Top-Klubs proben den Aufstand

  • Bei dem unbedingten "Ja" zur Frage "Sind die deutschen Clubs sich einig" krampfte schon ein wenig mein Magen...


    Ansonsten halte ich das aber für ein absolut richtiges Vorgehen.


    Bis dann
    Carsten

    Ceterum censeo GEZ esse delendam!

  • Ich denke auch, dass man auf Dauer nicht um eine Reduzierung der Termine rumkommt, auf welchem Wege auch immer..!?!


    Sehe die angedachte "Europaliga" nicht ganz unkritisch. Könnte leicht passieren, dass damit die nationale Liga unter Druck gesetzt wird und, zumindest für die "Top"-Clubs uninteressant wird.


    Wie sieht das Szenario dann aus?? Vor allem würd mich interessieren:
    wer ist mit "die deutschen Clubs" gemeint?? Nur die vier genannten, oder alle !?!?!


    mfg
    HSG-ole-ole :hi:

  • Zitat

    Original von HSG-ole-ole
    Sehe die angedachte "Europaliga" nicht ganz unkritisch. Könnte leicht passieren, dass damit die nationale Liga unter Druck gesetzt wird und, zumindest für die "Top"-Clubs uninteressant wird.


    Gerade die Bundesliga wird sicherlich niemals uninteressant werden. Hier im Lande spielen 18 Mannschaften in einer Liga, die das Potential haben, in Europa bestehen zu können, die Spiele sind gut besucht, zumal im Vergleich zu anderen Ländern, und gerade die räumliche Nähe ist es, die den besonderen Reiz ausmacht. Man denke nur an die Nord-Derbys oder die in (Ost-)Westfalen. Das könnte man in Europa nicht wirklich installieren. Insofern wird und muss die Heimat der Vereine in der Bundesliga verbleiben.


    Zitat

    Wie sieht das Szenario dann aus?? Vor allem würd mich interessieren:
    wer ist mit "die deutschen Clubs" gemeint?? Nur die vier genannten, oder alle !?!?!


    Wenn der Sprecher für diese GCH-Vereine spricht, dann wird er wohl für Kiel, Flensburg-Handewitt, Lemgo und Magdeburg sprechen denke ich. Was hat der Herr Butzeck in seiner Funtion als GCH-Vertreter sonst mit anderen Bundesliga-Teams zu tun?

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)

  • Ich sehe die angedachte Euro-Liga auch eher kritisch. Wer fährt denn dann noch zum Auswärtsspiel? Ist doch öde. Finanziell rechnet sich das für die Vereine bestimmt, aber für die Fans geht da doch einiges an Identifikation verloren. Zudem würde eine solche 1 Liga+ die 1 BL in den Hintergrund stellen. Dann kommen bestimmt so Spiele zustande in denen Kiel bewusst nur mit der zweiten Garnitur bspw. nach Minden fährt.
    Auf der anderen Seite muss in mittelfristiger Zukunft schon etwas passieren. Ich als WHV Anhänger finde es nämlich extrem langweilig, dass ich vor der Saison schon ungefähr sagen kann, gegen wen die Mannschaft Punkte holt und gegen wen man nur so spielt der Liga wegen. Natürlich gibt es da immer mal einen Ausreißer nach oben oder unten. Letzte Saison war da das beste Beispiel. Nach oben ging nichts mehr und nach unten war man relativ schnell aus dem Schneider. Hier in NOH ist es im Moment ähnlich. Allerdings nur anders herum.
    Will damit nicht andeuten, dass ich die sog. kleinen (bzw. großen) Vereine aus der Liga haben möchte, aber in der Handball BL ist diese sportliche Spanne schon gewaltig.

  • Nein, gerade finanziell rechnet sich die "Euro-Liga" überhaupt nicht. Guck' dir doch mal die Zuschauerzahlen in der CL-Vorgruppe an. In Flensburg ist die Hütte immer voll, die können auch gegen Tarp/Wanderup spielen. In Kiel war es im letzten Jahr noch spärlich besucht, dort geht es erst jetzt an die Kapazitätsgrenze.


