EHF Champions League 2017/18

  • Der erste Satz ist eventuell eine Feststellung Deinerseits und keine persönliche Meinung, aber genau diese Haltung seitens der HBL-Verantwortlichen ist ja an sich das Problem. Man muss ich als Bundesliga auch den veränderten Gegebenheiten anpassen und nicht auf das Gewohnheitsrecht pochen. Die Reform hätte man nutzen sollen und nicht als Angriff verstehen. Mehr Nachsicht gegenüber der mächtigeren EHF wäre richtig gewesen und hätte bestimmt auch zu besseren Lösungen geführt. Bewusst in die Konfrontation zu gehen, wenn man mit den deutlich schlechteren Waffen in den Kampf zieht, ist eher schwierig. Die HBL wird sich, wenn sie so naiv weitergeführt wird, in einigen Jahren umgucken.


    Ich bin zwar deiner Meinung das man sich bei der HBL darum hätte bemühen sollen, in alles besser eingebunden zu werden, aber wie hätte man die CL-Reform denn nutzen sollen? Kannst du das eventuell mit Inhalt füllen? Liga verkleinern würde mir einfallen, aber wie soll die HBL das machen da das nicht mehrheitsfähig ist? Hast du andere Ideen...denn an dieser Stelle wäre es wirklich mal interessant welche zu hören.


    Denn wir sollten ja nicht vergessen das die CL in ihrer jetzigen Form äußerst kritisierenswert ist, mit ihrer Zweiklassengesellschaft, der wenig selektiven Gruppenphase und den WCs. 2020 sehe ich das schon als einen direkten Angriff auf die HBL, ich weiß nicht wie sie spielplantechnisch darauf reagieren kann. Es gibt keine Termine und das weiß die EHF. Das nennt man Konfrontationskurs.

  • Zunächst kurz: Die EHF hat die Reform der CL nicht einfach mal so durchgezogen, sondern dazu gab es Abstimmungen, an der auch die HBL beteiligt war. Das war eine demokratische Abstimmung, die zu Ungunsten der HBL ausgefallen ist. Zudem würde ich ja gerne mal wissen, in welcher in Europa etablierten Sportart eine nationale Liga größer ist als die jeweilige Champions League. Im Fußball? Nein. Im Basketball? Nein. Im Volleyball? Nein. Im Eishockey ließe sich drüber streiten, liegt aber an der Historie des Wettbewerbs und ist gerade dabei sich so zu entwickeln wie in den anderen Sportarten. Der Handball soll da also eine Ausnahme sein aufgrund der HBL, nun denn...

  • Zunächst kurz: Was hat sich in den Ligen denn aufrund der Einführung von Champions Leagues in den einzelnen Sportarten geändert?
    Ich kann es nur beim Fußball beurteilen. Nullkommanichts! Die Ligen wurden nicht verkleinert, die Spieltage in den Ligen sind weiterhin vorwiegend am Wochenende. Der Handball soll da also eine Aufnahme aufgrund von ... Ja, von was eigentlich?

  • Das ist ja nun auch der Grund, warum die Champions League mit der nächsten Reform ihre Spiele unter der Woche austragen wird und das ist gut so.


    Dann bleibt ja nur noch das Problem mit den bis zu 34 Spielen in der ehfcl! Okay, zuerst einmal nur 26, davon zwei an einem Wochenende.

  • Zunächst kurz: Die EHF hat die Reform der CL nicht einfach mal so durchgezogen, sondern dazu gab es Abstimmungen, an der auch die HBL beteiligt war. Das war eine demokratische Abstimmung, die zu Ungunsten der HBL ausgefallen ist. Zudem würde ich ja gerne mal wissen, in welcher in Europa etablierten Sportart eine nationale Liga größer ist als die jeweilige Champions League. Im Fußball? Nein. Im Basketball? Nein. Im Volleyball? Nein. Im Eishockey ließe sich drüber streiten, liegt aber an der Historie des Wettbewerbs und ist gerade dabei sich so zu entwickeln wie in den anderen Sportarten. Der Handball soll da also eine Ausnahme sein aufgrund der HBL, nun denn...


