DHB: weibliche Nachwuchs- und Eliteförderung

  • Kornwestheim: kooperiert schon seit zwei Jahren mit Vereinen aus der Region, bis jetzt TV Möglingen (3./4. Liga), in der nächsten Saison sind wohl einige Spielerinnen in der 3. Liga bei Schorzach/Bottwartal zusätzlich zur A-Jugend dort aktiv

    Göppingen: Ist abgestiegen in die 4. Liga - geht auch noch um junge A-Jugendspielerinnen zusätzlich zu fördern würde ich sagen


    Nellingen: Was ist gemeint mit weiterer Schritt - dort gibt es ja immerhin eine 3. Ligamannschaft?!

    Nellingen war schon 1. Bundesliga.

    Wegen fehlenden Finanzen haben sie sich in die 3. Liga verabschiedet.

    Ähnlich macht es dieses Jahr Herrenberg.

  • Seh ich, nachdem ich die Quali gesehen hab, etwas anders. In Metzingen spielen letztendlich genau 4 Leute. Der ganze Rest ist nur dazu da die Positionen aufzufüllen oder kommen so gut wie garnicht zum Einsatz. Das ganze Spielsystem ist eigentlich auf Ida Petzold ausgelegt. Ähnliches ist in Göppingen, hier wird es ohne Lea Watzel und Leni Belssing auch schon schnell sehr dunkel. Kornwestheim wird dieses Jahr noch JBLH spielen und danach vermutlich in der Versenkung verschwinden da die ganzen Talente nach Schotzach gehen.

    Nellingen hat nen guten Kader, aber wie du sagst die Frage ist die Finanzierung

  • Seh ich, nachdem ich die Quali gesehen hab, etwas anders. In Metzingen spielen letztendlich genau 4 Leute. Der ganze Rest ist nur dazu da die Positionen aufzufüllen oder kommen so gut wie gar nicht zum Einsatz. Das ganze Spielsystem ist eigentlich auf Ida Petzold ausgelegt. Ähnliches ist in Göppingen, hier wird es ohne Lea Watzel und Leni Belssing auch schon schnell sehr dunkel. Kornwestheim wird dieses Jahr noch JBLH spielen und danach vermutlich in der Versenkung verschwinden da die ganzen Talente nach Schotzach gehen.

    Nellingen hat nen guten Kader, aber wie du sagst die Frage ist die Finanzierung

    ...genau so hab ich das gemeint, dass die Top- Spielerinnen zu sehr verteilt sind. Da wird in der JBLH früh Feierabend sein für die meisten der vier Teams befürchte ich....


    Für 16-/17 jährige sehe ich allerdings die 3. Liga als idealen Einstieg in den leistungsorientierten aktiven Bereich, danach weiter geht es dann eh nur für ganz Wenige und die finden dann schon einen passenden Club in Liga 1 oder 2.

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  • Seh ich, nachdem ich die Quali gesehen hab, etwas anders. In Metzingen spielen letztendlich genau 4 Leute. Der ganze Rest ist nur dazu da die Positionen aufzufüllen oder kommen so gut wie garnicht zum Einsatz. Das ganze Spielsystem ist eigentlich auf Ida Petzold ausgelegt. Ähnliches ist in Göppingen, hier wird es ohne Lea Watzel und Leni Belssing auch schon schnell sehr dunkel. Kornwestheim wird dieses Jahr noch JBLH spielen und danach vermutlich in der Versenkung verschwinden da die ganzen Talente nach Schotzach gehen.