    Und in Köln und Hamburg ist die CL-Vorgruppe wahrlich kein Straßenfeger. Da ziehen Spiele gegen Nordhorn, Lemgo oder Berlin viel mehr.

    Europapokalsieger der Pokalsieger 2007
    DHB-Pokalsieger 2006
    Supercupsieger 2004, 2006
    Hamburgs Mannschaft des Jahres 2006, 2007

  • Derzeit machen die doch für 50 € mehr eh alles. Erst der komische Deal mit Toyota, dann die Sache mit HBL.tv...


    Und von dieser Kritik nehme ich im Übrigen keinen aus. Auch keinen Topclub!

    Einmal editiert, zuletzt von scm_joeey ()

  • Zitat

    Original von Hab
    Nein, gerade finanziell rechnet sich die "Euro-Liga" überhaupt nicht. Guck' dir doch mal die Zuschauerzahlen in der CL-Vorgruppe an. In Flensburg ist die Hütte immer voll, die können auch gegen Tarp/Wanderup spielen. In Kiel war es im letzten Jahr noch spärlich besucht, dort geht es erst jetzt an die Kapazitätsgrenze.


    Und in Köln und Hamburg ist die CL-Vorgruppe wahrlich kein Straßenfeger. Da ziehen Spiele gegen Nordhorn, Lemgo oder Berlin viel mehr.


    Naja, was heißt denn hier spärlich besucht in Kiel? Der Schnitt lag um die 8000 Zuschauer pro Spiel, da würde man in HH doch nur von träumen.
    In Flensburg gab es bis zur letzten Saison die CL-Vorrundentickets gemeinsam mit der DK, so dass hier kein Vergleich möglich ist.
    Aber in HH und Köln interssiert sich ja nur eine kleine Schar überhaupt für Handball, selbst Spiele gegen Kiel oder Flensburg wären ohne 5000-6000 Gästefans nicht ausverkauft!

  • @ Hab:


    Meinst du nicht das die Top Vereine finanziell besser da stehen würden in einer Euro Liga? Da würden sich doch dann auch die potenten Sponsoren und das TV, und somit auch die Werbung, einfinden. Da machen die teils mageren Zuschauerzahlen doch nicht so viel aus. Dann wird noch ein ordentliches Eventprogramm auf die Beine gestellt und schwups sind die Hallen auch voller. Ich könnte mir schon vorstellen das so etwas hinhaut...bin aber auch kein Eventmanager oder Wirtschaftsexperte.


    Trotzdem finde ich persönlich die BL besser. In Sachen Indentifikation ist man da einfach näher dran. Mich interessiert nämlich eher was Minden und co. machen, als der polnische Meister.

    • Offizieller Beitrag

    Immer wenn es derartige Überlegungen gibt, sei es jetzt aktuell die "Euroliga" oder z.B. die regelmäßig immer wieder auftretende Diskussion um Einführung von "Play-Offs" frage ich: Wenn das alles so toll ist, warum macht es die erfolgreichste Liga in Deutschland, die Fußball-Bundesliga, nicht?

  • Hallo Lothar,
    weil die Strukturen in den Verbänden wahrscheinlich unterschiedlich sind. :)


    Im Endeffekt ist die Lösung, die scheinbar den deutschen Vereinen vorschwebt, ja nicht die Loslösung aus der Bundesliga. Im Endeffekt würde einfach nur statt der bisher EHF-organisierten Champions League eine von der Gemeinschaft der Clubs (da wird dann irgendeine Gesellschaft gegründet) organisierte stattfinden. Die wird im Endeffekt auch nicht so anders als die ChampionsLeague aussehen. Jeder-gegen-Jeden wird es da nicht geben, weil es ja dann wieder zur Überbeanspruchung der Spieler kommt.


