Buzzer und Videobeweis

  • Zur Akzeptanz des Videobeweises gehört auch, dass Kommentatoren, Experten und sonstige Medien ihn verstehen.


    Und da seh ich bei diesen Regeln schwarz.


    Man kann ja froh sein, wenn Schiedsrichter und Delegierte das alles so schnell drauf haben.


    Es soll ja schon große internationale Endspiele mit katastrophalen Regelverstößen gegeben haben, die mit dem Videobeweis erfolgt sind.

  • Das habe ich schon verstanden, Rheiner. Und gerade weil es manchmal nervig ist, schalte ich lieber auf Stadion-Tonsignal. Aber gut, schauen wir mal, wie sich das entwickelt.

  • Naja, wie gesagt: Erstmal müssen es Schiedsrichter und Delegierte drauf haben.


    Das klappt z.B. bei EHF-Turnieren immer noch nicht. Und den gibt‘s ja schon seit Jahren (man erinnert sich an die Heine-Challenge gegen Slowenien).


    Auch nach dem EL-Finale in Lissabon herrschte ja völlige Uneinigkeit darüber, ob man das Betreten des Kreises jetzt hätte ahnden können/müssen oder nicht.

  • Soll der Handball durch die Einführung des Videobeweises kaputt gemacht werden wie beim Fußball? Dort insbesondere diese Handentscheidungen im Strafraum. Trainer A sagt, das war ein klarer 11-Meter, Trainer B: 11-Meter? Nie und nimmer! Kommentator X: War vermutlich eine Konzessionsentscheidung! usw.

    Soll zukünftig jede Berührung der Kreislinie geahndet, jeder Schritt mitgezählt werden, Foul oder Stürmerfoul, nur Freiwurf oder 7-Meter kontrolliert werden usw. Bitte nicht! Nur bei groben Foulspiel/Tätlichkeit (rote Karte?) sollten die Schiris den Videobeweis hinzuziehen. Dies beugt auch schlimmen Verletzungen vor. Im Einzelfall kann ich mir auch mal eine Spielsperre vorstellen.

  • Soll zukünftig jede Berührung der Kreislinie geahndet, jeder Schritt mitgezählt werden, Foul oder Stürmerfoul, nur Freiwurf oder 7-Meter kontrolliert werden usw. Bitte nicht!

    Das ist doch gar nicht in der Diskussion.

  • Der Timo sagte kürzlich als Kommentator, es gibt auch Aussenspieler, die fädeln ganz bewusst ein, um eine 2-Minuten-Strafe beim Gegner zu schinden. Namentlich sprach er von einem Franzosen. Gehe davon aus, der Timo weiß es besser als ich. Fand es aber bemerkenswert, dass er auf dieses Phänomen hinweist. All diese Szenen brauche ich nicht per Videobeweis klären zu lassen.

  • Es ist schon viel Spielraum drin.


    „Falsche Entscheidung“ „in einer anderen Situation“, die den Schiedsrichtern bei Verwendung des Videobeweises auffällt und korrigiert werden soll, ist nicht näher definiert. Sie muss zwar gleichzeitig mit oder unmittelbar vor der geprüften Situation gewesen sein, aber was das alles sein kann, bleibt offen.


    Das Kreisbetreten bei Lissabon - SCM fällt mir da sofort ein.


    Oder auch bei „technischen Fehler“ bei Torerzielung in den letzten 30 Sekunden ist doch viel drin.

    Schritte, abgestanden etc.


    Ich find, dass da viel zu viel mögliche Willkür drinsteckt.

    Das müsste viel präziser und begrenzter sein.

    3 Mal editiert, zuletzt von Rheiner ()

  • Vielleicht zusätzlich wie beim Tennis, dass jedes Team eine bestimmte Anzahl selbst initiierter Videobeweise pro Zeiteinheit hat. Würde das ganze noch spannender machen. ;)

  • Vielleicht zusätzlich wie beim Tennis, dass jedes Team eine bestimmte Anzahl selbst initiierter Videobeweise pro Zeiteinheit hat. Würde das ganze noch spannender machen. ;)

    Das seh ich immer bei den großen Hockey-Turnieren, was das für ein Chaos ist. Zuletzt bei der Frauen WM im Sommer. Ich sehe da null Akzeptanz bei Mannschaften, Fans und Medien.


    Für den neutralen Zuschauer hat das einen gewissen Unterhaltungswert (der Kommentator von DAZN ist mehrfach ausgeflippt). Aber für den Handball will ich das bitte nicht.

