ZitatAlles anzeigenHallenverbot für fremde Feuerzeuge?
Von Reimer Plöhn
Fernmündlich hatte Bundesliga-Spielleiter Uwe Stemberg den Strafbescheid für einen Feuerzeugwurf im Pokalspiel des THW gegen die SG Flensburg bereits angekündigt. Jetzt hat es der Handballmeister schriftlich. Mit Datum vom 13. Oktober 2005 und Briefkopf der HBL (Handball Bundesliga): 1550 Euro, zahlbar innerhalb von vier Wochen. Wörtlich zitierter Sachverhalt: In der 70. Spielminute – nach der Disqualifikation des Spielers J. Jensen – flog aus den Zuschauerreihen ein Feuerzeug, welches den Sekretär traf und dann auf dem Spielfeld landete. Der Absender des unbekannten Flugobjekts ist unbekannt. J. Jensen aber ist ein Flensburger Spieler. Wer eins und eins zusammenzählt, käme leicht auf die Idee, dass das „Ufo“ aus SG-Fan-Händen stammen könnte: aus Verärgerung über die Rote Karte.
THW-Manager Uwe Schwenker wird die Strafe zur Überweisung anweisen. Zähne knirschend. Einerseits ärgert er sich, weil die Zebras für die Dummheit eines unbekannten Fans zur Kasse gebeten werden. Gravierender und in der Folge nicht abzusehen ist jedoch ein Zusatz im Schreiben der HBL. „Achtung“, so der Vermerk in extra fetten Lettern, „beim nächsten Vergehen gegen am Spiel Beteiligte wird Hallensperre verhängt!“
Schwenker sieht nur eine Möglichkeit, weitere Eskalationen zu verhindern: Hallensperre – aber für Flensburg-Fans. Irgendjemand müsse endlich etwas gegen die Ultras im SGBlock unternehmen. „Das hat im Handball nichts zu suchen“, sagt er. Schwenker meint die ständigen „S c h e i ß-THW-Rufe“, erinnert an Plakate wie „Hass motiviert“ und fragt nach, warum in der Campushalle ständig SG-Tore gegen den THW in einer Dauerschleife laufen. Ein Aussperren von SG-Fans hätte zudem den Vorteil, dass die Ordnungsmacht in der Ostseehalle weniger Präsenz zeigen müsste. „Bei normalen Spielen genügen vier Polizisten, Derbys gegen Flensburg erfordern das Vielfache.“
Abgesehen vom Feuerzeug flogen aus dem SGFanblock vor dem Pokalspiel so genannte Knicklichter in Richtung THWSpieler. Die meisten landeten im Zuschauerblock. Es gab keine Verletzten. Glück gehabt. Heimgesucht wurden zuletzt auch andere Klubs. In Großwallstadt rissen SG-Anhänger einen Schalensitz aus der Verankerung, heimische Fans wurden bedroht, in Lemgo waren Plakate mit Naziparolen zu sehen. Die Liste mit Fan-Ausschreitungen wird länger. Dabei vermisst Schwenker, „dass sich auch das SG-Management ernsthaft um Abhilfe kümmert.“ Aufsichtsratsmitglied Manfred Werner spielt die Dinge herunter. „So schlimm ist es nicht.“ Werner hat entweder „nichts gesehen“ oder verweist darauf, dass sich die Randalierer mit einem langen Schreiben in Großwallstadt entschuldigt hätten. Thorsten Storm mag zu den Vorfällen nichts sagen. Nur soviel: Man habe eine Riesenstimmung in der Halle, um die viele Bundesligisten die SG beneiden würden, sagt er. Und dafür sei oft die Fankurve verantwortlich. „Anders als Kiel bauen wir auf ein junges Publikum.“ Thorsten Storm sagt auch, dass er nichts dagegen hätte, wenn Handballpublikum sich an Fußball orientieren würde. Eine schöne Erklärung.
Hallenverbot ?!
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Nur soviel: Man habe eine Riesenstimmung in der Halle, um die viele Bundesligisten die SG beneiden würden, sagt er. Und dafür sei oft die Fankurve verantwortlich. „Anders als Kiel bauen wir auf ein junges Publikum.“ Thorsten Storm sagt auch, dass er nichts dagegen hätte, wenn Handballpublikum sich an Fußball orientieren würde. Eine schöne Erklärung.
Mit dieser Ansicht dürfte Herr Storm sehr alleine dastehen.
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So einen Blödsinn ist man ja von Herrn Storm gewohnt!
