Raus aus der Champions-League

  • Naja, das man in Deutschland nicht mal weiß was Handball ist, halte ich dann doch eher für selten. Natürlich wird man dafür häufiger mal belächelt, je weiter man sich von den jeweiligen Hochburgen entfernt, aber ich sehe jetzt nicht die Massenansammlungen die sich die CHL stattdessen angucken (wer das jetzt googeln muss, bestätigt diese Aussage erst Recht ;) ). Man sollte als Handballfan sicherlich nicht illusorisch sein was den Stellenwert des Sports angeht, aber zu negativ muss man das auch nicht sehen.


    @Chancen der deutschen Mannschaften
    Ich sehe das eher als gute Entwicklung. Wir kommen doch wirklich aus einer sehr luxuriösen Position. Seit dem Zusammenbruch der spanischen Liga, hat man die CL und den EHF-Cup sowieso in einer Weise dominiert die nichts gutes über die Breite des europäischen Handballs aussagt. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wie man die wachsende Konkurrenz ständig gleich als eine Art "Anschluss verlieren" interpretiert. Kiel, Mannheim und Flensburg sind nicht nur mit die attraktivsten Gäste die in europäische Hallen kommen, sondern denke ich auch Mannschaften vor denen man sportlich unverändert Respekt hat. Ich sehe da auch mittelfristig nichts was das groß ändern wird.


    @Wettbewerbsvorteil für die nicht international spielenden
    Ich würde auch stark bezweifeln das die Geschäftsführer alle keine Mini-Machiavallis sind die sich bei jeder Verletzung bei Kiel und Co die Hände reiben. Kurzfristig kalkuliert man aber sich jeweils damit das diese oder jene Mannschaft gerade aus Istanbul kommt und vielleicht müde ist.

  • Er hat ja auch nicht geschrieben, dass man Handball nicht kennt, sondern dass man die Handball CL nicht kennt

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Stimmt, aber so falsch ist mein Einwurf trotzdem nicht, da ich die CHL einbrachte. Ich könnte auch von der Euro League sprechen, ich glaube auch nicht der populärste aller Wettbewerbe, wenn wohl auch bekannter. Womit ich beide Turniere übrigens gar nicht madig machen will, da ich überzeugt bin das das für den Fan der entsprechenden Sportart das hochwertigste bieten wird, was er in Europa finden kann....aber sind das große Medienereignisse in Deutschland und wird darüber gesprochen? Ich denke da steht Handball im Vergleich gut da.


    Weswegen ich eben auch immer wieder betone das man sich die Welt nicht zu rosa malen sollte (ala "hey wir sind Mannschaftssport Nr.2" alles ist toll), aber bei einer negativen Sicht auch mal die Kirche im Dorf lassen sollte, denn so schlecht sieht das dann alles doch nicht aus. ;)

  • Stimmt, aber so falsch ist mein Einwurf trotzdem nicht, da ich die CHL einbrachte.

    Also ich kenne die CHL nur als Champions Hockey League. Und die kennen wirklich nur die wenigsten, da die deutschen Clubs da nur Kanonenfutter sind und es wirklich keinen interessiert.


    Oder meintest du das etwa, dann verstehe ich deinen Beitrag gar nicht.?


  • Das ist denke ich nicht richtig. Die HBL könnte auch sehr gut ohne die CL auskommen. Alle Vereine in Deutschland, die an der CL teilnehmen, weisen dort schlechtere Zuschauerzahlen auf als in der Bundesliga, trotz neuem Supermodus. Andernorts ist die CL das einzige Zugpferd. Ich behaupte: Die BL kann auch ohne die CL, aber nicht umgekehrt!


    Ich denke, du hast Karls' Argumentation missverstanden. Die HBL braucht ein europaweites Handballinteresse damit sich im europäischen Ausland talentierte Sportler für den Handball interessieren und die besten von ihnen dann später in die Bundesliga gelockt werden können. Allein mit deutschen Talenten wäre eine Handball-Bundesliga auf dem jetzigen Niveau nicht. Die Champions-League mit regelmäßgen Gastspielen der Topstars ist wesentlich zielführender als z.B. China-Reisen in der Saisonvorbereitung.


