Hallensituation der Bundesligisten

  • Und ist das schlimm, wenn das so ist? Wenn alle immer so gedacht hätten, dann würden wir in der ersten Liga auch nach wie vor auf Böden spielen, wie die Felder für Volleyball, Basketball und Badminton noch zu sehen sind. Eine Weiterentwicklung muss man auch wollen und da fehlt mir im deutschen Frauenhandball einfach in der Breite die Ambition. Was wollen wir denn eigentlich, Leistungssport (erfolgsorientiert) oder Breitensport auf hohem Niveau?

    Wie macht Dortmund das denn mit der Halle ?

    Die jetzige Halle sieht doch auch super unprofessionell aus


    Zieht man um nach Hamm?

  • Nein. Es ist aktuell geplant, dass der Unterrang in Wellinghofen nicht mehr ausgezogen wird und man auf der Gegenseite eine mobile Tribüne einrichtet.

    Gegenseite mobile Tribüne ?

    Stehen die Auswechselbänke nicht genau an der Wand ?

    Spielfeld verschieben ?

  • Nein. Es ist aktuell geplant, dass der Unterrang in Wellinghofen nicht mehr ausgezogen wird und man auf der Gegenseite eine mobile Tribüne einrichtet.

    Was daran jetzt besser und professioneller ist, weiß Gott. Die Halle an sich ist doch ziemlich bescheiden. Einen Handballboden auslegen macht noch keine professionelle Arena.


    Kapazität neu dann wie hoch?

  • Ich empfinde das auch als falsch. Wenn wir immer klein denken, dann werden wir nicht groß. Die Regelung ist relativ hart, ich finde über die Mindestkapazität sollte durchaus nochmal nachgedacht werden. Eine Halle wie in Blomberg oder Halle-Neustadt ist absolut ausreichend. Nicht weggehen würde ich von der Gegentribüne.

    Umbauziel 2020 war für die Ulmenallee 1500 Zuschauer
    deshalb war ich etwas überrascht, dass man dann bei 1300 Zuschauern ausverkauft gemeldet hat.
    Wobei gerade im Stehplatzbereich noch Luft gewesen wäre.
    Wahrscheinlich muss die Halle für 1500 zugelassen sein, aber man muss sie nicht ausnutzen.

  • Was daran jetzt besser und professioneller ist, weiß Gott. Die Halle an sich ist doch ziemlich bescheiden. Einen Handballboden auslegen macht noch keine professionelle Arena.

    Darum geht es jetzt erstmal nicht, sondern darum, die Vorgaben zu erfüllen. Es ist natürlich nur eine Übergangslösung, bis die neue Halle dann irgendwann mal fertig ist, aber die einzig seriös finanzierbare.


    Das Spielfeld „wandert“ in der Tat ein Stück der jetzigen Tribüne.

  • Das ist mit der Petition aus dem Metzingen Umfeld ist ja wohl albern. Als nächstes startet dann jemand aus dem Buxtehuder oder Zwickauer Vereinsumfeld eine öffentliche Petition, dass die Playdowns voll unfair sind oder wie soll das jetzt weitergehen?


    Wie andere User schon schrieben: Die HBF ist eine Organistation, die aus den Vereinen heraus gegründet wurde. Diese Regelungen wurden per Mehrheitsbeschluss aller Vereine so getroffen.

  • das kostet alles erst mal unheimlich viel Geld. Ich will jetzt gar keine Diskussion darüber anfangen, ob es eine Startinvestition ist, die viel mehr Output erbringt, oder eine Totgeburt. Ich bin aber überzeugt: dieses Geld nachhaltig in Jugendtrainer (Ausbildung, Aufwandsentschädigung) investiert, würde viel mehr bringen, um dem Ziel, einer Professionalisierung des Frauenhandballs näher zu kommen. Ich glaube, dieser Hebel wäre sehr viel größer als die geplanten Maßnahmen bei Boden/Tribüne etc.

  • Eigentlich ist das Kapitel aktive Beteiligung an den Diskussionen insbesondere zum deutschen Frauenhandball für mich abgeschlossen. Ich habe hinsichtlich der Effektivität meines Tun's ganz grundsätzlich einen gewissen Effektivitätsanspruch. Ich habe eingesehen, dass ich diesem Anspruch hier in der Handballecke und auch so ganz grundsätzlich nicht gerecht werden kann. Zuweit liegen Anspruch und Wirklichkeit auseinander, was sicher auch darin begründet ist, dass die Interessen der verschiedenen, in unterschiedler Form und Intensität am Geschehen beteiligten Akteure extrem weit auseinanderliegen. Aber einen Kommentar möchte ich dann doch noch loswerden, zu nah liegt folgende Aussage an zentralen Punkten meiner eigenen Position:

    Eine Weiterentwicklung muss man auch wollen und da fehlt mir im deutschen Frauenhandball einfach in der Breite die Ambition. Was wollen wir denn eigentlich, Leistungssport (erfolgsorientiert) oder Breitensport auf hohem Niveau?


