Handball-EM 2016 - Hauptrunde, Gruppe II

  • Ein Verband, der sich zu wichtig nimmt, um zu erkennen, dass eine Euro in einem Jahr mit Olympia Gift für die Gesundheit der Spieler ist, wird sicher auch nichts an diesem ungerechten und schwachsinnigen Modus ändern :pillepalle:
    Für den Zuschauer gibt es mehr Spiele zu sehen, aber die Spieler müssen dies aber auch irgendwie überstehen :wall:


    Nach der Vorrunde mit Viertelfinale, HF und Finale weiter zu machen und dann jeweils zumindest 3 Tage zwischen den Spielen zu haben, würde zu deutlich attraktiveren Spielen am Ende des Turniers führen - die Einsicht wird aber leider nicht zu den EHF-Funktionären durchdringen.

  • Ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht, was an einer Mannschaft mit entsprechenden körperlichen Vorraussetzungen verwerflich sein soll. Einerseits reagiert man ja auf die zunehmende Härte im Sport, sowie die körperliche Belastung durch viele Einsätze u.a. mit neuen Ansätzen (z.B. Crossfit). Andererseits verzichtet ja keiner aufs Training, weil man damit einen Vorteil ggü. dem Gegner erlangen kann (ist das nicht das Ziel)? Wenn man den Basketball als Vergleich heranzieht, sieht man dass die Spieler dort körperlich noch deutlich austrainierter sind - und das obwohl es ein eigentlich körperloser Sport ist...


    Und wenn ich mir gestern die Angriffsleistung z.B. der Schweden in HZ anschaue, dann war da ja auch kein wunderschöner Handball zu sehen gewesen. Jacobsson wurde von der Mittellinie geholt, damit er mit Dampf auf die Deckung kommt. Körpertäuschung zur Mittelposition & Wurfversuch oder eine Kreuzung damit L. Nilsson werfen kann. Das ging mal mehr und mal weniger gut, aber warum unsere "Leichtathletikmannschaft" jetzt nicht verdient hätte eine Medaille zu bekommen - entsprechende Siege vorausgesetzt - erschließt sich mir nicht.

  • Ich finde nicht, dass Lukas Nilsson an Selbstüberschätzung leidet und deshalb gut zu Kiel passt. Würden die Kieler im Kollektiv an Selbstüberschätzung leiden, wieviele Titel hätten sie dann wohl gewonnen? Nicht viele.
    Nilsson war noch gar nicht auf der Platte, als Schweden schon mit 3 bis 4 Toren hinten lag. Dazu wurde er in eine Rolle gedrängt von Trainern und Mannschaftskollegen, die ein 19-jähriger, der erst im November debütierte, kaum ausfüllen kann.
    Die Achse Nilsson - Nilsson funktionierte doch ganz gut.
    Taktisch kann man freilich nicht wirklich zufrieden sein mit der EM und Olsson/Lindgren. Gestern gab es immerhin ne variable Abwehr.
    Gudmundsson hatte aber auch nicht gerade ein taktisches Feuerwerk abgebrannt. Meiner Meinung nach lag sein Augenmerk auf Schonung und das ging nach hinten los.


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    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Eurapameister wird nicht der der den schönsten Handball spielt (wobei das auch eine Definitionssache wäre) sondern der ein wenig Losglück hat, sich am Besten schonen kann, in den endscheidenen Spielen nicht gerade einen schlechten Tag erwischt und dann halt letztendlich das Endspiel gewinnt. Würde man den DHB Pokal auch in zwei Wochen ausspielen wäre es nicht anders. Ist halt Pokalmodus. Man könnte den Europameister ja auch in einer Runde ausspielen wer am Ende oben steht ist dann Europameister. Aber bringen wir die Verbände nicht noch auf irgendwelche Ideen. (die es glaube ich irgendwann mal gab). Gute körperliche Vorraussetzung sind aber auch für eine erfolgreiche Runde nicht zu verachten, nicht umsonst stand der THW so oft am Ende oben.

  • Auch wenn der Modus vielleicht nicht so spannend ist, als wenn man ein Viertelfinale hätte, finde ich doch das er einer der fairsten Spielmodi bei einem Nationalmannschaftsturnier ist. Wenn du nach zwei Gruppenphasen unter den ersten zwei stehst, hast du es auch wirklich verdient. Da ist kein Losglück oder König Zufall der einem in einem Achtel- oder Viertelfinale einen lösbaren Gegner zuschanzt. Nein, um hier im Halbfinale zu stehen muss man die besten Konkurrenten direkt schlagen und zudem ein konstantes Turnier spielen. Die Halbfinalisten sind die besten Mannschaften des Turniers.


