1. Bundesliga Frauen Saison 2023/24

  • Sieht so aus, als sollte SUN das gelingen

    Ist ihnen ja auch dann gelungen...Manchmal fragt man sich was wird da eigentlich trainiert?? 7 gegen 6 das ist ja nun keine so neue Variante... und wird jedes mal vergeigt. Unglaublich , entweder sind meine Erwartungen zu hoch oder die Mädels können doch nicht anders... warum auch immer dann...

  • ich hatte ja schon mal geschrieben, mich würde eine Statistik interessieren, in wieviel % der Fälle ein 7:6 zu einer Erhöhung der Tordifferenz führt und wie oft zu einer Verringerung. Würde mich nicht wundern, wenn das gegen das 7:6 ausgingen.

  • ich hatte ja schon mal geschrieben, mich würde eine Statistik interessieren, in wieviel % der Fälle ein 7:6 zu einer Erhöhung der Tordifferenz führt und wie oft zu einer Verringerung. Würde mich nicht wundern, wenn das gegen das 7:6 ausgingen.

    Mit Zahlen oder Statistik kann ich nicht dienen. Kretzsche hatte mal bei Sky so ein Talk-Format, lief aber nicht lange. Da ging es auch mal um 7 gegen 6 und es wurde sich auf Dr. Rolf Brack bezogen, dass die Wahrscheinlichkeit eines Torerfolges höher ist, als bei 6 gegen 6. Der generelle Knackpunkt ist wahrscheinlich die Ausführung. Wenn es perfekt gespielt wird, stellt sich der Erfolg gewiß ein.

  • Mit Zahlen oder Statistik kann ich nicht dienen. Kretzsche hatte mal bei Sky so ein Talk-Format, lief aber nicht lange. Da ging es auch mal um 7 gegen 6 und es wurde sich auf Dr. Rolf Brack bezogen, dass die Wahrscheinlichkeit eines Torerfolges höher ist, als bei 6 gegen 6. Der generelle Knackpunkt ist wahrscheinlich die Ausführung. Wenn es perfekt gespielt wird, stellt sich der Erfolg gewiß ein.

    Rolf Brack lebe in FRIEDEN

    Ich war sehr oft mit ihm in Kotakt, ein Mensch, der Handball gelebt hatte.

    Ob 7:6 oder 6:6 muss erarbeitet werden, dazu braucht es Training.

    Und vor allen Dingen, gute Trainer

  • Das 7 gegen 6 hat nichts mit dem ursprünglichen Handball zu tun und gehört sofort abgeschafft.


    Die Gründe habe ich schon mehrmals kundgetan.

    Wenn ich das schon in der Jugend sehe , schlimm!!

  • Das 7 gegen 6 hat nichts mit dem ursprünglichen Handball zu tun und gehört sofort abgeschafft.

    Wieder einmal ein völlig sinnfreier Satz von Dir! Was ist ursprünglicher Handball? Was ist ursprünglicher Fußball? Jede Sportart verändert sich. Ursprünglicher Handball war Großfeldhandball; ich habe ihn selbst gespielt. Und das war wirklich der hier gelegentlich gescholtene Rennball, insbesondere für die beiden Läufer, die sich die Seele aus dem Leib rannten - aber wer weiß das heute schon noch ... Ich habe gern Großfeld gespielt, möchte ihn aber nicht zurück haben. Ich will den Handball so, wie er heute ist - und sich künftig gewiss weiterentwickeln wird. Dabei wird es auch Regeln geben, die nicht jedem gefallen. Doch auch im Handball gilt das alte Sprichwort: "Allen Menschen recht getan ist eine Kunst, die niemand kann."

  • Wieder einmal ein völlig sinnfreier Satz von Dir! Was ist ursprünglicher Handball? Was ist ursprünglicher Fußball? Jede Sportart verändert sich. Ursprünglicher Handball war Großfeldhandball; ich habe ihn selbst gespielt. Und das war wirklich der hier gelegentlich gescholtene Rennball, insbesondere für die beiden Läufer, die sich die Seele aus dem Leib rannten - aber wer weiß das heute schon noch ... Ich habe gern Großfeld gespielt, möchte ihn aber nicht zurück haben. Ich will den Handball so, wie er heute ist - und sich künftig gewiss weiterentwickeln wird. Dabei wird es auch Regeln geben, die nicht jedem gefallen. Doch auch im Handball gilt das alte Sprichwort: "Allen Menschen recht getan ist eine Kunst, die niemand kann."