    Die Bundesliga braucht die CL nicht? Da frag aber mal die Spieler. Geld verdienen ist natürlich ein Aspekzt bei der Vereinswahl, aber die besten Spieler wollen sich auch mit den besten messen. Wie lange würden Canellas, Duvnjak, Schmid oder Mogensen wohl in der Bundesliga bleiben, wenn die Gegner nur noch Wetzlar, Balingen und Melsungen heißen. Wieso wechseln denn die Topspieler zu den Champions-League-Teilnehmern, obwohl die dortigen Belastungen allen bekannt sind?

  • Also ich kenne die CHL nur als Champions Hockey League. Und die kennen wirklich nur die wenigsten, da die deutschen Clubs da nur Kanonenfutter sind und es wirklich keinen interessiert.


    Oder meintest du das etwa, dann verstehe ich deinen Beitrag gar nicht.?


    Ich bin mir gerade nicht sicher, was du daran nicht verstehst, da du im Grunde meinen Punkt erläuterst: Der Wettbewerb interessiert eben niemanden und da steht man mit der Handball CL noch recht gut da. Es taucht jedenfalls auf Ard und Spiegelonline auf, wenn Mannheim in der CL gewinnt. Womit ich das abermals weder rosig reden will, noch andere Sportarten madig machen will. Handball steht im Rahmen nicht so schlecht da, wie man manchmal den Eindruck haben könnte, wenn man den allgemeinen Diskussionen im Forum folgt.

    Einmal editiert, zuletzt von Paul Jonas ()

  • Das Problem der Championsleague ist, dass sie zuviele Interessen unter einen Hut bringen muss. Und für die Rhein Neckar Löwen kommt erschwerend hinzu, dass die Kosten höher sind als die Einnahmen. Ich glaube erst mit dem Erreichen des Fianl4 kann man hoffen ins Plus zu kommen. Und dabei sind nur die direkten Kosten (Hallenmieten, Reisekosten, Verbandsabgaben) betrachtet.
    Auf der anderen Seite wollen Trainer und Spieler daran teilnehmen und auch die Sponsoren haben ein Interesse daran.
    Ein Rückzug der deutschen Vereine aus der Champions League würde dem deutschen und auch dem europäischen Handball schaden. Darum finde ich, das Vorgehen der Rhein Neckar Löwen, der Championsleague in der Gruppenphase nur als dritte Priorität anzugehen, vernünftig. Dies wird natürlich bei der ehf nicht so gerne gesehen. In der KO Phase wird man dann andere Löwen sehen, sofern sie dann noch genügend gesunde Spieler haben.

  • Die Bundesliga braucht die CL nicht? Da frag aber mal die Spieler. Geld verdienen ist natürlich ein Aspekzt bei der Vereinswahl, aber die besten Spieler wollen sich auch mit den besten messen. Wie lange würden Canellas, Duvnjak, Schmid oder Mogensen wohl in der Bundesliga bleiben, wenn die Gegner nur noch Wetzlar, Balingen und Melsungen heißen. Wieso wechseln denn die Topspieler zu den Champions-League-Teilnehmern, obwohl die dortigen Belastungen allen bekannt sind?