    Das gesagt ist das Hauptproblem doch eher der Spielplan als der Modus. Nicht nur die kurze Pause für die Dänen jetzt, sondern auch die kurze Pause vor dem ersten Hauptrundenspiel für andere Mannschaften. Die absurde Situation das viele Mannschaften schon zwei Hauptrundenspiele hatten und manche noch gar keines, sodass dann jetzt am Montag und Dienstag dieser "Rückstau" entsteht. Das hätte man alles vermeiden können mit einer Spielansetzung 16, 18 und 20. Dann wären die 16er natürlich von der Fernsehzeit angeschmiert gewesen und genau das wollte man wohl vermeiden. Auf der anderen Seite wäre es sportlich fair, alle hätten die gleichen Pausen und die Tabelle wäre stets aussagekräftig gewesen. Nun ja.


    Zum Verschleiß:
    Also das passiert doch auch bei allen anderen Turnieren. Wenn du sowas in gut zwei Wochen runter spulst ist der Modus doch irrelevant. Nach 4-5 Spielen sind alle Mannschaften relativ platt. Um dieses Problem zu lösen, müsste man das Turnier über einen Monat verteilen und das ist nicht in Sicht.

  • Zum Verschleiß:
    Also das passiert doch auch bei allen anderen Turnieren. Wenn du sowas in gut zwei Wochen runter spulst ist der Modus doch irrelevant. Nach 4-5 Spielen sind alle Mannschaften relativ platt. Um dieses Problem zu lösen, müsste man das Turnier über einen Monat verteilen und das ist nicht in Sicht.


    Ich denke, dass es ein großen Unterschied macht, ob man in 17 bzw. 16 Tagen 8 Spiele oder nur 6 Spiele machen muss.


    Ein Gruppendritter aus der Vorrunde hat eh keine realisitische Chance noch auf Platz 1 oder 2 der Hauptrundengruppe. Die würden bei einem Modus mit Viertelfinale nach der Vorrunde fehlen. Ich kann nicht erkennen, wo es bei den Überkreuzspielen zu einfachen Wegen gekommen wäre.

  • Ich muss gestehen, dass ich hier wie in allen anderen Wettbewerben sehr konservativ bin, was den Modus anbelangt. Oder soll ich sagen "fußballgeprägt"? Der Sinn von Turniermodi mit zwei Gruppenphasen, mitgenommenen und liegengelassenen Punkten, hätte, wenn und aber hat sich mir noch nie erschlossen. 16 Mannschaften, vier Gruppen, die beiden ersten spielen ab dem Viertelfinale in K.O.-Spielen, fertig. Macht je nach Erfolg drei bis sechs Spiele im 2-3-Tagesrhythmus. Wer dann schon im Viertelfinale gegen den späteren Meister ausscheidet, obwohl er vielleicht das zweitbeste Team im ganzen Feld war, hat eben Pech gehabt. Das ist einfach, nachvollziehbar, spannend und nicht ganz so belastend. Wobei logischerweise auch da der gewinnt, der die Belastungen am besten wegstecken kann - sei´s mit Losglück, wenig Verletzungen oder breitem Kader.
    Aber unabhängig vom Modus: Dass sich die Regenerationszeit von zwei Teams um zwei Tage unterscheidet, ist unsportlich und eine klare Wettbewerbsverzerrung. Das gilt auch dann, wenn sich das benachteiligte Team durchsetzen sollte. Einen Tag +/- wird es immer wieder geben, weil man natürlich die Wünsche der TV-Sender nicht ignorieren kann. Aber dieser Quark ist hausgemacht.

  • Das mit der zweiten Gruppenphase ist aus meiner Sicht auch Quatsch..hat man ja im Fussball ( WM 74-82 ) auch mal probiert und dann zu Recht fallengelassen...ein KO System nach der ersten Gruppenphase wäre die sinnvollste Lösung...dass die Dänen jetzt gerade mal 20 Stunden Pause zwischen den beiden Spieeln haben ist natürlich hanebüchen....das erhöht auch wieder die Verletzungsgefahr...wer sich so was einfallen lässt hat echt nicht alle beisammen

  • Ja, wer sich das mit dem engen Spielplan und unterschiedlichem Rhytmus einfallen lassen hat, hat sie nicht alle beisammen.
    Aber erst Recht diejenigen, die dann entschieden haben, dass Turnier so durchzuführen. Ich weiß zwar nicht, welches Gremium der EHF das war, aber garantiert waren Vertreter verschiedener Handballnationen dabei. Im Exekutivkomitee sitzt mit Per Bertelsen z.B. auch ein Däne. Ich befürchte, dass da nicht so genau nachgedacht wurde und Spielpläne möglicherweise einfach abgenickt wurden. Im Nachhinein jammern die Repräsentanten der Mannschaften über das unfaire Reglement. Hätte man doch vorher an die Gesundheit der Spieler aller Mannschaften gedacht.

