Handball-EM 2018 - Hauptrunde, Gruppe II

  • Diese ganzen Hätte-Wäre-Wenn-Analysen sind doch total krampfig.



    Das war ein handballerischer Offenbarungseid. Was die Mannschaft insgesamt an blinden Fehlern produziert und als zusammenhangsloser Haufen gespielt hat, war eine echte Frechheit.


    So verhält man sich nicht in einem funktionierenden Handballteam. Die Trainer haben es geschafft ein Team von desorientierten Einzelkämpfern aus einem bärenstarken begeisterndem Team zu machen. Die waren alle nur mit sich selbst beschäftigt.


    Das Team und sein Teamgeist wurde der Eitelkeit und Hybris geopfert.


    Dabei geht es nicht um Sieg oder Niederlage, sondern es geht darum, wie sich Team und Trainer präsentiert haben.


    Total desolat und überheblich.


    Hier wurde sämtlicher Kredit der letzten beiden Jahre schamlos verspielt.


    Das war gar nichts.

  • Mein Meinung zur EM:Zum Glück konnte ich die zweite Halbzeit nicht schauen.
    Ich frage mich, warum wechselt der Trainer soviel mal sein Formation.
    In großen und ganzen kann man mit dem Ergebnis der EM zufrieden sein.
    Wir hatten 2016 einen Trainer der die Mannschaft gut eingestellt hat und damit die anderen Nationen überrascht hat.
    Ich hoffe der junge Trainer lernt aus den Fehlern und wir spielen mal wieder um einen Titel.
    Es war eine schöne Sache das man Handball im öffentlichen Sendern gesehen hat, nur so machst du ein Sport Populär.


  • Ganz wichtige Analyse.


    Yep! Zustimmung pur!


    Vermeintlich erhaschte ich gestern vorm Spiel noch den Silberstreif am Horizont einer sich steigernden deutschen Turniermannschaft. Letztlich war es eine hoffnungstrunkene Mirage, denn hart und ehrlicherweise war der Turnierverlauf ein massives Durchmogeln (die 25-25), ein holpriger Ruck am Ende gegen CZE und ein ordentliches Spiel gegen DEN.


    Wobei ich sagen muss, klar, hinterher ist man immer schlauer und Prokop ist ein Risiko eingangen (Roscheck, Janke, Lemke, zu viele Wechsel, Hierarchie quasi zerschlagen, ergo Verunsicherung ergo Pekeler und Wiencek ignorieren CCCP) damit und spielte "va banque" und nun hat sich leider herausgestellt, dass er sich grandios verzockt hat und wie Egon Olsen da steht mit seinem Plan.


    Ich verstehe auch Bob nicht mehr, von wegen CCCP richtiger Trainer am richtigen Platz zur richtigen Zeit (sinngemäß erinnert). Das hat nach dieser desaströsen Darbietung gestern etwas vom Pfeifen im Walde.


    Ich verstehe schon eher den Inforadio Kommentar eben zum Spiel (sinngemäß erinnert): DHB Spieler und Trainer müssen sich jetzt überlegen, ob sie zusammenpassen.

    mit Petko so geht nicht!
    (Velimir Petkovic
    [b]
    Mein Herz schlägt links, der Kopf arbeitet rechts und die Brieftasche ist in den USA (André Kostolany)

  • In der Rhein-Neckar-Zeitung steht ein Artikel. Darin wird angedeutet, dass es zwischen großen Teilen der Mannschaft und Prokop während des ganzen Turniers Unstimmigkeiten gegeben habe. Die Mannschaft wolle dies jetzt intern aufarbeiten.


    Das ist für mich auch die einzige Erklärung für die zum Teil sehr schwachen Leistungen. Es wär nicht alles schlecht, aber sehr vieles. Prokop passt vielleicht einfach nicht zum Team. Das heißt ja nicht, dass er insgesamt ein schlechter Trainer ist. Vielleicht müssen ja auch Teile der Mannschaft gehen, weil sie nicht mit Prokop können.

