Pressemitteilung vom 11.10.2005
Holger Löhr muss Karriere beenden
Kronau/Östringen (heka). Holger Löhr, Rechtsaußenspieler der Rhein-Neckar
Löwen, muss seine Karriere als Profihandballer beenden. Nach seinem
zweiten Innenbandriss innerhalb kürzester Zeit musste dieser operativ
stabilisiert werden. "Holger hat in den letzten vier Monaten mit einer
beispielslosen Selbstdisziplin versucht, über eine muskuläre Kompensation
des Kniegelenk wieder zu stabilisieren", erklärte Mannschaftsarzt Dr.
Stephan Maibaum. "Tritt der Fall wie bei Holger ein, dass ein Innenband
operativ versorgt werden muss, so sind die Chancen wieder zum Sport zurück
zu kehren insgesamt schlechter einzustufen, als nach einer
Kreuzbandersatzplastik", ergänzte der Mediziner weiter.
Holger Löhr hat mit einer ungeheuerlichen Eigenmotivation in den letzten
Wochen versucht, in der Regionalligamannschaft Spielpraxis zu gewinnen, um
seine ganz persönliche Erstligapremiere in der Mannheimer SAP ARENA
vorzubereiten. Doch es kam immer wieder zu Problemen mit dem rechten Knie.
Das Knie ist somit unter professionellen Bedingungen nicht mehr belastbar.
"Wir bedauern dies, zumal Holger während der Verletzungspause alles
menschenmögliche für die Rückkehr getan hat. Doch die Gesundheit hat
oberste Priorität und deshalb haben wir vor dieser Entscheidung großen
Respekt", sagte Löwen-Geschäftsführer Uli Schuppler.
"Das ist natürlich eine sehr schwere Entscheidung gewesen, denn ich wollte
unbedingt das Comeback schaffen, doch das Knie ist nicht mehr dazu bereit,
Hochleistungssport zu betreiben", musste Holger Löhr feststellen. "Ich
habe in den letzten Monaten alles mögliche probiert, danke Stephan Maibaum
und Sven Raab für die herausragende medizinische Begleitung in dieser Zeit
und bin stolz darauf, dass ich es zumindest soweit geschafft habe am
Training der Bundesligamannschaft teilzunehmen." Die Tests in der
Regionalligamannschaft haben allerdings gezeigt, dass die Belastungen für
das lädierte Knie des 35jährigen Betriebswirts unter Wettkampfbedingungen
rein muskulär nicht mehr zu kompensieren sind - mit 999
Bundesligafeldtoren und 95 internationalen Einsätzen in der
Nationalmannschaft tritt der 1,71 Meter große Linkshänder von der
Handballbühne ab.
Der gebürtige Oftersheimer kann auf eine lange und erfolgreiche
Sportkarriere zurück blicken. Vom TSV Oftersheim kam Löhr über VfL
Pfullingen, SG Leutershausen, VfL Gummersbach, TV Großwallstadt zur SG
Willstätt-Schutterwald. Im Jahr 2002 zog es in die Heimat zurück und er
wechselte zur SG Kronau/Östringen. Bei den heutigen Rhein-Neckar Löwen hat
er sich große Verdienste mit zwei Bundesligaaufsteigen erworben: Er war
als Kapitän nicht nur Motivator der Mannschaft, sondern ist auch großes
Vorbild und Idol besonders für Nachwuchshandballer.
Viele Grüße
Kai Henninger
SEHR, SEHR SCHADE - aber Kopf hoch Holger Lebbe geht weiter und ist sicher auch für dich bei den KRÖSTIS noch nicht zu Ende.