  • Das seh ich immer bei den großen Hockey-Turnieren, was das für ein Chaos ist. Zuletzt bei der Frauen WM im Sommer. Ich sehe da null Akzeptanz bei Mannschaften, Fans und Medien.


    Für den neutralen Zuschauer hat das einen gewissen Unterhaltungswert (der Kommentator von DAZN ist mehrfach ausgeflippt). Aber für den Handball will ich das bitte nicht.

    Ich würde es begrüßen. Wieso nicht ähnlich wie beim Football? Wenn das Team zurecht den Videobeweis fordert passiert nichts, wenn die Entscheidung bleibt geht ein Timeout verloren.

    So gäbe es auch weniger Diskussionen im Nachhinein, dass eine bestimmte Situation aus Sicht eines Teams hätte geprüft werden müssen, die Schiris es aber, aus welchen Gründen auch immer, nicht getan haben.

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde es begrüßen. Wieso nicht ähnlich wie beim Football? Wenn das Team zurecht den Videobeweis fordert passiert nichts, wenn die Entscheidung bleibt geht ein Timeout verloren.

    So gäbe es auch weniger Diskussionen im Nachhinein, dass eine bestimmte Situation aus Sicht eines Teams hätte geprüft werden müssen, die Schiris es aber, aus welchen Gründen auch immer, nicht getan haben.

    Darüber habe ich schon öfter nachgedacht und komme zum Ergebnis, dass das im Handball nicht funktioniert.


    Die Idee mit der Challenge finde ich toll, aber sie setzt voraus, dass der Videobeweis eine eindeutige und unstrittige Antwort liefert. Im Tennis oder Volleyball - Ball im Feld, auf der Linie oder außerhalb. Da kann der Videobeweis mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine eindeutige Antwort liefern.


    Und jetzt im Handball - wenn ich hier die Diskussionen sehe, auch oder gerade mit Video. Ganz, ganz selten gibt es hier Konsenz. Im Ergebnis heißt das, der Trainer fordert einen Videobeweis und fühlt sich am Ende doppelt benachteiligt, weil bspw. die Strafe bleibt und sein Videobeweis weg ist. Das stelle ich mir wie einen Boomerang vor und es fehlt mir die Vorstellungskraft, dass uns das weiterhelfen könnte - im Gegenteil!

  • Ich kann Ronaldos Gedankengang gut folgen. Und halte gerade das Argument, dass auch nach mehrmaliger Zeitlupe keine Einigkeit herrscht für ein starkes Argument.

    Ich war lange Zeit für die Challenge bin aber mittlerweile da sehr unsicher.

  • Ich kann Ronaldos Gedankengang gut folgen. Und halte gerade das Argument, dass auch nach mehrmaliger Zeitlupe keine Einigkeit herrscht für ein starkes Argument.

    Ich war lange Zeit für die Challenge bin aber mittlerweile da sehr unsicher.

    Zeitlupen und Videoaufzeichnungen aus verschiedenen Positionen mögen dazu führen, dass z.B. Linienübertretungen, abgestanden usw. richtig bewertet werden. Aber viele Situationen werden strittig bleiben. Der technische Aufwand mit Spielunterbrechungen lohnt sich nicht, er wird nur dazu führen, dass Zuschauer abwandern. Also: Einzig, wo es im Grundsatz um den Schutz vor Verletzungen geht (rote Karte: ja/nein) eine Videoüberprüfung, aber dies auch nicht inflationär.

  • Ich find, Ronaldo hat sehr gut erklärt, warum die Challenge im Handball nicht funktioniert. Das Gleiche gilt für den Fußball.


    Bezogen auf nächste Saison find ich nach wie vor, dass das Regelwerk viel zu kompliziert ist.


    Man bräuchte ganz klare Fälle, in denen geprüft werden kann.


    Beispiel:


    1. Ball hinter der Torlinie?; Vor der Sirene?


    2. Mögliche rote Karte?


    3. Wechselfehler


    4. Buzzer


    1 und 2 machen nur die Schiedsrichter.

    3 und 4 nur das Kampfgericht.


    Das würde jeder verstehen und könnte sich jeder merken. Selbst die Medien.


    Das aktuelle Regelwerk ist viel zu komplex.

    Und ich versteh auch nicht, dass die Vereine das immer noch wollen und bereit sind, dafür Geld auszugeben.

    Trotz der Erfahrungen international. Die besten Schiedsrichter der Welt sind mit diesem System überfordert. Siehe Lissabon, Köln und WM.

    Einmal editiert, zuletzt von Rheiner ()

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