    Nellingen hat nen guten Kader, aber wie du sagst die Frage ist die Finanzierung

  • Nellingen hat zum Ende der Saison den Abgang von allen Spielerinnen, bis auf 2 zu vermelden. Und das nicht das erste Mal. Die guten Spielerinnen gehen immer wieder und dann wird mit Jugendspielerinnen aufgefüllt. Das hat aber nichts mit den finanziellen Mitteln des Vereins zu tun. :nein:

  • Nellingen hat zum Ende der Saison den Abgang von allen Spielerinnen, bis auf 2 zu vermelden. Und das nicht das erste Mal. Die guten Spielerinnen gehen immer wieder und dann wird mit Jugendspielerinnen aufgefüllt. Das hat aber nichts mit den finanziellen Mitteln des Vereins zu tun. :nein:

    Ja das ist das Problem, wenn drumrum zu viele Vereine sind die wenig bis keine Jugendarbeit machen. Die ziehen dann regelmäßig bei den wenigen Vereinen die Jugendausbildung betreiben die Spieler raus

  • Ja das ist das Problem, wenn drumrum zu viele Vereine sind die wenig bis keine Jugendarbeit machen. Die ziehen dann regelmäßig bei den wenigen Vereinen die Jugendausbildung betreiben die Spieler raus

    Bei Nellingen ist das eher so, dass die Spielerinnen weg wollen, gerne auch - wie nach dieser Saison - eine oder zwei Ligen niedriger. Aus Fremdvereinen kommt fast keine Spielerin dazu, also ist der Verein fast dazu gezwungen, die Jugend hochzuziehen.

  • Bei Nellingen solltest du dann aber auch mal schauen, wo die Jugend herkommt :/ Nellingen hat nämlich bislang meines Wissens nach das DHB-Stützpunkt-Training betreut und damit exklusiven Zugriff auf die Spielerinnen anderer Vereine gehabt, die dann plötzlich in Nellingen auftauchten.


    Wie hier schon einige Male bemerkt wurde: Die Dichte der Vereine ist relativ hoch, in anderen Gegenden würden die Göppinger Leistungsträgerinnen ebenfalls bei Stuttgart/Metzingen spielen oder umgekehrt. Deshalb reißen die Teams aus Ba-Wü auch regelmäßig bei den DM nichts.

  • Nellingen hat zum Ende der Saison den Abgang von allen Spielerinnen, bis auf 2 zu vermelden. Und das nicht das erste Mal. Die guten Spielerinnen gehen immer wieder und dann wird mit Jugendspielerinnen aufgefüllt. Das hat aber nichts mit den finanziellen Mitteln des Vereins zu tun. :nein:

    ...und die Jugendspielerinnen werden aus der ganzen Region zusammengezogen und fehlen dann wieder in den Heimatvereinen. Aktuelles Beispiel: Weinstadt hatte die letzten Jahre eine gute Entwicklung genommen, nun zerlegt sich das auch wieder komplett, nachdem die einen nach Göppingen, die anderen nach Nellingen abgewandert sind.

  • Bei Nellingen solltest du dann aber auch mal schauen, wo die Jugend herkommt :/ Nellingen hat nämlich bislang meines Wissens nach das DHB-Stützpunkt-Training betreut und damit exklusiven Zugriff auf die Spielerinnen anderer Vereine gehabt, die dann plötzlich in Nellingen auftauchten.

    so nicht ganz korrekt das Training ist zwar in Nellingen wird aber von Cornelius Väth betreut. Der hat mit dem Verein allerdings nichts zu tun


    ...und die Jugendspielerinnen werden aus der ganzen Region zusammengezogen und fehlen dann wieder in den Heimatvereinen. Aktuelles Beispiel: Weinstadt hatte die letzten Jahre eine gute Entwicklung genommen, nun zerlegt sich das auch wieder komplett, nachdem die einen nach Göppingen, die anderen nach Nellingen abgewandert sind.

    letztlich ist ja genau das was sich der DHB wünscht. Alle guten Talente Zentral in einem Verein

  • letztlich ist ja genau das was sich der DHB wünscht. Alle guten Talente Zentral in einem Verein

    Die Frage ist nur, ob das so sinnvoll ist.

    In der FAS kam diese Woche ein Artikel: "Ein Land sucht Talente. Beschränkt wettbewerbsfähig - warum der Spitzensport in Deutschland ein Problem hat".

