Pressekonferenz des T-Mobile-Teams zum Dopingskandal live im ZDF

  • bezüglich tennis: ich bin mir ziemlich sicher, daß beispielsweise nadal auch von fuentes betreut wurde. nicht ohne grund gewinnt der seine spiele mit kraft. (anmerkung: reine spekulation meinerseits)


    interessant übrigens auch: in der beckmann-sendung wurde eine aussage von dietz überpiept, in der dieser godefroot belastete. alles weitere dazu bei diesem blog, wo ein leser den piep einfach rausgefiltert hat:
    http://www.allesaussersport.de…storung-namens-godefroot/



    ansonsten: ich glaube zabel. wer dagegen noch glaubt, ullrich habe nicht gedopt, ist doch selber schuld. von riis weiß es doch sowieso jeder, und der ist von ulle 97 in grund und boden gefahren worden, ebenso wie virenque oder pantani. wer nochmal mit einem zynischen lachen (beispielsweise bei den passagen mit udo bölts) den toursieg nachlesen möchte:


    http://radsportnews.net/res97/tour-chr.htm


  • Wenn bei dir nicht Hopfen und Malz verloren ist ... dann weiß ich auch nicht mehr. Aber bleib' dabei.


    Der Anwalt ist/war ein gewisser Herr Diestel. Ein bisschen zum Nachlesen bei «wiki».

  • So, jetzt bin ich nach einem langen Arbeitstag auch endlich daheim. Leider konnte ich das Interview heute Morgen nicht verfolgen und habe dies nun auf Sport1 nachgeholt. Zum einen muss ich dem T-Mobile Team meinen Respekt zollen – Hut ab, dass man endlich in die Offensive geht. Was ein Aldag da vom Stapel gelassen hat … ich kann es nicht in Worte fassen ohne ausfällig zu werden! Mit welchem Recht behält man es sich vor, so einen weiterzubeschäftigen? Wenn er Moral hat, sollte er seine Koffer selbst bei T-Mobile packen. Ich muss sagen, ich bin fast vom Stuhl gefallen als er „ohne jede Regung“ erzählte, wie er aus den Niederlanden EPO bestellte (wohlgemerkt über dubiose Drittanbieter), das in Augentropfenflaschen abgefüllt war und kein Originalkarton vorhanden war. Wie kann man solche Dinge sich spritzen, abgesehen davon das man so was gar nicht machen sollte – bei normalem Verstand! Das die Fahrer nicht gezwungen worden sind, glaube ich teilweise sogar. Sie wurden eben INDIREKT aufgefordert, denn wenn Sie die vorgeschriebenen Ziele nicht erreichen, steht schon ein weiterer Semiprofi in den Startlöchern, die zum dopen bereit sind. Wenn man dann Familie und Kinder daheim sitzen hat, entscheiden eben manche so oder so. Da ist die eigene Gesundheit eben unwichtiger als Geld, Job und „heile“ Welt.


    Schade, dass es scheinbar ein ungeschriebenes Gesetz zu geben scheint, das PRO DOPING heißt, denn der Sport an sich ist klasse. Aber sein wir doch mal ehrlich, wie viel Biathleten sind sauber? Was treiben die Chinesen bei Olympia kommendes Jahr – wer rechnet da noch mit fairen Spielen?


    Zu Zabel kann ich nur sagen, dass mich seine Rede schon mitgenommen hat. Ob dies natürlich die ganze Wahrheit ist, kann keiner sagen, aber als bisher einziger AKTIVER Fahrer zu gestehen, gedopt zu haben, ohne dass er es hätte zugeben müssen, zeigt schon Charakter! Seine Kinder können auf ihn Stolz sein, denn nicht jeder kann zu seinen Fehlern, die er mal gemacht hat stehen!


    Besser macht es das Gesamtergebnis allerdings nicht ….. morgen folgt noch Riis, Bölz ist schon zurückgetreten und Ulle, dessen Anwalt heute noch sagte, er habe soviel Talent, er braucht nicht dopen, wird auch noch irgendwann wieder im wa(h)ren Leben angelangen!


