Wenn der westdeutsche Handball (hier in Form von Flensdorf und zudem fast ohne deutsche Spieler) ausscheidet, dann war man schlichtweg nicht schlechter, sondern man (Erklärung man = Flensdorf + andere deutsche Vereine) legte die Fokussierung auf die Gewürgeliga und trat in der CL-Vorrunde lasch und teilweise mit zweiter Garnitur an und erreichte deshalb keine Top-Platzierung und musste darum schon im Viertelfinale gegen die stärksten Mannschaften spielen. Problematisch nur, dass die angeblich zwei stärksten Mannschaften mit Barcelona und Paris gar nicht die Gegner waren, sondern ein angeblich altes und abgehalftertes Veszprem. Der Verein mit dem Spielhallen und Sportwettshops-Hauptsponsor ist sogar schon eine Runde zuvor gescheitert und zwar gegen einen sich im Abwärtstrend befindlichen Verein ... sicherlich auch auf die lasche Fokussierung der CL(-Vorrunde) zurückzuführen.
Weder habe ich geschrieben, dass Flensburg das Hinspiel nicht verdient verloren hätte, noch dass Veszprem in irgendeiner Form eine alte und abgehalfterte Mannschaft sei. Oder schmeißt Du einfach nur gerne die Meinungen der anderen 95% alle in einen Topf?
Die zwei Hauptsponsoren der beiden anderen Elitevereine sprechen ebenfalls Bände. Wenn der deutsche Handball inkl. seiner Liga so toll ist, warum lese ich da nichts von namhaften deutschen Firmen als Hauptsponsoren!? Anstatt dessen ein dänisches Gemischtwarenlager und eine polnische Tankstellenkette. In einem angeblich so reichen Land, "in dem wir gut und gerne leben" müssten doch die deutschen Großkonzerne bei den Spitzenvereinen der Ballsportart Nummer zwei Schlange stehen und damit ermöglichen, die Abwanderung der Spitzenspieler zu verhindern und wieder CL-Siege wahrscheinlicher zu machen. Alles schon dagewesen Sportsfreund arcosh, erinnerst dich sicher ... lag da der Fokus etwa mehr auf der CL!?
Hilf mir auf die Sprünge: Welche deutschen Großkonzerne waren die Hauptsponsoren als zuletzt HBL-Vereine die EHF Champions League gewannen? An der Wirtschaftskraft der deutchen Vereine hat sich in den letzten zehn Jahren wenig verändert und die deutschen Topvereine sind vergleichsweise solide aufgestellt. Die Variable im internationalen Handball sind spanische Baulöwen, deutsche Unternehmer im Gesundheitswesen, dänische Schmuckhändler, russische Geschäftsmänner, niederländische Wiederverwerter oder Fußballvereine mit Nebenintereesen, die mit dem im Handball vergleichsweise geringen finanziellen Mitteln die europäische Spitze maßgeblich beeinflussen können. Jetzt könnte man sich natürlich wünschen einen Mäzen zu finden der einer (ost?)-deutschen Mannschaft zum lange erträumten ruhmreichen Triumph in der Königsklasse verhilft und diesem all seine Sympathien entgegen bringen ... oder man ist froh, dass nach einigen Eskapaden zu Beginn des Jahrhunderts inzwischen eine solidere Finanzplanung in der HBL Einzug gefunden hat und sich freuen, dass der Stellenwert des Handballs unter Zuschauern und Sponsoren in Deutschland groß genug ist ist, dass es für drei bis vier deutsche Mannschaften in den Top20 Europas und eine interessante nationale Liga reicht.