  • Highlight des gestrigen Spiels war doch sowieso der Zuckerpass von Lemke am Schluss. Schon komisch, dass der Abwehrspezialist gestern am technisch saubersten im Angriff spielte, auch wenn es nur die fünf Minuten am Schluss waren. :P

  • Ich stelle mir nun ebenfalls die Frage, ob Trainer und Spieler zusammenpassen?


    Heiner Brand war bedingungsloser Verfechter seines Spielkonzepts. Da wurden die Spieler reingepresst und bis 2007 hatte er damit auch Erfolg. Individualisten waren bei ihm nicht erwünscht, die taugten am Ende allenfalls als Sündenböcke (siehe Mimi Kraus), als der Konzepthandball nicht mehr funktionierte. Ein Umdenken oder Anpassen der Strategie an das neue Spielermaterial fand nicht statt.


    Heuberger war nicht mehr als der schlechte Klon von Brand und versuchte ebenfalls krampfhaft, den komplett durchgeplanten Spielzughandball fortzuführen.


    Bei Sigurdsson hatte ich den Eindruck, der lässt den Spielern ihre Freiheiten und somit konnten diese ihre individuellen Stärken ins Spiel einbringen. Damit war der Angriff unberechenbarer und erfolgreich.


    Nun scheint Prokop eher so auf der Brand-Schiene zu fahren, allerdings deutlich limitierter, was die Auswahl der Spielzüge angeht. Das wäre vielleicht nicht weiter schlimm, wenn die Spielzüge funktionieren würden.


    Leider haben gestern die "Joker" nicht gestochen, auch so ein Punkt, der zur Niederlage beitrug. Die Torhüter mit einer guten, aber eben nicht Weltklasseleistung, Dahmke ohne den gewünschten Effekt, Faith und Häfner ohne Eindruck in der wichtigen Phase. Janke und Weber auf verlorenem Posten ohne Unterstützung der Halben und dann noch mit unnötigen Fehlern. Gensheimer wieder enttäuschend, Groetzki ebenfalls glanzlos. Auch die Abwehr ohne Mittel gegen die Kreisanspiele. Eher ängstliches Wegducken, wenn der RM einen Wurf antäuschte und dann doch auf den Kreis abspielte. Das hätte man irgendwann auch durchschauen müssen.


    Von außen lässt es sich schlecht beurteilen, ob die Spieler das Gewünschte nicht umsetzen können oder ob dieser über weite Phasen gezeigte Alte-Herren-Stehhandball Teil des Konzepts war. Auf jeden Fall war das, gerade im Spiel 7 gegen 6, zu ausrechenbar und wurde deshalb konsequent bestraft.
    Dass es lief, wenn der Rückraum sich bewegte, war ja in der ersten Halbzeit zu erkennen. Aber, wie hier bereits mehrfach geschrieben, scheinen zur Pause einige Schalter umgelegt worden zu sein. Kühn nahm sich keine Würfe mehr und von der Halbrechten kam auch nichts Brauchbares mehr. Was sollte da der RM noch reißen? Da hätte gestern auch kein Strobel helfen können.


    Die Schlussphase war dann, ähnlich wie bei Brand, getreu dem Motto: Ich lass' die zweite Reihe nochmal spielen. Ich hoffe nur, dass diese Spieler, im Gegensatz zu Brand damals, nun nicht als Sündenböcke herhalten müssen, sondern dass man mit denen, die wirklich gezeigt haben, dass sie wollen, weitermacht.

  • Dahmke ohne den gewünschten Effekt, Faith und Häfner ohne Eindruck in der wichtigen Phase.


