Gesundes Selbstvertrauen oder schon Größenwahn?

  • Und das ist bei Schiedsrichtern anders weil?

    Weil Schiedsrichter, die hoch pfeifen, sehr früh ihren Fokus vom Spielen/Trainieren aufs Pfeifen verlegt haben.

    Im Amateurbereich erleb ich tatsächlich immer wieder mal Schiedsrichter, die z.B. auch Torhüter sind - die können das nicht trennen.

    Bis die mal 7-Meter pfeifen, muss schon seeehr viel passieren.

    Aber da reden wir über 6. Liga abwärts.

  • Weil Schiedsrichter, die hoch pfeifen, sehr früh ihren Fokus vom Spielen/Trainieren aufs Pfeifen verlegt haben.

    Im Amateurbereich erleb ich tatsächlich immer wieder mal Schiedsrichter, die z.B. auch Torhüter sind - die können das nicht trennen.

    Bis die mal 7-Meter pfeifen, muss schon seeehr viel passieren.

    Aber da reden wir über 6. Liga abwärts.

    Aber du bist doch immer derjenige, der sich über die ganzen nicht gegebenen roten Karten beschwert. :pillepalle:

  • Ich drehe den Spieß mal um: Würde ein Schiedsrichter behaupten, das mit dem Trainer, da am Rand stehen und coachen, das kann ich auch (oder besser). Was würde als Echo kommen: Ja, die Ausbildung/Schulung, die Taktik, die Psychologie, das Lesen des Spiels und die Vorbereitung usw. Und umgekehrt für Schiedsrichter gilt das nicht :?: :?:

  • Ich drehe den Spieß mal um: Würde ein Schiedsrichter behaupten, das mit dem Trainer, da am Rand stehen und coachen, das kann ich auch (oder besser). Was würde als Echo kommen: Ja, die Ausbildung/Schulung, die Taktik, die Psychologie, das Lesen des Spiels und die Vorbereitung usw. Und umgekehrt für Schiedsrichter gilt das nicht :?: :?:

    Bloß dass es dafür keine rationale Begründung gibt, weil Schiedsrichter den Job eines Trainers nicht viel häufiger erproben als die Trainer selbst. Umgekehrt allerdings schon.

  • Bloß dass es dafür keine rationale Begründung gibt, weil Schiedsrichter den Job eines Trainers nicht viel häufiger erproben als die Trainer selbst. Umgekehrt allerdings schon.

    Trainingsspiel pfeiffen oder auch nur ein Verbandsligapunktspiel ist trotzdem so wie in der Küche ein Fußballspiel meinetwegen perfekt kommentieren und das gleiche live im Radio tun zu müssen.

  • Das sehe ich anders.

    Jedenfalls haben alle Trainer, die ich bisher im Training auf dem Niveau pfeifen sehen habe, das sehr gut gemacht.

    Und die Aussagen von Roth haben eine überprüfbare Begründung? Ja nee ist klar...

    Hab ich weiter oben bereits erklärt, Thema Routine

  • Genau, und da sind wir ja bei der Krux der Aussage von Roth angelangt. Schiedsrichter haben viel zu wenig Routine im pfeifen. Wie auch, wenn sie einem Beruf nachgehen. Wenn man in einer Disziplin wie der Schiedsrichterei der beste werden will, muss man sie eigentlich täglich mehrere Stunden üben oder sich anderweitig damit beschäftigen. So wie es Sportler mit ihrem Sport auch tun. HBL Schiedsrichter machen ein bisschen Video Analyse, pfeifen pro Woche ein Spiel und haben gelegentlich Fortbildungen. Deshalb hat Roth mit seiner Aussage, er könnte das gut, weil er so viel mehr Routine hat, auf jeden Fall einen Punkt.

    Deiner Argumentation folgend wäre es also zwingend, den Profi-Schiedsrichter einzuführen, der sich voll auf die Schiedsrichterei konzentrieren kann?

    Ich kenne keine Sportart, wo das der Fall ist. Selbst beim Fußball gehen die Schiris einem Beruf nach, auch wenn die Prämien dort reichen, den Lebensunterhalt zu bestreiten.

  • Doch, Eishockey. Da haben wir einige Profi-Schiedsrichter in der DEL. Aber auch Schiedsrichter mit Berufen. Aber ansonsten ist es ja schon gesagt. Du solltest dir bitte mal auch klar machen, Beuger, das ein Profischiedsrichter angestellt ist und nur die Schiedsrichterei als Beruf macht, weshalb er sein Geld davon verdient und davon abhängig ist. Was machst du, wenn er das nicht mehr machen kann (Sportverletzung, Abstieg usw.)? Richtig, er wird schlimmstenfalls entlassen und ist arbeitslos. Das muss doch nicht sein. Daher ist das mit dem Schiedsrichter, die einen Beruf nachgeht besser. Und ja, man muss natürlich schauen, dass man Beruf und Hobby in Einklang bringen kann, sonst klappt das nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Funkruf (27. Oktober 2023 um 19:16)

  • Dass das finanziell für den Verband unheimlich schwierig ist und auch ein Stück weit utopisch, ist mir klar. Daher ist das auch keine Forderung von mir an den DHB. Es ist eher eine Erklärung, warum ich finde, dass Roth mit seiner Aussage mindestens einen wahren Kern getroffen hat (ich sage nicht, dass er zu hundert Prozent Recht hat. Insbesondere von der Fitness her würde es seinem Alter geschuldet natürlich nicht für ein Bundesliga Spiel reichen. Das soll hier aber nicht im Zentrum der Diskussion stehen).

