DHB-Pokal Final Four in Hamburg

  • Der Vorverkauf für das DHB-Pokal Final Four in Hamburg ist jetzt eröffnet. Die Spiele sind am 30. April und 1. Mai 2016. Im Verkauf sind Teilbereiche in allen Preisklassen, wobei die vier klassischen Fanbereiche ausgelassen sind. Buchbar sind die Tickets bei ticketonline.de
    Die Preise sind üppig und erneut erhöht:
    1. Kategorie: 161 Euro (Unterrang Gerade)
    2. Kategorie: 136 Euro (Unterrang Hinter-Tor-Blocks und Oberrang Gerade).
    (2013 habe ich für U 20 hinter dem Tor noch 111 Euro bezahlt. 2015 für eine Karte im Oberrang auf der Geraden 126 Euro.)
    3. Kategorie: 96 Euro (Oberrang hinter den Toren, DKB-Familienblock in O2: 93 Euro)
    4. Kategorie: 57 Euro (sichtbehindert im Innenraum hinter den Toren)


    Zum Vergleich: 2007 kostete die 2. Kategorie noch 69 Euro. Bei der Preisgestaltung gibt es eine "Doppelstrategie". Neben der "normalen" Preiserhöhung wurde in den letzten Jahren eine weitere verdeckt durchgeführt. Sie bestand darin, dass ursprünglich in einer niedrigeren Kategorie eingeordnete Blöcke höherweitig eingeordnet und dadurch strukturell teurer wurden.
    Das Prinzip wird deutlich, wenn man sich die Kategorien des HSV-Handball anschaut. Ein Beispiel: Der Block U 20 ist dort die billigste Kategorie (PK 5), beim Final Four gehört er inzwischen in die 2. Kategorie.


  • Wie Lothar schon schrieb: Solange die Preise bezahlt werden, wird die Spirale weitergehen. Ähnliches ist auch beim Final4 in Köln zu beobachten.

  • Und mann kann es der HBL (oder wer auch immer für die Preise verantwortlich ist auch nicht vorwerfen.. Solange gezahlt wird. Wer würde eine Dienstleistung für weniger anbieten als die Leute zahlen..

  • Zitat

    Und mann kann es der HBL (oder wer auch immer für die Preise verantwortlich ist auch nicht vorwerfen.. Solange gezahlt wird. Wer würde eine Dienstleistung für weniger anbieten als die Leute zahlen..


    Zitat

    ...und es wirq ja keiner gezwungen da Tickets zu kaufen


    Stimmt natürlich, aber irgendwie auch nicht.
    Der Benzinpreis ist in den letzten 10 Jahren um weniger als 25% gestiegen - großes Heulen und Wehklagen. Die Ticketpreis steigen um ca. 100% und da kommen solche Beiträge. Ich würde sagen, der DHB ist da etwas über's Ziel hinaus geschossen

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Stimmt natürlich, aber irgendwie auch nicht.
    Der Benzinpreis ist in den letzten 10 Jahren um weniger als 25% gestiegen - großes Heulen und Wehklagen. Die Ticketpreis steigen um ca. 100% und da kommen solche Beiträge. Ich würde sagen, der DHB ist da etwas über's Ziel hinaus geschossen


    Ich finde es mittlerweile auch zu teuer, aber solange die Veranstalter nicht auf den Karten sitzen bleiben, werden sie ihre Preise auch nicht reduzieren.
    Beim Final4 in Hamburg ist es wahrscheinlich nicht so extrem wie beim Final4 in Köln. Hier war am Sonntag des letzten Final4 das Kontingent schon sehr früh verkauft. Es gab noch eine zweite Verkaufsphase, bei der nach wenigen Minuten die restlichen Karten auch noch weg waren. Das lässt mich vermuten, dass für das Final4 in 2017 die Kartenpreise noch einmal erheblich anziehen werden.


    Dein Beispiel mi den Benzinpreisen hinkt natürlich. Hier gibt es einen Wettbwerb der ölproduzierenden Länder und auch in der weiteren Lieferkette. Ausserdem ist zur zeit ein Überangebot an Öl da, so dass sich der Ölpreis am Spotmarkt in den letzten 12 Monaten halbiert hat.

