Fußball-Bundesliga 2011/12

  • Ich halte auch nichts davon, wie heute morgen im Radio gefordert wurde, die Mehrzahl der friedlichen Fans dafür zu mobilisieren, gegen den Mob vorzugehen. Es ist weder meine Aufgabe, gegen solche Testosteronmonster einzuschreiten noch habe ich die Möglichkeit, hier durch Zivilcourage solche Dinge zu verhindern. Ich begebe mich selbst nur in Gefahr für mein eigenes Leben.[...]


    Wenn solche Pisser einmal für ein paar Wochen gesiebte Luft atmen, macht man ihnen vielleicht eher deutlich, daß es so nicht geht.

    Oder sie steigen im Prestige bei ihrer Gruppe auf, so daß so ein Aufenthalt für ein "paar Wochen" (womöglich in der Sommerpause) bald zum guten Ton gehört. Das kennt man auch aus anderen Zusammenhängen.


    Ich bin sehr wohl dafür, den normalen Fan zu sensibilisieren. Es geht bei der "Mobilisierung" wohl auch nicht um physisches Eingreifen. Nicht darum, daß die Normalos jetzt bald die Ultras und Hools (sofern man da mittleweile überhaupt noch unterscheiden muß) aus dem Stadion prügeln, sondern daß der viel größere Anteil an Normalfans den Ultras und Gewalttätern die kalte Schulter zeigt und deutlich macht, daß diese Leute nicht dazugehören. Leider solidarisieren sich die Normalfans immer wieder mit den Gewalttätern und verharmlosen deren Taten, nämlich dann, wenn es zu Sanktionen gegen den Verein oder seine Fans kommt. Die Folgen, die solche Aktionen für die Vereine haben (Platzsperre, Geldstrafe, Ausschluss aus dem DFB-Pokal) immer dazu, daß die normalen Fans reflexartig dem DFB/der DFL die Schuld daran geben, weil diese/r "überzogen" reagiere und "die normalen Fans (mit-)bestraft". Der Verband kann aber unmöglich zwischen den einzelnen Personen unterscheiden, weil er sie nicht kennt.


    Es muß sich beim Normalfan auf breiter Front die Einsicht durchsetzen, daß DFB/DFL mit solchen Maßnahmen völlig korrekt (eigentlich viel zu milde) handeln, und daß nicht der Verband an der Misere schuld ist, sondern diese Schwachköpfe, die nichts als Schaden anrichten und ihre Gewaltexzesse auch noch als "Liebe zum Verein" verkaufen. Der Gedanke, daß nicht die Ultragruppen, sondern der Normalfan die Gruppe der richtigen Fans darstellt, muß sich stärker durchsetzen.


    Die Vereine selbst müssen deutlich Stellung beziehen und bei entsprechenden Vorfällen (Pyros mitgebracht/angezündet/herumgeworfen, Leute verprügeln/jagen/mit Gegenständen bewerfen/einschüchtern, auf den Rasen rennen) rigoros durchgreifen. Rigoros heißt lebenslanges Stadionverbot (das mal mindestens), möglicherweise Strafanzeige und vor allem zivilrechtlich gnadenlos jeden Cent Schadensersatz und Erstattung der verursachten Kosten einklagen. Letzteres ist das Wichtigste, weil es am meisten weh tut. Die DFL sollte im Gegenzug die Geldstrafen deutlich anziehen und die Forderung so lange aussetzen, bis der Club sein Geld bei dem Störer eingeklagt hat. Ich denke es wird deutlich mehr abschrecken, wenn diese Idioten anschließend sechsstellige Kosten tragen dürfen, als wenn sie sechs Wochen Verwarnhaft im Jugendarrest absitzen dürfen mit dem sie anschließend noch prahlen können und sich danach wie 'richtige Männer' fühlen. Was diese geistigen Hosenscheißer aber niemals werden.


