Neue Regeln ab 01. Juli 2016

  • Witzig die Auswirkungen der Regeländerungen, die niemand bedacht hat:


    In Niedersachsen darf ich in der E bis C den Torwart nicht über die Mittellinie schicken, um dem Gegner die vorgeschriebene offensive Deckungsweise nicht zu erschweren. Ein 7. Feldspieler ist kein Torwart, da kann sich der Schieri auf den Kopf stellen. :D



    Tja, das interessiert die IHF nicht.


    Aber da wird der Landesverband sicherlich schnell einen Extra-Regel oder Extra-Erläuterung oder was auch immer einführen, die nur für diesen Landesverband gilt ...

  • Naja, du müsstest dann einen Spieler wieder raus nehmen und genau dieser Spieler müsste sich dann ein Leibchen anziehen und dann ins Tor. Solange müsste man ohne TW spielen.


    Meint ihr das reicht in einem Spiel zweier starker Teams?

    Wenn du tot bist,
    dann weisst du nicht,
    dass du tot bist.


    ES IST NUR SCHWERER FÜR DIE ANDEREN.


    Genauso ist es,
    wenn du blöd bist.

  • Das kann man gern machen, muss dann aber ohne Torwart verteidigen, da ein Spezialistenwechsel nicht erlaubt ist. Also Entweder rechtzeitig wechseln oder nach Ballverlust ohne Torwart weiterspielen.

    "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!" (Immanuel Kant)


    "Viele Menschen sind gut erzogen, um nicht mit vollem Mund zu sprechen, aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun." (Orson Welles)


    „Ein Problem ist halb gelöst, wenn es klar formuliert ist.“ (John Dewey)

  • Zitat

    Tja, das interessiert die IHF nicht.


    Aber da wird der Landesverband sicherlich schnell einen Extra-Regel oder Extra-Erläuterung oder was auch immer einführen, die nur für diesen Landesverband gilt ...


    Nee, der Landesverband wird das ignorieren und seine eigene Regel ad absurdum führen. Ziel des eingeschränkten Wirkungskreises des Torhüters ist die Aufrecherhaltung der offensiven Deckung des Gegners. Dazu hätte es gereicht, die Überzahl durch den Torwart zu verbieten. Nein, man nimmt uns die inzwischen international gängige Leibchenvariante zum Ausgleich einer Unterzahl (und verteidigt das damit, dass man eben auch mal Unterzahl spielen müsse :wall: ). Jetzt wird man den Schlaf der Gerechten schlafen, während böse Trainer wie ich den 7. Feldspieler als taktisches Mittel einsetzen werden und die überflüssige Regelung umgehen.

  • Zur Klarstellung:


    Es ist doch korrekt, dass ein Abstandsvergehen, wenn der formelle Wurf ausgeführt wird (also der Ball die Hand verlässt)
    auch in den 30 Sekunden nach wie vor nur ein Abstandsvergehen ist, oder?


    Also, es sind noch 10 Sekunden zu spielen, es gibt Freiwurf für A, Spieler B9 stellt sich absichtlich nen Meter vor den Werfer A7, A7 führt aus, will nach vorne werfen und trifft B9.


    Keine Disqualifikation, kein Siebenmeter, sondern Freiwurf und 2 Minuten!


    Das sollte man unbedingt noch mal klarstellen, weil es da auch in den letzten Jahren immer wieder Theater gab.


    Als die Regel bzgl. D + B in der letzten Spielminute eingeführt wurde, gab es sogar einen erfolgreichen Einspruch gegen (die Sperre) im DHB-Bereich
    (2. oder 3. Liga), weil da genau so eine Situation mit D + B entschieden wurde.


    Jetzt geht es nicht um eine Sperre für das nächste Spiel, sondern wirklich konkret um das laufende Spiel (Siebenmeter oder nicht)!


    Das Problem ist dieses "Pass abfangen" in Regel 8:10 c), was oft als der ausführende Wurf interpretiert wird; also in dem Beispiel oben der
    versuchte Pass nach vorne. Tatsächlich geht es dabei aber nur um den "Pass" zum Ausführungsort (also vor (!) der Ausführung).


    Das sollte man unbedingt stärker drauf hinweisen, sonst ist die Regel sehr anfällig für erfolgreiche Einsprüche.

  • Die gute Nachricht ist, dass es jetzt zu den Regeln einen Unterkapitel gibt, wo die Guideline und Regelinterpretation ist. Da wird auch auf das Thema "Abstandsvergehen" eingegangen.


    Gemäß Regel 8:10 c) kann das "Nichteinhalten des Abstandes" nur dann zu einer Disqualifikation und einem 7m führen, wenn der Wurf in den letzten 30 Sekunden nicht ausgeführt werden kann.


    Wenn also der Wurf ausgeführt wurde und dann durch einen zu nahe stehenden Spieler geblockt wurde, gibt es nur die normale Progression, da gemäß Regel 15:2, Absatz 1 der Ball die Hand des Werfers verlassen hat. Diese Regelung ist auch anwendbar, wenn das Vergehen innterhalb der letzten 30 Sekunden oder sogar mit dem Schlusssignal erfolgt ist.


