Entscheidung Passives Spiel

  • Aus meiner Sicht ist es nicht korrekt, einen FW, der bereits gegeben wurde, einfach abzuändern und FW gg den Angriff zu pfeifen. Das ergibt sich für mich daraus, dass nach Regel 15:7 bei Würfen ohne Anpfiff Fehler zuerst korrigiert werden müssen, Fehler bei Würfen mit Anpfiff im Gegenzug sofort sanktioniert werden müssen. Nachdem es nicht erlaubt ist, auf Zeit zu spielen, wäre aus meiner Sicht die einzige Vorgehensweise, Time-Out zu geben und nach korrekter Aufstellung das Spiel anzupfeifen. Dann muss der Wurf innerhalb 3s ausgeführt werden, sonst pfeif ich FW gegen den Angriff. Ich seh auch nicht, welchen Vorteil der Angriff durch das Time-Out bekommen sollte, wie Frank vorher mal erwähnt hat. Sicher ist, dass der Angriff sicher keine 6 Pässe nach so einer Aktion von mir bekommen wird.


    Das „jederzeit“ in der Passivregel bezieht sich doch darauf, dass man nicht die 6 Pässe abwarten muss, sondern eben jederzeit eben auch davor passiv pfeifen darf. Oder will wirklich jemand z.B. Bei einem Abwurf, bei dem sich der TW ewig Zeit lässt den Ball zu holen, FW gg den TW pfeifen? Da müsste man auch den Abwurf anpfeifen (gibt dazu ja auch ne Regelfrage), evtl vorher TO geben.

  • @Hagi63:
    Du hast in deinem Beitrag #61 den Regeltext zu Regel 7:11 und 7:12 korrekt zitiert und darauf verwiesen, dass darin der Passus enthalten ist, dass "jederzeit" auf passives Spiel entschieden werden kann. Das Problem, das ich bei dieser Herangehensweise und Argumentation sehe ist, dass immer wieder der Fehler gemacht wird Regeln singulär zu betrachten und nicht als Bestandteil des Regelwerks als Gesamteinheit. Die Handballregeln sind ein in sich geschlossenes Regelwerk in dem gleichwertige Regeln im Allgemeinen nebeneinander zeitgleich Gültigkeit besitzen und nicht einander ausser Kraft setzen. Ausnahmen von diesem Grundsatz werden in den Handballregeln explizit aufgeführt. Das bedeutet der Wortlaut einer Regel impliziert (wenn nicht explizit eine Ausnahme formuliert wird), dass gleichzeitig alle übrigen Handballregeln gelten und sich daraus ergebende Konstellationen nicht in jeder einzelnen Regel aufs Neue durchgespielt werden müssen. Man kann in Gedanken an jede Regel den Nebensatz ",sofern dies nicht im Widerspruch zu einer anderen Regel steht." ergänzen.


    Was bedeutet dies für den konkreten Fall?
    In der hier diskutierten Situation kommen zwei Regeln zum Tragen, die gleichrangig Teil der Handballregeln sind:


    Zitat

    7:12
    Wird eine Tendenz zum passiven Spiel erkennbar, wird das Vorwarnzeichen (Handzeichen Nr. 17) gezeigt. Dies gibt der ballbesitzenden Mannschaft die Gelegenheit, die Angriffsweise umzustellen, um den Ballverlust zu vermeiden. Falls sich die Angriffsweise nach dem Anzeigen des Vorwarnzeichens nicht ändert, kann jederzeit auf passives Spiel entschieden werden. Wird von der angreifenden Mannschaft nach maximal 6 Pässen kein Torwurf ausgeführt, wird auf Freiwurf gegen die ballbesitzende Mannschaft entschieden (13:1a, Verfahren und Ausnahmen siehe Erläuterung 4, Abschnitt D).

    Zitat

    13:3
    Wenn eine Regelwidrigkeit erfolgt, die gemäß Regel 13:1a - b normalerweise zu einem Freiwurf führt, wenn der Ball nicht im Spiel ist, wird das Spiel mit dem Wurf wiederaufgenommen, der dem Grund für die gegebene Unterbrechung entspricht (beachte aber auch Regel 8:10c, besondere Anweisungen in den letzten 30 Sekunden)


    Gemäß Regel 7:12 darf der Schiedsrichter jederzeit entscheiden, dass die Regelwidrigkeit "passives Spiel" vorliegt - das ist korrekt. Gleichzeitig gilt aber auch Regel 13:3 wonach Regelwidrigkeiten die zwischen einer Spielunterbrechung und der Wiederaufnahme des Spiels (in diesem konkreten Falle durch Ausführung des Freiwurfs) begangen werden nicht dazu führen können, dass die Mannschaft den zugesprochenen Freiwurf nicht ausführen darf bzw. der Ballbesitz wechselt. Beide Regeln existieren gleichrangig und müssen in der Gesamtheit der Handballregeln gemeinsam betrachtet werden.