    Das dürfte wohl das stärkste Argument gegen einen Rückzug der deutschen Teams aus den internationalen Wettbewerben sein. Langfristig ist es doch im Interesse der deutschen Top Vereine mit den europäischen Spitzenteams unter Wettbewerbsbedingungen zu konkurrieren und ohne Champions League dürfte das nur schwer möglich sein. Ich stimme Arcosh voll und ganz zu. Die meisten Weltkalssespieler werden den Teams den Rücken zuwenden, falls diese aus der Champions League aussteigen. Ein Ausstieg aus der Champions League käme für alle Beteiligten einem Super Gau gleich. Das Phänomen der Zuschauer ist generell eine Sache für sich. Ich habe mich extrem gefreut, als ich gehört habe, dass die Spiele gegen Barcelona, Kielce und Szeged in der SAP Arena ausgetragen werden. Bei allen drei Spielen war die Kullise mehr als nur beschaulich. Gegen Kielce kann man noch sagen, dass die Anwurfzeit ungünstig gewesen ist. Allerdings war ich von den Zuschauerzahlen gegen Barcelona und Szeged wirklich enttäuscht.


    Im Eishockey ist das aber ähnlich. Als ich von einem Freund zum CHL Spiel der Adler gegen Kalpa Kuopio eingeladen wurde, habe ich es super gefunden, eine ausländische Mannschaft zu sehen. Dazu ist das Niveau in den skandinavischen Ligen ziemlich gut. Allerdings waren nur 5200 Zuschauer da, was für Adler Verhältnisse eigentlich desolat ist.Vielleicht ist es ein Phänomen in der Metropolregion Rhein-Neckar, dass internationale Spiele nicht angenommen werden :lol: .

  • Ein Wechsel zu Topteams hat meiner Meinung nach als allererstes den Hintergrund, dass man mit anderen Weltklassespielern im Training und Spiel zusammenspielen kann. Das würde kurzfristig nicht durch einen CL-Ausstieg abtrünnig gemacht werden.
    Bitte versteht mich nicht falsch: Ich sage nicht, dass deutsche Teams auf jeden Fall aus der Cl raus müssen, sondern ich sage, dass sie beim gegenwärtigen Modus diese Möglichkeit zumindest mehr als gut überlegen sollten. Bei einem Modus mit weniger (unwichtigen) Spielen: Gerne CL!

  • Da unterschätzt du glaube ich den Wert von Titeln. Klar will man in einem tollem Team spielen, mit tollen Mitspielern, einem gutem Trainer usw.
    Aber neben den Finanzen ist für einen Mannschaftssportler auf diesem Niveau doch in erster Linie die Möglichkeit Titel zu gewinnen ausschlaggebend. Dazu macht man das ganze ja letztendlich. Das der CL-Sieg genauso wie im Fußball ein großer Traum ist, kannst du bei Barcelona bis Kiel überall vernehmen. Wenn du diese Möglichkeit wegnimmst, dann nimmst du wie hier schon ganz richtig gesagt wurde, auch eine Motivation weg.


    Vor allem weil der Begriff Champions League durch den Fußball zusätzlich für etwas steht, gilt das gleiche auch für Sponsoren. Das unterschätzt man glaube ich dann doch ganz gut. Klar haben die deutschen Clubs und die HBL eine gewisse Macht in der EHF, aber der totale Rückzug wäre ein sehr riskantes Blatt, was man glaube ich gar nicht wirklich ausspielen wollen würde.

  • Nenn mir erst mal einen einzigen Spieler der auf die CL verzichten würde. ich glaube da spekulieren die meisten anderen die dir in diesem Punkt widersprochen eher weniger. ;)

  • Nenn mir erst mal einen einzigen Spieler der auf die CL verzichten würde. ich glaube da spekulieren die meisten anderen die dir in diesem Punkt widersprochen eher weniger. ;)


    Stefan Kneer ;)

    woo woo woo - you know it, bro

  • Was sagen wir denn, wenn die 3 deutschen Spitzenteams aus der wieder mal von den Medien übertrieben hochstilisierten Liga der Europameister im Paket vor dem Final4 rausfliegen ?

  • Also ich sage dann 1x: Schade und 2x: mir egal. ;)


    Ist doch Polemik. Die Übermannschaft der Weltmeisterliga im Fussball war gestern nur 17 Minuten von einem krachenden Scheitern im Achtelfinale entfernt. So ist halt Sport.

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