Neue Spielregeln ab 1. Juli 2022

  • Wir hatten schon eine Fortbildung nach den neuen Regeln...

    Wenn ein Kreis in der Spielfeldmitte vorhanden ist oder eine entsprechende Fläche abgeklebt ist, wird mit der Anwurfzone gespielt. Die zweite Option ist für das Szenario, dass nicht vorhanden ist, was entspechend genutzt werden kann.

    @Knightcross: Der DHB hat die Ballgrößen nach wie vor verbindlich als die bisherigen festgelegt - es ist also nicht gestattet mit kleineren Bällen zu spielen

  • Aber das war doch kein freier Wurf. Die Abwehrspieler waren doch an ihr dran. Wenn das die Regelauslegung wird, dann werden wir viele 2 Minuten Strafen sehen.

    Ein Gutes wird es dann aber haben, die Werfer werden weniger oft dicht am Kopf vorbeiwerfen. Und insgesamt wird die Torhüterquote besser.

    Ich hatte es ja schon mal geschrieben: Die 2 Bedingungen für Regel 8:8 d) sind, dass erstens eine freie Wurfsituation vorliegt. Es darf sich also zwischen Torwart und dem werfenden Angreifer kein Verteidiger befinden. Und zweitens greift die Regel nur, wenn der Torwart direkt am Kopf getroffen wurde (also Erstkontakt). Die Regel greift nicht, wenn er seinen Kopf Richtung Ball bewegt (also das selbe wie beim 7-Meter-Wurf) oder wenn der Torwart den Ball vom Körper an den Kopf kriegt (Folgekontakt).

  • Auch das wird Diskussionen geben.

    Hanning und Semrau fingen beim F4 in Köln bei einer Szene schon an (da galt die Regel noch gar nicht; war schon mal im Voraus gedacht).


    Kay Holm hat im Interview dreimal betont, dass der Werfer volle Ball- und Körperkontrolle haben muss. Ich hab jetzt bei der WM mehrere Szenen gesehen (u.a. eben im Finale), wo ich keine volle Körperkontrolle gesehen hab. Wenn eine Spielerin unkontrolliert zur Seite springt (um an einer Gegnerin vorbeizukommen), in der Luft hängt und einfach nur den Ball aufs Tor schleudert - ist das dann wirklich volle Körperkontrolle? :?::?::?:

  • 161 erklärt das doch top-

    damit auch 163 erklärt-nämlich : nein, wenn nicht vorhandengibts keine 2. möglichkeit, sondern eine fläche ist zu kennzeichnen....


    wobei ich bei rheiner bin- in der grundform schlecht kommuniziert mit dem text- da hätte zwingend die weitere erklärung aus 161 direkt dazugehört.

  • beim kopftreffer bin ich auch bei rheiner-

    es wird diskussionen geben -

    zum teil auch deshalb, weil man grad die falschen entscheidungen bei der wm nicht deutlich als "falsch" danach

    qualifiziert hat sondern stillschweigend darüber hinweggegangen ist - übliches verbandsverhalten.


    krass gesagt : wenn man ein gespann wegen dem fehler für den rest des turniers freigestellt hätte und dies auch so kommuniziert hätte -meinetwegen auch nachdem man nac h dem 1. falschen pfiff mit öffentlichem hinweis- dann hätte sich die richtige handhabung bei vielen sofort eingeprägt- schieris wie auch zuschauern....

  • TCLIP: Ich befürchte, dass das aus Verbandssicht die richtigen Entscheidungen waren. Wurde ja durchweg so gepfiffen, oder?


    Ich glaube aber, dass das im Ligaalltag schnell geändert wird. Weil das einfach unsinnig so ist.

  • TCLIP: Ich befürchte, dass das aus Verbandssicht die richtigen Entscheidungen waren. Wurde ja durchweg so gepfiffen, oder?


    Ich glaube aber, dass das im Ligaalltag schnell geändert wird. Weil das einfach unsinnig so ist.

    Glaub ich nicht. Ich glaube dass einfach wesentlich weniger hoch Mitte geworfen wird. Und die Profis können gemeinhin auch unter Kontakt noch einigermaßen zielen.

  • Zum Thema Kopftreffer, gestern beim Frauen Testspiel SUN vs BBM gab es eine 2 min Zeitstrafe für SUN Rechtsaußen Wurf gegen den Kopf der Torhüterin. Sie kam relativ frei zum Wurf, auf den ersten Blick ja, so sah es auch der Schiri. Aber was die meisten nicht sahen, die Abwehrspielerin aussen läuft zu ihr raus Richtung Laufweg und zwar abgekürzt durch den Kreis und irritiert die Werferin damit deutlich (sie vermeidet den Körperkontakt muss dafür aber ihre Wurfbewegung ändern), also auch wenn kein Körperkontakt stattfand, für mich zuvor klarer Regelverstoß "Abwehr durch den Kreis" und 7m. Für mich eine sehr kuriose Situation. Anstatt Siebenmeterwurf kassiert die Angreiferin eine 2min Strafe, für die sich eigentlich nicht viel kann.

