Dies vermeldet wenigstens Sport1.de auf Ihrer Homepage. Hier der Bericht:
München - Die Erfolge der Handball-Nationalmannschaft scheinen den Deutschen Handball-Bund (DHB) nicht vor wirtschaftlichen Problemen zu schützen. Nach Sport1-Informationen steckt der größte Handball-Fachverband der Welt erneut in argen finanziellen Turbulenzen.
Dazu passt ein Bericht der "Sport-Bild". DHB-Vizepräsident Reiner Witte fordert danach die Regional- und Landesverbände zur Zahlung eines Sondermitgliedsbeitrages auf, um den in finanzielle Schieflage geratenen DHB vor dem Kollaps zu bewahren. Ansonsten droht dem DHB die Insolvenz zum Jahresende.
Sportdirektor Peter Sichelschmidt gab sich auf Sport1-Anfrage zurückhaltend: "Kein Kommentar."
Banken machen Druck
Das Schreiben vom 12. August von Witte richtet sich an die Kollegen des erweiterten Vorstandes: Sollte der DHB zum Jahresende nicht eine schwarze Null schreiben, werden Dresdner Bank und Stadtsparkasse Dortmund die Kreditlinien auf den Girokonten, insgesamt 450.000 Euro, kündigen. (Haben Sie den Ball unter Kontrolle? Probieren Sie's in der Gamebox!)
Das wäre unweigerlich mit der Zahlungsunfähigkeit verbunden.
Strombach: "Risiko geringer als zehn Prozent"
Zuvor hatten bereits zahlreiche Mitarbeiter der DHB-Geschäftsstelle angekündigt, auf ihr Weihnachtsgeld in diesem Jahr zu verzichten. DHB-Präsident Ulrich Strombach bestätigte die Finanzprobleme des Verbandes, der sich noch im Mai 2003 für schuldenfrei erklärt hatte.
Gleichzeitig beschwichtigte er: "Ich sehe das Risiko einer Insolvenz unter zehn Prozent."
Geringere Olympia-Prämie
Es steht allerdings fest, dass die Nationalspieler eine weitaus geringere Prämie für ihre Silbermedaille erhalten werden als vorgesehen. Strombach gegenüber der "Sport-Bild": "Die Nationalspieler sind seit Jahren am kooperativsten und solidarischsten. Ich habe keinen Zweifel: Wenn man ihnen die Situation vernünftig darlegt, werden sie erneut ihr Scherflein zum Sparkurs beitragen."
Henning Fritz, Torhüter der Nationalmannschaft, wollte den Verband nicht kritisieren, sagte aber im Gespräch mit Sport1: "Ich finde es schade, dass die Vorlage, die wir dem Verband gegeben haben, nicht so genutzt wurde. Ich kann es nicht verstehen, dass es eine finanzielle Schieflage gibt, obwohl wir viermal in Folge in Endspielen standen."
Hintergrund der Finanzprobleme sollen unter anderem der Grundlagenvertrag mit der Liga sein, bei dem der DHB offenbar schlechter wegkommt als in der Vergangenheit. Zudem ist der Fernsehvertrag schlechter dotiert, und durch die verpasste Olympia-Qualifikation der Frauen fehlen Sponsoren-Einnahmen.
Michael Schwartz
Der nächste Skandal winkt im Handball nach dem grossen Erfolg der deutschen Nationalmannschaft
Allerdings bleibt abzuwarten, ob es nur eine Ente ist, oder?