Torwart-Gegenstoß-Problematik

  • Sollte dem Torhüter das Verlassen des 6m-Raumes verboten werden 2

    1. NEIN (2) 100%
    2. JA (0) 0%

    Ich wollte mal die nach dem Zusammenstoß Djordjic/Wilczynski neu aufgekeimte Diskussion bezüglich Regel Torhüter ausserhalb der 6m-Raumes hierher transferieren.


    Als Einleitung der heutige Artikel von handball-world.com:


  • Wenn man diese Regel einführt, wie will man es dann bestrafen, wenn der Torwart den Kreis verlässt? Etwas anderes als die normale Progressionsreihe kommt ja wohl kaum in Frage!


    Wenn die Regel so geändert würde, wie es der Kommentator bei DSF gefordert hat, hätte es nur 2-Minuten statt einer roten Karte gegeben.


    Die Regeln sind hier klar genug, mit den richtigen Konsequenzen. Gesundheitsgefährdend, aber ohne Absicht -> rot. Mit Absicht -> Ausschluss. Was besseres käme auch bei einer Regeländerung nicht raus. Die ganze Diskussion ist vollkommen überflüssig.

  • Hallo zusammen,


    ich bin der Meinung wer als Spieler eine solche Situation nicht einschätzen kann ist eine Gefahr für alle Spieler!


    Mich würde interessieren welche Kommentare hier kommen würden wenn schlimmeres passiert wäre.


    Wer eine solche Situation hervorruft gehört mit einem Ausschluss vom Platz!!!!!!

  • Kann man denn keine Regel einführen, bei der es dem Torhüter nicht gestattet ist, den 6m-Raum lediglich beim nahenden Tempogegenstoß zu verlassen?

    Einmal editiert, zuletzt von Betti ()

  • Zitat

    Original von Betti
    Kann man denn keine Regel einführen, bei der es dem Torhüter nicht gestattet ist, den 6m-Raum lediglich beim nahenden Tempogegenstoß zu verlassen?


    Dann machen sie es halt vorher. Dann sind sie draußen und gut ist.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


  • Zitat

    Original von meteokoebes


    Dann machen sie es halt vorher. Dann sind sie draußen und gut ist.


    Dann anders formuliert: der Torhüter muss beim Tempogegenstoß im 6m-Raum sein, egal ob er davor draußen war oder nicht.

  • Einfacher Loesungsansatz: Der Torwart darf den Torraum nur verlassen, wenn seine Mannschaft in Ballbesitz ist. Dann koennte er auch die Freiwuerfe ausfuehren, als Anspielstation dienen und nicht zuletzt waere es auch weiterhin moeglich, weiterhin einen siebten Feldspieler als Torhueter einzuwechseln.
    Das einizge, was ich bloed faende (bin selber Torwart): Der Gegner koennte den abgefangenen Ball relativ unkontrolliert nach vorne werfen in der Hoffnung, dass ihn sein Mitspieler erlaeuft und der Torwart darf dann nicht mal einen Ball aufnehmen, den er deutlich vor dem Angreifer erreicht haette.

  • Ich finde die Diskussion auch relativ überflüssig. Wir haben das Regelwerk und damit ist alles geregelt.


    Die Diskussion mit dem verbannen des TW in den 6m Raum geht schon über Jahre und bis jetzt hat werder der DHB noch der IHF etwas geändert. Geredet wird viel, aber passieren tut eh nichts.


    Eine solche Regel wurde allerdings beim Beachhandball für das Shoot out eingeführt. Da dürfen die TW nicht den TR verlassen (s. Beach Regeln 9.8 Kommentar). Dies wurde eingeführt um Verletzungen zu vermeiden. Denn in den ersten Regeln war es erlaubt.

  • Zitat

    Original von Bananiel


    Eine solche Regel wurde allerdings beim Beachhandball für das Shoot out eingeführt. Da dürfen die TW nicht den TR verlassen (s. Beach Regeln 9.8 Kommentar). Dies wurde eingeführt um Verletzungen zu vermeiden. Denn in den ersten Regeln war es erlaubt.


    So nicht ganz richtig ... dies ist lediglich eine Deutsche "Insellösung" .... auf EHF/IHF Ebene ist es nach wie vor auch beim Beachen so, daß der TW den Torraum verlässt.


    Allerdings mit der Konsequenz der Disqualifikation (+6 Meter) falls eine Berührung erfolgt.

