Rechtschreibreform in Sportforen

ja, find ich auch

ich kann den Unsinn nicht rückgängig machen, den die verbrochen haben... Ich halte mich nicht an unsinnige Regeln, zu deren Einhaltung ich nicht gesetzlich verpflichtet bin. Und da gehört die neue Falschschreibung halt dazu (Abgesehen davon bezweifle ich, daß ich es schaffen würde, konsequent neue RS zu schreiben, ich denke nämlich in 99,999% der Fälle absolut nicht nach, wie ich etwas zu schreiben habe, sondern schreibe intuitiv. (Hat übrigens in meiner Schulzeit immer gereicht, um schlimmstenfalls ne 2 im Diktat bzw. der RS-Note in anderen Deutscharbeiten zu bekommen, hat also nix mit Ignoranz gegenüber der Sprache zu tun *g*) )

Na dann belassen wir es doch einfach dabei. Frei nach dem Motto: "Wenn jeder an sich denkt, ist an jeden gedacht."

Ich würde übrigens auch nicht von mir behaupten 100%ig korrekt zu schreiben. Weder nach alter, noch nach neuer Rechtschreibung (traurig genug eigentlich).

sorry, ich werd kein schlechtes Gewissen haben, weil ich versuche, weiterhin richtig zu schreiben auch wenn die Minister behaupten, das sei jetzt falsch

Das verlange ich ja auch gar nicht.
Wollte nur gerne mal eine weitere Meinung und weitere Denkanstöße auf den Markt werfen...

@meteokoebes: Auch, wenn ich zur Zeit keine konkreten Zahlen finde, die Alphabetisierungsquote im deutschen Kaiserreich unterschätzt Du wohl beträchtlich.

Nein, ich habe den Duden nur älter gedacht, als er ist

Zitat

Original von wikipedia.de:

Das im Jahre 1880 erschienene Werk „Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache“ gilt als der Urduden und beinhaltete 28.000 Stichwörter, auf 187 Seiten. 1902 beschließt der deutsche Bundesrat Dudens „Regeln für die deutsche Rechtschreibung nebst Wörterverzeichnis“ für alle Bundesländer des Deutschen Reiches als verbindlich. Österreich-Ungarn und die Schweiz schließen sich an. [...] Der „Duden“ in seiner aktuellen 24. Auflage (2006) beinhaltet 130.000 Stichwörter.

Die Schulpflicht hat sich zwischen dem 18. und dem Beginn des 20. Jahrhunderts dann etabliert

Ich muss sagen, es ist schon sehr faszinierend wie sehr das Thema Rechtschreibung hier debatiert wird. Man kann ja eigentlich nicht glauben, dass es so ein polarisierendes Thema ist. Aber insgesamt auch schön die Debatte hier mitzuverfolgen.

Ich selber gehöre ja (leider) zu der Gruppe die getreu dem Grundsatz handelt: Richtig ist, was Word nicht unterkringelt.

Habe natürlich die alte Rechtschreibung gelernt, die neue wurde als ich in der Oberstufe war zwar eingeführt, aber nicht thematisiert. Daher habe ich mich mit ihr auch nie aktiv beschäftigt.
Inzwischen dürfte ich in nem Stadium sein, in dem ich vieles nach der neuen Schreibweise schreibe, aber auch noch vieles nach der alten. Wobei vielleicht auch Worte dabei sind, die inzwischen wieder zurückreformiert wurden. Jedenfalls habe ich durch das ganze hin und her den Überblick eingebüßt.

Ich bin kein absoluter Gegner von Anpassungen und Veränderungen in der Rechtschreibung, aber die Art und Weise wie es bei der Reform versucht wurde, die überzeugt mich nicht.
Ich denke, daß die Sprache von denen die sie sprechen entwickelt wird und das man es unterlassen sollte mit der Expertenbrechstange die große Reform einzuführen.
Insbesondere erschließt sich mir die Sinnhaftigkeit der Änderungen das "daß" mit Doppel-ss zu schreiben, oder in bestimmten Worten das ph durch f zu ersetzen kaum.

Aber trotzallesm bin ich auch der Auffassung, dass es nicht gut ist, wenn die Entwicklung in die Richtung geht, dass jeder so falsch schreibt wie er mag. Denn ab einem gewissen Grad der Schlechtschreibung leidet doch auch das Verständnis der Sprache.

