dass in vielen Nationen mit wenig Unterbau die Spieler oft schon mit 16 in der höchsten Liga debütieren


    Gerne wollte ich nochmals das Förderkonzept der Heimatvereine der Spieler beleuchten.


    Das Modell "Füchse Berlin" scheint ja wirklich sehr gut zu funktionieren. Jugendspieler werden frühzeitig in die Bundesligamannschaft integriert und stehen dort erstaunlicherweise (oder doch nicht erstaunlich?) problemlos ihren Mann. Wie viele Eigengewächse haben im Spiel gegen Barcelona mitgespielt, 4? Und Drux ist noch verletzt.


    In anderen Vereinen haben die Spieler meist ein Doppelspielrecht. D.h. meistens spielen sie bei einem Drittligisten und stehen nur formell im Bundesligakader ohne dort jemals eingesetzt zu werden.


    Sollte das Modell "Doppelspielrecht" gegen das Modell "Füchse Berlin" verlassen werden?


    LG SLN

  • Wie viele Eigengewächse haben im Spiel gegen Barcelona mitgespielt, 4? Und Drux ist noch verletzt.


    Wie viele sind echte EIgengewächse und wie viele "nur" die Besten der Besten die bundesweit aus B- und A-Jugendmannschaften zusammengesucht wurden. Das "Modell Berlin" funktioniert nicht in der Breite, weil jeder normale Ausbildungsverein glückich sein kann pro Jahrgang überhaupt einen Spieler hervorzubringen, der über die sportlichen, geistigen und charakterlichen Eigenschaften verfügt um den Sprung in die 1. Handball-Bundesliga erfolgreich zu bewältigen. Die Füchse Berlin haben sich einen Namen gemacht für ihre vorbildliche Nachwuchsförderung vom professionellen Training über ein funktionierendes Umfeld bis hin zum Anschuss an den Bundesligakader. Dies (neben weiteren Faktoren des Hanning'schen Handballstandorts Berlin) führt die hoffnungsvollsten Talente nach Berlin und konzentriert sie dort. Würde sich dieses Modell flächendeckend durchsetzen, so bliebe für jeden Verein im besten Falle 1 Spieler pro Jahrgang (eher deutlich weniger) auf diesem Niveau,

  • Auch wenn ich toll finde das die jungen Talente in Berlin sich gut entwickeln, sollte man nicht unterschlagen das dies auch damit zusammenhängt, das Berlin auf dem Transfermarkt in den letzten Jahren ein paar Spieler nicht bekommen hat, die man haben wollte bzw. eventuell auch nicht ganz die finanziellen Mittel da waren um das zu bewerkstelligen. Das hat dazu geführt, das die Talente eine Bewährungsprobe erhalten haben. Das ist im übrigen so gut wie immer der Grund warum sich junge Spieler in Bundesligamannschaften durchsetzen können, weil sie aufgrund anderer Alternativen Spielpraxis bekommen. Wie gesagt ist das keine Kritik an Berlin, die wie man den Ergebnissen in der B- und A-Jugend sehen kann, offenbar tolle Spieler bei sich ausbilden, aber Sprung ist auch nach Berliner Modell kein Automatismus. Ich sehe daher eigentlich nicht wie man das als System übertragen kann.


    Das ist aber im übrigen auch das was man meint, wenn man kritisch anmerkt das in anderen Ligen schon 18jährige viel Spielpraxis bekommen. Die dortigen Vereine haben auch häufig gar keine anderen Möglichkeiten als genau das zu tun und man kann sich sicher sein, das sie mit anderen finanziellen Mitteln anders handeln würden.

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