  • ist ja das, ws ...rheiner....auch sagt,

    es wird leider zu erwarten sein, dass es keine einheitliche linie beim pfeiffen geben wird

    und es deswegen zu etlichen diskussionen kommen wird.

  • Zum Thema Kopftreffer, gestern beim Frauen Testspiel SUN vs BBM gab es eine 2 min Zeitstrafe für SUN Rechtsaußen Wurf gegen den Kopf der Torhüterin. Sie kam relativ frei zum Wurf, auf den ersten Blick ja, so sah es auch der Schiri. Aber was die meisten nicht sahen, die Abwehrspielerin aussen läuft zu ihr raus Richtung Laufweg und zwar abgekürzt durch den Kreis und irritiert die Werferin damit deutlich (sie vermeidet den Körperkontakt muss dafür aber ihre Wurfbewegung ändern), also auch wenn kein Körperkontakt stattfand, für mich zuvor klarer Regelverstoß "Abwehr durch den Kreis" und 7m. Für mich eine sehr kuriose Situation. Anstatt Siebenmeterwurf kassiert die Angreiferin eine 2min Strafe, für die sich eigentlich nicht viel kann.

    Was heißt nicht viel kann? Einfach nicht hoch in die Mitte werfen und gut ist

  • Hier ist es sicher besser aufgehoben als im Spielethread.

    Ich habe so etwas noch nie gesehen und war etwas verwundert.

    Nach einem Tor der RNL wollte Portner den Ball schnell zum Anwurfkreis spielen, wo Saugstrup schon wartete. Der Pass war allerdings zu kurz und Saugstrup zu langsam beim Bücken, der Ball fiel auf seinen Fuß (Hand könnte unterhalb Knie auch am Ball gewesen sein). Die Schiedsrichter entschieden auf TF (Fußspiel) und Freiwurf RNL. Kann das Spiel angepfiffen werden, wenn der Anwerfer den Ball deutlich nicht in der Hand hält?


    Kleines Bonmot am Rande. In dem Spiel pfiffen die Schieris mehrfach beiden Mannschaften die schnelle Mitte zurück, was daran lag, dass sie einfach zu lange mit dem Anpfiff gewartet haben. Die anwerfenden Spieler standen teilweise deutlich wartend, während die durchlaufenden Außen dann ein "schlechtes" Timing hatten. Man könnte also vermuten, dass dem Gespann eine ordentliche Anwurfausführung wichtig war, nur wie passt dazu die o.g. Szene?


    Für immer erster deutscher Championsleaguesieger!


    Magdeburg ist Handball, Handball ist Magdeburg. So ist das! (J.Abati)

  • Da ist ein Blick in Regel 10:3 b) die Lösung. Vorausgesetzt Mitspieler und Gegenspieler sind korrekt positioniert, kann der Anwurf angepfiffen werden, wenn der Ball sich in der Anwurfzone befindet und der werfende Spieler mindestens einen Fuß in der Anwurfzone hat. Wenn er jetzt nicht den anderen Fuß außerhalb der Zone in die gegnerische Spielhälfte absetzt kommt der Anpfiff. Und da muss er den Ball noch nicht in der Hand haben. Und wenn jetzt nun ein Regelwidrigkeit passiert, greift Regel 15:7. Denn der Anwurf war ja angepfiffen und damit wird nun der Fehler der angreifenden Mannschaft nach Regel 13:1 a) mit einem Freiwurf geahndet. Wäre jedoch der Anwurf wegen eines Positionsfehlers noch nicht angepfiffen worden, hätte es gemäß 15:6 eine Korrektur gegeben, Erst danach wird bei richtiger Aufstellung angepfiffen.

    Einmal editiert, zuletzt von Funkruf ()

  • Es darf doch nur angepfiffen werden wenn ein Spieler den Ball in der Hand hat.

    Solange kein Spieler den Ball in der Hand hat ist der Werfer die Person die den Ball zum Anspiel gespielt hat, also idR der TW.


    Hier noch ein Hinweis aus dem SR-Portal:

    Zitat

    BEACHTE: Der Anwurf gilt als ausgeführt, wenn

    - der Ball zunächst die Hand des Werfers verlässt und anschließend die Anwurfzonenlinie vollständig überquert hat

    oder

    - der Ball gepasst und von einem Mitspieler berührt oder kontrolliert wurde, obwohl dies innerhalb der Anwurfzone erfolgt ist.