    Größer im Sinne von was? Mehr Teilnehmer als die Bundesliga hatte die CL vor der 2015er-Reform, genauso wie danach. Nach der 2020er-Reform wird die CL kleiner als die Bundesliga sein. Die Spiele werden aufgebläht und wahrscheinlich wenn man sich das wirklich anguckt auch das Niveau gesenkt, wenn die starken Vizemeister und dritten rausgenommen werden. Größer im Sinne von Qualität sehe ich daher auch noch nicht ganz.


    Ich finde die Reform halt einfach gerade als Fan einer CL völlig kontraproduktiv und dem sportlichen Gedanken eines europäischen Wettbewerbes entgegengestellt. Die HBL soll aber was machen Capitano..das war meine ehrliche Frage. ich höre darauf wirklich seit das beschlossen wurde von niemandem eine Antwort. Von den Offiziellen nicht, von den Journalisten nicht...was soll die HBL ab 2020 machen? Sie hat 34 Spieltage und die CL dann statt 14 eben 22 regulär...und es ist jetzt schon permanent englische Woche. Wo sollen diese Spiele hin?


    Was soll realistisch passieren? Mal ganz realistisch betrachtet, wenn wir davon ausgehen das die HBL willig wäre auch zu handeln? Was könnte sie tun? Und dann auch mal gefragt: Es ist klar das die EHF vorrecht hat ihre Wettbewerbe zu gestalten, bestehende Wettbewerbe dabei aber zu gefährden...das habe ich im Basketball, Fußball und Eishockey noch nicht gehört.

  • Was soll realistisch passieren? Mal ganz realistisch betrachtet, wenn wir davon ausgehen das die HBL willig wäre auch zu handeln? Was könnte sie tun?


    Die Anzahl der Vereine in der Bundesliga auf 14 reduzieren. Was natürlich die Einnahmen stark reduziert und damit das Budgetgefälle zwischen den Bundesligaklubs und den anderen europäischen Ligen reduziert. Natürlich wird auch das Budgetgefälle in der HBL größer, was dann wieder einige veranlasst, eine weitere Verkleinerung zu fordern.
    Wer Ironie in diesen Beitrag sieht hat recht.


  • Die Anzahl der Vereine in der Bundesliga auf 14 reduzieren. Was natürlich die Einnahmen stark reduziert und damit das Budgetgefälle zwischen den Bundesligaklubs und den anderen europäischen Ligen reduziert. Natürlich wird auch das Budgetgefälle in der HBL größer, was dann wieder einige veranlasst, eine weitere Verkleinerung zu fordern.
    Wer Ironie in diesen Beitrag sieht hat recht.


    Und selbst wenn du das ernst meinen würdest, würde es ja einfach nicht funktionieren, weil die HBL dazu ja ne Mehrheit ihrer Mitglieder bräuchte, die sie niemals bekommen würde...Erlangen und Gummersbach: EHF macht was? Ist uns das egal oder egal oder doch egal? ;)

  • Was ist unter der Woche, Dienstag bis Donnerstag?


    Zwei Tage, man spricht von Dienstag und Mittwoch, aber nagel mich bitte hinterher nicht darauf fest, wenn es Mittwoch und Donnerstag werden. :)


    Paul Jonas: Eine erste Möglichkeit wäre die Straffung des eigenen Spielplans gewesen und eben nicht einen TV-Vertrag zu unterschreiben, der einen komplett fesselt. Dafür ist es natürlich nun zu spät, da der Vertrag unterschrieben ist. Der damals getestete Doppelspieltag wurde von allen Seiten als schlecht empfunden. Warum aber? Weil er äußerst mies geplant war. Das muss man natürlich anders regeln und schauen, dass die Doppelspieltage massiv nach geographischen Gesichtspunkten angesetzt werden. Das kann man aus Sicht des Marketings sogar sehr geschickt lösen, indem man schaut, dass beispielsweise dann im Süden die Nachbarschaftsduelle ausgetragen werden und das entsprechend medial begleitet.