Zitat

Original von Coco
Das Problem ist einfach, dass es (man darf das finden wie man will) in unserer Sprache nun einmal Groß- und Kleinschreibung gibt. Und weil das nunmal so ist, sollte man diese auch nutzen - auch wenn es vielleicht nervig ist (wobei es ja eigentlich nicht schlimm ist, mal schnell eine zweite Taste mit runterzudrücken) und vielleicht auch nicht immer ganz einfach, wann was wo und in welchem Fall groß geschrieben werden muss.
Wenn du in Englisch schreibst, schreibst du ja auch nicht plötzlich groß, "weil das im Deutschen" auch so ist. Andere Sprachen andere Regeln...
Und schlimm ist eigentlich auch nicht, alles klein zu schreiben (abgesehen natürlich von den angeführten Punkten ;)), schlimm ist eher die Ignoranz der Sprache und auch den anderen Usern gegenüber. Diese "ist mir doch scheiß egal"-Haltung ist das eigentliche Problem. Und ein "ich mach das immer so" ist auch definitiv kein Argument. "Ich fahre hier immer mit 120 km/h lang. Ich kann doch nichts dafür, dass da ein Mensch über die Straße gegangen ist." Ich weiß natürlich, dass der Vergleich hinkt. Ich wollte einfach mal die Ignoranz etwas übertrieben darstellen.

Und zur Rechtschreibreform: Mir gefällt das auch nicht alles (vor allem muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich die Regeln auch noch nicht alle drauf hab, was aber in den nächsten Monaten geändert werden soll), aber wenn jetzt jeder so schreibt wie er will, dann wird es definitiv nicht besser. Und dann grüßt PISA erst recht. Wie sollen denn Kinder etwas lernen, wenn sie es dann doch überall anders geschrieben sehen, auch in Zeitungen? Man kann wie gesagt von der Rechtschreibreform halten was man will, ich stehe da einigem auch sehr skeptisch gegenüber und an alles werde ich mich wohl auch nur schwer gewöhnen können, aber bringt es wirklich etwas, wenn wir es boykottieren? Ich vermute eher, dass es dann noch weiter bergab geht.

und natürlich volle Zustimmung.

Zu lischen sag ich nichts mehr.

ach, so schlimm ist das bei lischen doch nicht. im gegensatz zu früher hat sich de zahl der (groben) rechtschreib- oder grammatikfehler schon ziemlich verringert. die entwicklung muß man ja auch mal würdigen.

ansonsten fiel mir gerade erst auf, daß ich in diesem thread die großschreibung beachtete, während ich sonst im internet da auch keinen großen wert drauf lege. zweifingersystem, nicht wahr? in dem forum, in dem ich die meiste zeit verbringe, wird auch fast durchgehend klein geschrieben (dafür aber orthographisch, grammatikalisch und zumindest teilweise auch inhaltlich auf hohem niveau).
in der handballecke hält sich das die waage, meistens schreibe ich klein, aber ab und zu auch groß. liegt wohl häufig daran, was in dem jeweiligen thread dominiert, man passt sich da unbewußt an (manchmal auch bewußt).

Zitat

ansonsten fiel mir gerade erst auf, daß ich in diesem thread die großschreibung beachtete

Bin ich blind Wo hast du denn etwas groß geschrieben

seite zuvor und heute, 11.32h.

Zitat

Original von Gottfried

"ß" ist erlaubt.

Das Komma muß nicht sein.

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Doch, muss es. Da in diesem Fall mit "wo du bist" ein Nebensatz abgetrennt werden muss.

Zitat

Original von agusta

Doch, muss es. Da in diesem Fall mit "wo du bist" ein Nebensatz abgetrennt werden muss.

Nebensätze müssen aber hinten nicht mit Komma abgetrennt werden, glaub ich...zudem folgt hier ja ein und, was das ganze irgendwie nochmal anders macht.
Ich finde diese Kommas vor und sowieso schwachsinnig

MfG
Marie

Zitat

Ich finde diese Kommas vor und sowieso schwachsinnig

Genauso „schwachsinnig“ wie Groß- und Kleinschreibung, andere Interpunktionszeichen und schlußendlich Freiräume zwischen den Worten? Wenn du dem geschriebenen Wort das alles nimmst, wird es bald, was das Fernsehen schon lange ist: unverständlich.

