Frauen EM 2020 in NOR/DK


  • Es war aber auch zu erkennen, dass Ungarn zurzeit keinen international konkurrenzfähigen Rückraum hat. Und wenn die gegenerische Abwehr steht (wie heute in der 2. Hz), dann ist auch mit Durchbrüchen nix mehr zu machen und man läuft sich immer wieder fest.


    Es war in der ersten Halbzeit auch nicht anders. Der Unterschied war, dass Ungarn in der ersten Halbzeit viele Tempogegenstoße führen konnte, in der zweiten aber nur noch einige.

  • Es wäre jammerschade um diese geniale Sportart.[/quote]

    [quote='zocker12','index.php?page=Thread&postID=1045272#post1045272']Also das finde ich jetzt auch extrem daneben für den uninspirierten Kack den die Mädels da zusammenwerfen der Basis die Schuld zu geben!!


    Ich bin mir nicht ganz sicher, ob du das ironisch meinst. Andernfalls hättest du mich allerdings heftig missverstanden.



    Nein nicht ironisch, ich weigere mich dagegen, etwas was sicher nicht optimal ist(Nachwuchsförderung) dafür verantwortlich zu machen, dass die Auserwählten 16 Topspieler des Landes so dilettantische Fehler machen. Gut möglich, dass die gleichen Leute, die die Entscheidungen treffen, die zum Aussterben der Basis beitragen auch die Entscheidungen treffen wer Bundestrainer in den verschiedenen Altersklassen wird. Die müsste man dann mal hinterfragen, aber die meisten drücken halt das durch was die mächtigen im DHB wollen. Aber das ist sicher: wenn Pros den Ball ins Seitenaus schmeißen liegt das nicht an ihrer technischen Basisausbildung, das ist fehlende Stressresistenz und das kann sich im Leistungssport schnell mal drehen. Da darf man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Unabhängig gebe ich dir vollkommen recht, dass der DHB , vielleicht auch DOSB, durch fehlende Forderungen und Zuschüsse für einen vielfältigeren Weg, unverantwortlich handelt, wenn er soweit zentralisiert, dass wir es schaffen elitärer auszusieben als Island. Und das jetzt langsam schon im Alter von 14 Jahren. Ich kenne auch viele Vereine die sagen, wir wollen gar keine Auswahlspieler mehr ausbilden, die sind dann mit 14 Jahren weg. Irgendwie verständlich.

  • Was bei Bölk noch gelegentlich aufblitzt, geht an allen anderen deutschen Spielerinnen nahezu komplett vorbei. Torwurfeffektivität, also die gelungene Paarung von Variabilität,Treffsicherheit und Cleverness, sehe ich seit Jahren nur im Ausnahmefall, also wenn eine Spielerin mal "einen Lauf" hat. Dieses Problem betrifft alle Positionen und alle eingesetzten Spielerinnen. Freie Würfe werden seit Jahren reihenweise verballert ...


    Was sagte der Kommentator gestern Abend nach einem erfolgreichen Hüftwurf von Eliza Buceschi im Spiel Ungarn - Kroatien:



    So einen Wurf habe ich von einer deutschen Spielerin noch nie gesehen ...



    Wir haben schon mit 10 Jahren solche und andere Wurftechniken in unserem engagierten unterklassigen Kleinstadtverein regelmäßig geübt, bis sie in Fleisch und Blut übergegangen waren. Der nächste Lernschritt war dann, wann ich solche Würfe am effektivsten einsetze und wie ich solche Situationen herbeiführe. Allerdings liegt diese schöne Zeit 50 Jahre zurück.Wenn ich heutzutage diese Wurftechniken aber sogar im leistungssportlichen Bereich nicht (mehr) beherrsche und selbst freie Würfe regelmäßig verballere, brauche ich mir über das eine oder andere taktische Geplänkel im Spielaufbau eigentlich keine Gedanken zu machen, denn mit den wenigen zur Verfügung stehenden Worfoptionen bin ich dann viel zu schnell ausrechenbar, den ausgeklügelten Strategien beim Videostudium sei Dank.


