Mit dem Spielausgang lag ich (leider) richtig, zwischendurch hatten wir kurz die Chance, das Spiel spannend zu gestalten. Aber statt das 14-14 zu machen, konnte Lindberg den Ball nicht an Andersson vorbeibringen und die SG zog stattdessen auf 17-13 davon, was so etwas wie eine Vorentscheidung war.
Auf HSV-Seite ist derzeit Simicu ein Schatten seiner selbst, keine Ahnung, was mit ihm nicht in Ordnung ist. Und da auch Hens nichts zustande brachte, fehlten uns die einfachen Tore aus dem Rückraum, die Glandorf und am Ende Kaufmann für die SG erzielten. Kevin Herbst auf halbrechts war sicher eine positive Überraschung, ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass das dauerhaft gut gehen wird. Darauf werden sich die Gegner zukünftig einstellen können.
Und zum Drumherum!? Die SG hat eine klasse Mannschaft und eine für Handball sehr gut geeignete, enge Halle mit toller Atmosphäre. Vom Grundschüler bis zum euphorisierten Rentner gehen alle toll mit, hier wird Handball gelebt. Wer braucht da diesen Ultra-Quatsch!? 60 Minuten haben sich die Jungs und Mädchen auf der Nordtribüne am HSV abgearbeitet, Stimmung fürs eigene Team wurde fast gar nicht gemacht. Immer wieder wurden neue, mit unflätigen Sprüchen beschriebene Tapetenbahnen präsentiert. Die Reaktionen der "normalen" Zuschauer waren darauf sehr geteilt. Während einige kopfschüttelnd abwinkten, stimmten losgelassene Normalos in die Hassgesänge mit ein.
Vom Fußball kenne ich diesen Kram zur Genüge, da ist das auch schon meist nur peinlich. Es muss allen bei der SG, ob Verantwortlichen oder Fans, klar sein, dass solche Aktionen und Gesänge letztlich auf den Verein zurückfallen, wenn man solch eine Gruppierung gewähren lässt. Natürlich handelt es sich um eine relativ kleine Gruppe, dafür ist sie aber umso lautstärker.