    Ein bitterer Tag für den Sport – ich hoffe man lernt draus!

  • Zitat

    Original von SilverSurfer
    Die bitteren Tage für den Sport waren die Tage an denen gedopt wurde, so bitter der Tag heute war, es war ein erfolgreicher für den Sport!


    So meinte ich es eigentlich auch .... ;)

  • Hmm...Also die Entscheidung Aldag weiter als sportlichen Leiter zu beschäftigen,ist sicher umstritten. Andererseits sind in dieser Position fast durchweg ehemalige Fahrer,also warum Aldag feuern und dafür einen anderen ehemaligen Fahrer/Doper einstellen!?


    Auf Bjarne Riis bin ich auch mal gespannt,bisher haben sechs Telekom-Fahrer aus seiner Kapitäns-Zeit gestanden,da wird er kaum behaupten können,nichts genommen zu haben! Zumal die meisten Fahrer das Jahr 1996 als "das" EPO-Jahr überhaupt angegeben haben.


    Jan Ullrich wird zuweilen,auch ohne etwas zu sagen,immer peinlicher! Aber irgendwann wird auch er nicht mehr auf seinen Standpunkt verharren können,außer er ist mittlerweile so paranoid,dass er schon selbst glaubt,was er so sagt.


    Schade ist weiterhin,dass diese Geständnis-Welle noch aufs Team Telekom beschränkt ist! Andererseits gibt es von den großen Fahrern der letzten zehn Jahre eh kaum noch jemanden,der noch nie positiv getestet wurde,es gestanden hat oder zumindest stark verdächtigt wurde. Die größten Fahrer überhaupt,Armstrong und Ullrich stellen da natürlich eine Ausnahme! ;)


    Aber zum Glück packt die Regierung mit ihrem neuen Gesetzesentwurf das Problem jetzt richtig an! :lol:
    Wird dieser ungeändert aufgenommen,dürfen Fahrer also nur noch ihre eigenen Dopingmittel straffrei besitzen,wenn sie zum Eigenbedarf gedacht sind. Größere Mengen,die diesen überschreiten,sind dann gesetzlich verboten! Wenn das mal kein Riesenschritt im Anti-Doping-Kampf ist! :lol:

  • Also wenn man mal überlegt, haben plötzlich alle 2002 oder vorher aufgehört...
    a) Zufall, dass alles, nach dem es verjährt ist, ans Licht kommt?
    b) Absicht?
    c) Und warum nicht doch über 2002 hinaus?


    Dazu kommt, dass gestern in einem Spezial gesagt wurde, dass 80% der Radfahrer eine Alergie eingetragen haben...

    Viele Grüße
    :hi:

  • Also, das Ullrich sich noch nicht outet, sehe ich als vollkommen normal und legitim an, wobei ich gestern schon über ein Zitat der Staatsanwaltschaft Bonn und von Diestel in einer dpa Meldung schmunzeln musste


    Zitat

    Original von gmx.de:


    Bei der Bonner Staatsanwaltschaft wird derzeit allerdings bereits geprüft, ob die im Juli 2006 von Rechtsprofessorin Britta Bannenberg gestellt Betrugs-Anzeige zum Nachteil seines früheren Arbeitgebers T- Mobile noch aufrechterhalten werden kann. "Wir sind bislang immer davon ausgegangen, dass das jetzige T-Mobile-Team nichts von Doping wusste. Es gibt nun sicherlich Überlegungen, ob jetzt immer noch so gedacht werden kann", sagte ein Sprecher. Diestel meinte schon: "Wenn es so ist, dass es bei Telekom üblich war, dann ist richtigerweise für Betrug keine Substanz gegeben, dann müssen die Akten zugeschlagen werden." Wo sei die Basis von Betrug, wenn Doping, "wie von Herrn Dietz und Henn dargestellt, bei Telekom Gang und Gebe war".