    Darum geht es 0 und das weißt du auch !

  • Da ging es auch mal um 7 gegen 6 und es wurde sich auf Dr. Rolf Brack bezogen, dass die Wahrscheinlichkeit eines Torerfolges höher ist, als bei 6 gegen 6.

    Ja, soweit klar, wäre ja auch schlimm, wenn Überzahl im Angriff zu weniger Toren führen würde. Die Frage ist aber, wenn man die Würfe ins leere Tor gegenrechnet, wie dann die Gesamtbilanz aussieht.

  • Wenn Du das Zitat so verkürzt, wird natürlich der Sinn zum Teil entstellt. Rolf Brack habe ich deshalb erwähnt, weil er 7:6 gern in der HBL hat spielen lassen. Und als "Handballprofessor", wird er seine Gründe dafür gehabt haben.

    Du möchtest jetzt quasi den generellen Gegenbeweis zur These, dass Überzahlspiel erfolgreicher ist. Kann es den überhaupt geben oder hängt es nicht davon ab, wie gut eine Mannschaft das beherrscht?

  • Die Frage ist aber, wenn man die Würfe ins leere Tor gegenrechnet, wie dann die Gesamtbilanz aussieht.

    Diese Frage steht ja schon seit Anbeginn der 7:6-Tage im Raum. Rolf Brack meinte dazu vor Jahren, dass die Würfe aufs leere Tor ja nur bei TF und Fehlwürfen passieren. Und dass in einem Drittel bis zur Hälfte dieser Fälle auch beim 6:6 ein Gegenstoß folgt - mit entsprechend hoher Torquote.

    Anders gesagt: Bei gleicher Fehlerquote fällt ein guter Teil der Gegentore trotzdem. Und bei dieser Rechnung kam er auf ein klares Plus durch das 7:6.

  • Auch hier d'accord, dass man mit guten Spielern, gutem Training und guter Taktik den Erfolg eines 7:6 erhöhen kann. Aber der Status quo ist, wie er ist und den könnte man statistisch auswerten und das Ergebnis würde mich interessieren. Nicht mehr und nicht weniger.


    PS: diese Antwort bezog sich noch auf SCM-Rambo, immerweiter kam mir ein paar Sekunden zuvor.

    Einmal editiert, zuletzt von nicnamejue ()

  • Ursprünglicher Handball war Großfeldhandball; ich habe ihn selbst gespielt. Und das war wirklich der hier gelegentlich gescholtene Rennball, insbesondere für die beiden Läufer, die sich die Seele aus dem Leib rannten - aber wer weiß das heute schon noch ... Ich habe gern Großfeld gespielt, möchte ihn aber nicht zurück haben.

    Alles was du hier sagst, kann ich (auch aus eigener Erfahrung) nur bestätigen. Eine Ergänzung ist mir wichtig: Nach dem Übergang zum Kleinfeld- und insbesondere dann zum Hallenhandball gab es über viele Jahre einen nie dagewesenen Zustrom an jungen Spielerinnen und Spielern in die Vereine. Selbst in kleineren Vereinen waren manche Altersklassen doppelt besetzt sprich mit zwei eigenständigen Mannschaften. Das resultierte nach meiner Überzeugung in erster Linie aus der Tatsache, dass sich Handball mit dem Wechsel auf das kleine Spielfeld erstmals wirklich emanzipierte und so deutlich wie nie vom Fußball abhob, gerade hinsichtlich der Anforderungsprofile. Dieser Wechsel leitete eine einzigartige Erfolgsphase des Handballsports ein, übrigens nicht nur in Deutschland.