    Weiters muß jeder Verein sein Stadion wieder in den Griff kriegen und endlich die Ultrapest rausschmeißen. Ich weiß von Blöcken in DFL-Stadien, in die man trotz gültiger Karte nicht reinkommt, weil die lokale Ultragruppe - ohne Eingreifen des Vereins und mit DUldung der anwesenden 'ofiziellen' Security - selbst die Eingangskontrolle vornimmt und nichtuniformierte wieder rausschmeisst. In mindestens einem DFL-Stadion kursierten Flugblätter, wie sich der Besucher "in unserem Block" zu verhalten habe - nämlich so, wie es den "Herren" Ultras beliebt. Ansonsten habe man sich bitte aus dem Block zu entfernen, denn dies sei ihrer. Bitte schön, ich lasse mir doch nicht von irgendeinem Milchbartträger, der auf Zäunen rumturnt und sich über sein erstes Sackhaar freut vorschreiben, wie ich wann und wo welche Lieder singe. Soweit kommt's noch. (zumal dieser monotone, völlig vom Spielgeschehen gelöste Singsang das akustisch furchtbarste ist, das sich in den letzen 50 Jahren in ein Stadion verirrt hat. Mal abgesehen von Vuvuzelas.).


    Diese "Bewegung" hat mit ihrem Uniformzwang und ihren hierarchischen und auf dem Führerprinzip basierenden Strukturen glasklar faschistoide Züge und in den Stadien überhaupt nichts verloren. Der Vorsinger heißt 'Capo'. Das ist ein Begriff, der im Zusammenhang mit den UItras der italienischen Mafia entlehnt ist. Im deutschen Sprachgebrauch hat er noch eine Nebenbedeutung, die auch nicht schmeichelhafter ist. Mit der Auflösung solcher Strukturen wird auch ein Teil des Gewaltpotentials gehemmt, daß gerade durch die hierarchische Strukturierung dieser Gruppen befördert wird, weil mehr "Aktion" mehr Prestige und damit sozialen Aufstieg in der Gruppe bringt, also erstrebenswert ist.


    Bitte beim Lesen unterscheiden: Ich sage nicht, daß jeder, der sich zu einer solchen Gruppierung zählt, automatisch ein Gewalttäter ist. Da sind sicher auch viele friedliche Fußballfans bei. Aber die Struktur dieser Gruppen, die sich hierarchisch über das soziale Prestige aufbaut, lädt geradezu dazu ein, sich durch übertriebene Aktion zu profilieren um innerhalb der Gruppe im Ansehen aufzusteigen. Jedem ist klar, daß der nette Uwe, der die schönsten Plakate malt, in der Gruppe vielleicht gemocht wird, aber nicht das höchste Prestige besitzt. Das haben die, vor denen die netten Uwes eigentlich Angst hätten, wenn sie nicht den gleichen Pulli tragen würden. Diese Struktur ist das Problem und darum muß sie beseitigt werden.


    Bei dieser Umsetzung sind Vereine und Normalfans gefordert. Der normale Fan dahingehend, den Verein (die Security im Stadion) auf solche Umtriebe aufmerksam zu machen, die Vereine andersherum sind aufgefordert, den Kontakt mit dem Normalfan wieder herzustellen und die Bedürfnisse und im Besonderen die Sicherheit des normalen Fans viel stärker als derzeit zu gewährleisten, indem er als auffällig bekannten Gruppen und Individuen konsequent und langfristig aus dem Stadion fernhält. Im Gegensatz zum Staat hat der Verein die Möglichkeit, dabei Mitläufer im gleichen Maße zu sanktionieren wie Anstifter (Anwendung des Hausrechts bedarf ja keiner tieferen Begründung). Diese Mitläufer, die vielleicht für die Zivilgesellschaft noch nicht gänzlich verloren sind, werden sich vielleicht überlegen, ob sie weiter zu einem Haufen gehören wollen, wegen dem sie dann mal für ein, zwei Jahre in kein Stadion mehr kommen.


    Zitat

    FEH
    Mit Stadionverboten erreicht man gar nichts, weil dann die extrem gewaltbereiten Fans irgendwo im Umfeld des Spieles ihre kranken Hirne weichklopfen. Denen geht´s eh nicht um Fußball sondern nur um Randale.

    Sollen die sich halt gegenseitig umprügeln bis nur noch einer steht, das wäre mir theoretisch egal. Aber man kann ein Stadionverbot auch gerichtlich durchsetzen und dann mit einer Meldeauflage verbinden. Dann muß Herr Prügelfreund sich eben jeden Spieltag alle 30 Minuten persönlich auf der Wache zeigen. Das schafft auch wieder mehr Nähe zum Rechtsstaat.