    Ich mag diese verqueren juristischen Gedankengänge


    Teddy: Was die Aussagen von D'Hondt und Zabel angeht. Zabel wusste ja schon von der Aussage, die D'Hondt getätigt hatte. Der Spiegel kam am 30.4. heraus. Es war also nicht schwer, etwas übereinstimmendes abzuliefern.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


  • Zitat

    Original von Snuffmaster
    Also wenn man mal überlegt, haben plötzlich alle 2002 oder vorher aufgehört...
    a) Zufall, dass alles, nach dem es verjährt ist, ans Licht kommt?
    b) Absicht?
    c) Und warum nicht doch über 2002 hinaus?


    b und c. Wenn ich das gestern richtig gehört habe kann alles, was nicht länger als 5 Jahre her ist, rechtlich verfolgt werden.

    SV Post Schwerin

  • Zitat

    Original von Postfan


    b und c. Wenn ich das gestern richtig gehört habe kann alles, was nicht länger als 5 Jahre her ist, rechtlich verfolgt werden.


    jaja..daher die fragen: alle sagen, sie haben 2002 aufgehört...Glaubhaft oder nicht? Und wann ging es los damit? erst mitte der 90er Jahre? Der Aufstieg des Team Telekom scheint ja nur an EPO gelegen zu haben. Wie sieht es bei anderen Rennställen aus? Mit was wurde alles gedopt? Sicherlich doch nicht nur EPO...

    Viele Grüße
    :hi:

  • Zitat

    Original von Teddy
    Auch wenn es sich jetzt vielleicht etwas komisch anhört, aber:


    Danke, Team Telekom respektive Team T-Mobil, dass wenigstens ein Team jetzt endlich den Mund aufmacht und sagt, was Sache war!


    Wenigstens ein Team sagt: Ja, wir haben gedopt! War ja auch mal überfällig - allerdings erwarte ich von anderen Teams nicht wirklich viel Aufklärung ... schon gar nicht von dem neuen "Star-Team" Astana oder Discovery Channel.


    Naja, das liegt ja nun weniger am Team als vielmehr an den Aussagen von D'Hont und Dietz, nach denen den anderen Fahrern kaum etwas anderes übrig bleibt. Wäre Dietz bei einem anderen Team gefahren, würden wir jetzt vielleicht Geständnisse von Fahrern aus jenem Team zu hören bekommen, während von Telekom wahrscheinlich nichts ans Tageslicht gekommen wäre.

  • So, oder ähnlich könnte man es wohl zusammenfassen ;)


    Der Telekom-Express spannt sich vor seinen Kapitän


    Es ist ein wenig wie damals. Die Masseure, bzw. in diesem Fall Jeff D'Hondt leistet im Vorfeld seine Arbeit, damit die Radfahrer pünktlich zum Rennbeginn topfit sind. Die Mannschaft des Team Telekom geht an den Start, doch dieses Mal geht die Etappe nicht nach Andorra-Arcalis, sondern mehr oder weniger auf den Radsport-Olymp. Bert Dietz zieht das Team am ersten Berg hoch und seine Teamkollegen Henn und Bölts folgen auf dem Weg zur Dopingbeichte.


    Die medizinische Abteilung in Gestalt der beiden Ärzte Heinrich und Schmid legen dar, wie sie das Team auf die Strapazen vorbereitet hat, aber dennoch haben vier Fahrer des Teams den Anschluss verloren. Namentlich sind dies Heppner, Wesemann, Totschnig und Hondo, wobei letzterer nun wirklich nie als Bergkönig bekannt war. Am zweiten Anstieg sind nun Zabel und Aldag die Zugmaschinen und auch der als Kapitän ins Rennen gegangene formschwache Bjarne Riis könnte noch einmal die Zugmaschine für Ullrich spielen.


    Von all den Zeichen mannschaftlicher Geschlossenheit scheint nun auch die Bonner Staatsanwaltschaft, die gegen Ullrich wegen Betruges gegen den Arbeitgeber ermittelt, beeindruckt zu sein, und möglicherweise enden all die folgenlosen, denn verjährten Vergehen darin, dass auch der Kapitän seine Rückkehr auf den Radsportolymp feiern kann.