    Aktuell geht die Entwicklung leider wieder in die andere Richtung, und dafür gibt es Gründe. Ein wichtiger Grund ist aus meiner Sicht, dass mit der überzogenen Dynamisierung und den damit verbundenen Änderungen an den Anforderungsprofilen der diesbezügliche Abstand zum den Sport dominierenden Fußball wieder deutlich reduziert wird, was mittlerweile übrigens auch im weiblichen Bereich eine bedeutende Rolle spielt. Den Begriff vom "Kampfschwein mit Pferdelunge" habe ich ja nicht ohne Grund geprägt. Auch auf das Thema Verletzungsanfälligkeit habe ich in diesem Zusammenhang schon mehrfach hingewiesen. Und nicht zuletzt sehe ich auch die Gefahr, dass die Aktionen auf dem Spielfeld regelmäßig so schnell und so dicht ablaufen, dass die Details von vielen Zuschauern oft gar nicht mehr differenziert wahrgenommen werden können. Ich erlebe es nicht selten, dass in meinem Umfeld selbst die Zeitlupe nicht immer ausreicht, das Geschehen richtig aufzulösen. Auf jeden Fall ist meine eigene Wahrnehmung nicht der Maßstab, denn nicht jeder hat soviel eigene Erfahrungen beim aktiven Spiel sammeln können. Wo soetwas letztendlich hinführen kann sieht man beim Eishockey in Deutschland ganz gut. In vielen Szenen kann der Weg des Puck's sekundenlang gar nicht mehr verfolgt werden, irgendwann und irgendwie ist er dann trotzdem oder gerade deswegen im Tor gelandet. Die Begeisterung für diese Art, einen Mannschaftssport auszuüben, hält sich außerhalb der bekannten Hochburgen in engen Grenzen...

    Ich kann aus meiner Sicht nur noch einmal an die Verantwortlichen in den Verbänden appellieren, die aktuellen Entwicklungen im Handball gerade im Breiten- und Nachwuchsbereich genau zu beobachten. Im Ergebnis wäre dann zu prüfen, ob der eingeschlagene Weg tatsächlich zielführend ist oder ob dadurch der Abstieg des Handballs nicht noch weiter forciert wird.

  • Diese Frage steht ja schon seit Anbeginn der 7:6-Tage im Raum. Rolf Brack meinte dazu vor Jahren, dass die Würfe aufs leere Tor ja nur bei TF und Fehlwürfen passieren. Und dass in einem Drittel bis zur Hälfte dieser Fälle auch beim 6:6 ein Gegenstoß folgt - mit entsprechend hoher Torquote.

    Anders gesagt: Bei gleicher Fehlerquote fällt ein guter Teil der Gegentore trotzdem. Und bei dieser Rechnung kam er auf ein klares Plus durch das 7:6.

    In der Wissenschaft wird ja zwischen Theorie und Empirie unterschieden. Brack hat das 7:6 theoretisch durchleuchtet. Häufig falsifiziert empirische Forschung jedoch theoretische Befunde. Hier wäre die Empirie eine einfache Statistik.

    Subjektiv habe ich die gefühlte Wahrnehmung, dass hier auch eine Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis vorliegt. Aber das zählt nicht, darum fände ich eine Statistik ja so interessant. Immerhin wird das System ja nun ein paar Jahre schon so gespielt und ein guter Teil der Spieler ist damit aufgewachsen oder hatte ausreichend Zeit, sich darauf einzustellen.

  • Alles was du hier sagst, kann ich (auch aus eigener Erfahrung) nur bestätigen. Eine Ergänzung ist mir wichtig: Nach dem Übergang zum Kleinfeld- und insbesondere dann zum Hallenhandball gab es über viele Jahre einen nie dagewesenen Zustrom an jungen Spielerinnen und Spielern in die Vereine. Selbst in kleineren Vereinen waren manche Altersklassen doppelt besetzt sprich mit zwei eigenständigen Mannschaften. Das resultierte nach meiner Überzeugung in erster Linie aus der Tatsache, dass sich Handball mit dem Wechsel auf das kleine Spielfeld erstmals wirklich emanzipierte und so deutlich wie nie vom Fußball abhob, gerade hinsichtlich der Anforderungsprofile. Dieser Wechsel leitete eine einzigartige Erfolgsphase des Handballsports ein, übrigens nicht nur in Deutschland.