  • zunächst einmal habe ich natürlich das spiel gesehen lieber ronaldo...und ich schaue auch genug handballspiele, wobei glaube ich noch nicht alles im tv übertragen wird :)


    und ich habe oben schon geschrieben, dass man zwischen denjenigen differenzieren muss die bengalos gezündet haben, das waren beide seiten, also auch die düsseldorfer, und denjenigen die den rasen stürmten um den sieg verfrüht zu feiern


    zum thema "bestrafung": es gab einmal einen fall, wo ein gericht einen "fan", der bengalos auf einen anderen geworfen hatte zu 5 jahren haft wegen gefährlicher körperverletzung verurteilt hat...wenn soclhe urteile schule machen würden könnte man das problem über abschreckung vielleicht in den griff kriegen


    wobei es natürlich idioten gibt die sich durch nichts abschrecken lassen

  • Ausschluß aus dem Wettbewerb, bei Dynamo ging es doch auch.


    Mindeststrafe: Wiederholung des Spiels, hoffentlich legt Hertha Protest ein

  • Sollen die sich halt gegenseitig umprügeln bis nur noch einer steht, das wäre mir theoretisch egal. Aber man kann ein Stadionverbot auch gerichtlich durchsetzen und dann mit einer Meldeauflage verbinden. Dann muß Herr Prügelfreund sich eben jeden Spieltag alle 30 Minuten persönlich auf der Wache zeigen. Das schafft auch wieder mehr Nähe zum Rechtsstaat.

    Auch wieder wahr........ . Vielleicht sollte man das mit dem umzäunten Areal wirklich mal durchführen. Dann jedem einen Knüppel oder Baseballschläger in die Hand und los geht´s. Ich hätte mit so etwas jedenfalls kein Problem :head:

  • Die DFL muss in Falle eines Protestes einfach auf Wiederholungsspiel entscheiden, um keinen Präzedensfall zu schaffen. Man stelle sich mal den Entscheidungsspiel zwischen Dortmund und Bayern vor. Dortmund führt in der 89.Minute mit 1:0.Die Dortmunder lassen ihre Fans über die Zäune springen und vom Rand aus zuschauen. Man schaukelt das Spiel über die Bühne und wird Meister.

    • Offizieller Beitrag

    zunächst einmal habe ich natürlich das spiel gesehen lieber ronaldo...und ich schaue auch genug handballspiele, wobei glaube ich noch nicht alles im tv übertragen wird :)


    und ich habe oben schon geschrieben, dass man zwischen denjenigen differenzieren muss die bengalos gezündet haben, das waren beide seiten, also auch die düsseldorfer, und denjenigen die den rasen stürmten um den sieg verfrüht zu feiern


    Warum verharmlost Du das dann, indem Du die Platz-Stürmer in Schutz nimmst? Auch nach Abpfiff wäre ein Betreten des Platzes zumindest für eine gewisse Zeit nicht erlaubt gewesen. Diese Leute wollten nicht friedlich feiern, sie haben bewusst die Regeln gebrochen, andere gefährdet und damit zu diesen Zuständen geführt. Das ist zwar nicht so schlimm wie das Werfen von Bengalos, aber alles andere als Bagatelle.

  • ich habe das nicht verharmlost sondern differenziert, das ist ein kleiner aber feiner unterschied


    und differenzieren muss man auch....wer bengalos anzündet will bewusst den spielablauf stören....wer das spielfeld "stürmt" weil er irrig meint es sei abgepfiffen will das nicht, aber handelt natürlich auch regelwidrig....bitte einfach einmal meine beiträge genau lesen und nicht versuchen irgendwas hineinzuinterpretieren was da nicht steht :)

  • Was mir massiv auf die Eier geht ist jetzt wieder dieses
    Ausschreitungsgerede. Was ist denn passiert? Hertha und Düsseldorfer
    haben Pyro abgebrannt und auf den Platz geschmissen. Schlimm genug das
    die Scheisse auf dem Platz landet aber handelt es sich hier um
    Ausschreitungen? Nope
    Düsseldorfer haben sich während dem Spiel im Innenraum gesammlt und sind dann zu früh drauf los gestürmt um zu feiern.
    Wurden hier irgendwelche Berliner Spieler angegangen? Wurde zum
    Gästeblock rüber gerannt? Handelt es sich hier um Ausschreitungen? Nope


    Die
    Aktion an sich war natürlich selten dämlich, doch hatte das hier 0,0
    mit Hooligans/Ultras/was weiß ich Fans zutun. Einzig allein die These,
    das der Mensch ein Herdentier sei wurde verstärkt. Das sich jemand wie
    Mehmet Scholl davon anstecken lässt und davon redet "Er hätte Angst
    gehabt" verstehe ich absolut nicht. Die Aussage mit den Hooligans und
    Frauen mit Kindern wurde ja oben schon erwähnt.