    Nicht nur die Nationalmannschaft, auch der THC ist dafür ein gutes Beispiel. Anfangs kam die durch fragwürdige Regeländerungen untermauerte "kick and rush"-Variante unserer Sportart den Teams zugute, die sich am schnellsten umgestellt haben und basierend auf einem beweglichen Abwehrbollwerk viele freie Konter laufen konnten. Zusammen mit der schnellen Mitte und schnellfüßigen Durchbruchsvarianten kamen genügend Torerfolge zusammen, um mit schnellen, wendigen Spielerinnen erfolgreich zu spielen. Das Positionsspiel wurde sträflich vernachlässigt, erfolgreiche Rückraumwerferinnen (!!!) wie Nadja Nadgornaja, Katrin Engel oder heute Beate Scheffknecht zeichneten und zeichnen sich in diesem System in erster Linie dadurch aus, dass sie ihre Würfe aus 1:1-Situationen (!) entwickeln und erfolgreich abschließen. Erfolgreiche Kombinationen, die mit Würfen aus dem Rückraum abgeschlossen werden, wurden immer mehr zur Mangelware. Nicht zuletzt auch deshalb, weil die dafür prädestinierten Spielerinnen sich im Konkurrenzkampf gegen die kleineren wieselflinken Konditionswunder immer seltener durchsetzen konnten. Mittlerweile sind die Aufstellungen von Jahr zu Jahr nahezu beliebig neu durchgemischt, die Spielweise bleibt aber die gleiche und ist immer besser vorhersehbar. Die Gegnerschaft stellt sich darauf ein, die Erfolge werden weniger. Es setzen sich zunehmend wieder die Mannschaften durch, die auch aus dem Rückraum heraus variabel spielen und werfen. Wenn ich mir nur die Situation auf RR anschaue, treibt es mir die Tränen in die Augen. Sowohl bei der Nationalmannschaft als auch beim THC, hat man es offensichtlich schon aufgegeben, diese Position "regulär" zu besetzen. Ich habe diese beiden Beispiele bewusst gewählt, weil sie sehr gut veranschaulichen, wo die Umwandlung vom Handball zum Rennball hinführen kann, wenn man klassische Strukturen in der Mannschaftsaufstellung und in der Spielweise immer weiter in den Hintergrund drängt.

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  • wenn Pros den Ball ins Seitenaus schmeißen liegt das nicht an ihrer technischen Basisausbildung, das ist fehlende Stressresistenz und das kann sich im Leistungssport schnell mal drehen.

    Da liegen wir ja in den meisten Punkten auf einer Linie. Auch und gerade zum Thema Stress gebe ich dir durchaus recht. Ich möchte aus meiner Sicht noch ergänzen, dass Stress (für eine Spielerin genauso wie für die ganze Mannschaft) in erster Linie dann entsteht, wenn ich für die verschiedenen Spielsituationen regelmäßig keine erfolgreichen Lösungen finde und so zunehmend Fehler produziere. Sozusagen ein sich selbst verstärkender Mechanismus. Variable Wurftechniken und Trefferbilder können dem genauso entgegen wirken wie spieltaktische Vielfalt. Beides vermisse ich im deutschen Handball insbesondere aber nicht nur bei den Frauen zunehmend.

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  • Fassen wir zusammen, die deutsche Auswahl hat mit seinen bescheidenen Mitteln die Hauptrunde erreicht , so weit so gut-was wird nun dort passieren-wenn man sich die Spiele der Kroatinnen und Ungarinnen sehr gut angesehen hat kann man diese beiden Mannschaft durchaus schlagen, auch mit dem derzeitigem Kader-ich denke die Niederlande hat jetzt das Turnier begonnen, wird sicher Norwegen nicht schlagen und bei Rumänien muss man sehen was dann bei denen auf der Platte steht
    somit dürfte Norwegen die Gruppe gewinnen, die Niederlande hätten dann wenn man Rumänien und Deutschland schlägt 6 Plus Punkte-Deutschland wenn man Ungarn und Kroatien schlägt auch 6 Plus Punkte-könnte also für Platz 5 Spiel sogar reichen- der Glücksfall wäre wenn Rumänien gegen die Niederlande gewinnt, dann hätte die auch 6 Punkte aber Deutschland den direkten Vergleich gewonnen-also Halbfinale (träunem darf man ja mal) -aber es ist eben alles andere auch möglich-Nierderlande schlägt Norwegen,Deutschland die Niederlande usw.usw.

  • wenn ich die spielerische wualität bei den bezeigten spielen sehe,
    dann spielt usner team eher um platz 7- wenns das überhaupt gibt.
    mir erschliesst sich i.a. nicht, wie man mit solch bisher gezeigten
    leistungen noch 2 spiele gewinnen will.
    hoffen wir mal, dass sie sich steigern-
    wenn die eigene einschätzung einiger spielerinnen und auch des trainers tatsächlich deren realitätsempfinden
    entsprechen, dann eher gute nacht.....

  • Mit den bisher gezeigten Leistungen wird man weder Ungarn noch Kroatien schlagen können. Manchmal gibt es ja Wunder und es klappt ja doch aber daran glauben kann ich leider nicht.

  • Mit den bisher gezeigten Leistungen wird man weder Ungarn noch Kroatien schlagen können. Manchmal gibt es ja Wunder und es klappt ja doch aber daran glauben kann ich leider nicht.