    Verlierer in der ganzen Angelegenheit wäre dann lediglich Jens Heppner, dem sein aktueller Teamsponsor Wiesenhof trotz Dementi nicht zu glauben scheint und den Ausstieg am Ende der Saison ankündigte.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


  • Sehr guter Beitrag, genauso stimmts.
    Ich finde auch, dass jetzt langsam mal die Teamgrenzen übersprungen werden sollten und Fahrer aus anderen Teams Doping gestehen.
    Ob der Radsport heute sauberer ist, weiß ich nicht. Ob die junge deutsche Generation mit Fothen, Wegmann, Schumacher, Sinkewitz usw sauberer ist, weiß ich nicht.
    Ich weiß überhaupt nicht mehr was ich glauben soll.
    Fakt ist aber, dass ich diesen Sport mit seiner Spannung und den taktischen Facetten liebe, und dass ich jetzt erst recht nicht mehr weiß, ob und mit welchen Augen ich Radsportübertragungen sehen soll.
    Ich bin etwas ratlos... Was soll noch kommen? Wie geht es weiter? Kann man auf den Spitzensport im Allgemeinen überhaupt noch vertrauen?


    Eine kleine Geschichte: Bei mir in der Handballmannschaft ist auch ein Gast- und Hotelwirt. Der hatte gestern erzählt, dass vor ein paar Jahren beim Bühler LuK-Cup ein Team bei ihnen genächtigt hat und ein Fahrer von denen (er konnte Name und Jahreszahl nicht mehr nennen) bis tief in die Nacht Rotwein auf Rotwein getrunken hat und am nächsten Tag im Rennen Zweiter wurde ;)
    Irgendwie sympathisch und trotzdem gedopt ;)

  • Kann es sein, dass sich die Fahrer anderer Länder nur deshalb nicht outen, weil es dort andere Verjährungsfristen gibt?


    Lieber WM-Fünfter als Vize-Weltmeister im eigenen Land


  • Zitat

    Original von eisbeer
    Kann es sein, dass sich die Fahrer anderer Länder nur deshalb nicht outen, weil es dort andere Verjährungsfristen gibt?


    Die Dopingvergehen der Sportler an sich können bis zu 8 Jahre später noch zum Aberkennen von Leistungen führen. Das sollte eigentlich weltweit gelten. Die Verjährungsfrist von fünf Jahren bezieht sich, soweit ich das verstanden hatte, nur auf die Vergehen der Ärzte, oder?

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


    Einmal editiert, zuletzt von Steinar ()

  • Zitat

    Original von Arcosh
    Gerade läuft auf n-tv die Pressekonferenz von Bjarne Riis. Er hat gestanden während seiner Zeit beim Team Telekom mit EPO gedopt zu haben.


    Ich schaue das auch gerade... Aber wundern oder gar aufregen tut mich da gar nichts mehr... :nein:

    "Im Training habe ich mal die Alkoholiker meiner Mannschaft gegen die Antialkoholiker spielen lassen. Die Alkoholiker gewannen 7:1. Da war's mir wurscht. Da hab i g'sagt: Sauft's weiter." (Max Merkel)

  • Zitat

    Original von meteokoebes


    Die Dopingvergehen der Sportler an sich können bis zu 8 Jahre später noch zum Aberkennen von Leistungen führen. Das sollte eigentlich weltweit gelten. Die Verjährungsfrist von fünf Jahren bezieht sich, soweit ich das verstanden hatte, nur auf die Vergehen der Ärzte, oder?


    Ich bin der Meinung, gelesen zu haben, dass es bei Verstößen gegen das Arzneimittelgesetz eine Verjährungsfrist von 5 Jahren gibt und den Ärzten eine Höchststrafe von 5 Jahren drohen könnte.


    RA, bitte melden!


    Lieber WM-Fünfter als Vize-Weltmeister im eigenen Land


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