[SIZE=7]Achtung, dieses Posting ist möglicherweise nicht vollkommen frei von Ironie.[/SIZE]

Zitat

Original von heiner

Genauso „schwachsinnig“ wie Groß- und Kleinschreibung, andere Interpunktionszeichen und schlußendlich Freiräume zwischen den Worten? Wenn du dem geschriebenen Wort das alles nimmst, wird es bald, was das Fernsehen schon lange ist: unverständlich.

[SIZE=7]Achtung, dieses Posting ist möglicherweise nicht vollkommen frei von Ironie.[/SIZE]

Sorry, die Interpretation find ich nen bissle übertrieben, auch wenn Ironie drin sein soll Weiss nicht, was Kommas mit Groß- und Kleinschreibung zu tun hat und was ich dem geschriebenen Wort hier bitte nehme? Wo ist da der Punkt der Ironie?
Ich muss jedesmal überlegen, ob vor das "und" nen Komma kommt oder nicht, weil für mich ist das eigentlich schon nen Verbindungswort, wodurch man kein Satzzeichen mehr braucht Alles nen bisschen verwirrend für mich.

MfG
Marie

Wie schön vernünftige Kommasetzung ist, merkt man erst, wenn sie nicht mehr da ist. Die Schweden setzten kaum welche und es liest sich dadurch eindeutig schwieriger.

Die Ironie hab ich ja für mich selbst eher beim Fernsehen vermutet ;). Übertrieben hab ich allerdings nur sehr wenig. Neben der Lesbarkeit und dem schnellen Erschließen einer Satzkonstruktion geht es ja auch um sprachliche Feinheiten, und die machen den Reiz einer Sprache doch erst aus, oder? (Komma vor dem und, da zwei Hauptsätze aneinandergereiht wurden. Ist doch gar nicht so schwer.) Das nimmst du dem geschriebenen Wort. Es wird leider viel zu selten vermittelt, daß Grammatik auch „sexy“ ist :(.

Zitat

Original von Schöne-Fan

Nebensätze müssen aber hinten nicht mit Komma abgetrennt werden, glaub ich...zudem folgt hier ja ein und, was das ganze irgendwie nochmal anders macht.
Ich finde diese Kommas vor und sowieso schwachsinnig

MfG
Marie

Doch, müssen sie immer noch. Ob ein "und" folgt oder nicht.

Zitat

Duden.de
Nichts ändert sich am Grundsatz, dass das Komma am Ende eines Nebensatzes oder eines Nachtrags auch vor „und” nicht fehlen darf: Er sagte, dass er morgen komme, und verabschiedete sich. Mein Onkel, ein großer Tierfreund, und seine Katzen leben in einer alten Mühle.

Zitat

Original von agusta
Doch, müssen sie immer noch. Ob ein "und" folgt oder nicht.

Du hast recht. Ich hatte mich nicht auf den Nebensatz davor konzentriert wegen Shiraz Jahrgang 2004.... .

Zitat

Original von heiner
Die Ironie hab ich ja für mich selbst eher beim Fernsehen vermutet ;). Übertrieben hab ich allerdings nur sehr wenig. Neben der Lesbarkeit und dem schnellen Erschließen einer Satzkonstruktion geht es ja auch um sprachliche Feinheiten, und die machen den Reiz einer Sprache doch erst aus, oder? (Komma vor dem und, da zwei Hauptsätze aneinandergereiht wurden. Ist doch gar nicht so schwer.) Das nimmst du dem geschriebenen Wort. Es wird leider viel zu selten vermittelt, daß Grammatik auch „sexy“ ist :(.

Danke für die Aufklärung bezüglich der Ironie
Für mich hat Grammatik nichts mit Attraktivität oder "sexy" zu tun. Dazu wird sie oft viel zu trocken vermittelt. Ich wette, die meisten Lehrer wissen auch nicht wirklich, was man jetzt wie schreibt. Gibts da eigentlich irgendwelche Lehrgänge oder dürfen die sich das selbst aneignen?

MfG
Marie