    Das die Hertha Idioten ihre Bengalos aufn Platz geschmissen ham, das Lell anscheinend erst den einen Düsseldorfer Spieler angegangen ist und später noch den Schiri in den Katakomben, davon wird natürlich nichts mehr erwähnt.


    EDITH: Mittlerweile standen wir ja schon "kurz vor einem Blutbad" :D

    "aber bei den Rhein-Neckar Löwen fragen wir uns schon, wie die eigenen
    Fans ihren Verein als Championsmarke wahrnehmen können. Ich kann mich
    zumindest an keinen nennenswerten Erfolg der Mannheimer Handballer
    erinnern. "
    Prof. Dr. André Bühler

    • Offizieller Beitrag

    Roter Teufel: In Deiner Differenzierung hast Du das Stürmen des Spielfeld aus meiner Sicht verharmlost und dsa eben nochmals bestätigt. Unterschiedliche Ansichten, daran wird sich jetzt auch nichts ändern.


    Wenn ich aber so einen bodenlosen Schwachsinn wie von Pommes01 lese, dann bin ich sprachlos. Ausschreitungen sind es ihm wohl erst, wenn anschließend Krankenwagen en masse auffahren oder noch schlimmer.

  • Oder sie steigen im Prestige bei ihrer Gruppe auf, so daß so ein Aufenthalt für ein "paar Wochen" (womöglich in der Sommerpause) bald zum guten Ton gehört. Das kennt man auch aus anderen Zusammenhängen.


    Die Gefahr besteht natürlich, aber deswegen keine Sanktionen zu verhängen, ist ja auch nicht die Lösung. Ansonsten gebe ich Dir natürlich recht bei Deiner Beschreibung und Zusammenfassung.


    @ Pommes01


    Gerade solche Verharmloser wie Du sind die Besten. Bekomm Kinder, geh mit denen ins Stadion und sag Ihnen, wie toll das alles ist mit den Bengalos und das witzige Stürmen des Fußballplatzes. Haha. :pillepalle:

  • Die Partie stand doch praktisch insgesamt drei bis viermal vor dem Abbruch. Als die ersten Düsseldorfer über die Zäune kletterten, könnte auch der von hinten verursachte Druck (Stichwort LoveParade) der anderen Zuschauer ursächlich gewesen sein. Dann müsste man das komplette Sicherheitskonzept des Düsseldorfer Stadions (das Ding ist ja nicht mal 10 Jahre alt) auf die Probe stellen und am besten als erstes mal wieder sämtliche Stehplatzbereiche zu Sitzplätzen umwandeln. Das ist doch mal die erste Maßnahme, die sich durchsetzen muss. Absolutes Stehplatzverbot

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


  • Zitat

    Pommes01
    Was mir massiv auf die Eier geht ist jetzt wieder dieses Ausschreitungsgerede. Was ist denn passiert? Hertha und Düsseldorfer
    haben Pyro abgebrannt und auf den Platz geschmissen. Schlimm genug das die Scheisse auf dem Platz landet aber handelt es sich hier um Ausschreitungen? Nope

    Und was mir massiv auf die Eier geht ist dieses "die Anderen haben aber angefangen"-gequatsche. Als ob es hier um einen Düsseldorf-Berliner Konflikt ginge. Da sind allseitig gruppenweise Idioten unterwegs, bei denen es gar nicht darauf ankommt, welches Trikot die anhaben. Ob rotes oder blaues Hemd ist doch völlig egal. Diese Hirnis zerstören das Spiel und verhalten sich in einer Ansammlung vieler Menschen agressiv und asozial. Und einen brennenden Gegenstand mutwillig in ein Areal zu werfen, in dem sich Menschen (auch Fußballspieler/Schiedsrichter/Offizielle sind Menschen!) aufhalten ist also keine Ausschreitung? Mann, das ist kein "harmloser Spaß" oder ein "Dummejungenstreich" oder sonstwie "normal" zu finden, sondern mindestens eine versuchte Körperverletzung.

    Zitat

    Pommes01
    Düsseldorfer haben sich während dem Spiel im Innenraum gesammlt und sind dann zu früh drauf los gestürmt um zu feiern.

    Was zum Geier haben Zuschauer überhaupt im Innenraum zu suchen?


    Zitat

    Pommes01
    Das die Hertha Idioten ihre Bengalos aufn Platz geschmissen ham, das
    Lell anscheinend erst den einen Düsseldorfer Spieler angegangen ist und
    später noch den Schiri in den Katakomben, davon wird natürlich nichts
    mehr erwähnt.