    Bitte korrigiere den Tippfehler nicht! Das hat was von Freud'scher Unterbewußtseinstimmung in lost faith. ;(

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  • Highlight des gestrigen Spiels war doch sowieso der Zuckerpass von Lemke am Schluss. Schon komisch, dass der Abwehrspezialist gestern am technisch saubersten im Angriff spielte, auch wenn es nur die fünf Minuten am Schluss waren. :P


    Du bringst die Begründung ja fast schon selbst. In den letzten 5 Minuten ging es um nichts mehr. Da haben die Spanier das Spiel locker ausklingen lassen und nicht mehr so grimmig geguckt. Denn genau das reichte die entscheidenden Minuten vorher, um den Deutschen jede Sicherheit im Angriff zu nehmen. Auch ein Lemke hätte Bälle verdaddelt, als die Mannschaft ihren kollektiven Blackout hatte. Und es war nicht nur der Angriff, auch die Abwehr hatte in der entscheidenden Phase keinen Zugriff auf das spanische Angriffsspiel.


    Ein Zuspiel für die Galerie, ohne jeden Wert und ohne Aussagekraft. Mehr war es leider nicht.

  • WM 2019 Tickets zu verkaufen :lol:


    Im Ernst: Gegen ESP im quasi 1/4 Finale auszuscheiden ist nicht das Problem. Das Problem ist die Art und Weise, die schmerzhafte Struktur-, Konzept- und Hilflosigkeit mit der gegen nun wahrlich kein Feuerwerk abfackelnde Spanier ein Spiel (edit: buchstäblich) weggeworfen wurde.


    Anspruch und Wirklichkeit klaffen extrem auseinander:


    «Wir wollen erfolgreich sein und Werbung für unsere Sportart machen. Das schafft man mit der Art und Weise, wie man spielt, aber in erster Linie natürlich über Erfolg. Wir sehen uns als Zugpferd unserer tollen Sportart», sagte Prokop.


    Siegener Zeitung :: sport :: DHB-Auswahl mit Neuling Prokop heiß auf Medaille

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    Einmal editiert, zuletzt von FuexxeFan3 ()

  • du kannst doch nicht ernsthaft die wm 2017 mit dieser vollkommen verkorksten em vergleichen :wall: wir haben 2017 alle 5 vorrundenspiele gewonnen und hatten dann im 1/8 finale 15 schlechte minuten, was dann leider zum ausscheiden gereicht hat. dieses jahr die em war dagegen kompletter müll. :pillepalle:


    Na, da verkennst du aber das die Gruppe bei der WM leichter war und wir zudem das Glück hatten, dass Kroatien sich in der Vorrunde wirklich sehr schwer getan hatte, bevor sie in der KO-Runde dann besser wurden. Weswegen wir dann gegen den ersten Gegner ausgeschieden sind, der ernsthafte Gegenwehr geleistet hat. Wir waren damals in einem trügerischem Gefühl der Sicherheit und das haben die Spieler ja hinterher bestätigt. Dieses "Einstellungsproblem" haben wir gestern doch auch wieder gesehen.


    Ich will dieses Turnier wirklich nicht schön reden, mir hat vieles nicht gefallen was ich gesehen habe. Ich finde zum Beispiel auch das Prokops Auszeiten nicht wirklich funktionieren. Allerdings haben die Elemente funktioniert die auch vorher funktioniert haben (Abwehr) und die Elemente wo wir immer Probleme hatten nicht. Dagur hat immer sehr geschickt die Schwächen im Positionsangriff ausgeglichen, aber hatte auch Glück. In Polen hat sich ein Spieler nach dem anderen in einen Rausch gespielt und es entstand eine Eigendynamik...sowas kann nicht einfach reproduziert werden (man darf da bitte bitte nicht immer vergessen wie unglaublich schwer wir da ins Turnier gekommen sind). Bei Olympia hat Dagur gezielt 7-6 erfolgreich eingesetzt, als es ganz neu war und das war eine unserer Stärken.