    Bis dann
    Carsten

    Ceterum censeo GEZ esse delendam!

  • Beim Fußball gab es schon mal ähnliche Überlegungen, die im Moment nicht weiter verfolgt werden.
    Ich bin eigentlich dafür, dass der Verband den Europapokal plant, nicht die Klubs.
    1.) Es könnte nämlich eine geschlossene Veranstaltung der Großklubs dabei rauskommen, die diese Liga planen. Sportliche Qualifikation halte ich aber für erforderlich, es darf keine Mannschaft einfach so dabei sein, ohne sich in der nationalen Liga qualifiziert zu haben.
    2.) Es kann nicht sein, dass die Vereine über die Termine der Nationalmannschaft bestimmen. Die großen Turniere wären dann immer nach Saisonende im Sommer, die Spieler ausgelaugt oder verletzt. Eine WM oder EM würde an sportlicher Qualität einbüßen.
    Auch halte ich es für problematisch wenn die Vereine die Schiedsrichter in dieser Liga dann einteilen bzw. bezahlen müssen. Da könnte es Interessenkonflikte geben.

    Mit jedem wag ichs, dem ich kann ins Auge fassen.

  • In der heutigen LZ hat sich Volker Zerbe für eine Europaliga ausgesprochen. Allerdings würde man weiterhin auch in der nationalen Meisterschaft mitspielen.

  • Welchem Zwecke könnte eine neue bzw.andere Liga dienen ?
    Die Pflege der persönlichen Eitelkeiten der Funktionäre mal außen vor gelassen......
    Die wirren Ideen dazu erinnern mich stark an die Formel Eins...
    Wem was nicht passt oder wer sich zu kurz gekommen fühlt,der droht mal eben mit der Gründung einer eigenen F1....


    Ähnlich dürfte es sich auch bei den Handballern verhalten......
    Vorlaut


  • Planungssicherheit, die man beim aktuellen Championsleaguemodus nicht hat.


    ERGÄNZUNG: Wobei ich anmerken möchte das ich gegen eine solche geplante Europaliga bin.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)


    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

    Einmal editiert, zuletzt von Outsider81 ()

  • Die Planungssicherheit könnte man längst haben, wenn man endlich mal bei der EHF den Aufstand probt.


    Aber nein, man sieht ja nur die paar zehntausend Euro, die durch Fernsehverträge mit Eurosport und Sportdigital rum kommen.


    Im Moment redet man viel, handelt aber nicht.

  • Den Aufstand hat man doch längst geprobt, weshalb die EHF ja auch schon längst reagiert hat und gegensteuerte. Ich bin ja mal gespannt, wann der erste Klub aus der GCH ausgeschlossen wird. Die Europaliga wird für einige der Weg sein, um dort drinzubleiben.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


  • 25.01.2008
    Das Ende der Champions League?
    Trondheim/Lillehammer - Der 26. Januar wird für den europäischen Handball zu einem wegweisenden Datum.