    Zitat von hier: SR-Portal Anwurf


    Für mich ist beide nicht eingetroffen, der Werfer stand außerhalb der Anwurfzone und daher konnte gar nicht angepfiffen werden.


    Auch wenn die Definition des Werfers schon auf den Spieler im Anwurfkreis übergegenagen ist, ist der Wurf nicht ausgeführt das der Werfer den Ball nicht in der Hand hatte sondern er direkt an den Fuß ging. Somit hat der Ball noch nicht die HAnd des Werfers verlassen, den was nicht in der Hand war kann die Hand auch nicht verlassen.

  • Die Szene war bei Sky wegen Tor-Wiederholung nicht zu sehen, oder?


    Was die Regelfrage angeht, stimme ich Dany zu. Angepfiffen werden kann nur, wenn der Ball in einer Hand (oder beiden) ist.

  • Da ist ein Blick in Regel 10:3 b) die Lösung. Vorausgesetzt Mitspieler und Gegenspieler sind korrekt positioniert, kann der Anwurf angepfiffen werden, wenn der Ball sich in der Anwurfzone befindet und der werfende Spieler mindestens einen Fuß in der Anwurfzone hat. Wenn er jetzt nicht den anderen Fuß außerhalb der Zone in die gegnerische Spielhälfte absetzt kommt der Anpfiff. Und da muss er den Ball noch nicht in der Hand haben.

    Ich muss dir da leider widersprechen. So korrekt der erste Teil ist, so falsch ist der letzte Satz. Schau dir dazu mal die Regel 15:1 an.


    ----

    Regel 15 | Allgemeine Anweisungen zur Ausführung der Würfe (Anwurf, Einwurf, Abwurf, Freiwurf, 7-m-Wurf)


    15:1 Vor der Ausführung eines Wurfs muss der Werfer die richtige Position eingenommen haben. Der Ball muss sich in der Hand des Werfers befinden (15:6).

    ----


    15:7 kann auch nicht greifen, da nach 10:3 b Anstrich 6 der Anwurf noch gar nicht ausgeführt gewesen sein kann (womit wir wieder bei 15:1 wären).


    -----

    Der Anwurf gilt als ausgeführt, wenn

    o der Ball zunächst die Hand des Werfers verlassen und anschließend die Anwurfzonenlinie vollständig überquert hat oder

    o der Ball gepasst und von einem Mitspieler berührt oder kontrolliert wurde, obwohl dies innerhalb der Anwurfzone erfolgt ist.

    ----


    Auch in der Fassung vor 2022 stand nicht in Regel 10:3, dass der Werfer den Ball in der Hand haben muss und trotzdem hast du bestimmt nicht angepfiffen, nur weil der Spieler schon richtig stand, aber noch auf den Ball gewartet hat.


    Fehler passieren; nicht so tragisch

  • Ein Punkt, dem man beim Spitzenhandball durchaus auch Beachtung schenken könnte, ist die generelle «Schrittauslegung».

    Mittlerweile haben fast alle Teams 1-2 Spieler, die so unglaublich schnelle Antritte und 1-1 haben, dass nicht geahndete "Schrittfehler" enorm zunehmen.

    Hat ein Verteidiger gegen solch flinke Spieler bereits bei 3 Schritten einen schweren Stand, wird es bei 4-5 Schritten nahezu unmöglich und Strafen sind unausweichlich.

    Vielleicht wäre es an der Zeit, die Schrittregel wieder etwas strikter auszulegen und somit für einmal auch die Verteidiger zu "schützen".

  • M.E. ist entscheidend, ob der Spieler frei, also ohne gestoßen, gerempelt oder anderweitig körperlich angegangen, werfen kann. Und dies ist hier der Fall. Unerheblich, ob jemand dazwischen, davor oder dahinter steht. Er ist frei in seiner Entscheidung, wohin er den Ball plaziert.

  • Oh, schon geantwortet - ich hab die Bilder noch mal verkleinert. ;) 2. Versuch:


    Hier die Szene beim Spiel Porto:Magdeburg, wo der Kopftreffer passiert.

    Steht der Abwehrspieler zwischen Werfer und Torhüter oder reicht das nach links abknicken im Flug als der Ball die Hand verlässt, um als freier Wurf durchzugehen? Der Versuch zum Block ist da.

    Der Schiedsrichter steht direkt dahinter.

    Als glockenfrei und von 6m würde ich das nicht bezeichnen.

  • Wie ich schon im Spielethread schrieb, verstehe ich die Anmerkung dazu nicht so:

    • Regel gilt nur bei offener Spielsituation, es darf also kein Verteidiger zwischen dem Werfer und dem Torwart sein

    Es geht nicht um eine Abwehraktion, sondern die Position der Abwehr.


Anzeige