  • Neben der "normalen" Preiserhöhung wurde in den letzten Jahren eine weitere verdeckt durchgeführt. Sie bestand darin, dass ursprünglich in einer niedrigeren Kategorie eingeordnete Blöcke höherweitig eingeordnet und dadurch strukturell teurer wurden.
    Das Prinzip wird deutlich, wenn man sich die Kategorien des HSV-Handball anschaut. Ein Beispiel: Der Block U 20 ist dort die billigste Kategorie (PK 5), beim Final Four gehört er inzwischen in die 2. Kategorie. [/i]

    Da sich "unsere Jungs" ja nun gestern auch qualifiziert haben, wollte ich heute online Karten ordern.
    Also bin ich auch heute erst über diese Situation gestolpert.
    Die Fanblöcke sind ja immer in den Kurven wie z.B. U8.
    Selbst dieser Block - fast ausschließlich hinter dem Tor - wurde in diesem Jahr in die Preisgruppe 1 "versetzt". :wall:
    Sorry, aber da fühle ich mich vollkommen verschaukelt und ich werde keine 169,- € für einen solchen Platz ausgeben!
    Schade für die Mannschaft(en) und schade für Hamburg, aber da gehe ich nicht mit!


  • Sorry, aber da fühle ich mich vollkommen verschaukelt und ich werde keine 169,- € für einen solchen Platz ausgeben!
    Schade für die Mannschaft(en) und schade für Hamburg, aber da gehe ich nicht mit!


    Sie machen's, weil sie es können. Die Nachfrage in FL ist in keiner Weise zu befriedigen. Gerne wird man sich nach Mannheim wenden, um dort Tickets zu erweben - auch mit gelbem Shirt... ;)


    Aber die Preissteigerungen sind schon eine Frechheit.....

  • Es wird denke ich eher schlimmer werden in den nächsten Jahren. Schmäschke hat auf die Nachfrage nach Kartenbeschaffung gestern auch gesagt das die Betreiber der Meinung sind inzwischen eine viel größere Halle ausverkaufen zu können. Das heißt für den Veranstalter logischerweise das er natürlich die Preise erhöhen kann.

  • Absolut....das ist Marktwirtschaft, Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis...ist doch bei Konzerten, Musicals , etc. ähnlich...solange die Leute bereit sind den entsprechenden Preis zu zahlen wird der Veranstalter ihn auch verlangen oder erhöhen..denn der will den maximal möglichen Gewinn machen

  • @Papeule: Bravo! Von Mannheim her kommste auf 400-500€ dann (25% eines durchschnittlichen Nettogehalts), dafür kann man auch nette andere Sachen machen, z.B. ein CL-Auswärtsspiel der Löwen in einem interessanten Land besuchen. Und du musst dir nicht Sprüche aus dem VIP-Raum anhören über die 'tolle Stimmung', die Du verbreitest hast ..die sich die HBL-Oberen als ihren eigenen Verdienst anrechnen - die 'tolle Stimmung' rechtfertigt natürlich dann weitere Preiserhöhungen...


    Das Totschlagargument:

    Zitat

    Angebot-Nachfrage


    finde ich sehr verkürzt und unterkomplex. Auch der (Spitzen-) Handball beruft sich auf seine 'gesellschaftliche Verantwortung bzw. Funktion' und lebt davon.