    Da geht es um die Spitzensportreform des DOSB und u.a. genau um diese Frage, ob es sinnvoll ist, die Talente in Zentren zusammenzuziehen. Ein Sportwissenschaftler sieht das als Fehler an: "...die schulische Bildung leidet durch den Wechsel bis hin zum Abbruch. Die Trennung von Familie und Freunden belastet die Nachwuchsathleten. Zudem gehen sie das Risiko von Überlastungsschäden sowie Burnout und vorzeitigem Ausstieg aus dem Sport ein. Weil all dies nicht nur Wissenschaftlern bekannt ist ... dürften viele Eltern ihre Kinder eher nicht ermutigen, sich im Leistungssport auszuprobieren".


    Sprich, wenn die Opportunitätskosten steigen (monetäre Kosten für Internate, Schulwechsel, Auszug aus der Familie), steigen immer mehr Talente aus. Und wenn die Strukturen dann eben nur eine qualitativ hohe Förderung in wenigen Zentren (mit hohen Opportunitätskosten) vorsieht, jedoch nicht mehr in den Regionen (= Vereinen), dann geht möglicherweise sehr viel mehr Potential verloren, als man durch die Einrichtung der Zentren gewinnen kann.


    Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen: wir machen alles mit, was geht, aber ein Auszug unseres Kindes und damit ein Schulwechsel kurz vor dem Abi, da ist die Grenze. Wenn das der Preis ist, dann eben nur Hobby.

  • -"die schulische Bildung leidet durch den Wechsel bis hin zum Abbruch."

    man ist bemüht entsprechende Schulen in den Leistungssport zu integrieren, so das möglichst alle Sportler die für sie passende Ausbildung bekommen.


    -"Die Trennung von Familie und Freunden belastet die Nachwuchsathleten."

    Da ist was dran. Deswegen sollen die Spielerinnen zumindest am Wochenende zurück in die Heimat. Wenn man einen Blick nach Blomberg wirft stellt man fest, dass die Spielerinnewn aus ganz Deutschland aufgenommen werden. In Buxtehude an der Akademie dürften nicht nur Mädchen aus Buxtehude anwesend sein-oder täusche ich mich?


    -"Und wenn die Strukturen dann eben nur eine qualitativ hohe Förderung in wenigen Zentren (mit hohen Opportunitätskosten) vorsieht, jedoch nicht mehr in den Regionen (= Vereinen), dann geht möglicherweise sehr viel mehr Potential verloren, als man durch die Einrichtung der Zentren gewinnen kann."

    Ich gehe davon aus, dass die Vereine/Regionen weiter ihre Arbeit machen und die Leistungszentren zusätzlich für wenige Spielerinnen hinzu kommen.

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören,
    ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es
    möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen. (Johann
    Wolfgang von Goethe)

  • Da geht es um die Spitzensportreform des DOSB und u.a. genau um diese Frage, ob es sinnvoll ist, die Talente in Zentren zusammenzuziehen. Ein Sportwissenschaftler sieht das als Fehler an: "...die schulische Bildung leidet durch den Wechsel bis hin zum Abbruch. Die Trennung von Familie und Freunden belastet die Nachwuchsathleten. Zudem gehen sie das Risiko von Überlastungsschäden sowie Burnout und vorzeitigem Ausstieg aus dem Sport ein. Weil all dies nicht nur Wissenschaftlern bekannt ist ... dürften viele Eltern ihre Kinder eher nicht ermutigen, sich im Leistungssport auszuprobieren".

    Ich hab den Artikel nicht gelesen, aber dieser Absatz ist doch kein Argument gegen Leistungszentren, sondern beschreibt nur, warum in dieser Wohlstandsgesellschaft Eltern Bedenken haben, ihre Kinder dorthin zu schicken. Für die Analyse braucht es keinen Wissenschaftler. Die Fuhrdebatte und akutelle Mainstreamdebatten über "Mental Health" tun da ihr übriges. Ich kann da nur an meiner# Erinnerungen an die DDR zurückgreifen bzw. illustrieren. Dort haben sich auch Talente bzw. die Eltern gegen die KJS entschieden, in der Regel aber nicht. War ne Chance auf eine Karriere abseits des Einheitsbreis.