    Aktuell geht die Entwicklung leider wieder in die andere Richtung, und dafür gibt es Gründe. Ein wichtiger Grund ist aus meiner Sicht, dass mit der überzogenen Dynamisierung und den damit verbundenen Änderungen an den Anforderungsprofilen der diesbezügliche Abstand zum den Sport dominierenden Fußball wieder deutlich reduziert wird, was mittlerweile übrigens auch im weiblichen Bereich eine bedeutende Rolle spielt. Den Begriff vom "Kampfschwein mit Pferdelunge" habe ich ja nicht ohne Grund geprägt. Auch auf das Thema Verletzungsanfälligkeit habe ich in diesem Zusammenhang schon mehrfach hingewiesen. Und nicht zuletzt sehe ich auch die Gefahr, dass die Aktionen auf dem Spielfeld regelmäßig so schnell und so dicht ablaufen, dass die Details von vielen Zuschauern oft gar nicht mehr differenziert wahrgenommen werden können. Ich erlebe es nicht selten, dass in meinem Umfeld selbst die Zeitlupe nicht immer ausreicht, das Geschehen richtig aufzulösen. Auf jeden Fall ist meine eigene Wahrnehmung nicht der Maßstab, denn nicht jeder hat soviel eigene Erfahrungen beim aktiven Spiel sammeln können. Wo soetwas letztendlich hinführen kann sieht man beim Eishockey in Deutschland ganz gut. In vielen Szenen kann der Weg des Puck's sekundenlang gar nicht mehr verfolgt werden, irgendwann und irgendwie ist er dann trotzdem oder gerade deswegen im Tor gelandet. Die Begeisterung für diese Art, einen Mannschaftssport auszuüben, hält sich außerhalb der bekannten Hochburgen in engen Grenzen...

    Ich kann aus meiner Sicht nur noch einmal an die Verantwortlichen in den Verbänden appellieren, die aktuellen Entwicklungen im Handball gerade im Breiten- und Nachwuchsbereich genau zu beobachten. Im Ergebnis wäre dann zu prüfen, ob der eingeschlagene Weg tatsächlich zielführend ist oder ob dadurch der Abstieg des Handballs nicht noch weiter forciert wird.

    Sehr guter Beitrag, danke schön, da macht HE Spass zu lesen!


    Ich kann deine Argumentation auch sehr gut nachvollziehen und wäre sofort dabei, wenn es darum ginge, diesen Sport für die Kinder interessanter und damit zukunftssicherer zu machen.

    Nur, es gibt ja das Sprichwort "das Bessere ist der Feind des Guten". Hier könnte man sagen, "der Schnellere ist der Feind des Langsameren". Und (Reaktions)Schnelligkeit wird sich ungeachtet jeder Regeländerung immer als vorteilhaft erweisen und macht ja auch einen Gutteil des Reizes dieser Sportart aus. Ich denke, das siehst du genau so.

    Jetzt kommt noch dazu, dass der Mensch zu einer "Ausoptimierung" in jeden denkbaren Zusammenhängen neigt. Im Arbeitsleben führt das unter "Effizienzsteigerung" zu Zuständen, die uns, in Deutschland ganz besonders, an den Rand des K.O. führen. Firmen sind jedoch weitgehend gezwungen, das Spiel mitzuspielen, ob sie wollen oder nicht, wenn sie konkurrenzfähig bleiben wollen. Da handelt es sich um ein klassisches Gefanngenendilemma.

    Das können wir auch auf den Sport übertragen. Evolutionär war der Mensch vor 50 Jahren genau der Gleiche wie heute, trotzdem werden im 100m Sprint heute ganz andere Zeiten gelaufen. Im Handball ist es das Gleiche. Entwicklung lässt sich nicht aufhalten. Nur, und ich verstehe, dass das dein Punkt ist, man hat mit der schnellen Mitte noch dazu beigetragen, diese Entwicklung zu beschleunigen. Für mich bräuchte es diese Regel auch nicht, auch wenn ich sie nicht ganz so kategorisch ablehne, wie du. Denn ich glaube, damit wäre von den von dir angesprochenen Problemen keines wirklich gelöst. Das glaube ich, wird aus oben genannten Gründen nicht möglich sein. Um auch mit einem Sprichwort zu enden: "das Rad lässt sich nicht zurückdrehen".