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Konnte Plöhn das nicht weniger reißerisch schreiben und/oder besser recherchieren? So kann man sich in Flensburg doch weiter damit rausreden, dass es so schlimm doch gar nicht war, der Stuhl wurde doch gar nicht rausgerissen und die Lichter sollten sicher nicht die Spieler treffen.
Was natürlich bleibt, ist das Storm endlich tätig werden sollte und die ganze Geschichte um die Ultras überdenken sollte.
Sehr schön auch die angedrohte Hallensperre von THW-Freund Stemberg. Sicher ist das alles schlimm und zu verachten, was da passiert ist, aber wie soll man solcher Einzelaktionen Herr werden? Den Zuschauern vor dem Spiel alle harten Gegenstände inkl. Feuerzeuge, Schlüssel, Kleingeld abnehmen? Gegen einen wütenden Mob nicht vorzugehen, sollte sicher mit einer Sperre bestraft werden (egal, wessen Fans das waren), oder einen erkannten Feuerzeugwerfer nicht der Halle zu verweisen - aber DAS irgend so ein Idiot wirft, kann man schwer von vorneherein verhindern. -
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Tja wir haben unsere Hallensperre schon hinter uns,weil so
eine knalltüte einen gegenstand gegen den schir warf.Als Verein ist man dagegen so ziemlich machtlos,egal ob jetzt von
den eigenen oder gegnerischen Fans.
Wenn der Werfer ermittelt wird MUSS er aber auch Hallenverbot in ganz
Deutschland bekommen.
Nur so kann man dem sinnlosen reingewerfe Herr werden.Das Problem ist aber auch das eigentlich jede wurfattacke von
zuschauern rigoros bei JEDEM VEREIN zu einer Hallensperre führen sollte.Es kann nicht sein,das es einmal eine geldstrafte,und bei einem
anderen Fall eine Hallensperre gibt.Es ist auch sch...egal ob ein Schiedsrichter oder Spieler getroffen wird.
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Der Berichterstatter der Kieler Nachrichten unterstellt ja, dass es sich um einen Flensburger Werfer gehandelt haben muss. Ist auf jeden Fall ´ne kühne Prognose.
Über die Ultras wurde an anderer Stelle bereits ausgiebig diskutiert, das sollte hier nicht schon wieder Thema sein. Fehlt nur noch, dass man irgendwie noch den Dreh zu den Krösties bekommt, die hier bislang noch kein Thema waren...
Die Strafe ist rechtlich in Ordnung, da Kiel letztlich für den Ordnungsdienst zuständig ist als gastgebenden Verein. Ob das fair ist, sei mal dahingestellt. Wie Eckes schon geschrieben hat, ist es unmöglich, so etwas zu verhindern.
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Meiner Meinung nach gibt es gegen solche Entgleisungen nur eine Chance: Zivilcourage der restlichen Zuschauer. Seit der Hallensperre in Göppingen ist man bei diesem Thema um einiges sensibler, da achten die Zuschauer untereinander besser darauf.
Auch wenn im konkreten Fall die Vermutung naheliegt, dass es die gegnerischen Fans waren, bewiesen ist nichts. Gerade angesichts der bekannten Rivalität könnte es auch Kieler Provokation gewesen sein, die zumindest Plöhn immer gern aufgreift.
Wie gesagt, keiner weiß, wer es war, letztendlich müssen alle Zuschauer gemeinsam solche Dinge vermeiden. Der Ordnungsdienst wird es nie verhindern können.
Am Ende fangen wir an mit Socken zu werfen, das kann uU auch Körperverletzung sein
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Wenn du mit deinen Socken wirfst ist das schon fahrlässige
Körperverletzung die mit nicht unter2 Jahren auf bewährung
bestraft wird -
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Zu den Feuerzeugen, in Minden verschenkte man uns Fans damals Feuerzeuge
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"in Lemgo waren Plakate mit Naziparolen zu sehen".
kann mal jemand was dazu schreiben? stimmt das? -
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Finde die Strafzumessung von Stemberg (1500 €) genau angemessen. Es wird eine Sensibilität für die Problematik geschaffen - und gleichzeitig tut die Strafe nicht sooo furchtbar weh. Eine Rolle wird sicherlich gespielt haben, daß es nicht unwahrscheinlich ist, daß der Wurf (ein Feuerzeug ist kein Hallenheft!) eventuell von einem Gästeanhänger erfolgte. Wäre übrigens eine nette Geste von Flensburg, wenn nicht nur die Einnahmen aus dem Spiel, sondern auch die Strafe geteilt werden würde.