    Anders sieht es wieder bei einer Wurfverhinderung, die nicht direkt mit der Wurfvorbereitung oder Wurfausführung zusammenhängt (Wechselfehler, unsportliches Verhalten im AW-Raum). Hier gibt es gemäß 8:10 c) Disqualifikation und 7m.


    Das neue Regelwerk (die angesprochene Passage ist auf Seite 73)

    Einmal editiert, zuletzt von Funkruf ()

  • Clevere Spieler verzögern das Spielen des Balls und weisen auf den Abstand hin. Dann ist es wieder D und Strafwurf!

    "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!" (Immanuel Kant)


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    „Ein Problem ist halb gelöst, wenn es klar formuliert ist.“ (John Dewey)

  • Neben den 5 großen Regeländerungen, hat es zudem eine Ergänzung in den Auswechselraum-Reglement gegeben. Sie betrifft das Verhalten der Offiziellen.


    Bisher war es so gewesen, dass ein Offizieller gleichzeitig stehen oder sich bewegen durfte. Er durfte dabei natürlich taktische Anweisungen geben oder medizinische Betreuung ermöglichen. Doch leider gibt es dabei Offizielle, die nahe an der Seitenlinie oder sogar darauf stehen und mit dem Armen im Spielfeld agieren. Dadurch beanspruchen und stören sie einen Raum, der laut DHB-Schulungsunterlage für die Spieler gedacht ist. Dieses Verhalten stellt ein unsportliches Verhalten da und soll verstärkt unterbunden werden. Der schuldige Offizielle wird für das unsportliche Verhalten progressiv bestraft.


    Daher heißt es nun in Punkt 5:3 des Auswechselraum-Reglements

    Zitat

    Die Bewegung bzw. das Aufhalten in diesem Bereich ist erlaubt, um taktische Anweisungen zu geben und um medizinische Betreuung zu ermöglichen. Prinzipiell darf nur ein Offizieller gleichzeitig stehen oder sich bewegen. Dabei darf es durch seine Position oder sein Verhalten nicht zu einer Beeinträchtigung der Spieler auf der Spielfläche kommen. Bei Verstößen gegen diese Bestimmung wird der Offizielle progressiv bestraft.


    Handball-World.com: IHF will Bankverhalten stärker regulieren

  • Doch leider gibt es dabei Offizielle, die nahe an der Seitenlinie oder sogar darauf stehen und mit dem Armen im Spielfeld agieren. ... Der schuldige Offizielle wird für das unsportliche Verhalten progressiv bestraft.


    Früher oder später wird es sicher jeden Trainer in jeder Liga dabei mal treffen im Eifer des Spiels.
    Aber wenn ich so an Herrn Gislason denke, wird der eine oder andere eine gänzlich neue Wanderroute über 60 Minuten entdecken müssen, um nicht auffällig zu werden. Immer im Nacken des gegnerischen Aussen, neulich ist er schon mit einem kollidiert, vermutlich aus Versehen. Also ich finde die Bestimmung gut, nimmt den Trainern (und Spielern) auch die Sorge, dass der gleich mitspielt. :verbot::D

    Ich bin ja nicht der schnellste und ich bin auch nicht der stärkste, aber vielleicht bin ich ein schlauer Spieler. (JG24)

  • Huhu,


    finde die Diskussion sehr spannen und freue mich persönlich auf die neue Saison;). Hatten gerade unseren Lehrgang und Sporttest sin durch.


    Zu euren Abstandsvergehen hatte unser Lehrwart ein sehr gutes Beispiel: Stellt sich der Spieler vor den Freiwurf und verübt ein Abstandsvergehen, sind es 2 Minuten. Wenn der Spieler jetzt aktiv auf den Freiwurfausführenden hinaus tritt, ihn evtl. an der Ausführung durch klammern hindert, gibt es 7m + D.


    Wie bereits geschrieben, er muss ihn an der Ausführung hindern.


    Ich persönlich finde es sehr schade, das bei uns leider die Verletzungsregelung nicht im Verband Einsatz findet. Des Weiteren denke ich, das die Zeitspielregelung für uns SR noch komplizierter geworden ist. Hier freue ich mich schon auf die Zuschauer und Trainer ;).


    Den Rest finde ich jetzt nicht Weltbewegend und verständlich.


    Bei den verbotenen Ausrüstungsgegenständen bin ich gespannt, wie einsichtig Spieler/ Trainer sein werden.


    Grüße

  • Zu euren Abstandsvergehen hatte unser Lehrwart ein sehr gutes Beispiel: Stellt sich der Spieler vor den Freiwurf und verübt ein Abstandsvergehen, sind es 2 Minuten. Wenn der Spieler jetzt aktiv auf den Freiwurfausführenden hinaus tritt, ihn evtl. an der Ausführung durch klammern hindert, gibt es 7m + D.