  • Nur, und ich verstehe, dass das dein Punkt ist, man hat mit der schnellen Mitte noch dazu beigetragen, diese Entwicklung zu beschleunigen. Für mich bräuchte es diese Regel auch nicht, auch wenn ich sie nicht ganz so kategorisch ablehne, wie du. Denn ich glaube, damit wäre von den von dir angesprochenen Problemen keines wirklich gelöst. Das glaube ich, wird aus oben genannten Gründen nicht möglich sein.

    Völlig richtig. Ich behaupte ja auch nicht, dass die Schnelle Mitte die Wurzel allen Übels ist. Für den Niedergang sind viele Gründe verantwortlich, interne und externe.


    Die internen können wir selbst unmittelbar beeinflussen. Und, auch da gebe ich dir vollkommen recht, stehen nicht nur dynamisierende Regeländerungen wie die "Schnelle Mitte" und "7 gegen 6" im Fokus. Auch veränderte und oft auch uneinheitliche Regelinterpretationen und Regelauslegungen tragen dazu bei, dass während der Spiele und oft auch noch danach bei allen direkt und indirekt Beteiligten mehr Fragezeichen als Ausrufezeichen gesetzt werden. Ich nenne hier nur mal beispielhaft das Zählen der Schritte, das aktive Betreten des 6-Meter-Raumes, die Unterscheidung zwischen Stürmerfoul und unzulässiger Abwehraktion, der Angriff auf den ballführenden Spieler und insbesondere auf den Wurfarm oder auch die Vergabe der Strafen (Gelb, 2-Min., Rot). So würde ich beispielsweise JEGLICHES Halten und Ziehen am Trikot sofort mit "Gelb" bestrafen (im Widerholungsfall also mit 2-Min. bzw. Rot), denn nur so ist eine einheitliche und gerechte Bewertung dieses groben Regelverstoßes gegeben. Die derzeit (nicht nur bei dieser Regel!) praktizierten Interpretationsspielräume sind viel zu unscharf und rühren nicht nur regelmäßig am Gerechtigkeitsempfinden von Spielern, Offiziellen und Zuschauern sondern untergraben über kurz oder lang auch die Autorität der Unparteiischen.

    Auf die Veränderungen in der Organisation des Spielbetriebes gehe ich jetzt nicht im Detail ein, das würde an dieser Stelle zu weit führen. Dass die Einführung des Final4 in der Meisterschaft, die Reduzierung der Anzahl der Mannschaften in den oberen Spielklassen oder auch die Einführung der Bezahlschranke bei der Übertragung der Spiele ebenfalls gravierende Auswirkungen haben (werden), wird sicherlich niemand ernsthaft bestreiten.


    Bei den externen Rahmenbedingungen sind die Veränderungen ähnlich gravierend und betreffen ja auch nicht nur den Handball. Die Angebote für Freizeitbeschäftigungen sind gerade für junge Menschen unglaublich vielfältig geworden. Einen zunehmenden Anteil haben dabei Spiele, wo nur noch einzelne Finger tatsächlich in Bewegung geraten, der ganze Rest passiert durch visuelle Wahrnehmung und virtuelle Aktivitäten. Hinzu kommen ein verändertes Körperbewusstsein und neue, in meinen Augen sehr fragwürdige Schönheitsideale. Falsche Ernährung und Bewegungsmangel tun ihr Übriges und führen dazu, dass nur noch vergleichsweise wenige Kinder von vornherein die körperlichen Voraussetzungen für zielgerichtete und erfolgsträchtige sportliche Betätigung mitbringen. Gerade für die klassischen Mannschaftssportarten in der aktuell verschärften Konkurrenzsituation eine fatale Entwicklung, denn was nützen zwei herausragende und drei gute Spieler bzw. Spielerinnen, wenn ich damit nicht einmal eine Stammsieben für eine Mannschaft auf das Parkett bekomme. Viele kleine Vereine gerade auch in ländlichen Regionen hatten dieses Problem schon immer. Wie haben sie sich geholfen? Oft waren es die jungen Spieler selbst, sie haben in ihren Schulklassen und/oder in ihrem Wohnumfeld andere Kinder überzeugt, mal mit zum Training zu kommen, auch wenn ihre körperlichen Voraussetzungen alles andere als optimal waren. Nicht wenige dieser "Ergänzungsspieler" blieben dabei, weil sie sich in der Gemeinschaft wohlfühlten, weil aus ersten kleinen Erfolgserlebnissen größere wurden, weil die verbesserte Fitness von Kindern und Eltern gleichermaßen positiv bewertet wurde etc. etc. etc.. Alle profitierten, die Teilnahme am Spielbetrieb war gesichert. Gerade an der Basis des Handballsports ist das seine wichtigste Voraussetzung überhaupt und natürlich auch der entscheidende Ausgangspunkt für die Entwicklung der Spielerinnen und Spieler, die aufgrund ihrer besonderen Eignung und Begabung die Möglichkeit haben, einen über den Breitensport hinausgehenden Entwicklungsweg einzuschlagen.