    Gerade im Handball ist doch sehr interessant zu sehen, wie sich das Thema Leistungssport in der Mittelschicht darstellt. Schauen wir uns mal Fussball an. Da gibt es Internate ohne Ende. Selbst Regionalligavereine wir CZ Jena haben welche. Spieler die dort hinziehen schaffen mit Glück irgendwann den Sprung in Liga 3. Sehr hoher Anteil an Kindern mit Eltern der 1 Migrantengeneration. Vermutlich reicht deren Eltern schon die Aussicht auf eine Oberligakarriere mit Lehrstelle bei einem Sponsor.

    Im Handball nehmen Eltern z.T. riesige Fahrdienste für ihre Kids auf sich. Kann ich hier in Rhein-Main verfolgen. Die Toptalente aus FFM pendeln zum Training 60-70 km zum Training Richung Hüttenberg/Dutenhofen oder aktuell in den Süden nach Nieder-Roden.

    Deshalb hat ein Leistungszentrum wie das vom TVG schlechte Karten und die A-Jugendbuliquali verpasst.

  • Wie will man dann aber Talente fördern ?? Jeden Einzeln in Kleinkleckersdorf A , B und C usw.??? Ich weiß ja nicht ob das dann den Erfolg bringt. Meiner Meinung nach sollte man von unten viele Kinder , Jugendliche fördern und sie dann ab einer gewissen Leistung/Erfolg konzentrieren , um dann eine noch bessere Leistungssteigerung zu bekommen. Das dann in einzelnen Sportarten , der oder die Eine oder Andere , einen eigenen Weg geht mit seinen eigenen Trainern ist dann nicht weiter schlimm. Manchmal gelingt es dort sich wirklich weiter zu entwickeln. Aber das sollte nicht die Masse machen. Deshalb trotzdem auf Leistungszentren setzen mit den Besten Trainern und Lehrern , um den Talenten und solche die es werden sollen , wirklich die bestmögliche Entwicklung zu bieten. Das kostet natürlich viel Geld....

  • Ich weiß nicht, ob Du Kinder hast. Bei meiner älteren Tochter mussten wir einen Schulwechsel vollziehen nach der Mittelstufe. Ein Schulwechsel bei Teenagern (und von solchen sprechen wir hier) hat ja noch einige Nebeneffekte, insbesondere, wenn ein Umzug notwendig ist. Die Freundinnen sind nicht mehr da, die Familie ist weit weg, im Zweifel befindet sich die neue Schule sogar in einem anderen Bundesland. Gute Schülerinnen schaffen das irgendwann, aber mittelgute brauchen erhebliche Eingewöhnungszeit.

    Natürlich werden die meisten Vereine ihre Arbeit weiter machen. Aber viele Talente gehen dann möglicherweise aber nicht den Weg in die Leistungszentren - Gründe siehe oben. Und die fehlen dann in der Spitze, denn sie werden, sofern sie nicht doch irgendwann den Verein wechseln, de facto nicht wahrgenommen (außer sie spielen in der Nähe eines Leistungszentrums und haben andere Gründe, nicht dorthin zu gehen).

    Ich bin da inhaltlich sehr nah bei nicnamejue - ob das der richtige Weg ist, muss sich erst noch zeigen.

  • Ich hab den Artikel nicht gelesen, aber dieser Absatz ist doch kein Argument gegen Leistungszentren, sondern beschreibt nur, warum in dieser Wohlstandsgesellschaft Eltern Bedenken haben, ihre Kinder dorthin zu schicken. Für die Analyse braucht es keinen Wissenschaftler. Die Fuhrdebatte und akutelle Mainstreamdebatten über "Mental Health" tun da ihr übriges. Ich kann da nur an meiner# Erinnerungen an die DDR zurückgreifen bzw. illustrieren. Dort haben sich auch Talente bzw. die Eltern gegen die KJS entschieden, in der Regel aber nicht. War ne Chance auf eine Karriere abseits des Einheitsbreis.