    Prokop versucht jetzt das zu entwickeln was wirklich nötig ist um langfristig oben dabei zu sein...er muss das aber auch entwickeln. Es war nicht bereits da. Wir haben keinen Sagosen um den eine Mannschaft gebaut wurde. Drux, Fäth oder Weinhold hatten diese Rollen bei Dagur weder alleine noch im Verbund. Auf höchstem Niveau funktionieren Offensiven aber nur mit so einer Struktur. Ich bin da für die Zukunft übrigens optimistisch. Fäth und Weber werden eher noch besser werden mit der Zeit, bei Drux muss man sehen was der Körper macht, aber auch er ist noch lange nicht am Ende mit seinen jungen Jahren.

  • Bei Sigurdsson hatte ich den Eindruck, der lässt den Spielern ihre Freiheiten und somit konnten diese ihre individuellen Stärken ins Spiel einbringen. Damit war der Angriff unberechenbarer und erfolgreich.


    Damit hast Du wohl Recht!


    "Was ist nun also zu erwarten von Prokop, dem mit 39 Jahren jüngsten Bundestrainer der Geschichte? „Christian hat schon eine ganz andere Herangehensweise als Dagur“, sagt der Potsdamer Alexander Haase, der bereits unter Sigurdsson als Co-Trainer gearbeitet hat und nun Prokop assistiert. „Aber das ist ja auch völlig normal, Menschen sind nun mal unterschiedlich.“ Unter Sigurdsson herrschten im Nationalteam beinahe hippieske Verhältnisse: Am Tag vor dem nächsten Spiel ließ der Isländer regelmäßig USB-Sticks mit individuellen Tipps und Hinweisen verteilen. Wenn sich die Spieler mit dem Material beschäftigt hatten, war Freizeit angesagt. Überhaupt ließ Sigurdsson seine Jungs stets an der langen Leine; es gab kaum Ausgehsperren oder strenge Regeln. „Dagur hat uns einfach machen lassen, weil er wusste, dass er sich auf alle verlassen kann“, sagt Nationaltorhüter Silvio Heinevetter. „Christian ist da ein bisschen strenger.“


    Prokop gilt als extrem akribischer Taktiker mit ausgeprägtem Hang zur Videoanalyse. Wie taktisch versiert er sein kann, zeigten Leipzigs Bundesliga-Handballer unter seiner Verantwortung in verlässlicher Regelmäßigkeit. Beim SC DHfK schaffte es Prokop, eine Mannschaft zu formen, die meistens besser war als die Summe ihrer Einzelspieler – ein Grund dafür, dass sich der DHB nach Sigurdssons plötzlichem Wechsel nach Japan um die Dienste des gebürtigen Kötheners bemühte."


    Handball-Europameisterschaft: Für Bundestrainer Christian Prokop zählt nur der Titel - Sport - Tagesspiegel


    Ob das mit der kurzen Leine nun passt oder nicht? Interview mit Prokop zur Zukunft:


    https://www.sport.de/news/ne30…s-kann-ich-ausschliessen/

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  • «Wir wollen erfolgreich sein und Werbung für unsere Sportart machen. Das schafft man mit der Art und Weise, wie man spielt, aber in erster Linie natürlich über Erfolg. Wir sehen uns als Zugpferd unserer tollen Sportart», sagte Prokop.

    Werbung für den Handball wurde bei dieser EM schon genug gemacht. Nur halt nicht von den Deutschen.

    This signature is under construction...

  • Besonders ärgerlich ist dass das Spiel gestern ja zur Prime Time bei den ÖR lief..so hat man sicher niemanden für den Handball begeistert


    und das Bad Boys Gedöns sollte man jetzt ein für alle mal lasssen..für eine gewisse Zeit war das aufgrund des EM Erfolges 2016 in Ordnung..aber nach 2 erfolglosen Turnieren in Folge hat sich das endgültig ausgelutscht...sonst macht man sich damit nur noch lächerlich

  • Vielleicht ist ja auch alles ganz anders.