    Europas Handball vor der Zerreißprobe: Die Top-Klubs proben den Aufstand.
    Vorschau Europas Handball vor der Zerreißprobe: Die Top-Klubs proben den Aufstand.
    In der Olympiastadt Lillehammer entscheidet sich am Samstag beim Außerordentlichen Kongress des Kontinentalverbands EHF die zukünftige Ausrichtung.
    Die besten Klubs Europas, vereint in der "Group Club Handball" (GCH), fordern mehr Mitspracherechte.
    Ihre Interessen wurden in einem Gemeinschaftsantrag des Deutschen Handballbundes (DHB) und der Handball-Bundesliga (HBL) formuliert, der zur Abstimmung steht.
    Wird der Antrag von den EHF-Mitgliedsverbänden abgelehnt, wollen die besten Klubs Europas eine eigene Liga gründen. Das wäre das Ende der Champions League.
    "Es gibt kein Zurück mehr. Wir können nicht mehr anders, denn wir sind kein Papiertiger", sagt Kiels Manager Uwe Schwenker, Vize-Präsident der GCH, im Gespräch mit Sport1.de.
    Verhärtete Fronten
    Die Fronten sind verhärtet. Die EHF hatte auf ihrem Dezember-Kongress in Rom eine Mitbestimmung der Klubs abgelehnt.
    "Wir sind abgewatscht worden", sagt Schwenker.
    Nun gibt es einen neuen Vorstoß. Die Klubs wollen eingebunden werden in die Entscheidungsprozesse des Verbands.
    Ein Katalog an Themen
    Ihnen geht es um den Terminkalender, Abstellprämien für Nationalspieler, einen neunen Vier-Jahres-Rhythmus für große Turniere, längere Lohnfortzahlungen für Spieler, die sich bei Länderspielen verletzen.
    Um eine stärkere Beteiligung der nationalen Verbände an den Einnahmen der EHF.
    Und um die Verlegung von Europameisterschaften und Weltmeisterschaften ans Saisonende.
    Eine Linie
    Ein erster Schritt auf dem Weg dorthin ist der Gemeinschaftsantrag von DHB und HBL. Inhalt soll unter anderem die Schaffung eines Beirats im europäischen Verband sein, der die EHF-Marketing GmbH leitet.
    In diesem Gremium sollen die Vereine vier der sieben Mitglieder stellen. Das Premiumprodukt der Marketing GmbH ist die Champions League.
    Im Vorfeld wurden die größten Verbände während der EM in Drammen über den DHB/HBL-Antrag informiert. Alle Vertreter der elf anwesenden Verbände - unter anderem Spanien, Dänemark und Kroatien - unterstützen den Antrag, bestätigt HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann gegenüber Sport1.de. "Ich bin vorsichtig optimistisch", sagte Bohmann.


    Problem: die kleinen Verbände
    Das Problem nämlich sind nicht die großen Nationen in der EHF, sondern die vielen kleinen der 49 Mitgliedsverbände.
    Jeder hat nur eine Stimme, unabhängig von seiner Größe.
    "Rad ist überdeht"
    Doch die GCH tritt gestärkt auf.
    Am vergangenen Samstag trafen sich die 15 Mitglieder (unter anderem Kiel, Flensburg, Magdeburg, Barcelona, Ciudad Real) mit zehn weiteren Klubs (dabei waren Vertreter des HSV, der Rhein-Neckar Löwen) am Flughafen Oslo, um die Vorgehensweise noch einmal abzustimmen.
    "Wir sind uns einig. Das Rad ist überdreht", sagt Schwenker. "Was mich zuversichtlich stimmt, sind die Aussagen der Spieler, die sich klar zu unseren Forderungen bekannt haben."
    Die Stars sprechen sich vor allem für eine Entzerrung des Terminkalenders aus, ganz im Sinne ihrer Vereine.
    "Wir sind vorbereitet"
    Schwenker baut der EHF eine Brücke: "Wir hoffen auf einen vernünftigen Dialog. Wir sind jedoch wirtschaftliche Unternehmen, aber der Verband wird geführt von ehrenamtlichen Vertretern. Wir wollen in einem Boot bleiben, wenn es aber nicht anders geht, dann ziehen wir die Konsequenzen."
    Sollte der HBL/DHB-Antrag abgeschmettert werden, scheren die Klubs aus. Dann kommt die Europaliga schon zur neuen Saison.
    "Wir sind vorbereitet, sollte der Kongress unsere Vorstellungen weiter ablehnen", sagt Gerd Butzeck, Geschäftsführer der GCH. Die Klubs lassen die Muskeln spielen. Jetzt sind die Verbände am Zug.


    (Quelle:http://www.sport1.de)

    "Wat? Dä Papst tritt zurück? Und wat säht sing Frau dozu?"


    BIELSTEINER JECK
    ungläubig auf die Nachricht vom Rücktritt Benedikts XVI.
    (aus OVZ vom 12.02.2013)

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