    Gerade im Handball ist doch sehr interessant zu sehen, wie sich das Thema Leistungssport in der Mittelschicht darstellt. Schauen wir uns mal Fussball an. Da gibt es Internate ohne Ende. Selbst Regionalligavereine wir CZ Jena haben welche. Spieler die dort hinziehen schaffen mit Glück irgendwann den Sprung in Liga 3. Sehr hoher Anteil an Kindern mit Eltern der 1 Migrantengeneration. Vermutlich reicht deren Eltern schon die Aussicht auf eine Oberligakarriere mit Lehrstelle bei einem Sponsor.

    Im Handball nehmen Eltern z.T. riesige Fahrdienste für ihre Kids auf sich. Kann ich hier in Rhein-Main verfolgen. Die Toptalente aus FFM pendeln zum Training 60-70 km zum Training Richung Hüttenberg/Dutenhofen oder aktuell in den Süden nach Nieder-Roden.

    Deshalb hat ein Leistungszentrum wie das vom TVG schlechte Karten und die A-Jugendbuliquali verpasst.

    Die Distanzen werden aber bei in Summe 4 Zentren deutlich länger sein als 60-70 km. Je nach Wohnort sind das schnell mal mehr als 200km. Und die Bedenken der Eltern, ihre Kinder "dorthin zu schicken", sind aus meiner Sicht durchaus ein limitierender Faktor. Manche Talente gehen dann eben nicht den Weg in ein Leistungszentrum.

    Der Vergleich zum Fußball hinkt nach meiner Ansicht. Dort kannst Du mit einer Oberligakarriere oder in der 3. Liga Deinen Lebensunterhalt verdienen. Das ist im Handball schon in der HBF nicht für alle möglich. Insofern würde ich die Sportarten hier nicht vergleichen.

  • Wie will man dann aber Talente fördern ?? Jeden Einzeln in Kleinkleckersdorf A , B und C usw.??? Ich weiß ja nicht ob das dann den Erfolg bringt. Meiner Meinung nach sollte man von unten viele Kinder , Jugendliche fördern und sie dann ab einer gewissen Leistung/Erfolg konzentrieren , um dann eine noch bessere Leistungssteigerung zu bekommen. Das dann in einzelnen Sportarten , der oder die Eine oder Andere , einen eigenen Weg geht mit seinen eigenen Trainern ist dann nicht weiter schlimm. Manchmal gelingt es dort sich wirklich weiter zu entwickeln. Aber das sollte nicht die Masse machen. Deshalb trotzdem auf Leistungszentren setzen mit den Besten Trainern und Lehrern , um den Talenten und solche die es werden sollen , wirklich die bestmögliche Entwicklung zu bieten. Das kostet natürlich viel Geld....

    Sehr berechtigte Frage! Ich glaube, dass die Zahl 4 einfach zu niedrig ist. Aber natürlich kann man nicht in jedem Dorf ein "Zentrum" etablieren, denn erstens ist das nicht bezahlbar, zweitens sind geeignete TrainerInnen im Jugendbereich ein eher rares Gut. So ca. 8 - 10 Zentren, besser verteilt, würden schon mal die Entfernungen deutlich reduzieren und es vermutlich einigen Eltern deutlich erleichtern, Ihren Sprössling dorthin zu schicken. Ob das bezahlbar und umsetzbar wäre, ob es genügend TrainerInnen gibt, ob die Verbände sich einigen würden - viele Fragen, auf die ich auch keine Antwort habe...