    Ich verfolge in 1. Linie die Spiele von Ungarn...
    ... und ich kann mir nicht vorstellen das Ungarn in der Hauptrunde auch nur noch einen einzigen Punkt machen wird.
    Bin gespannt wer von uns beiden recht haben wird :D

  • BlKW168: Ich erinnere an die kurz erwähnte Kritik nach dem BSV-Leverkusen Spiel an der Art der Spielleitung durch die SR: "Wieso wird so schnell Zeitspiel angezeigt mit der Begründung, dass die Abwehr nicht unter Druck gesetzt wird und damit wegen passiven Spiel vorliegt" ;)

  • Mir kommt es so vor, als würden manche Teams diese EM unter den diesjährigen Bedingungen nicht für "voll" nehmen.


    Die Mannschaften, die man nicht auf dem Schirm hatte (z.B. Kroatien) trumpfen auf.
    Ohne Druck mit viel Freude am Handball.


    Die deutsche Mannschaft wirkt sehr verkrampft und es hat auch den Anschein, dass der selbst auferlegte Druck dann doch die Leistung negativ beeinflusst anstatt zu beflügeln.
    International fehlt da wirklich noch einiges.
    Aber wieso nicht diese EM nutzen um auch solche Erfahrungen mitzunehmen. Hoffen wir, dass die Fehler in der Hauptrunde analysiert und ins positive umgemünzt werden können.

  • Kroatien könnte echt im Halbfinale stehen wenn sie noch einen Sieg einfahren...verliert Holland gegen Norwegen wie es aussieht sollten sie sogar schon durch sein-auuser Deutschland gewinnt alle drei Spiele

  • wird nicht passieren. Kroatien wird damit ins Halbfinale marschieren, die Tabellenkonstellation ist sehr günstig für sie. Frankreich, Russland oder Norwegen werden den Titel aber unter sich ausmachen.

  • Würde auch Holland noch nicht abschreiben.
    Deutschland schlägt Kroatien, Holland schlägt Deutschland - zwei realistische Resultate.
    Wenn die anderen Gruppenspiele dann papierformgemäß enden könnte es sogar auf einen Dreiervergleich hinauslaufen.
    Chancenlos sehe ich nur Ungarn und Rumänien.

  • Unentschieden zwischen Fra und Rus, ein gerechtes Ergebnis in einem spannenden und ansehnlichen Spiel. Frauenhandball kann so schön und technisch/taktisch durchaus auch anspruchsvoll sein !

  • Frankreich - Russland 28:28, Ein starkes, spannendes Spiel mit zwei starken Mannschaften mit starken Spielerinnen. Beide dürften im Halbfinale spielen. Es wurde alles geboten: Spielwitz, Dynamik, Schnelligkeit, voller Einsatz, Wille ...war schön anzuschauen. Russland hat am Ende zu viele Gelegenheiten nicht genutzt-ein Sieg war für die Slawinen drin. Aber auch Frankreich hätte gewinnen können. Es war ein gerechtes Ergebnis.

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören,
    ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es
    möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen. (Johann
    Wolfgang von Goethe)

  • Russland hat am Ende zu viele Gelegenheiten nicht genutzt-ein Sieg war für die Slawinen drin. Aber auch Frankreich hätte gewinnen können. Es war ein gerechtes Ergebnis.


    Kann man so sehen. Russland hat tatsächlich mehrere klare Gelegenheiten liegengelassen, um den Sack zuzumachen. Man muss aber auch sagen, dass die Schiedsrichterinnen - wie im EM-Finale 2018 - wiedermal kräftig mitgeholfen haben, dass Russland ein Spiel gegen Frankreich nicht gewinnt.


  • Kann man so sehen. Russland hat tatsächlich mehrere klare Gelegenheiten liegengelassen, um den Sack zuzumachen. Man muss aber auch sagen, dass die Schiedsrichterinnen - wie im EM-Finale 2018 - wiedermal kräftig mitgeholfen haben, dass Russland ein Spiel gegen Frankreich nicht gewinnt.

    Soweit ich mich erinnern kann haben sie in mehreren Situationen die Russinen bevorzugt. Ich glaube nicht dass sie einseitig gepfiffen haben. Die Fehler waren auf beide Seiten gleichmässig verteilt. :)

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören,
    ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es
    möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen. (Johann
    Wolfgang von Goethe)

    Einmal editiert, zuletzt von siebenberger ()

  • Ich finde die Außenkommunikation der deutschen Delegation mal wieder unglücklich. Wieso sprechen Groener und Koke jetzt schon wieder davon, dass drei Siege in der Hauptrunde möglich sind? Nach den schwachen Vorrunde täte man wirklich gut daran, den Ball flach zu halten.

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