    Grundsätzlich sind das aus meiner Sicht zwei ganz entscheidende Sätze zu der aktuellen, völlig verfahrenen Situation im deutschen Frauenhandball. Potentielle Spitzenspielerinnen wachsen nicht auf Bäumen, Ausnahmesportlerinnen erst recht nicht. Wenn ich im Bereich des erfolgsorientierten Leistungssports speziell bei Mannschaftssportarten also die Ambition hege, das Niveau der Weltspitze zu erreichen und zu halten, bin ich zwingend darauf angewiesen, im "Unterbau" einen starken Breitensport zu organisieren und zu gewährleisten. Nur aus diesem können sich genügend Talente generieren, die Willens und in der Lage sind, den steinigen Weg hin zur erfolgreichen professionellen Spitzensportlerin auch wirklich zu bewältigen.


    Die Frage ist also nicht entweder oder. Nur gemeinsam haben beide Ebenen auf mittlere und lange Sicht das Potenzial, die Tradition des Frauenhandballs in Deutschland hochzuhalten und sich mit der Nationalmannschaft und den führenden Clubmannschaften stabil in der Weltspitze zu halten. Im Augenblick habe ich aber eher die Wahrnehmung, dass die verantwortlichen Verbände ausschließlich die Leistungssportebene im Blickfeld haben. Den Breitensport lässt man am ausgestreckten Arm verhungern und entsprechend schnell verliert der Frauenhandball derzeit die Präsenz in der Fläche. Die in jüngster Vergangenheit vorgenommenen Regeländerungen von schneller Mitte bis 7 gegen 6, die unsere geliebte Sportart noch weiter dynamisieren sollen, tragen ihren Teil dazu bei. Denn viele angehende junge Sportler fühlen sich beim Handball von vornherein überfordert und wandern frühzeitig in andere Sportarten ab. Die wenigen, die dabeibleiben, reichen oft nicht, um eine schlagkräftige Mannschaft in den betreffenden Altersklassen aufzustellen. Man umgeht dieses Problem der Not gehorchend seit Jahren mit gemischten Mannschaften, was aber vorsichtig ausgedrückt auch nur eine suboptimale, zeitlich begrenzte Scheinlösung darstellt. Spätestens im Altersbereich um die 12 Jahre ist dann Ende Gelände ...

    Im nächsten Schritt werden dann Spielgemeinschaften gebildet, um überhaupt noch einen Spielbetrieb zu ermöglichen. Letztendlich ist das aber auch nur ein Tod auf Raten, denn selbst in den unteren Leistungsklassen entstehen so in vielen Regionen enorme Distanzen, die bei Auswärtsspielen logistisch und auch vom Zeitaufwand her zu bewältigen sind. Viele Vereine können das selbst mit großer Unterstützung z.B der Eltern früher oder später nicht mehr stemmen. Die Zahl der aktiv am Spielbetrieb teilnehmenden Mannschaften reduziert sich vor diesem Hintergrund immer weiter. Ein Problembewusstsein oder wenigstens eine Wahrnehmung dieser prekären Situation und den damit verbundenen existenzgefährdenden Entwicklungen habe ich bei den höheren Verbandsebenen bisher nicht wahrgenommen. Von substanziell tragfähigen Lösungsansätzen ganz zu schweigen ...


    Ich habe genau diese Argumente in den letzten Jahren wieder und wieder in die Diskussion eingebracht. Wahrgenommenen wurden sie offenbar nicht. Loswerden musste ich sie trotzdem noch einmal ...

  • Leider wird in Buxtehude auch mit neuer Halle für jedes Spiel ein Boden verlegt und abgebaut. Selbst wenn die Stadt mitspielt ist der Handball immer nur einer von vielen mit Interessen. Damit wird weiterhin in einer schulsporthalle gespielt - auch wenns toll ist, dass sie nun modern ist.

  • Und ist das schlimm, wenn das so ist? Wenn alle immer so gedacht hätten, dann würden wir in der ersten Liga auch nach wie vor auf Böden spielen, wie die Felder für Volleyball, Basketball und Badminton noch zu sehen sind. Eine Weiterentwicklung muss man auch wollen und da fehlt mir im deutschen Frauenhandball einfach in der Breite die Ambition. Was wollen wir denn eigentlich, Leistungssport (erfolgsorientiert) oder Breitensport auf hohem Niveau?

    Wenn bei einer Liga Tagung in der Vergangenheit die Diskussionszeit über Hintertornetze weit über der zum Jugendzertifikat liegt, ist diese Frage beantwortet :hi: :wall:

  • Die Frage ist also nicht entweder oder. Nur gemeinsam haben beide Ebenen auf mittlere und lange Sicht das Potenzial, die Tradition des Frauenhandballs in Deutschland hochzuhalten und sich mit der Nationalmannschaft und den führenden Clubmannschaften stabil in der Weltspitze zu halten.