Zitat„beim nächsten Vergehen gegen am Spiel Beteiligte wird Hallensperre verhängt"
Das ist natürlich völlig überzogen, da sich die HBL beim nächsten Hallenheft damit selbst unter Zugwang setzt (manchmal sind Formulierungen mit Konjunktiv ganz sinnvoll)
Plön schreibt:ZitatDie Liste mit Fan-Ausschreitungen wird länger.
Man kann natürlich auch dramatisieren (z.B.über den kaputten Sitz ist wirklich schon sehr viel geschrieben worden). Gegenüber Mitte der 80er/Anfang der 90 er Jahre hat sich die Situation aus meiner Perspektive (bin natürlich nicht in allen Hallen) entspannt(ein echtes Problem war es eh nie). Damals gab es doch schon einige Vereine mit (teilweise) problematischer Auswärtsklientel (Weiche-Handewitt fiel mir damals übrigens in Minden immer sehr positiv auf - Atmosphäre wie beim großen Familienausflug).
Hallenheftwürfe waren auch fast ritualisiert in einigen Hallen (nur bei Schrientscheidungen - nicht zielgerichtet gegen den Gegner!), wurden nicht weiter als problematisch wahrgenommen - das Timeout dann mit der Hallensprecherdurchsage trug häufig zur Beruhigung des ganzen Spiels bei. (obwohl in Minden hat sich ein Schiri mal bei einem Hallenwurfheft eines Zuschauers leicht verletzt - der Werfer(überhaupt kein 'Ultra') ist sofort nach dem Bundesligaspiel zum Schri hingegangen und hat die Sache in Ordnung gebracht. Das wurde dann auch nicht an die große Glocke gehängt (ich glaube, trotz DHB-Strafe), aber ein solch unaufgeregtes Verfahren ist heute schwieriger geworden).
Feuerzeugwürfe sind aber was anderes, da muß man energisch einschreiten: der Werfer (oder die Werferin) sollte zumindest intern mal deutlich auf sein unsinniges und gefährliches Handeln aufmerksam gemacht werden (man braucht ja nicht gleich immer zur Polizei oder zum THW zu rennen). -
Also find es auch mal sehr extrem, dass ein Reporter Vermutungen aufstellt. Nur weil Spieler xy getroffen wird, heißt das noch lange net, dass die Fans von xy als Täter ausgeschlöossen sind.
Vor allem die Kieler haben nicht grade einen engelhaften Ruf.
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und die, gar nicht kleine, fraktion der scheinheiligen pharisäer und/oder demagogen aus der schleswig-holsteinischen landeshauptstadt meinen sich wieder in ihrem forum auskotzen zu müssen. viel schlimmer noch, die üblichen verdächtigen sudeln gleich noch im sg-forum herum.
mir wird schon wieder schlecht
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Ich finde es so langsam schrecklich und niveaulos, dass der Kleinkrieg zwischen den Kieler und Flensburger Fans ständig in diesem Forum ausgetragen wird und sage:
"Schluss damit sofort!!" -
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Also ich seh hier in diesem Thread keinen Kleinkrieg zwischen Flensburg und Kiel - nun gut der Artikel handelt davon, aber von sowas kann auch jeder andere Verein betroffen sein !
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Da kann ich ja nur ...
Uwe Schwenker ist so lächerlich!!!!!!!
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Original von Meikel
Der Berichterstatter der Kieler Nachrichten unterstellt ja, dass es sich um einen Flensburger Werfer gehandelt haben muss. Ist auf jeden Fall ´ne kühne Prognose.Sicherlich kann man dadrüber nichts hundertprozentig sicheres sagen, aber ich bitte dich. Wenn J. Jensen (mal wieder) Rot sieht, und dann mit einem Feuerzeug geworfen wird, ist diese Unterstellung doch auch sehr nahe liegend. Oder bist du der Meinung, ein Kieler hätte dies getan, weil er wusste man würde dann sagen, es war ein Flensburger? ... Das würde ich für eine kühne Prognose halten.
Zu dem kann ich hierzu auch noch aus eigener Erfahrung sagen (ich war beim Spiel in der Halle), dass bei den Flensburgern (verständlicher Weise) sich die Wut angesammelt hatte. Flensburg hatte die erste Halbzeit klar besser gespielt. Die Schiedsrichter waren unter keinen Umständen parteiisch für Flensburg, und im Nachhenein hatte Flensburg verloren. Verstänldich dass man da sauer wird, und einige Personen neben mir haben Bier von den Fans über uns, wo größtenteils Flensburger saßen, von oben runtergeschüttet bekommen. Aber da will ich nun nicht weiter drüber diskutieren,...