  • Ich stand neulich ebenfalls wieder vor dem Dilemma ob ich versuche einen Konterpass abzufangen. Letztlich habe ich mich dagegen entschieden um keinen Zusammenstoß zu riskieren. Leider war ich auch damit der Depp, weil ich mich dann hinterher noch fragen lassen musste, warum ich denn nicht versucht hätte, den Ball wegzufangen. :rolleyes:


    Insgesamt ist diese Situation nicht einmal sonderlich torhüterspezifisch. Bei jedem Gegenstoß könnte sich ein Spieler absichtlich so positionieren, dass sein Gegenspieler - der sich auf das Fangen des Balles konzentriert und ihn nicht sieht - voll und ohne Ausweichchance auf ihn prallt. Das ist meines Erachtens ebenso gefährlich, aber findet scheinbar sogar weitgehend Akzeptanz! Bei einem Schiedsrichterlehrgang wurde eine solche Szene gezeigt, bei der sich der Abwehrspieler regelrecht als Rammbock (Schulter nach vorn) positionierte und es wurde erläutert, dass dies KEINE Regelwidrigkeit des Abwehrspielers sei. Der Abwehrende könne ja stehen, wo er wolle.
    Seltsam, dass es für den Torhüter komplett anders sein soll. (Das Argument, man rechne ja nicht mit einem TW auf dem Feld kann hier nicht gelten, da man ebensowenig mit einem Gegenspieler rechnet, wenn man ihn nicht sah und also nicht weiß, dass man kurz davor ist auf ihn aufzuprallen.)


    Ich vermeide dennoch einfach solche heiklen Situationen aufgrund der hohen Verletzungsgefahr und man kann nur hoffen, dass sich diese Haltung durchsetzt. Den TW in den Kreis zu verbannen finde ich eine recht harte Lösung, gerade wenn man auch als Abspielstation in brenzligen Situationen fungieren will.


    mfg steele

    Laying in bed, looking up at the stars, a single thought passed through my head.
    Where the fuck is my roof?

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von steelscout
    Insgesamt ist diese Situation nicht einmal sonderlich torhüterspezifisch. Bei jedem Gegenstoß könnte sich ein Spieler absichtlich so positionieren, dass sein Gegenspieler - der sich auf das Fangen des Balles konzentriert und ihn nicht sieht - voll und ohne Ausweichchance auf ihn prallt. Das ist meines Erachtens ebenso gefährlich, aber findet scheinbar sogar weitgehend Akzeptanz! Bei einem Schiedsrichterlehrgang wurde eine solche Szene gezeigt, bei der sich der Abwehrspieler regelrecht als Rammbock (Schulter nach vorn) positionierte und es wurde erläutert, dass dies KEINE Regelwidrigkeit des Abwehrspielers sei. Der Abwehrende könne ja stehen, wo er wolle.
    Seltsam, dass es für den Torhüter komplett anders sein soll. (Das Argument, man rechne ja nicht mit einem TW auf dem Feld kann hier nicht gelten, da man ebensowenig mit einem Gegenspieler rechnet, wenn man ihn nicht sah und also nicht weiß, dass man kurz davor ist auf ihn aufzuprallen.)


    Nach meinem Regelverständnis wäre es sogar Stürmerfoul mit Progressionsstrafe, wenn ein Abwehrspieler steht und der TG-Läufer in ihn reinrennt. Beim Torhüter nicht anders.


    Im konkreten Fall hat sich der Torhüter allerdings bewegt und über die Gesundheitsgefährdung muss man wohl nicht diskutieren.


    Den Vergleich mit einem Feldspieler hat Konrad Wilczynski übrigens heute im Gespräch abgelehnt. Bei seinen Gegenspielern wüsste er, ob sie mit zurück laufen oder nicht. Dieses Risiko kann er also einschätzen, mit denen kann man auch nicht frontal zusammen stoßen, da sie ja aus der gleichen RIchtung kommen.

  • Zitat

    Original von Balou18
    Einfacher Loesungsansatz: Der Torwart darf den Torraum nur verlassen, wenn seine Mannschaft in Ballbesitz ist. Dann koennte er auch die Freiwuerfe ausfuehren, als Anspielstation dienen und nicht zuletzt waere es auch weiterhin moeglich, weiterhin einen siebten Feldspieler als Torhueter einzuwechseln.
    Das einizge, was ich bloed faende (bin selber Torwart): Der Gegner koennte den abgefangenen Ball relativ unkontrolliert nach vorne werfen in der Hoffnung, dass ihn sein Mitspieler erlaeuft und der Torwart darf dann nicht mal einen Ball aufnehmen, den er deutlich vor dem Angreifer erreicht haette.


    Was wäre denn daran einfach? Zum Zeitpunkt des Ballverlustes im Angriff wäre der Torwart (oder der 7.Feldspieler) ja nicht in seinem Torraum und würde gegen die Regel verstoßen. Und dann? Kriegt er 2min oder was?
    Das würde dazu führen, dass der TW seinen Strafraum nie verlassen dürfte, da er ja nicht weiß, wie lange seine Mannschaft in Ballbesitz ist.


    Wann ist man übrigens in Ballbesitz? Wer ist zum Zeitpunkt eines langen, fliegenden Balles konkret in Ballbesitz?