    Vielleicht ist es ja so, dass die Mannschaft einfach nur knapp unterhalb ihrer tatsächlichen Möglichkeiten gespielt hat. Vielleicht sind sie einfach nicht viel besser. Denn wenn man sich die ganz einfache Frage stellt "Welcher Spieler verkörpert denn eigentlich Weltklasse?", dann kommt man relativ schnell ins Grübeln. Die Torhüter? Uwe Gensheimer? Irgend ein Rückraumspieler?


    Uwe ist an guten Tagen sicherlich Weltklasse. Er kann Tore am Fließband werfen. Er ist ein sicherer 7-Meter Schütze. Hat er alles nicht gebracht in diesem Turnier. Man kann mehr oder weniger sagen, dass er ein Totalausfall (gemessen an seinen Möglichkeiten) war. Aber lassen wir das mal so stehen. In nahezu jedem internationalen Ranking wird er als einer der weltbesten Außen bezeichnet. Er ist also potentiell Weltklasse (mit einer Neigung zum Schönwetterspiel).


    Die Kreisläufer. Bam Bam und Peke sind hervorragende 2-Way Spieler. Bringen zuverlässig ein hohes Leistungsniveau vorne wie hinten. Die Chancenverwertung ist nicht immer so, wie man es sich wünschen würde, aber durch ihre Vielseitigkeit sind sie international ganz sicher weit vorne anzusiedeln. Als Kreisläufer sind sie aber extrem von der Versorgungslage durch ihren Rückraum abhängig und genau da kommen wir zum Problem.


    Unser Rückraum. Ich mache es kurz. Das sind alles gute Spieler von internationalem Format, aber keiner ist das, was man gemeinhin als einen kompletten Spieler bezeichnen würde, dazu sind die jeweiligen Schwächen allzu offensichtlich. Keiner dieser Spieler ist in seinem Verein der Kopf des Angriffsspiels (doch Weber, aber der spielt beim derzeitigen Tabellenachten der Bundesliga). Kühn ist der wichtigste Spieler beim Tabellensechsten. Und wie lange die Füchse nach dem Abgang von Nenadic noch zweiter bleiben werden, wird sich zeigen (Fäth, Drux, Wiede). Häfner ist ein starker MITspieler bei Burgdorf, aber sicherlich nicht der Kopf der Mannschaft. Und bei Weinhold in Kiel sieht es genauso aus.


    Die Jungs können an einem guten Tag alle ein Weltklasse Spiel hinlegen, aber jeder einzelne ist auch jederzeit gefährdet in einem Spiel ein Totalausfall zu sein. Absoluten Weltklassespielern passiert das einfach nicht (oder nur äußerst selten). Und charakterlich muss man sagen. Das sind alles gute Jungs. Aber eben auch verhältnismäßig stille Jungs. Da kann man sich bei keinem vorstellen, dass er mal so richtig dazwischenhaut, damit sich die anderen an ihm aufrichten können.


    Die Torhüter sind sicherlich Teil der auf dieser Position sehr breiten Weltklasse, aber sie sind sicherlich nicht besser als das spanische, dänische oder schwedische Duo. In einzelnen Spielen gewinnen sie sicherlich mal das direkte Duell, aber auf lange Sicht, haben wir da ebenfalls auch keinen Vorteil (einen Nachteil allerdings auch nicht).


    Rechtsaußen. Ebenfalls kurz. Internationale Klasse mit gelegentlichen Ausreißern nach oben, und seltenen Ausreißern nach unten.


    Wir haben eine starke Abwehr. Da sind wir international ganz vorne dabei. Das kann uns lange in einem Spiel halten, aber die Offensivdefizite kann man eben nicht jederzeit vertuschen. Nur manchmal ;)


    Wir haben da keine Weltklasse Mannschaft. Ganz unabhängig vom aktuellen Turnier, sondern ausschließlich vom Potential her betrachtet. Wenn diese Mannschaft einen Lauf hat, ist fast alles möglich. Wenn sie aber innerhalb ihrer Durchschnittsleistung spielen, wird es nach ganz vorne ziemlich eng.