    Es geht überhaupt nicht darum, welchem Verein diese Idioten (vorgeblich!) angehangen haben. Das ist keine Frage, wer "angefangen hat" und es gibt auch keinen Grund für Relativierungsversuche wie "die anderen haben aber auch was gemacht/sind auch nicht besser etc.".


    Wer während ein Fußballspiel besucht und dabei mit brennenden Gegenständen um sich wirft oder unbefugt auf den Platz rennt (ob abgepfiffen oder nicht, spielt gar keine Rolle, da hat kein Zuschauer zu keinem Zeitpunkt etwas zu suchen), kann nicht mehr alle Sinne beisammen haben und hat bei einer öffentlichen Veranstaltung wie einem Bundesligaspiel nichts zu suchen. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, welches Trikot er anhat oder welches Vereins er vorgibt, Fan zu sein (denn Fans sind das ja eigentlich nicht) - das ist schlicht und einfach asoziales und vollkommen inakzeptables Verhalten.

  • Sport Bild meldet:


    Nach dem Abpfiff des Relegation-Rückspiels zwischen Düsseldorf und Hertha kam es in den Katakomben zu einer handfesten Auseinandersetzung zwischen Hertha-Profi Lewan Kobiaschwili und Schiedsrichter Wolfgang Stark. Aus DFB-Kreisen wurde uns bestätigt, dass Kobiaschwili Stark ins Gesicht geschlagen hat. Der DFB ermittelt nun.
    Auch gegen Düsseldorf Lambertz wird ein Verfahren eingeleitet, weil er nach Spielende mit einem Bengalo auf dem Platz stand.

  • Zitat

    Sport Bild via Facebook
    ++EIL++
    Nach dem Abpfiff des Relegation-Rückspiels zwischen Düsseldorf und Hertha kam es in den Katakomben zu einer handfesten Auseinandersetzung zwischen Hertha-Profi Lewan Kobiaschwili und Schiedsrichter Wolfgang Stark. Aus DFB-Kreisen wurde uns bestätigt, dass Kobiaschwili Stark ins Gesicht geschlagen hat. Der DFB ermittelt nun.
    Auch gegen Düsseldorf Lambertz wird ein Verfahren eingeleitet, weil er nach Spielende mit einem Bengalo auf dem Platz stand.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


  • Bemerkenswert richtiger Kommentar von Rainer Franzke auf kicker.de


    Zitat

    Und täglich wird in Fan-Foren auf der einen Seite zu Gewalt aufgerufen und auf der anderen Seite, nach den Zwischenfällen, gezielt Verharmlosung betrieben. Verharmlosung dahingehend, dass es sich nur um kleine Minderheiten handeln würde. Dabei geben die Gewalttäter in den Kurven oder hinter den Toren längst den Ton an. Sie werden von den Nachbarn nicht nur geduldet, sondern in vielen Fällen auch angefeuert und unterstützt.Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen! Wer Straftaten duldet und gefasst wird, muss mit einer Bestrafung rechnen. Davor dürfen Verbände und Vereine nicht mehr zurückschrecken. [...]


    Gefordert ist eine konzentrierte Aktion gegen den Hooliganismus im Fußball. Mit dem konsequenten Ausschluss all jener, die Stadien zur Bühne krimineller Handlungen machen nebst jener, die das tolerieren. Sonst läuft die große Mehrheit der begeisterungsfähigen Fußballanhänger fort, die das Stadion nicht als rechtsfreien Raum sehen.

    Sehr wahr. Man muß endlich wieder in ein Stadion gehen können ohne Angst zu haben, mit versengten Hosenbeinen oder gebrochener Nase wieder rauszukommen.

  • Uno Momento,


    da ist wohl was falsch rübergekommen. Ich spreche rein vom Platzsturm und nicht von den Bengalen. War vielleicht en bischen blöd geschrieben. Auch wenn ich mir sie gerne ansehe, Pyro ist im Stadion verboten und Punkt.


    Nur was sollte ich denn verharmlosen? Was ist denn passiert? Das bei solchen Spielen irgendwann der Platz gestürmt wird bzw. die Tore meistens extra aufgemacht werden gabs schon immer und wirds immer geben.
    Warum hat denn keiner was beim BVB gesagt? Die ham das schon 2x gemacht diese Saison


    Die ganze Aktion war einfach extrem dämlich von den Düsseldorfern. Auf den Bildern sieht man doch genau wer da alles rumrennt: Frauen, Frauen mit Kindern, Normalfans, einfach alle. Hat man irgendwelche Leute wieder in den Block zurück schlagen müssen? Ich glaube nicht, sind alle freiweilig wieder rein.