  • Die Erwartungshaltung der "Mainstream Medien" vor dem heutigen Spiel macht mir übrigens wieder Angst und Bange.,....vorhin hörte ich im Auto SWR1 da meinte der Moderator doch tatsächlich:" Deutschland träumt vom EM Titel"... man muss zunächst ja noch mal die profane Hürde Dänemark überwinden um überhaupt ins Halbfinale zu kommen und selbst dann wäre man vom EM Titel noch 2 Siege entfernt...dass dies aufgrund der Personalsituation und der Stärke der Dänen extremst schwer wird ( um es vorsichtig zu formulieren ) war ihm wohl auch nicht geläufig..sollte es nicht funktionieren werden die gleichen Leute dann das Team wohl wieder in Sack und Asche hauen

  • Das mit der zweiten Gruppenphase ist aus meiner Sicht auch Quatsch..hat man ja im Fussball ( WM 74-82 ) auch mal probiert und dann zu Recht fallengelassen


    Wobei beim Fußball in der 2. Gruppenphase kein Ergebnis aus der 1. Gruppenphase übernommen wurde. Somit hinkt dein Vergleich gewaltig.


    Ich persönlich mag den Modus, wie er jetzt ist. Ohne die 2. Gruppenphase könnte man wegen einer Niederlage (nämlich im Viertelfinale) gegen eine Mannschaft, die in der Vorrunde 2x verloren hat, ausscheiden, während die Mannschaft mit den 2 Niederlagen eventuell später sogar Europameister wird. Fände ich nicht gerecht! Wer es gerecht findet, muss konsequent sein und auch die 1. Gruppenphase abschaffen, damit es noch gerechter wird


    Man müsste nur eine Woche mehr Zeit haben, damit dann die Pausen zwischen den Spielen verlängern und den Rhytmus korrigieren- das wäre mein Ansatz! Aber dann hat die Bundesliga wieder eine Woche weniger, ich weiß - ein Teufelskreis

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Also 8 Spiele bei einem Turnier mit 16 Mannschaften sind einfach zu viel.


    :irony: Oder wir verlängern die EM um 10 Tage und spielen jeder gegen jeden. Sind ja nur 7 Spiele mehr

  • Ich finde gerade, dass das Mitnehmen von Punkten in die Hauptrunde verzerrt. Gerade weil es ja nur die Punkte sind, die erspielt wurden gegen ebenfalls in die Hauptrunde eingezogene Mannschaften. Man nehme das Beispiel Spanien, die gegen die Slowenen "nur" Unentschieden gespielt haben, jetzt aber trotzdem wieder verlustpunktfrei in der Hauptrunde waren (4:0). Deutschland hatte aber nur 2 Punkte. In der Vorrunde war die Differenz allerdings nur 1 Punkt...


    Damit bedeutet das doch, dass man durch Losglück/bzw. -pech jeweils eher einen Vor-/Nachteil hat. Ich wäre auch für eine Vorrunde mit KO System. Meinetwegen könnte man auch die Qualifikation etwas "leichter" gestalten (sprich Spiele reduzieren) und dafür dann 4 Gruppen a 6 Teams bilden, wovon dann 16 in die KO-Runde einziehen. Wenn dann der Gruppenerste aus A gegen den Gruppenvierten aus B verliert und rausfliegt, finde ich das besser als diese ewige Rechnerei.

  • Ich finde gerade, dass das Mitnehmen von Punkten in die Hauptrunde verzerrt.


    Sollte etwa noch einmal gespielt werden ?(?(?( ,,,,,,,,,,,
    Das schöne ist bei diesem System: Frühestens im Endspiel können Mannschaften wieder aufeinader treffen kann.


    Das Mitnehmen von Punkten aus der Vorrunde verhindert, das man solche Langweiler in der Vorrunde wie im Fußball nicht hat (WM 1982 Deutschland - Österreich in Gijón). Wir werden uns bei der nächsten Fußall-EM alle wundern. Es wird hat noch nie zuvor eine langweiligere Vorrunde gegeben haben, weil Platini, in "Angela-Manier", "gemeint" hat: "Ihr dürft alle, naja fast alle, kommen". :D

    Ein Mensch möcht' erste Geige spielen - jedoch das ist der Wunsch von vielen,
    So dass sie gar nicht jedermann, selbst wenn er´s könnte, spielen kann:
    Auch Bratsche ist für den der´s kennt, Ein wunderschönes Instrument.