    Grundsätzlich sollten wir wirklich darüber nachdenken, ob wir angesichts dieser Entwicklungen den Kindern nicht wieder niedrigschwelligere Einstiegsangebote unterbreiten. Konzentrieren wir uns dagegen weiterhin auf einige wenige Leistungszentren und fördern und unterstützen ausschließlich die vermeintlich oder tatsächlich Hochbegabten, wird der Handballsport in Deutschland immer weiter ausbluten. Die Folgen nicht nur für den Spielbetrieb sind schon jetzt fatal. Fünf vor Zwölf war es vor einer halben Stunde...

    Einmal editiert, zuletzt von BlKW168 () aus folgendem Grund: Ergänzung und Präzisierung

  • Geht es hier noch um die aktuelle Saison? Frage für ein paar Interessierte

    Zumindest auch, denn es ist nach meinem Dafürhalten ja die letzte mit einer regulären Meisterschaft.

    Antworte für ein paar Besorgte ...


    Mir ist schon bewusst, dass Inhalt und Umfang meiner Beiträge in den einzelnen Threads oft mehr als grenzwertig sind und ich bin froh und sehr dankbar, dass die oberste Heeresleitung dieses Forums das bisher so uneingeschränkt toleriert. Mir ist auch klar, dass meine Argumentation nicht jedem gefällt, stellt sie doch einige grundlegende Aspekte des aktuellen Status quo infrage. Ich betreibe diesen Aufwand aber nicht, um irgend jemand zu ärgern oder mir selbst irgendeine Befriedigung zu verschaffen. Mich treibt nur die Sorge um, dass die Verantwortlichen in den Verbänden beim ständigen Ringen um ein Schneller/Höher/Weiter an der Spitze die wesentlichen und existenziellen Grundlagen unserer Sportart aus den Augen verlieren und die Basis nur als Selbstbedienungsladen wahrnehmen. Das wäre mittel- und langfristig nicht nur, aber auch für die HBF1 höchst problematisch.


    Zur Beruhigung für alle Interessierten:

    Mittlerweile bin ich den Großteil meiner Gedanken zu diesem Themenbereich losgeworden und konnte sie auch aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet erläutern. Dafür und für die damit verbundene Aufmerksamkeit bin ich sehr dankbar. Für alles, was jetzt darauf folgt, liegt die Verantwortung in anderen Händen und ich hoffe, dass die wichtigen Personen in diesem Spiel die richtigen Entscheidungen treffen.

    Meine Rolle dabei wird noch mehr als bisher eine passive sein.

    Einmal editiert, zuletzt von BlKW168 ()

  • Ich meinte das gar nicht böse, auch wenn es vielleicht so rüberkam. Ich habe nur etwas den Überblick verloren. Vielleicht ist dann ein neuer Beitrag zur Entwicklung des Frauenhandballs in Deutschland ein Ansatz. Das Thema oder die Argumentationen sind ja durchaus interessant.

  • Ich meinte das gar nicht böse, auch wenn es vielleicht so rüberkam.

    Keine Sorge, so habe ich es auch nicht aufgefasst. Außerdem ist es mir bewusst, dass meine ellenlangen Monologe über mehrere Threads hinweg nicht jedem gefallen. Ein eigener Bereich für dieses Thema ist sicher eine gute Idee. Allerdings wäre es hilfreich wenn die schon geschriebenen Beiträge aus den verschiedenen Threads dorthin übertragen werden könnten.

    Sonst müsste ich ja wieder von vorn anfangen... :schrei:

    ;) :)  :bier:

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