    Natürlich ham die alle nix offiziell im Innenraum zu suchen nur ich denke gerade als Handballfan sollte man da mal ganz ruhig sein...

    "aber bei den Rhein-Neckar Löwen fragen wir uns schon, wie die eigenen
    Fans ihren Verein als Championsmarke wahrnehmen können. Ich kann mich
    zumindest an keinen nennenswerten Erfolg der Mannheimer Handballer
    erinnern. "
    Prof. Dr. André Bühler

  • Erstens bin ich jedenfalls noch nie auf die Platte gerannt, wenn ich nicht selber Spieler war. Zweitens hast Du, wie ich glaube, das Problem nicht als solches erfasst. Es ist nicht normal, wenn Zuschauer den Innenraum stürmen, auch wenn es woanders auch passiert. Das rechtfertigt doch nichts. Wenn mein Nachbar morgen anfinge, auf der Straße mit Bengalos um sich zu werfen und von links kommende Passanten zu verprügeln, dann würde ich mich doch nicht daneben stellen und die von rechts kommenden Passanten verprügeln, "weil das andere ja auch machen und damit angefangen haben". Ich würde mich auch nicht ins Fenster legen und dem applaudieren. Ich würde auch nicht sagen, daß die Passanten ja selber schuld wären, weil sie ja wissen müssten was passiert, wenn sie durch unsere Straße gehen. Sondern ich würde den anzeigen und alles daran setzen, daß dieser Typ aus dem Verkehr gezogen wird.


    Es ist auch nicht normal, mitten in einer Menschenmenge Gegenstände anzuzünden und bengalische Feuer abzubrennen. Es ist noch viel weniger normal, brennende Gegenstände umher zu werfen. Auf der Straße oder auf dem Marktplatz genausowenig wie in einem Fußballstadion. Daß das in den letzten ca. zehn Jahren so eingerissen ist, weil die Vereine bisher nicht konsequent genug dagegen vorgehen, heißt noch lange nicht, daß es in Kauf zu nehmen wäre, weil man "ja weiß, worauf man sich einlässt, wenn man da hingeht". Ich kann mich noch an die Anfangstage der Bengalos Anfang der Neunziger Jahre erinnern, wo Leute, die damit erwischt wurden von Ordnern und Polizei an den Schultern aus dem Stadion geschliffen wurden. Und so muß es auch sein. Der Mob darf nicht die Regeln machen.


    Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob es sich dabei um Berliner, Düsseldorfer, Kölner, Dortmunder, Kieler, Hannoveraner oder Timbuktuaner handelt. Wer im Fanblock neben mir steht und randaliert, gehört nicht zu meiner Gruppe, egal ob der das gleiche Trikot anhat wie ich. Wer das im Block gegenüber macht, gehört ebenfalls nicht zur gegnerischen Fangruppe. Diese Randalierer gehören alle zur selben dritten Gruppe, der Gruppe der sich asozial verhaltenden Gefährder. Egal, welches Trikot oder welchen Schal sie tragen, das ist der gleiche Haufen, die stehen nur zufällig nicht nebeneinander und die haben allesamt nichts im Stadion verloren.


    Denn warum sollte es sich mit den grundlegenden Regeln des zwischenmenschlichen Zusammenlebens ausgerechnet in einem Fußballstadion anders verhalten als im normalen Leben? Gerade in einem Fußballstadion, wo sich viele Menschen, insbesondere auch viele Kinder, die eigentlich nur "ihre Stars" bewundern wollen, auf engem Raum aufhalten sollte man sich eigentlich besonders rücksichtsvoll verhalten. Und was hat Feuer legen, brennende Gegenstände werfen oder während einer Veranstaltung die Bühne (den Platz) stürmen mit Freude, Feiern oder Leidenschaft zu tun? Nichts. Absolut nichts.


    Ich habe in meinem Leben geschätzt rund 250 Erst- und Zweitligaspiele besucht, auch oft auswärts oder als Neutraler. Was sich in den letzten zehn Jahren entwickelt hat, hält mich aber mittlerweile schon seit Jahren davon ab, weiterhin Fußballspiele zu besuchen, weil ich auf diesen Mist überhaupt keine Lust habe.