  • Zitat

    Damit bedeutet das doch, dass man durch Losglück/bzw. -pech jeweils eher einen Vor-/Nachteil hat


    Das musst du mir genau erklären. Durch Losglück oder -pech hat man immer einen Vor- oder Nachteil. Das ist immer so, wenn gelost wird. Die Alternative wäre, alle Mannschaften durch Menschen in Gruppen einteilen zu lassen - und das wollen wir doch nun sicher nicht

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • @Badener: hab mich etwas verwirrend ausgedrückt. Ich finde dass man durch das jetzige System der Punktmitnahme doppelt für Lospech bestraft wird. Siehe das Beispiel, das ich vorher angesprochen habe.


    Graphitteller: Nein, man könnte auch alle Punkte mitnehmen. Oder aber einfach KO System spielen, was ich bevorzugen würde. Schließlich heißt es ja Turnier und nicht EM-Liga :)

  • Erst einmal vorneweg ... jeder hat so seine Meinung und es wäre sehr öde, wenn diese alle identisch wären.


    Und jeder hat so seine Lieblinge und Nicht-Lieblinge. Bei dem einem sind es halt die nicht gemochten Franzosen und bei dem anderen die Grapsch-Handballer aus Deutschland. Nicht jeder macht außerdem seine Sympathie von der Nationalfarbe abhängig. Ich finde das legitim. Wem das nicht passt hat schlichtweg Pech gehabt.


    Aber trotz aller persönlichen Befindlichkeiten soll mir keiner erzählen, dass die Franzosen in den letzten Jahren nicht die mit Abstand besten Individualisten in ihrem Team hatten. Den sehenswertesten Handball haben sie aber bei einigen Turnieren sicherlich nicht gespielt; das sehe ich auch so. Ihr Spielstil war häufig zu sehr von einem Kopf-nach-unten-Karabatic geprägt und auch wenn man dessen Spielweise nicht mag - gefällt mir auch nicht besonders - sollte man trotzdem seine Leistung anerkennen und ihn zur Weltklasse rechnen, ebenso wie Omeyer, Abalo oder Narcisse. So eine Häufung an Topspielern kann ich bei keiner anderen Mannschaft erkennen; schon gar nicht bei der deutschen.


    Was die sogenannten Offensivfouls und vor allem dessen Provokation angeht, gibt es auch unterschiedliche Meinungen. Die größten Provozierer und Kopf-nach-hinten-Werfer sind in meinen Augen doch die Deutschen und die Spanier. Allem voran Weinhold, der dazu auch noch oft Zeitstrafen für den Gegner fordert. Bei den Franzosen sehe ich da in erster Linie Karabatic, den Rest der Mannschaft aber nicht so. Die Sichtweisen sind eben unterschiedlich.


    Und was die Härte und Körperlichkeit generell angeht: da müsste man erst mal rückwirkend die Statistiken bemühen. Bei diesem Turnier stehen die Franzosen jedenfalls bis jetzt hinsichtlich der Fairplay-Wertung wieder besser als die Deutschen da.


    Bei dem Modus würde ich immer das Ko.-System der IHF dem Hauptrunden-System der EHF vorziehen. Dass mit dem schon im Halbfinale wieder aufeiander treffen ist zwar ein Argument, aber trotzdem ... und egal wie man es dreht, unterm Strich sind es zu viele Spiele in einem zu kurzen Zeitraum.



    Ich finde nicht, dass Lukas Nilsson an Selbstüberschätzung leidet und deshalb gut zu Kiel passt. [...]


    Ich habe die letzten drei Spiele genommen:
    Lukas Nilsson


    ESP - SWE: 2/10 … 23:50 Min.


    SWE - RUS: 2/6 … 20:25 Min.


    SWE - DAN: 2/8 … 32:26 Min.


    Sich zehn Würfe in nur 24 Minuten wie gegen Spanien zu nehmen und acht zu versemmeln, was ist das? Ein übergroßes EGO demzufolge nicht.


    Edit: Und Nilsson heute Spieler des Tages. *LOL*

  • Schlecht ist das. Aber er ist erst 19 und z. B. bei drohendem oder angezeigtem Zeitspiel oder wenn ihnen nix besseres mehr einfiel haben sie alle schnell den Ball zu ihm gepasst und ihm lycka till gewünscht...


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    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Hab das Spiel nicht gesehen, aber wenn deine Beobachtungen korrekt sind, sieht man wieder mal, wie wenig Quoten aussagen.
    Wasser auf meine Mühlen...

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

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