    Ein reines Orientieren an Markt-Nachfrage würde (eigentlich) bedeuten:


    - keinerlei Unterstützung mehr der HBL-Vereine durch Sparkassen und anderen kommunalen Einrichtungen/Unternehmen;
    - überall sollten die Kommunen dann halt Hallenmieten nehmen, die gerade noch bei den Vereinsunternehmen rauszuholen sind (auch mal gucken, was man so an Miete nehmen kann für den Rathausbalkon für eine Siegesfeier);
    - keinerlei Unterstützung von staatlicher Seite mehr für Nachwuchsförderung bei HBL-Vereinen (z.b. Einrichtung von Sportklassen; Unterstützung von Leistungszentren; kostenlose Hallenzeiten für Training )
    - warum sollten Marktteilnehmer (Leistungssportler) Sonderkonditionen/Unterstützung z.B. weiterhin an den Unis erhalten???
    - wenn private Sponsoren für ihre Unterstützungszahlungen an HBL-Vereine 'gesellschaftliche Verantwortung' und sowas angeben - dann sollten HBL-Vereine sie schon darauf hinweisen, dass sie diese für sich selbst nicht sehen....
    usw., usw., usw.


    Die prinzipielle Zugänglichkeit von solchen Veranstaltungen für alle Bevölkerungsschichten sehe ich allmählich schon in Gefahr - klar, eine Grenze kann man nicht genau bestimmen - aber 169€ für einen Platz hinter dem Tor (also 55€ pro Spiel - vermutlich gibts auch keine Ermäßigungen?) sind schon sehr bedenklich...Es wäre sicherlich möglich, die Veranstaltung mehr als kostendeckend auch mit niedrigeren Eintrittspreisen durchzuführen (eine flexible Eintrittspreisgestaltung mit Ermäßigungen für anreisende Fans der Vereine ist im Zeitalter des Internetkartenverkaufs ja leider kaum mehr organisierbar)

    Einmal editiert, zuletzt von Karl () aus folgendem Grund: Pointierte Ergänzung

  • Zitat

    Die Sportbild berichtet, die DKB Handball-Bundesliga habe den zuvor bis 2017 laufenden Vertrag mit den Betreibern der 13.000 Zuschauer fassenden Hamburger Barclaycard-Arena bereits um fünf Jahre verlängert.
    "Wir bleiben gerne in Hamburg", zitiert das Blatt Liga-Geschäftsführer Frank Bohmann. Nach SPORT1-Informationen ist der Deal noch nicht in trockenen Tüchern, die Verhandlungen sind aber weit fortgeschritten.

    http://www.sport1.de/handball/…s-2022-in-hamburg-bleiben


    Find schade, dass man nicht jährlich die Halle wechselt. Gute Alternativen wären ja Mannheim, Köln, Kiel oder Berlin.

  • Oder sich mal in den Süden der Republik trauen. Stuttgart, Nürnberg, evtl München wären doch auch geeignet. Und nich nur so Alibi-Veranstaltungen wie Supercup oder All-Star-Game.
    Warum muss das alles immer in der Nordhälfte von Deutschland sein? Das Bohmann gerne in Hamburg bleibt, überrascht mich natürlich nicht.

  • Nuja, es gibt auch 'Organisationsroutinen' die einen stetigen Wechsel umständlich machen würden, wäre auf jeden Fall bei so einer zweitägigen Veranstaltung mit einigem Mehraufwand verbunden (und in Hamburg hat man immerhin mit Flensburg und Kiel zwei Dauerkandidaten in der Nähe - das würde kein anderer Standort gewährleisten)


    Also, das kann ich schon nachvollziehen...(auch wenn ich kein Freund des Final-4-Modus generell bin)


    Edit: Weil es um den Pokal des 'Deutschen Handballbundes' geht, wäre eigentlich Dortmund als Sitz des Verbandes der 'logische' Austragungsort

  • Nuja, es gibt auch 'Organisationsroutinen' die einen stetigen Wechsel umständlich machen würden, wäre auf jeden Fall bei so einer zweitägigen Veranstaltung mit einigem Mehraufwand verbunden (und in Hamburg hat man immerhin mit Flensburg und Kiel zwei Dauerkandidaten in der Nähe - das würde kein anderer Standort gewährleisten)


    Das mit den Dauerkandidaten muss man nicht so sehen. Der THW ist jetzt das dritte Mal hintereinander nicht dabei. Da fällt es mir schon schwer, von einem Dauerkandidaten zu reden.
    Der HSVH fällt ja auch als Dauerkandidat weg, Bleiben also nur Flensburg and die Rhein Neckar Löwen als Dauerkandidaten übrig. Von denen ist einer nicht im Norden.