    Die Regeln sind korrekt, wie sie sind, jede Änderung macht es nur komplizierter.

    Ne Signatur kann ich mir nicht leisten

  • Komplizierter muss nicht schlechter sein.Es ist zwar schon mal gut, dass der Torwart mit einer Hinausstellung rechnen muss, nur im Normalfall geht er trotzdem raus, in der Hoffnung, das er alles unter Kontrolle kriegt und muss dann spontan seine nächsten Reaktionen überdenken - Da gibt es halt Fehleinschätzung mit katastrophalen Folgen, die durch ein Verbot verhindert werden könnten.
    Mit einem Verbot wären doch weder die Geschichte vom Wochenende, noch die damals bei Johan Petterson passiert.
    Ich denke, man sollte die Regeln kräftig überdenken.
    Ich denke nebenbei auch nicht, das eine mögliche 2 Minuten Strafe weniger verhindern würde als ne Rote Karte, ich traue den Torleuten genug Gewissen zu, dass die Konsequenzen abschreckend genug sind.


    Sicher ist eine solche Regeländerung schwer über den Ballbesitz zu steuern, was passiert, wenn er beim Ballbesitzwechsel außerhalb ist? Strafe oder darf er sich dann etwa weiter bewegen.
    Aber eigentlich war ich ja auch mit meinen Vorschlag recht zufrieden ;)
    Wenn der Torhüter den Ball nicht fangen darf, dann brauch er auch nicht Richtung Ball und Spieler zu rennen.


  • hmm... dann muss ich aber auch verbieten, daß ein Feldspieler im eigenen Angriff hinten bleibt - und ja, das habe ich schon gesehen... Ich halte überhaupt nix von den angedachten Regeländerungen, es gibt beim Handball in jedem Spiel zig Situationen, die extrem gefährlich sein können, wenn einer der Beteiligten sich verschätzt. Und wenn ich mcih richtig erinnere, waren am schlimmsten Handball-Unfall, der mir gerade präsent ist (Joachim Deckarm) zwei Feldspieler beteiligt...

  • Und wer definiert nun genau was ein tempogegenstoß ist?


    Das wird doch wieder eine englishce regel, die erst nach 10 jahren ruminterpretiererei korrekt ins deutsche übersetzt ist und dann auch greifen kann.
    Ich bin dafür alles so zu lassen wie es ist.


    Wenn ich auf der Landstraße fahre und ständig nur oben aus dm Schiebedach glotze bau ich einen Unfall, Wenn ich ständig meinen Blick nach hinten auf den Rücksitz hab, kracht es auch. Ich muss halt auch ab und zu nach vorne sehen, ob da was auf mich zukommt. Und wenn ich da was sehe, werd ich den teufel tun und weder nach hinten noch nach oben blicken ....


    Im "Wetzlar-Spiel" haben beide Spieler nicht auf den anderen achtgegeben und sind dafür bestraft worden. Ich glaube nicht dass einer von beiden nochmal so agieren wird.

  • Ich bin ein absoluter Befürworter einer solchen Regeländerung. Was muss denn noch passieren, bis sich da endlich mal etwas tut? Bleibende Schäden oder noch schlimmer. Wie immer wird man erst dann reagieren, wenn der schlimmste Fall eingetreten ist, und dann ist das Geschrei dementsprechend groß.

    Bevor man den Handball verändert, wäre es vielleicht doch wichtiger, ihn nicht zugrunde zu richten.


    (Frei nach Paul Claudel)

  • Zitat

    Wenn der Torhüter den Ball nicht fangen darf, dann brauch er auch nicht Richtung Ball und Spieler zu rennen.


    UlfN: Wieso nicht? Kann doch hinlaufen, stehenbleiben und so ein Stürmerfoul provozieren.
    Macht unser Torwart auch öfter. Sehe auch nicht verwerfliches daran. Wie Ellob geschrieben hat, beim Autofahren musst du auch nach vorne schauen.

  • der Vergleich mit dem Autofahren hinkt in meinen Augen etwas.


    Natürlich guckt der Gegenstoß laufende Spieler auch nach vorne, aber zum Zeitpunkt des Passes muß er nach hinten sehen, weil er ihn sonst nicht fangen kann!
    Der Torwart guckt aber die ganze Zeit in Richtung Ball und Spieler und bewegt sich gezielt auf beide zu. Das ist doch der Unterschied. Deshalb wäre der stehende Torwart, in den der Feldspieler reinrennt auch Stürmerfoul. Den würde er vor dem "Weggucken" ja sehen können.


    Beim Autofahren muß ich immer nach vorne schauen. Es gibt keine Rechtfertigung, woanders hinzusehen, wenn ich es tue, bin ich schuldig, wenn etwas passiert.


    So kann man eine Handballregel nicht auslegen, weil es dem Spielsinn zuwiderlaufen würde.

    Ne Signatur kann ich mir nicht leisten

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