    Die einzige Ausnahme von Regel 13:3 wird im Regeltext explizit mit dem Verweis auf Regel 8:10c gemacht. Alle übrigen Regeln können nur im Einklang mit Regel 13:3 angewendet werden. Wenn also der Schiedsrichter auf Freiwurf für Mannschaft A entscheidet und das Spiel damit unterbricht, dann kann (sofern nicht 8:10c greift) die Spielfortsetzung nur ein Freiwurf für Mannschaft A sein. Jede anderslautende Entscheidung ist ein klarer Regelverstoß des Schiedsrichters der auch nicht von der Tatsachenentscheidung gemäß Regel 17:11 abgedeckt wird.


    Mir ist bewusst, dass der Rahmen des Forums oft dazu verleitet nur einzelne Textpassagen oder Regeln zu zitieren, weil alles andere den Rahmen sprengen würde. Trotzdem sollte immer im Hinterkopf sein, dass die Handballregeln als Gesamtheit ein in sich geschlossenes und logisches Regelwerk sind und es problematisch sein kann einzelne Passagen aus dem Gesamtkontext herauszunehmen.




    P.S.: Ich war überrascht als ich heute morgen gesehen habe wie übers Wochenende die Anzahl der Beiträge in diesem Thread in die Höhe geschossen ist. Einige Beiträge haben durchaus neue Betrachtungsweisen und neue Argumentationen angestoßen, doch der Großteil war von persönlichen Animositäten geprägt. Es werden irgendwelche Extremsituationen und Beispiele konstruiert bloß mit der Absicht den anderen Foristen in eine Falle zu locken oder bloßzustellen. Ich würde mir wünschen, dass einige seit Jahren aktive Mitforisten sich auf den Sinn und Zweck des Forums und insbesondere der Regelecke besinnen würden und ihre Beiträge entsprechend verfassen. Eine lebendige Diskussion ist vollkommen in Ordnung, aber es ist nicht zielführend bloß deshalb Contra zu geben, weil links der Name bzw. Avatar eines speziellen Users auftaucht. Ich bin selber nicht immer frei davon und es ist berechtigt die Meinungen anderer User auch im Hinblick auf die Gesamtheit ihrer Beiträge zu betrachten (hier schließt sich er Kreis zu den Handballregeln ;) ) aber in Zentrum jedes Beitrages sollte (insbesondere in der Regelecke) ein konstruktiver Beitrag zur ursprünglichen Fragestellung stehen.

    Einmal editiert, zuletzt von Arcosh ()

  • Die Handballregeln sind ein in sich geschlossenes Regelwerk in dem gleichwertige Regeln im Allgemeinen nebeneinander zeitgleich Gültigkeit besitzen und nicht einander ausser Kraft setzen. Ausnahmen von diesem Grundsatz werden in den Handballregeln explizit aufgeführt. Das bedeutet der Wortlaut einer Regel impliziert (wenn nicht explizit eine Ausnahme formuliert wird), dass gleichzeitig alle übrigen Handballregeln gelten und sich daraus ergebende Konstellationen nicht in jeder einzelnen Regel aufs Neue durchgespielt werden müssen. Man kann in Gedanken an jede Regel den Nebensatz ",sofern dies nicht im Widerspruch zu einer anderen Regel steht." ergänzen.

    Das ist völlig korrekt so

    In der hier diskutierten Situation kommen zwei Regeln zum Tragen, die gleichrangig Teil der Handballregeln sind:


    Und das ist nicht ganz korrekt unser Beispiel betreffend.
    Vielleicht waren einige meiner Formulierungen bisher missverständlich daher versuche ich jetzt ein letztes mal die Ausgangssituation aus #1 und #2 aufzudröseln.
    Vorwarnzeichen durch erhobene Hand aktiv => Hinweis an angreifende Mannschaft A auf 7:12 Spielweise zu ändern, Entscheidung nach 7:11 wegen der Regelwidrigkeit passives Spiel steht bevor.
    Innerhalb der Vorwarnphase Zuspruch eines Freiwurfes für A, Ausführung des Freiwurfes erfolgte korrekt, da Freiwürfe im Normalfall nach 13:6 ohne Anpfiff ausgeführt werden.
    => erneute Passfolge mit erneuter Freiwurfentscheidung für A (Vorwarnzeichen ist nach wie vor aktiv) => Schiedsrichter entscheiden auf sofortigen Anpfiff des FW, auch dies wäre korrekt da durch das Vorwarnzeichen zum passiven Spiel der Hinweis auf eine Abweichung zum Normalfall vorliegt.
    Aus dieser Konstellation heraus ergeben sich zwei Entscheidungsmöglichkeiten, da pro handball in #1 eins der wichtigsten Kriterien (Ausführungszeitraum) zur Beurteilung nicht benannt hat.
    An dieser Stelle kommt jetzt der Einwurf von rocksinger ins Argumentationsspiel mit den folgenden Varianten.
    Variante A: Die benannte Nichtausführung des gewährten Freiwurfes spielt sich innerhalb von 3 sec bis zur tatsächlichen Dochausführung ab => dann wird mit dem Spiel für A fortgefahren mit der möglichen Entscheidungsfindung auf passives Spiel gegen A auch ggf. bereits beim 5.Pass nach 17:11
    Variante B: Es erfolgt tatsächlich keine Wurfausführung innerhalb der 3 sec (wohlgemerkt nach Anpfiff und bei bestehendem Vorwarnzeichen) so kommt 7:2 zum tragen da diese Regel die Freiwurfausführung nicht explizit ausnimmt.
    Heißt auf deutsch, jeder gewährte Freiwurf der nach Einnahme der korrekten Wurfposition nach 13:6 in der Ausführung länger als 3 sec braucht wird abgepfiffen, da die ballbesitzende Mannschaft eine Regelwirdrigkeit begeht die nach 13:1 a zwingend zum Ballverlust für die ballbesitzende Mannschaft führen muss.
    Das gilt erst recht bei angepfiffenen Freiwürfen , da der SR mit dem Pfiff die korrekte Ausgangsposition nach 13:6 dem Ausführenden signalisiert.
    Da passives Spiel und gleichzeitig ein längeres Halten des Balles als 3 sec eine Regelwidrigkeit bei der Ausführung des Freiwurfes selbst darstellen, muss es zwangsläufig zum Ballverlust für die angreifende Mannschaft nach 13:1a führen. Den Zeitpunkt dafür bestimmen die SR.
    Die dann hier im Diskussionsverlauf ins Spiel gebrachte Regel 15:7 spricht im übrigen von Fehlern bei der Ausführung und nicht von Regelwidrigkeiten bei der Ausführung.


    Ein Fehler bspw. ist es das ein Torwart nicht erkennt ob FW oder Abwurf und jeweilig das entgegengesetzte ausführen will. Die falsche Ausführungsörtlichkeit ist auch ein Fehler, bspw. den FW 10m nach vorn verlagern beim Gegenstoß. Diese Dinge sind selbstverständlich zu korrigieren.
    Sollten also SR einen klaren Regelverstoß der ballbesitzenden Mannschaft bspw. durch Korrektur des Freiwurfes nach längerem Halten als 3 sec beeinflussen, begehen diese dann einen Regelverstoß .


    Und 13:3 heißt eigentlich übersetzt alle Regelwidrigkeiten die nach einer erfolgten Spielunterbrechung erfolgen ( also dem tatsächliche Pfiff zur Spielunterbrechung und Gewährung des Freiwurfs) sind irrelevant in der weiteren Abfolge, ausgenommen die Strafprogression im Zusammenhang. Beispiel. Feldschiedsrichter entscheidet auf Freiwurf wegen Stürmerfouls und gibt Signal welches durch den Torschiedsrichter nicht wahrgenommen wird der in derselben Abfolge 2 sec später auf 7m gegen die abwehrende Mannschaft unmittelbar nach dem Signal des Feldschiedsrichters. Geht dann mit FW für die abwehrende Mannschaft weiter wo der Ball sich bei Unterbrechung durch Stürmerfoul befand.
    Ich hoffe mal die Gesamtheit ist jetzt, ggf. auch die Begriffsklärung zu Fehler und Regelwidrigkeit, deutlicher klar geworden.
    Einen schönen Tag noch

    Diskutiere nie mit Idioten, sie holen dich auf ihr Niveau und schlagen dich dann mit Erfahrung.

  • Geht dann mit FW für die abwehrende Mannschaft weiter wo der Ball sich bei Unterbrechung durch Stürmerfoul befand.


    Und noch ein Regelverstoß! :lol:


    Nach Stürmerfoul geht es da mit Freiwurf weiter, wo das Foul war und nicht der Ball!


    Ich sag ja: FrHagiClip sammeln hier mehr Regelverstöße zusammen, als Weihnachten Kugeln am Baum hängen.

  • Rheiner

    Nach Stürmerfoul geht es da mit Freiwurf weiter, wo das Foul war und nicht der Ball!


    Nichts anderes hab ich mit meinen Worten gesagt, Deutsche Sprache schwere Sprache offensichtlich.
    Wo befindet sich denn der Ball in der Regel zum Zeitpunkt eines "echten" Stürmerfoul ? in den allermeisten Fällen in der Hand oder unter Ballkontrolle des Foulenden, man kann jetzt natürlich auch wieder wie Du Haarspitzenkathar der Formulierungen betreiben, weil bspw. bei falscher Sperre kann der Ball selbstverständlich ganz woanders sein. Wenn's Dir Spaß macht bitteschön. :sorry:

    Diskutiere nie mit Idioten, sie holen dich auf ihr Niveau und schlagen dich dann mit Erfahrung.

  • Ich blicke nicht mehr durch: Ist es denn Konsens, dass ich einen wegen einer Regelwidrigkeit einer Mannschaft zu erkannten Freiwurf ihr nicht wieder "entziehen" kann, wenn diese vor Ausführung dies Freiwurfs einen Regelverstoß begeht? Und bitte nicht letzte 30 Sekunden ins Spiel bringen......


    Eigentlich ja, aber da werden gleich einige andere kommen und dann....... fängt alles wieder von vorne an. :/:

    Das Erste, was ein Kind lernt, ist gegen den Ball zu treten! Wenn es intelligent ist, nimmt es ihn später in die Hand !!!


    Die Wissenschaftler haben herausgefunden..... und sind auch wieder reingekommen :)


    Politiker sind wie Windeln, man sollte sie oft wechseln, und aus den gleichen Gründen! (Mark Twain)

  • Ich blicke nicht mehr durch: Ist es denn Konsens, dass ich einen wegen einer Regelwidrigkeit einer Mannschaft zu erkannten Freiwurf ihr nicht wieder "entziehen" kann, wenn diese vor Ausführung dies Freiwurfs einen Regelverstoß begeht?


    Unter denen, die die Regeln kennen, ja.


    Regel 13:3 (oben zitiert) ist doch ganz deutlich.


    Das ist eine der "Basic-Regeln" überhaupt.


    Deswegen gab es schon Spielwiederholungen, weil dagegen verstoßen wurde (und da rede ich längst nicht nur von Kreisliga).

  • arcosh


    ganz vielen deiner sachen kann ich folgen.
    ich finde aber, dass bei deiner "gleichheit der regeln" ein denkfehler ist...


    " das immer wieder der fehler gemacht wird regeln singulär zu betrachten und nciht als bestandteil des regelwerks als gesamteinheit"
    " nebeneinander zeitgleich gültigkeit besitzen und nicht einander ausser kraft setzen"
    "sofern dies nicht im widerspruch zu einer anderen regel steht"


    sie haben nebeneinander gütligkeit- aber selbstverständlich setzt das eine das andere ausser kraft, wenn es einen schaverhalt
    anders regelt - sonst geht das nämlich gar nicht...


    du schreibst danach ja selbst " sofern dies nicht im widerspruch zu einer anderen regel steht"
    diese andere regel, setzt die andere ausser kraft, sonst könnte sie nicht gelten...


    interessant wirds ja nur, wenn man bei einem sachverhalt nicht genau klären kann, welche regel die andere ausser kraft setzt-
    sprich welche zuerst anzuwenden ist. grundsatz dabei, die spezielle regel setzt die grundsätzliche regel ausser kraft.


    dies wird in der normalerweise dadurch zum ausdruck gebracht, dass man das wort "grundsätzlich" im regeltext benutzt-
    grundsätzlich impliziert, dass es auch ausnahmen geben kann- sonst würde man zb "ohne ausnahme" schreiben.


    die ausnahmen werden in unseren gesetzen udn regeln meist auf zwei verschiedene weisen kenntlich gemacht/ bekanntgegeben :
    entweder wird im regel/gesetzestext daraufhingewiesen
    oder
    es gibt eine besondere regel, die diese ausnahmen aufführt


    zb bei gesetzen muss nicht nur die regel/ das gesetz genau definiert werden -es muss dargestellt werden wie/wann man
    dagegen verstösst und gleichzeitig eine verknüpfung noch zum strafmaß gezogen werden
    zb : strassenverkehrsordnung - du darfst generell innerhalb geschlossener ortschaft nur 50 fahren, fährst du 67 km/h begehst du eine
    ordnungswiedrigkeit. diese ordnungswiedrigkeit kostet dich ab 15 km/h zu schnell i.g.O. 40 euro ausnahme davon wenn die beschilderung
    es erlaubt, dann darfst du die auf den schildern (zeichen) angegebene geschwindkeit fahren (z.b. 70 km/h)


    in den regelwerken der verbände etc. ist dies einfacher geregelt - dies führt aber dann aber auch des öfteren zu verschiedenen
    auslegungsmöglichkeiten. dies kann durchaus beabsichtigt sein- man will den schieris mehr spielraum lassen damit zb. ein nachgewiesener
    schrittfehler nicht zur spielwiederholung führen kann.


    ich gehe davon aus, dass begriffe um die hier "gerungen" wird, wie zb. dies "jederzeit" "vor der ausführung" für sich gesehen in einer
    spezialregelung (ausnahme) eine etwas andere (werthaltigere) bedeutung haben können als im normalen text- weil es grad um die beurteilung
    einer speziellen situation geht.
    ich gehe auch weiterhin aus, dass man nicht immer dazu noch strikt danach gehen kann, wie die satzstellung ist - sprich ob sich ein begriff nun
    eindeutig auf das vorherige bezieht, denn sonst müsste man dies "jederzeit" ja dem dazugehörigen substantiv zuordnen ohne vlt. den sinn des ganzen (ab -) satzes zu berücksichtigen.


    ich möchte hierzu auch einmal daraufhinweisen, dass zb bei einführung der "schnellen mitte" v.mudrow oft genug die schieris
    noch "besprechen" musste, dass überhaupt jeder auf dem gleichen wissensstand war- sprich dass die "schnelle mitte" nicht zu oft verkehrterweise abgepfiffen wurde.
    dazu gibts dann eben die lehrabende-schulungen-unterweisen seitens der schierisgruppe-verbände-fachgruppen etc.


    und solange im sport die regeln so gefasst sind, wird es immer wieder möglichkeiten geben, dass die gleiche situation verschieden gepfiffen/ gehandhabt wird und trotzdem regelkonform ist.
    gleichfalls wird es immer so sein, dass die handhabung einer situation auch anders akzeptiert werden kann/ könnte, wenn man sich nur strikt an den regeltext hält- auch wenn es etwas "neues" ist bzw. fast jeder davon ausgeht, dass es anders sein muss weil bis dato der regeltext anders interpretiert wurde.


    regeltexte wo das normalerweise nicht möglich ist, sind immer die die ein alleinstellungsmerkmal haben welches keine interpretation zulässt,
    zb "das spiel beginnt mit dem pfiff der schieris" " das tor ist soundso gross" etc.


    ja- und ich weiss auch, dass das trockene texte sind- aber regeln / gesetze sind nun mal trockene themen, man braucht es ja nicht zu lesen-
    wobei ich bei dem ein oder anderen der "vornörgler" auch den verdacht habe, dass sie es schlicht nicht verstehen....können...

  • @ TCLIP: Du redest und redest und redest ...


    Regel 13:3 besteht aus einem einzigen Satz, der alles aussagt, worüber hier die ganze Zeit gestritten wird.
    Es steht sogar der einzige Fall dabei, wo es eine Ausnahme gibt (letzte 30 Sekunden).


    Ihr drei (Du, Hagi und Frank) könnt noch so viel reden - ihr könnt das Wesentliche, nämlich diesen Satz in Regel 13:3,
    nicht wegreden!


    Aber redet ruhig weiter.

    Einmal editiert, zuletzt von Rheiner ()

  • Auf einem Dampfer, der in die falsche Richtung fährt, kann man nicht sehr weit in die richtige Richtung gehen.“


    Referenz: 301 Moved Permanently


    Alles was leer ist kann mein Wille lenken.


    70 - Gefunden auf: 301 Moved Permanently


    Einen Erwachsenen nennt man jenes Krüppelwesen, das in einer entzauberten Welt so genannter Tatsachen existiert.
    - Gefunden auf: 301 Moved Permanently


    Every real story is a never ending story.


    120 - Gefunden auf: 301 Moved Permanently

  • @TCLIP:
    Eine schöne Abhandlung über Gesetzestexte und deren Semantik, bei der Du aber leider vergisst dies konkret auf den hier geschilderten Fall anzuwenden.




    Genau das können wir in diesem Fall aber klären. Sowohl Regel 7:11 als auch 13:3 sind grundsätzliche Regeln. Beide behandeln unterschiedliche Sachverhalte. Die Erstgenannte das Spielen des Balles bzw. das passive Spiel und die Zweitgenannte das Ausführen von Freiwürfen. Keine der Regeln beinhaltet einschränkende Formulierungen wie z.B. "grundsätzlich" oder "unter der Bedingung, dass" und sie stehen in keinem direkten Widerspruch zueinander, so dass beide Regeln ohne Einschränkung gleichzeitig und gleichrangig gelten.


    Die einzige Ausnahme von Regel 13:3 wird in der Regel selbst explizit aufgeführt mit Verweis auf 8:10c, die sonst in speziellen Spielsituationen im Widerspruch zu 13:3 stehen könnte. In diesem (und nur in diesem einen) Fall setzt die spezielle Regel (8:10c) die grundsätzliche Regel (13:3) ausser Kraft. In allen anderen Spielsituationen hat Regel 13:3 stets Gültigkeit und deshalb war die von frank1706 in Beitrag #3 geschilderte Entscheidung ein Regelverstoß gegen Regel 13:3.


    Es gibt diskussionswürdige Handballregeln, z.B. weil sie beispielhafte aber nicht abschließende Aufzählungen enthalten, die Spielraum für Interpretationen lassen. Aber wo siehst Du konkret bei Regel 13:3 Anhaltspunke dafür, dass diese Regel in Verbindung mit der Spielsituation "passives Spiel" nicht gültig sein sollte?


    Die von mir für diese Spielsituation aufgezeigte Anwendung der Handballregeln (siehe Beitrag #42 und Beitrag #142) funktioniert in Übereinstimmung mit allen geltenden Handballregeln. Hingegen erfordert die Ansicht es könne noch vor Ausführung des Freiwurf auf passives Spiel gegen die ausführende Mannschaft und Ballbesitzwechsel entschieden werden, dass eine Regel (hier 13:3) ausser Kraft gesetzt werden muss von einer zweiten Regel, der im Regeltext nicht explizit der Charakter einer vorrangigen Spezialregel eingeräumt wird. Eine solche Sonderstellung wird auch in keinen mir bekannten Erläuterungen zum Regelwerk ausgeführt. Daher würden derartig freie und vorallem eigenständige Interpretationen Raum für allerlei andere Gedankenspiele eröffnen, die nicht mehr das widerspiegeln würden was das Handballregelwerk als Gesamteinheit ausdrücken und vorgeben will. Aufgabe des Schiedsrichters ist die korrekte Anwendung der geltenden Handballregeln insbesondere unter Beachtung der vorgegebenen Erläuterungen und Lehrmeinungen und nicht die eigenständige Interpretation der Regeln auf Basis persönlicher Ansichten zur Semantik. Letzteres führt genau zu dem Problem, dass für Außenstehende keine eindeutige bei Schiedsrichterentscheidungen zu erkennen ist und lässt den unerfahrenen Zuschauer zu Recht verwundert zurück.

  • Jaja, die Handballregeln als Entscheidungsbaum (oder auch gerichteter Graph) - das wäre manchmal schon was feines ...

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Jaja, die Handballregeln als Entscheidungsbaum (oder auch gerichteter Graph) - das wäre manchmal schon was feines ...


    Da bräuchte man aber für die Passiv-Diskussion hier keinen großen Baum. Eher ein Bäumchen.


    Oben: "Ball im Spiel" und "Ball nicht im Spiel".


    Ein Zweig von "Ball nicht im Spiel" weg: "Keine Entscheidung auf passives Spiel möglich".


    Fertig.

  • Da bräuchte man aber für die Passiv-Diskussion hier keinen großen Baum. Eher ein Bäumchen.
    Oben: "Ball im Spiel" und "Ball nicht im Spiel".
    Ein Zweig von "Ball nicht im Spiel" weg: "Keine Entscheidung auf passives Spiel möglich".


    Eine Aussage geprägt von Ahnungslosigkeit und Arroganz

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

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