  • Der Vergleich zu den Leistungszentren im Fußball hinkt tatsächlich gewaltig, zudem sind diese nur mäßig erfolgreich:


    Leistungszentren: Traum vom Profi erfüllt sich selten
    Der Traum vom Profifußballer erfüllt sich selbst für Toptalente nur selten. 70 Spieler aus den Leistungszentren schaffen jährlich den Sprung in die 1. oder…
    www.sueddeutsche.de


    Etwa 1% schaffen es jährlich in die erste oder zweite Bundesliga. Bei den Leistungszentren im Handball sollen dagegen sogar Nationalspielerinnen ausgebildet werden. Ich bemerkte bereits mehrfach, dass man ohne Breite erhebliche Probleme haben wird, eine Spitze zu generieren, die groß genug ist.


    Wenn man die Förderung nur in die Leistungszentren verlagert, ohne die Vereine und die Ausbildung in der Breite zu stärken, wird es mit dem Frauenhandball meiner Meinung nach nie etwas werden. Dieser muss insgesamt attraktiver und besser vermarktet werden, mit einer Bundesliga, in der junge Spielrinnen wirklich gerne spielen. Warum hören denn so viele junge Spielerinnen auf, die gerade den Sprung in die Bundesliga geschafft haben? Oder wollen wir ein Modell, wie in Holland, wo eine begrenzte Anzahl von Spielerinnen auf internationalem Niveau ausgebildet wird, die heimische Liga aber gar nichts taugt?

  • Ich glaube wir müssen sicherstellen, das beide Seiten von dem System profitieren. Es macht Sinn die Spitzenspielerin in Leistungszentren zu fördern. Sie sind aber weiterhin Mitglied eines Vereins und das ist die Grundlage. Für den Verein nehmen sie am normalen Spielbetrieb teil und das sind auch ihre Arbeitgeber in der Zukunft. Diese Basis muss sinnvoll aufgebaut werden und da liegt meiner Meinung der Hund begraben. Durch Corona und die Reformen haben wir aktuell eine Situation, in der Spielerin einfach an zu vielen Wettbewerben teilnehmen und die unterschiede in den Spielklassen sind zu groß. Warum spielen 16-20 Jährige teilweise Bundesliga, A-Jugend Bundesliga, 3.Liga/Oberliga und dazu noch (Landes-,Schul- u.ä.) Auswahl und Nationalmannschaft?

    Auf der anderen Seite gibt es die Auswahlmannschaften und die Verbandsförderung. Während ich bei einigen Vereinen eine klare Strategie erkenne, wie sie Spielerin entwickeln wollen wirkt der DHB bzw- die Landesverbände auf mich verwirrend. Wie ist der zusammenhang zwischen den Leistungszentren und den Auswahlmannschaften? Nach welche Kriterien wird dort gehandelt? Hier habe ich oft das Gefühl, dass da lieber "Fingerpointing" in Richtung der Vereine gemacht und selbst nur "Cherrypicking" betreiben wird, in dem nur die besten ausgewählt und gefördert werden. Das alles dann unentgeldlich zum Ruhm der Auswahl? Alleine deshalb werden einige nicht diesen Weg gehen.


    Das nur als Hinweis, dass wir die Beteiligten unterscheiden sollten und nicht alles in einen Topf werfen können. So leicht ist das Thema leider nicht zu erklären.


    @siebenberger: Ja, in der A-Jugend sind es die Mehrheit der Spielerin. Buxte holt da Bundesweit Spielerin aber hat seinen schwerpunkt in Norddeutschland (Talent Tag). In der B-Jugend sieht das ganze noch anders aus und zeigt, dass die Spielerin ein gewisses Alter haben sollten bevor der große Schritt kommt.

    7 Mal editiert, zuletzt von Fridulin ()

  • Ich würde die Anzahl der Zentren sogar noch erhöhen... In jedem Bundesland mindestens 1 Zentrum , wobei natülrich die die großflächigen Bundesländer das auch nochmal teilen müssten , dort also mindestens 2... und ja das kosten einen Haufen Geld , dass ist mir bewusst.

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