    Dann muss man im dem Zusammenhang zur EHF gehen und sagen, hey, liebe Leute, eigentlich wollt ihr nicht, dass wir in der Gruppenphase das Heimrecht tauschen, aber weil wir dann teilweise mit den extra für euch eingeführten Doppelspieltagen bei unseren CL-Clubs drei Heimspiele in sechs Tagen (oder ähnlich) hätten, wären wir dahingehend sehr dankbar, wenn wir uns hier aufeinander zu bewegen könnten, damit unsere Clubs nicht die Zuschauer in der Halle wegen Übersättigung ausbleiben.


    Weiter muss ganz extrem danach geschaut werden, dass für eine solche Umsetzung auch falls möglich so viele Bundesligisten eine eigene Halle haben, die nicht von anderen Sportarten regelmäßig geblockt wird. Clevererweise legt man dann dazu eben einige Heimspiele der Löwen und von Erlangen, wo die Probleme besonders groß sind, vor den Start der DEL-Saison etc. pp., um hier Kollisionen zu vermeiden. Zwischendurch müssen eben ein paar mehr Spiele auswärts ausgetragen werden.


    Das sind zu Teilen Dinge bei denen Fehler seitens der HBL gemacht wurden. Und nochmals, ich bin kein Freund der EHF. Auch die sehe ich sehr kritisch. Die Doppelspieltage würden übrigens ebenfalls dabei helfen den Spielplan weiter zu straffen und den Spielern im Sommer vielleicht zwei Wochen Pause mehr zu geben. Zudem könnte man das unfassbar unnötige All-Star-Game im Februar streichen und dort einen Doppelspieltag ansetzen, denn da spielt die Champions League nie. Man trägt aber lieber ein Spiel zum Spaß aus, von dem mittlerweile bis auf die Autogrammjäger wirklich jeder die Schnauze voll hat.


  • Die Anzahl der Vereine in der Bundesliga auf 14 reduzieren. Was natürlich die Einnahmen stark reduziert und damit das Budgetgefälle zwischen den Bundesligaklubs und den anderen europäischen Ligen reduziert. Natürlich wird auch das Budgetgefälle in der HBL größer, was dann wieder einige veranlasst, eine weitere Verkleinerung zu fordern.
    Wer Ironie in diesen Beitrag sieht hat recht.

    Die Verkleinerung würde bedeuten, daß für einen Verein der CL spielt und damit viel Geld verdient alle anderen Vereine bluten sollen :wall:. Aber das Thema hatten wir ja schon und ist in meinen Augen sinnlos.

  • @capitano
    Das zum Beispiel hört sich zumindest nach einer umsetzbaren Idee an. Einziges Problem natürlich das sich dafür zwei Akteure rational und konsensorientiert verhalten müssten. ;) Was sie bisher nicht getan haben und auch nicht den Eindruck machen es bald zu tun.


    Trotz allem, selbst wenn man es irgendwie hinkriegen würde das das funktioniert, wovon ich nicht ausgehe, halte ich die Reform immer noch für dumm. In keiner Logik die sich mir erschließt macht es für mich Sinn von 28 auf 12 runterzugehen, zumal sowohl in der Gruppe A/B und selbst C/D ja durchaus zu beobachten ist das sich das Niveau annähert. Für mich wäre der logische Schritt eine 32er-Liga nach dem Fußballvorbild. Meinetwegen auch weiter mit weiterhin zweigleisigen Gruppenzuschnitten wenn man das denn möchte.

  • Der Handball bietet aber mehr Provinz als der Fußball, unter anderem wird hier die Logistik immer wieder zum Problem. Städte wie Kielce, Veszprem, Kiel oder Flensburg haben keinen regulären Flughafen, Städte auf dem Balkan sind teilweise schlecht angebunden. Ein Punkt, der hier massiv mit reinspielt.