    Bei uns wurde gesagt, dass nicht zwingend ein handeln des Abwehrspielers notwendig ist. Steht er vor einem und der Wurf kann dadurch nicht ausgeführt werden bzw. der Spieler weiß nicht wohin sonst zu spielen ist es ausreichend für die Disqualifikaion und den Strafwurf.

    "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!" (Immanuel Kant)


    "Viele Menschen sind gut erzogen, um nicht mit vollem Mund zu sprechen, aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun." (Orson Welles)


    „Ein Problem ist halb gelöst, wenn es klar formuliert ist.“ (John Dewey)

  • ...Ich persönlich finde es sehr schade, das bei uns leider die Verletzungsregelung nicht im Verband Einsatz findet...



    Hat man ja gestern gesehen wie sinnvoll die Regel ist. Der Tunesier erielt ein Tor, trifft dabei Lemke am Ohr, der darauf behandelt wird.


    Konsequenz Tor für Tunesien und der zusätzlich der Abwehrspezialist für 3 Angriffe auf der Bank :pillepalle:

  • Die Zukunft wird zeigen, wie sich die Regel bewährt. Nur weil es jetzt eine negative Auswirkung in einem Spiel gegeben hat, ist nicht gleich die Regel schlecht. Wie viele Behandlungen auf dem Feld hat es gestern gegeben, und wieviele hat es durchschnittlich vor der Änderung gegeben? Gibt es Statistiken?

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Baden68 ()

  • Die Regel haben die Spieler noch nicht verinnerlicht. Beim nächstenmal wird er, wenn irgendwie möglich, herauswanken und gut ist.

  • Wieviel Zeit ist den gewonnen wenn ein Spieler gestützt von 2 Mitspielern zur Bank hinauswankt, nur um die "schutzsperre" zu umgehen. :wall:


    Wenn die SR in nVergangenheit nicht wegen jeder Kleinigkeit die Betreuer reingewunken hätte, gäbs die Regel gar nicht.

  • Ich finde es trotzdem gut. Der Spieler kann entscheiden ob er behandelt werden möchte oder nicht, Ausnahme die Verletzung ist so schwer das man dies sofort erkennt.
    Leider hat die Schauspielerei schon extrem zugenommen in den letzten Jahren, hier ist es als SR schon schwer zu entscheiden wie schwer die Verletzung ist und ob der Spieler die Behandlung braucht. Durch die 3 Angriffe überlegt man sich schon ob man liegen bleibt und die Pause in Kauf nimmt.

  • Jetzt liegt der Spieler am Boden. Es erfolgt der Dialog mit dem SR ob er Behandlung braucht. Da er keine Zwangspause will sagt er zum SR dass er rausgeht und humpelt langsam zur Bank. Ich sehe dabei keinen großen Zeitgewinn.

  • Jetzt liegt der Spieler am Boden. Es erfolgt der Dialog mit dem SR ob er Behandlung braucht. Da er keine Zwangspause will sagt er zum SR dass er rausgeht und humpelt langsam zur Bank. Ich sehe dabei keinen großen Zeitgewinn.


    Der Schiedsrichter kann ja dann das Spiel weiterlaufen lassen. Er muss und sollte ja nicht warten, bis der Spieler vom Platz gehumpelt ist.
    Ich habe auch meine Zweifel bei dieser Regel, aber jetzt will ich auch erst einmal abwarten, wie sich das auf den Handball auswirkt.

  • Wenn die SR in nVergangenheit nicht wegen jeder Kleinigkeit die Betreuer reingewunken hätte, gäbs die Regel gar nicht.


    Wenn die Spieler nicht jede Kleinigkeit zum taktischen Herumliegen nutzen würden ... Die SR erfüllen ihre Fürsorgepflicht, dafür sei ihnen gedankt: wenn jemand mehr oder weniger reglos liegen bleibt, wird HIlfe geholt - diese Regel gilt immer und überall, auch auf dem Handballfeld und das wird sicher weiterhin Bestand haben.
    Es ist etwas traurig, dass es für Schauspielerei eine eigene Regelung geben muss, aber die Gesundheit der Spieler hat Vorrang und wenn der Eindruck entsteht, dass jemand eine Pause benötigt, um sich zu sortieren oder untersucht zu werden, bzw. schwerer verletzt ist, muss er halt raus.
    Ich weiß nicht, was daran so schwer ist: wenn ich leicht verletzt bin, humpel ich alleine zur Bank und lass mich auswechseln, wenn ich schwer verletzt bin, richte ich mich auf und gebe Signal, dass ich den Platz nicht alleine verlassen kann und wenn ich nichts mehr anzeige, ist eh große Not und ich muss dringend behandelt werden und in jedem der Fälle besteht die Möglichkeit, einen anderen Spieler einzuwechseln.
    Bleibt die Hoffnung, dass die Könige der verdeckten Fouls erkannt werden.

    Ich bin ja nicht der schnellste und ich bin auch nicht der stärkste, aber vielleicht bin ich ein schlauer Spieler. (JG24)