  • Ich muss sagen das ich das Angebot-Nachfrage-Ding hier keineswegs für ein Totschlagargument halte. Das ganze Prinzip eines Final Fours ist doch der Event-Charakter und das ist Vermarktung pur. Sportlich gesehen wäre es viel sinnvoller bis zum Halbfinale nach normalem Pokalmodus zu spielen und dann vielleicht das Finale an einem neutralem Ort oder mit Hin- und Rückspiel. Ich finde es auch zu teuer, aber das die Veranstalter sich das versilbern lassen bis es quietscht, ist wirklich mehr als nur normal.


    Da es eben nicht nur ums sportliche geht, halte ich einen ständigen Standort schon für sinnvoller. Man muss ja nicht so tun als wenn das ein Selbstläufer wäre. Das ist über die Jahre gewachsen. Ich war damals noch da als es noch in der Sporthalle stattfand und soweit ich das in Erinnerung habe war auch die Color Line Arena danach nicht sofort immer ausverkauft. Da würde man etwas eventuell leichtfertig aufgeben, was eine funktionierende Sache ist. Der Gedanke in den 90ern nach Hamburg zu gehen, war ja natürlich sein "kleines" Berlin zu schaffen. Die Tradition immer in Hamburg finde ich eigentlich sehr schön. Es ist jetzt ja auch nicht so als wenn der Norden an sportlichen Großereignissen sonst reich wäre. Ich finde nicht das eine Stadt wie Dortmund den nächsten Event braucht (bzw. die ganze Region drumrum) und finde auch das der Süden da ganz gut bestückt ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Paul Jonas ()

  • Hm, 'Totschlagargument' heißt ja nur, dass man damit jede Diskussion und Reflexion niederschlägt und es mit den zwei Wörtern 'Markt-Nachfrage' bewenden lässt...(so auch in der Historie dieses Threads...).


    Wie ich ja versucht hab, zu argumentieren, ist ein nationales Sportereignis jedoch doch noch was anderes als z.B. ein stinknormales privatwirtschaftliches Konzert/Event eines Rockstars....(und wenn in der Tat die HBL jetzt 'Vermarktung pur' machen möchte - dann wäre es aber nur konsequent, wenn die HBL sich insgesamt auf den 'reinen Markt' begeben würde - 'Rosinen rauspicken' ist inkonsequent und eigentlich gesamtgesellschaftlich indiskutabel).

  • Ich bin da völlig deiner Meinung. Ich hasse diese Vip-Vermarktung. Ich habe nur gesagt wie das aus meiner Sicht abläuft und nach allem was ich über Events dieser Art weiß, läuft es bei jedem einzelnem so ab und zwar vor allem beim Sport. Sobald du sowas hast womit du richtig Geld verdienen kannst, versuchen das die Leute auch zu tun. Ich weiß aber auch ehrlich gesagt nicht, ob es jetzt hier nur daran liegt...der Betreiber muss glaube ich jetzt die nächsten Jahre sowieso erstmal sehen wie er die 17 Heimspiele+ der Hamburger kompensiert...kann gut sein das man es unter anderem dadurch versucht.


    Etwas anderes finde ich ist aber die Standortfrage. Da halte ich die Forderungen die hier aufgebracht werden, dass man regelmäßig den Standort wechseln sollte oder mal richtig groß in Dortmund wenn man sie zu Ende denkt viel eher aus der Warte Event und Marketing gedacht. Gerade wenn man "neue Märkte" erschließen will indem man in Nürnberg oder so aufkreuzt, kann ich das jetzt als keine andere Denke sehen als hohe Ticketpreise.


    Von der Warte Tradition ist "immer in Hamburg" meiner Meinung nach der Aspekt den man sich aufgebaut hat und den man nicht leichtfertig einreißen sollte. Die Ticketpreise (und in meinen Augen auch die Musikauswahl) sind ja Teilelemente die man verbessern könnte...aber wohl kaum tun wird.