Midsommar, Ausgangspunkt war ja die Frage, die auch hier im Forum aufgetaucht ist, warum der THW in beiden Wettbewerben z.Z. unterschiedlich erfolgreich ist. Da kann Kretzsche im Video-Podcast kein Referat über eine Stunde halten, muß natürlich eine Erklärung verkürzen.
Mit dem Verkürzen hast du Recht, aber es ist so verkürzt und plakativ, dass es m.E. keine treffende Analyse mehr ist.
Ob man die Spielsysteme nun modern oder antiquiert nennt, ist doch nebensächlich aus meiner Sicht. Ebenso könnte man grün oder blau sagen. Sie sind unterschiedlich, konkurrieren miteinander und vielleicht gibt es auch schon hybride Versionen. Dieser Entwicklungsprozess, läuft ja permanent. Die vielen Regeländerungen in den letzten ca. 25 Jahren, haben den Handball grundlegend verändert. Dazu kommen, wie Du auch erwähnt hast, unterschiedliche Regelauslegungen bei verschiedenen Wettbewerben. Es gibt eben diverse Einflußfaktoren.
Bei den Nationalmannschaften sind mMn auch deutliche Veränderungen zu erkennen. Klar, die Franzosen haben immer noch eine überragende Physis und nutzen diese in ihrem Spiel. Aber hätte ein Prandi früher in die Schablone gepasst? Die Dänen mit Pytlick und Gidsel, entsprechen doch auch nicht mehr dem klassischen Handballstil der letzten 30 Jahre.
Das sehe ich eben anders. Das eine ist eine Wertung, das andere eine Beschreibung.
Dass es einen kontinuierlichen Entwicklungsprozess gibt, würde ich unterschreiben. Gleichzeitig frage ich mich immer häufiger, was dann eigentlich mit dem klassischen Handballstil gemeint ist. Ausnahmespieler gab und gibt es immer.