  • Merz und Kuttler liefern gerade zwei überragende Beispiele. Berlin bekommt zwei wichtige Pfiffe, weil sie sich umfallen lassen. So gut wie keine Einwirkung des Abwehrspielers. Ich behaupte, dass ein Schiedsrichtergespann aus Sigurdsson und Siewert das besser gepfiffen hätte, weil sie ein viel besseres Gespür für die Intensität mitbringen, weil sie diese jeden Tag stundenlang im Training sehen.

  • Merz und Kuttler liefern gerade zwei überragende Beispiele. Berlin bekommt zwei wichtige Pfiffe, weil sie sich umfallen lassen. So gut wie keine Einwirkung des Abwehrspielers. Ich behaupte, dass ein Schiedsrichtergespann aus Sigurdsson und Siewert das besser gepfiffen hätte, weil sie ein viel besseres Gespür für die Intensität mitbringen, weil sie diese jeden Tag stundenlang im Training sehen.

    Klar doch. 100%! Totsicher! :lol:

  • Mir ist klar, dass ich vorsichtig sein muss, aus dem Amateurbereich auf den Profi-Handball zu schließen. Trotzdem wird das vielleicht relativiert durch die Tatsache, dass ich zwar nur dreimal die woche im Training bin, aber die Schiedsrichter meiner (Bezirksliga-) Klasse ihr Tun vermutlich auch nicht öfter reflektieren.

    Ich wage zu behaupten, dass ich mich mit meinen +30 Jahren Erfahrung als Trainer leichter tue als mancher junge Schiedsrichter, Spielsituationen und Aktionen korrekt zu beurteilen. Dazu hätte ich als Ü50 womöglich einen besseren Stand auf dem Spielfeld als mancher 16-Jährige. Aber:

    Wenn ich meine Bezirksliga-B-Jugend im Training pfeife,erlebe ich (sagen wir: in 15 Minuten) regelmässig, dass...

    ...ich 1,2 Situationen habe, in denen ich mögliche Regelverstösse übersehe, weil ich gerade damit beschäftigt bin, Laufwege, individuelle Aktionen etc. zu analysieren,

    ...ich Regelverstösse, die von den Spielerinnen moniert wertden, schlicht nicht gesehen habe, weil z.B. der Blick verdeckt war,

    ... und 2, 3, 4 Situationen schlicht so oder so interpretiert werden konnten.

    Ich habe auch schon bei Hobby-Turnieren o.ä. als Schiedsrichter agiert. Das war wohl insgesamt keine Katastrophe, aber ich hatte auch legendäre Fehlleistungen: z.B. hatte ich einmal einen Wurf von LA an den Innenpfosten als Tor gegeben. Zwar hatte ich völlig übersehen, dass der Ball gar nicht imTor gelandet war, dafür konnte ich mit 100%iger Sicherheit sagn dass der Schütze nicht im Kreis war und der Abwehrspieler kein Foul begangen hatte. :)

    Was ich damit sagen will: Ich würde im Leben nicht darauf kommen, dass ich aufgrund meiner Trainer-Erfahrung per se der bessere Schiedsrichter wäre. Das sind einfach zwei völlig verschiedene Stiefel. Dass ich, würde ich einen Schiri-Schein machen, womöglich einen Startvorteil gegenüber einem unerfahrenen 16-jährigen hätte, bleibt unbenommen. Aber ansonsten vergleichen wir hier Äpfel mit Birnen.

  • Da reden wir über eine Schnellbleiche im Rahmen der Trainerausbildung 1988. Andere Regeln, andere Zeiten und damals nur ein Randthema. Auf der Grundlage würde ich heute nicht pfeifen wollen. 😉

  • Du kannst davon ausgehen, dass Roths Grundlage da eine ganz schön andere ist

    Stand das denn zur Debatte? Ich habe die Ausführungen anders interpretiert. Dass MR mit seiner Vita eine andere Basis hat, ist doch unstrittig. Dennoch glaube ich, dass Schiedsrichter im BL Kader regelfester und erfahrener in der Spielleitung sind als die Trainer.

    Für immer erster deutscher Championsleaguesieger!

    Magdeburg ist Handball, Handball ist Magdeburg. So ist das! (J.Abati)

  • Ich würde auch unseren Schiedsrichterwart im Dorfverein als regelfest bezeichnen, sogar inklusive aktueller Durchführungsbestimmungen, bin mir aber nicht sicher, ob das für alle Profihandballer und -trainer auch gilt.

    Keine Ahnung, wie viele Spiele die BL Schiedsrichter in ihrem Leben gepfiffen haben und zwar unter Wettkampfbedingungen. M.E. sollte man diese Erfahrung nicht unterschätzen.

    Für immer erster deutscher Championsleaguesieger!

    Magdeburg ist Handball, Handball ist Magdeburg. So ist das! (J.Abati)