ZitatOriginal von Snuffmaster
Also find es auch mal sehr extrem, dass ein Reporter Vermutungen aufstellt. Nur weil Spieler xy getroffen wird, heißt das noch lange net, dass die Fans von xy als Täter ausgeschlöossen sind. Vor allem die Kieler haben nicht grade einen engelhaften Ruf.Wie du ja oben gelesen hast, wurde nicht der Spieler, sondern ein Sekretär getroffen. Wer letzendlich getroffen wird, vorallem wenn dort ein großes "Gewusel" ist, ist im Nachhenein größtenteils Zufall. Aber der Grund, warum geworfen wurde, bzw. die Situation ist klar: Ein Spieler von Flensburg hatte Rot gesehen. ...
ZitatOriginal von Morpheus
Uwe Schwenker ist so lächerlich!!!!!!!Gut, du bist Flensburg-Fan, verständlich, dass du nicht damit einverstanden bist, dass die Fans "deines" Vereins beschuldigt werden. Aber kannst du auch sagen, warum du Schwenker nun "lächerlich" findest? Beteiligung an der Diskussion ist nicht verboten, nur weil man anderer Meinung ist
Zum eigentlichen Thema:
Ich finde es schwer, dagegen etwas zumachen. Es hat sicherlich keinen Sinn, jedem Fan alle harten oder spitzen Gegenstände abzunehmen. Wohin würden wir damit kommen?
Und ein Hallenverbot verhängen, sicherlich, wenn man den Schuldigen findet ist es selbstverständlich. Aber wie will man den Schuldigen finden? Will man unter jedem Block 2 Sicherheitskräfte aufstellen, die die ganze Zeit die Fans angucken? Funktioniert meiner Meinung nach auch nicht, denn es ist zu aufwändig. Ansonsten wäre es noch die beste Reaktion.
Aber ehrlich gesagt glaube ich, dass kaum eine Reaktion hier viel dagegen tun könnte. Es wird weiterhin Fans (bei allen Vereinen) geben, die in so einer Art "ausrasten".
Schade, dass es so ist, aber kaum bekämpfbar... -
Eine Strafe ist für den Heimverein normal und diese Polemik mit der Berücksichtigung der Situation (Rot Jensen, daraus folgt, Flensburg Fan) ist absolut irrelevant. Da kann dann auch ein Kieler Fan sich denken, "Ich versuche den Jensen mal zu treffen, weil er so böse ist"
Die Zuständigkeit für den Ordnungsdienst liegt beim THW. Dieser hat nicht ordnungsgemäß funktioniert, aber überlegt doch mal, was dan die theoretische Konsequenz sein müste.
Plexiglasverkleidungen um das Spielfeld?
Ein größerer Abstand zwischen Tribünen und Spielfeld?Denn derartige Würfe lassen sich durch einen noch so guten Ordnungsdienst nicht verhindern. Der Verein könnte höchstens die Tribünen überwachen lassen und somit Werfer ausfindig machen. Ist halt auch eine Kostenfrage, ob man sich das leisten will. Die Ultras da sofort an den Pranger zu stellen ist bei einem unbekannten Täter jedenfalls ganz schlechter Stil des Schreiberlings und könnte ja vielleicht mal mit einer Anzeige wegen Rufmord/ Verleumdung beantwortet werden.
Sorry, Herr Plöhn. Ganz schlechter Stil.
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Original von Jenny
Was man auch sonst von dem Artikel halten mag, aber hier bekomme ich Bauchschmerzen!
Festzuhalten ist:
1. Die Stimmung in Flensburg ist nicht besser als bei jedem anderen Verein auch, der seit Jahren kaum ein Heimspiel verloren hat. Ich kann da jedenfalls beim besten Willen keinen Unterschied zu Magdeburg oder Kiel ausmachen.
2. Niemand sonst in der Liga will Handballfans, die sich "am Fußball orientieren"
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Original von Snuffmaster
Also find es auch mal sehr extrem, dass ein Reporter Vermutungen aufstellt. Nur weil Spieler xy getroffen wird, heißt das noch lange net, dass die Fans von xy als Täter ausgeschlöossen sind.Vor allem die Kieler haben nicht grade einen engelhaften Ruf.
Stimmt ja bei uns werden ja auch ach so unschuldige Gummersbach Fans mit Regenschirmen bedroht oder wie war das
Ansonsten find ich die Androhung einer Hallenstrafe für vollkommen falsch - da kann nun irgendwer daher kommen und sich einen Spass daraus machen und über 10000 Leute müssen drunter leiden , aber nun ja sieht bestimmt toll aus, wenn etwa 200 Busse sich auf den Weg zum Ausweichort machen
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