    Eine Weltklasse Mannschaft gewinnt auch mal schlechte Spiele (siehe Frankreich oder mit Abstrichen Dänemark). Da sind wir noch nicht.


    Vor 2 Jahren hatte die Mannschaft einen Lauf und vor allem einen Trainer zu dem die Spieler aufgeschaut haben, und an dem sie sich aufrichten konnte. Das war dieses Mal leider nicht gegeben. Die Schuld daran will ich nicht Prokop geben. Da sitzen alle im gleichen Boot. Die Erwartungshaltung allerdings hat der Mannschaft ganz sicher nicht geholfen ;)


    Lange Rede, kurzer Sinn. Ich bin enttäuscht, aber nicht sauer.


    Die Mannschaft ist nicht so stark, wie wir uns das wünschen würden. Das kann ich den Jungs nicht vorwerfen und dem Trainer auch nicht, Klar, es wurden von jedem einzelnen zahlreiche Fehler gemacht. Mehr als sonst wahrscheinlich. Aber das passiert eben, wenn man beständig am oberen Limit seiner Leistungsfähigkeit spielen muss, da ist halt nur wenig Luft für Fehler.

  • Uns fehlen Köpfe wie Lazarow oder Mikkel Hansen, die auch, wenn ein Spiel auf Messers Schneide steht, entscheidende Aktionen setzen. Wenn es läuft, dann setzt unser Rückraum Akzente, wenn nicht, dann klappt das so wie gestern in der 2. Hz. Mikkel Hanssen wird man, wie gegen DK gesehen, nie ausschalten können. Wohl aber 2 Aktionen, die mit spielentscheidend waren, wenn ein Rechtshänder auf HR unbedrängt 2 Tore macht. Das war auffällig, wir haben viel zu viele einfache Tore kassiert und zuwenig einfache gemacht. Und, wenn HL und HR ständig mit ihrer eigenen Form (und Nerven) zu kämpfen haben, dann können die Aussen nur wenig erwarten, ins Spiel gebracht zu werden.

  • Das ist eine sehr gute Analyse finde ich.


    Sauer bin ich eigentlich auch nicht. Eher total enttäuscht obwohl die Leistung gestern nicht wirklich so überraschend war. Nimmt man das Spiel mal gegen Montenegro raus, der mit Abstand schwächste Gegner, fällt mir noch das Spiel gegen Dänemark ein wo man sagen kann das der Angriff halbwegs funktioniert hat.


    Ich bin auch niemand der immer alles auf den Trainer schiebt, denn natürlich kann er nichts dafür wenn die Spieler das Tor nicht treffen bzw. den Ball ins Aus spielen, Stürmerfouls begehen usw. Aber ein Angriffskonzept konnte ich in keinem Spiel erkennen. Tut mir leid, aber das sah einfach nur nach einem Hühnerhaufen aus. Abwehr und Torhüter gut, aber vorne.....teilweise katastrophal und wie Andreas Wolff nach dem Spiel so richtig gesagt hat "wie eine Schülermannschaft". Das muss ich dem Trainer leider vorwerfen. Entweder er hat kein Konzept oder die Spieler können es nicht umsetzen oder sie wollen es nicht umsetzen...ich weis es nicht. Bestes Bsp. ist für mich das Spiel mit dem 7 Feldspieler. Die Dänen haben uns damit das Genick gebrochen und immer wieder einen Außen, Kreis oder sogar Halbspieler freigespielt. Wir bekommen das nicht hin, im Gegenteil wir werfen den Ball dem Gegner in die Hände. Das sieht bei uns eher aus als ob sich alle im Weg stehen und keiner weis wo er hinzulaufen hat. Für das "normale" Überzahlspiel gilt das gleiche. Manchmal war es eher schlimmer mit einem Mann mehr, ich weis nicht wieviel Überzahlspiele wir "verloren" haben.