  • Weiter muss ganz extrem danach geschaut werden, dass für eine solche Umsetzung auch falls möglich so viele Bundesligisten eine eigene Halle haben, die nicht von anderen Sportarten regelmäßig geblockt wird. Clevererweise legt man dann dazu eben einige Heimspiele der Löwen und von Erlangen, wo die Probleme besonders groß sind, vor den Start der DEL-Saison etc. pp., um hier Kollisionen zu vermeiden. Zwischendurch müssen eben ein paar mehr Spiele auswärts ausgetragen werden.


    Wenn die Adler, wie diese Saison, in der Champions Hockey League aktiv sind wird es knapp mit den freien Terminen vor dem Start der DEL-Saison. Und das mit den paar mehr Spiele auswärts zwischendurch hatten die Löwen ja auch schon diese Saison. Wirklich prickelnd war das nicht.


    Ich hoffe ja nach wie vor stark auf das neue Hallenprojekt in Heidelberg. Ab der Saison 2019/20 soll diese verfügbar sein. Das würde in Sachen Champions League die Hallenproblematik entzerren, v.a. wenn die EHF wirklich beim Plan bleibt, die Heimspiele der deutschen Vertreter am DI/MI oder MI/DO austragen zu lassen. Mit den Basketballern kann man sich sicherlich einigen, was die Spieltermine angeht.

    San Francisco 49ers - Rhein-Neckar Löwen - Adler Mannheim -BVB

  • Andere Sportarten sind nicht das einzige Problem bei Hallenbelegungen.

    Im Anfang war das Nichts - und das ist dann explodiert." (Terry Pratchett)
    1990 + 1974 - 1954 = 2010 (nur ein kleiner RECHENFEHLER)

  • Interessantes Interview mir Wiederer auf ehfcl.com (auf deutsch in der heutigen Ausgabe der Handballwoche):


    Auszüge:


    Hm, recht deutlich - deutlich wird, dass EHF im voliegenden Fall auch gar nicht anders handeln konnte, als sie es getan hat - auch wirkt plausibel, das die EHF 'Handball-Europa' (außer die HBL) hinter sich hat:

    Zitat

    We have been praised by many European clubs for not bending to the demands of the HBL.


    Eine weitere Zulassung der RNL zur CL lässt Wiederer offen :

    Zitat

    ehfCL.com: Rhein-Neckar Löwen have announced that they will play their Champions League match at Kielce with their second team. What would the consequences be if this is the case?


    Michael Wiederer: There will be no consequences, as long as they use the eligible players from their squad. However, this is an important point for the criteria list for future Champions League participation; namely how a club approaches and values the competition.


    Das es im laufenden Wettbewerb keine Konsequenzen für die RNL haben wird, weil sie mit der 2, Mannschaft antreten werden, ist klar (ist kein Verstoß gegen die Regularien. solange die Spieler spielberechtigt sind), wie es mit der weiteren Zulassung der RNL zu der CL ausschaut - tja....mal gucken


    ganzes Interview: 2017/18 EHF Champions League - EHF President: “We treat everyone in the same way”

    Einmal editiert, zuletzt von Karl ()

  • Ist doch eigentlich auch schnurzegal - die RNL werden bei dem korrupten Haufen in Zukunft eh' in der CL nix mehr reissen - dafür kann man ja dann die entsprechenden Maßnahmen im Vorfeld treffen (mir fallen da spontan so ein/zwei Schirigespanne ein) ... :rolleyes:

  • Ja, was bedeutet das? Solange die RNL deutscher Meister werden, bedeutet das fuer die Teilnahme erst mal gar nichts.
    Das gewisse Schiri-Ansetzungen dann vorkommen werden, halte ich fuer möglich. Ne wildcard werden sie nicht bekommen.
    Das ist dann jetzt der Unterschied zum THW.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut