U21 Junioren WM in Spanien 2019

  • Erst einmal Glückwunsch an Portugal zum verdienten Sieg. Jedoch kann es - bei allem Respekt vor Portugal - nicht der Ansprüche sein, dass man gegen ein portugiesisches Team spielerisch deutlich unterlegen ist und zum allergrößten Teil über den Kampf kommen muss. Sicher, man hatte auch Verletzungspech, aber mangelnde Kreativität im Positionsangriff ist nicht erst seit gestern ein Problem. Bis auf die Außen und Heymann und Stutzke war das gestern sehr, sehr dürftig, wobei Stutzke mMn nahezu der einzige war, der auch mal regelmäßig in die Tiefe gegangen is. Und das reicht dann natürlich nicht.

    Die Kraft in uns.

  • exilberliner hier muss ich aber mal ganz speziell die Füchse in die Pflicht nehmen. Der kleinste Neuzugang aus dem 04er Jahrgang diesen Sommer ist 1,92. Wer schon so früh nur nach Größe selektiert, will doch nur solche Heymanns und Kleins ausbilden (nichts gegen die beiden, an und für sich tolle Spieler, funktionieren aber nur in ihrer bestimmten Rolle und davon gibt's im deutschen Handball einfach zu viele)! Leider hat sich Schreiber auch als Systemspieler präsentiert. Einzig Stutzke mit schön anzusehenden, überraschenden Aktionen. Werde ich eben nächstes Jahr doch öfters den BHC einschalten.


    Das sehe ich in Berlin auch durchaus als Schwachstelle. Ich bin mir ziemlich sicher, dass man einen Spielt wie Zachrisson, der bei den Profis trotz Körpergröße unter 1.80 das Spiel notfalls aus allen Positionen schmeißt, niemals aus der eigenen Ausbildung hervorgegangen wäre. Und das, obwohl der Verantwortliche sich mit geringer Körpergröße eigentlich auskennen müsste... Andererseits fängt das Problem viel früher an, spätestens in der D-Jugend werden hier schon Grundlagen gelegt. und wenn dann ab dem Leistungsbereich schon nur vorgeformte Kandidaten zur Verfügung stehen...


    @capitano stimmt schon. Aber andererseits muss man dankbar für alle ein, die sich gerade auf dem Land ehrenamtlich für den Handball engagieren, sonst würde das ja gar nicht laufen. Oft sind es doch 1-3 Personen, die den ganzen Trainingsbetrieb am Leben halten. Bevor man die ganz große Professionalisierungskeule schwingt, muss man vielleicht noch stärker um niedrigschwellige Angebote kümmern. Kooperationen, Meinungs- und Erfahrungsaustausch von Trainerinnen und Trainer über Vereins-(Kirchturmdenken-)Grenzen hinweg, wie sie sich manchmal schon etablieren - das kann schon viel helfen und zum Beispiel unproduktives Konkurrenzdenken abbauen. Hier wären die Verbände mal gefragt, kooperativ und und aufsuchend vorzugehen, und vielleicht nicht nur zumindest den Eindruck von Formalismus und Reglementierung zu erwecken.

  • Ich habe im Turnier einen guten Aussen gesehen und zwei konstant gute Rückraumspieler (Offensive). Die Abwehr konnte irgendwie nie so Recht überzeugen. In der Crunchtime gegen Portugal kam noch falsche Trainerentscheidungen und falsche Spielerentscheidung dazu. Stark fand ich bei Portugal die linke Offensive und das Zusammenspieit mit dem KL.


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  • Hier wird über das Ehrenamt diskutiert, dabei fängt es aus meiner Sicht oben an. Die Sichtungskriterien haben zumindest bis vor kurzem immer noch den Faktor Größe beinhaltet. Da sind lieber 2m grosse Bewegungsanalphabeten im Stützpunkt als spielintelligente Handballer mit 1,82m. Das wird von Hauptamtlichen verantwortet.

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    Grüße aus der Barbarossastadt

  • Zitat

    Hier wird über das Ehrenamt diskutiert, dabei fängt es aus meiner Sicht oben an. Die Sichtungskriterien haben zumindest bis vor kurzem immer noch den Faktor Größe beinhaltet. Da sind lieber 2m grosse Bewegungsanalphabeten im Stützpunkt als spielintelligente Handballer mit 1,82m. Das wird von Hauptamtlichen verantwortet.

    Das war so, und ist immer noch so. Ich verfolge den 2000 - 2005er Jahrgang. Die besten Spieler sind nicht beim DHB, nach m.M. Dazu kommt eine gewisse Berlinhörigkeit

  • Schau dir die Spiele auf sportdeutschland.tv an und die zugehörigen Statistiken. Dann noch die Spielerporträts der Füchse und es ergibt sich ein Bild.


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  • Jedoch kann es - bei allem Respekt vor Portugal - nicht der Ansprüche sein, dass man gegen ein portugiesisches Team spielerisch deutlich unterlegen ist und zum allergrößten Teil über den Kampf kommen muss.


    zunächst einmal habe ich keine DEUTLICHE spielerische Überlegenheit gesehen. Das ganz sah halt extrem innovativ aus, insbesondere in der Abwehr, wo Fehlabspiele an den Kreis provoziert wurden. Ich sehe die Problematik in den Bundesligavereinen, dort wo die Talente mit 19 oder 20 debütieren. Es gibt keinen Grund überheblich auf Portugal zu schauen. Ich denke es ist allgemeiner Konsens bei den Szenekennern, dass in Spanien bessere individuelle Ausbildung in Verein erfolgt als in der Bundesliga. Dort kommt es viel mehr auf Wucht an. Spanien hat es gegen Frankreich gezeigt. Das waren alles halbe Hemden gegenüber den Franzosen und doch hatten sie die am Rand der Niederlage. Dabei ist die Asobal schwächer als die rumänische Liga. ich denke schon, dass sporting und porto sich beim nachbarn umgeschaut haben.
    Eine weitere These: Ich habe noch nie einen Halbrechten gesehen, der wie Klein per Rückhand seinen Aussen so gut bedienen kann. Konnte der das bei flensburg 2 auch schon? Ich vermute das hat bei Barca gelernt bzw. perfektioniert. Der Rechtsaussen aus Friesenheim wird sicher sicher extrem gefreut haben, wenn er das verfolgt haben sollte.


    übrigens wurde deutschland im 7-m werfen neunter. Typisches Spiel am letzten Turniertag für die mannschaften.

  • Die Halbfinals stehen fest:
    Ägypten - Frankreich
    Portugal - Kroatien


    Ägypten und Frankreich haben bereits in der Vorrunden-Gruppe B gegeneinander gespielt.
    Portugal und Kroatien haben bereits in der Vorrunden-Gruppe C gegeneinander gespielt.

  • Die Halbfinals stehen fest:
    Ägypten - Frankreich
    Portugal - Kroatien


    Ägypten und Frankreich haben bereits in der Vorrunden-Gruppe B gegeneinander gespielt.
    Portugal und Kroatien haben bereits in der Vorrunden-Gruppe C gegeneinander gespielt.


    Mein tipp lautet FRA - POR. Frankreich macht es wie die Senioren, die rollen sich in der Vorrunde nur ein . Heute Prandi und Villemont mit der Leistung welche man nach den Vorschusslorbeeren erwarten konnte.


    Kroatien hat wie Portugal nicht den breitesten Kader.

  • Heute Prandi und Villemont mit der Leistung welche man nach den Vorschusslorbeeren erwarten konnte.


    Mein tipp lautet FRA - POR. Frankreich macht es wie die Senioren, die rollen sich in der Vorrunde nur ein . Heute Prandi und Villemont mit der Leistung welche man nach den Vorschusslorbeeren erwarten konnte.


    Kroatien hat wie Portugal nicht den breitesten Kader.


    Prandi wurde verletzungsbedingt erst nach der Gruppenphase nachnominiert. Der musste erstmal im Turnier ankommen.


    Ich würde auch auf Frankreich gegen Portugal tippen. Freue mich aber in erster Linie auf tollen Handball.

  • zunächst einmal habe ich keine DEUTLICHE spielerische Überlegenheit gesehen. Das ganz sah halt extrem innovativ aus, insbesondere in der Abwehr, wo Fehlabspiele an den Kreis provoziert wurden. Ich sehe die Problematik in den Bundesligavereinen, dort wo die Talente mit 19 oder 20 debütieren. Es gibt keinen Grund überheblich auf Portugal zu schauen. Ich denke es ist allgemeiner Konsens bei den Szenekennern, dass in Spanien bessere individuelle Ausbildung in Verein erfolgt als in der Bundesliga. Dort kommt es viel mehr auf Wucht an. Spanien hat es gegen Frankreich gezeigt. Das waren alles halbe Hemden gegenüber den Franzosen und doch hatten sie die am Rand der Niederlage. Dabei ist die Asobal schwächer als die rumänische Liga. ich denke schon, dass sporting und porto sich beim nachbarn umgeschaut haben.

    Man sollte als Verlierer sicher nicht überheblich nach Portugal schauen, man sollte sich aber fragen, weshalb ein sehr viel größerer Verband mit zahlreichen Handballinternaten einen kleinen Handballverband nicht distanzieren kann. In diesem Zusammenhang kommt dann schon die Talentauswahl und Ausbildung ins Spiel. Da wird im C-Jugendalter entschieden, wer eine besondere Förderung genießen soll. Das heißt in der Praxis, dass mit 14 Jahren anhand des 1-1 Verhaltens und der athletischen Fähigkeiten bestimmt wird, wer eine Chance im Leistungshandball bekommt.



    Da darf es dann niemanden wundern, dass man am Ende Spieler bei den Junioren sieht, die groß und kräftig sind oder schnell im Gegenstoß. Die kognitiven Fähigkeiten eines Spielers bleiben bei allen Sichtungen komplett unberücksichtigt. Hier liegt aus meiner Sicht das Dilemma des deutschen Handballs. Kein einziges Spitzenteam hat einen deutschen Spielmacher. Sie werden einfach nicht ausgebildet.


    Der DHB propagiert sogar (A. Kromer, Positionstraining), dass man es unter 1,90 im Rückraum auf allen Positionen schwer hat. Es ist schön für den Handball, dass Spieler wie Cindric, Zarabec, Bezjak nicht durch das deutsche System gehen mussten, wo sie wahrscheinlich nie den Zugang zum Leistungshandball bekommen hätten.

  • Welche deutschen Spieler konnten trotz des Patzers gegen Portugal bei dieser U 21 WM überzeugen?
    Meiner Meinung nach konnten dies nur Heymann und Ignatov, sowie in 2 Spielen Klimpke.

  • Weil hier so von dem ein oder anderen die Kompetenz deutscher Nachwuchstrainer in Frage gestellt wird: ob die Portugiesen im B, C, D-Jugendalter schon Vollprofis mit modernsten Trainingsmethoden beschäftigt haben ? Ich kann das kaum glauben.
    Ich find, dass das bei den Portugiesen einfach nach mehr Spielfreude aussah, bei unsrer Truppe wurde schwer gearbeitet. Wenig Überraschendes und in der Abwehr mäßig eingestellt.


  • Wie bei so wirklich vielen Beiträgen in diesem Forum, steckt in diesem von Anfang bis Ende (leider) nur sinnvolles. Diese Problematik wurde hier an verschiedenen Stellen auch schon hoch- und runterdiskutiert, allerdings kommt das (ebenfalls leider, weil alles Unwissende) nie beim DHB an. Ich beziehe mich da nicht nur auf die Ausbildung der Spieler ab der Landesauswahl, sondern auch auf andere Bereiche im Verband. Leute, die Querdenken und neue Ansätze haben, werden direkt aussortiert. Wieso nur nimmt der Verband für sich in Anspruch, immer die richtige Methodik bzw. Konzepte zu haben? Es ist doch über Jahre zu erkennen, dass andere Nationen sich im Aktivenbereich und Juniorenbereich schneller und innovativer entwickeln als der DHB. Da kann man auch nicht die Größe und entsprechende Langatmigkeit in der Umsetzung anführen, das ist einfach nur der Schiss in der Hose, da man sich eingestehen müsste, vieles falsch gemacht zu haben und vielleicht die falsche Person am falschen Ort ist. Aber gut, damit kennt man sich im DHB ja nun auch gut genug aus :( .
    Ich wünsche mir, dass bereits im E-Jugendalter, wo es noch nicht um die Größe und Körpermasse geht, ein Auge auf die Spieler geworfen wird, die das Handball spielen verstanden haben und diese, auch gegen die Regel des Wachstums, in der Förderung fordert. Leider wird auch dieser Wunsch ungehört verhallen und der Sichtungsprozess wird ungebrochen so weitergeführt.


    Sorry, ist bisschen oder vielleicht auch nicht off-topic, aber ich wollte das einfach mal loswerden, denn es frustet mich schon, wenn wir im Handball gegen die Niederlande (Damen), Portugal (Junioren) verlieren und bei den Männern uns auch oft genug gegen Mazedonien, die Schweiz oder Tschechien usw. einen abwürgen.

    Das Erste, was ein Kind lernt, ist gegen den Ball zu treten! Wenn es intelligent ist, nimmt es ihn später in die Hand !!!


    Die Wissenschaftler haben herausgefunden..... und sind auch wieder reingekommen :)


    Politiker sind wie Windeln, man sollte sie oft wechseln, und aus den gleichen Gründen! (Mark Twain)

  • Als die Portugiesen offensiver Gedeckt haben, konnte man doch beim kompletten deutschen Rückraum die Hilflosigkeit mit der Situation sehen. Ein Morante hätte da sicherlich gut getan, aber es kann auch nicht sein, das kein anderer die Situation kontrollieren konnte. In der Situation waren Spieler gefördert und keine Kraftmeier. Spieler werden aber gerne in der Sichtung schon aussortiert, bestes Beispiel ist Kentin Mahè, der die Verbandssichtung nicht schaffte: zu klein und zu leicht. Mit Frankreich alles gewonnen, was man gewinnen kann.


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