    Warum etliche Spieler das ganze Turnier, Gensheimer, oder die meiste Zeit, Fäth, Kühn, Weber total von der Rolle waren weis ich nicht. Irgendwie wirkte das alles nicht stimmig. Das war keine Mannschaft, so sah es zumindest aus.


    Fazit ist das man absolut zu Recht ausgeschieden ist. Den unter den besten 4 hat man weis Gott nichts verloren. Ich hoffe nur man zieht die richtigen Schlüsse, denn wirklich viel Zeit ist bis zur WM nicht. Wenn man da auch früh die Segel streichen muss, kommt Handball in Zukunft wieder auf Al Jazeera und Programmplatz 380 weil es niemand mehr interessiert.


    Das war das was mich gestern am meisten geärgert hat...zur besten Sendezeit legt man solch einen zweiten Durchgang hin.. schade :wall:

  • Werbung für den Handball wurde bei dieser EM schon genug gemacht. Nur halt nicht von den Deutschen.


    Stimmt, es waren teils sehr sehenswerte Spiele dabei, Slowenien gegen Spanien hat mir gut gefallen. Die Spanier haben gestern die derzeitigen Grenzen aufgezeigt, letztlich der i-Punkt des Turniers aus deutscher Sicht.

    Unter der Asche ist noch Gut. Die Tabelle lügt nicht.

  • Uns fehlen Köpfe wie Lazarow oder Mikkel Hansen, die auch, wenn ein Spiel auf Messers Schneide steht, entscheidende Aktionen setzen. Wenn es läuft, dann setzt unser Rückraum Akzente, wenn nicht, dann klappt das so wie gestern in der 2. Hz. Mikkel Hanssen wird man, wie gegen DK gesehen, nie ausschalten können. Wohl aber 2 Aktionen, die mit spielentscheidend waren, wenn ein Rechtshänder auf HR unbedrängt 2 Tore macht. Das war auffällig, wir haben viel zu viele einfache Tore kassiert und zuwenig einfache gemacht. Und, wenn HL und HR ständig mit ihrer eigenen Form (und Nerven) zu kämpfen haben, dann können die Aussen nur wenig erwarten, ins Spiel gebracht zu werden.

    Da muss man aber noch sagen, dass Lazarow und Hansen Spieler sind die den Unterschied ausmachen - auf Grund ihrer individuellen Klasse. Sie haben aber, neben sich im Rückraum auch noch Leute die das Spiel bestimmen und die Kontrolle haben. Da haben die Dänen vor allem einen Sprung gemacht, weil sie sich eben nicht mehr nur auf Hansen verlassen, sondern mit Lauge einen haben der das Spiel dominiert und zeitweise durch Mesah oder Olsen entlastet werden kann ohne das viel Kreativität verloren geht. Die Mazedonier haben dies mit Mirkulovski eingebaut und durch das Kreisspiel ihren absoluten Fokus von Lazarow genommen.

  • an dem schwachen auftreten des Teams verantwortet die graue Eminez des Deutschen Handballs Bob Hanning ? Es wird es sich mal wieder sehr einfach gemacht ..trainer schuld..spieler schwach oder falsche aufgestellt/ mitgenommen.... Mr. Bob Hanning ist das A und O im Deutschen Handball ohne ihn geht nichts..und jeder hinter den Kulissen weiss welchen anteil er daran trägt das Dagur Sigurdsson gegangen ist...und somit auch ein intaktes team seinen macher verloren hat...


  • Man macht also wie erwartet mit Prokop weiter und der hat noch "Grosses" vor...bin mal gespanntt was das sein wird..eventuell schafft man ja bei der Heim WM die Top 8, wäre ja eine Verbesserung gegenüber den beiden letzten Turnieren

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