    Da bin ich voll bei dir und teile deine Analyse auch im Übrigen, bis auf deine Kritik am "Rennhandball". Ich kann das nicht abschließend beurteilen. Ich habe bei vielen Mädels, die den Sport aufgehört haben schon sehr viele Gründe erlebt, aber ich erinnere mich nicht an "Handball ist mir zu schnell". Die "Erlösung" von körperlicher Betätigung spielte sicher oft eine Rolle, aber ich zweifle, ob eine andere Art des Handballs da einen Unterschied gemacht hätte. Nach meiner Beobachtung ist der Handball in Jugend Bezirks- und Kreisligen (wo vermutlich die meisten "Sprintverweigerinnen" spielen) doch auch meist so langsam (um nicht zu sagen, lahm), dass die Aufgabe des Sports mit Verweis auf das viele Gerenne in meinen Ohren doch bald eher nach Ausrede klingt. Auf einem anderen Blatt steht, ob die Geschwindigkeit im modernen Leistungshandball der Gesundheit zuträglich ist.

  • Scheint jemand aus dem Metzinger Umfeld gestartet zu haben.

    Scheint vom Hauptsponsor von Metzingen gestartet worden zu sein - sieht man, wenn man die Petition anklickt.
    Diesem und vielen anderen Sponsoren stinkt die Verlegung nach TÜ ganz gewaltig, wie mehrfach der Presse zu entnehmen war.
    Somit kann sich jeder ausrechnen, in welche Richtung es mit den (Werbe-)Einnahmen gehen wird.

    Momentan läuft eine Petition bzgl. der Hallenthematik. Bin gespannt, ob diese etwas bewirken kann.


    https://chng.it/fJJqhXMBx9

  • sieht man, wenn man die Petition anklickt.

    Initiator: Michael Rampf

    unterstützt als CEO der "RAMPF-Gruppe" Pfullingen, Neuhausen/Erms und Metzingen.

    Im Anfang war das Nichts - und das ist dann explodiert." (Terry Pratchett)
    1990 + 1974 - 1954 = 2010 (nur ein kleiner RECHENFEHLER)

  • Ich habe bei vielen Mädels, die den Sport aufgehört haben schon sehr viele Gründe erlebt, aber ich erinnere mich nicht an "Handball ist mir zu schnell". Die "Erlösung" von körperlicher Betätigung spielte sicher oft eine Rolle, aber ich zweifle, ob eine andere Art des Handballs da einen Unterschied gemacht hätte. Nach meiner Beobachtung ist der Handball in Jugend Bezirks- und Kreisligen (wo vermutlich die meisten "Sprintverweigerinnen" spielen) doch auch meist so langsam (um nicht zu sagen, lahm), dass die Aufgabe des Sports mit Verweis auf das viele Gerenne in meinen Ohren doch bald eher nach Ausrede klingt. Auf einem anderen Blatt steht, ob die Geschwindigkeit im modernen Leistungshandball der Gesundheit zuträglich ist.

    Vielen Dank für die konstruktive Reaktion auf meinen Kommentar. Nun geht es hier eigentlich um die Hallensituation in der HBF und ich kann verstehen, wenn meine Ausführungen an dieser Stelle die Mehrheit der HE-Aktivisten eher nervt als interessiert. Andererseits ist es bezeichnend, wieviel Raum das Thema Hallensituation hier einnimmt, denn diese Diskussion behandelt bestenfalls sekundäre, aus meiner Sicht eher tertiäre Problemstellungen. Primäre Fragen wie die katastrophale Situation bei der Nachwuchsentwicklung (einschließlich einer ehrlichen Ursachenforschung und darauf basierend die Entwicklung von nachhaltig tragfähigen Lösungsansätzen für die ganze Misere) spielen dagegen in der Arbeit der Verbände nach meiner Wahrnehmung wenn überhaupt nur eine untergeordnete Rolle. Unter Problembewusstsein verstehe ich etwas anderes, von Verantwortungsbewusstsein mal ganz zu schweigen ...

    Einmal editiert, zuletzt von BlKW168 ()

  • Nun geht es hier eigentlich um die Hallensituation in der HBF und ich kann verstehen, wenn meine Ausführungen an dieser Stelle die Mehrheit der HE-Aktivisten eher nervt als interessiert.

    Mein Vorschlag an dich und die Admins wäre, deinen ersten Beitrag und meine Antwort in einen neuen Thread "Macht die Geschwindigkeit des modernen Handballs die Sportart unattraktiv für die Jugend?" o.ä. Ich fände es spannend, weiter darüber zu diskutieren.